Hallo WWWler,
ich brauch mal eure Meinungen, Ratschläge und Hinweise wir ihr euch verhalten würdet zu einem brisanten Thema.
Unser Sohn ist 8 Jahre alt und besucht eine normale Grundschule im Saarland, ländliche Gegend, Klassengröße zur Zeit 28.
Am Ende des 1. Schuljahres kam der Lehrer zu uns und sagte das könne mit unserem Sohn so nicht weiter gehen, er würde nicht aufpassen, laufend stören, reden, spielen und wenn er was zu ihm sagt würde er gleich weinen und dann könne man gar nichts mehr mit ihm anfangen. Ich muss dazu sagen wir kennen unseren Sohn ganz anders. Der Lehrer meinte dann unser Sohn bräuchte Ergotherapie. Kein schlechter Vorschlag, wurde dann auch in die Tat umgesetzt, dazu im nächsten Absatz mehr. Es gab im Kindergarten keine Auffälligkeiten und der Lehrer hatte uns auch vorher noch nie angesprochen!
Wir zum Kinderarzt, Überweisung zur Kinder- und Jugendpsychatrie (KJP) bekommen, dort wurde auf ADHS, ADS, Hochbegabung, Lese- und Rechtschreibschwäche sowie Konzentrationsschwäche getestet. Alles in Normbereich, keine Auffälligkeit. Es wurde dann aber nach längeren Gespräch klar das er einfach ein paar motorische Defizite hat und auch Probleme mit der Körperspannung, langes ruhiges Sitzen fällt dann halt schwer. Während den Gesprächen in der KJP kam dann auch raus das er Angst vor seinem Lehrer hätte weil der immer so rum schreit. Lehrer selber sagt er schreit nicht er wird höchstens mal laut und das würde ihm bei 28 Kindern auch zustehen…
Fakt ist also dass unser Sohn Angst vor dem Lehrer hat und motorische Probleme hat.
Unser Sohn geht jetzt seit Anfang des zweiten Schuljahres 2mal wöchentlich in Ergotherapie und wird in seinen motorischen Fähigkeiten immer Besser (sehen zumindest wir Eltern, Ergotherapeut und KJP so) nur der Lehrer ist anderer Meinung.
Unser Sohn wird dieses Jahr vom Lehrer in Bildender Kunst eine mangelhaft im Zeugnis bekommen (wir sollen froh sein das es kein ungenügend ist bei der Leistung dies unser Sohn abliefert, sagt der Lehrer). Ich bin schockiert, unser Sohn hat Defizite und der Lehrer weis dies auch, kann man da den Massstab der Benotung nicht etwas lockern? Unser Sohn ist jetzt total demotiviert und das Verhältnis zum Lehrer wird dadurch auch nicht besser werden.
Unser Sohn wird auch in Rechtschreibung eine mangelhaft im Zeugnis bekommen. Das war mir fast klar, hat ja auch nur 5 und 6 geschrieben. Das Problem ist dass der Lehrer nicht mit sich reden lässt über eine gezielte Benotung für unseren Sohn. Die KJP würde dies aber für Notwendig erachten, hat auch mit dem Lehrer gesprochen und auch mit der Schule hat Schriftverkehr stattgefunden. Unser Sohn muss sich immer noch so auf die Schönschrift konzentrieren dass er dann unnötig viele Fehler macht. Er schreibt im Diktat öfter vorkommende Wörter mal richtig und mal falsch. Der Lehrer macht sich inzwischen auch schon Lustig über unseren Sohn und korrigierte sein letztes Diktat vor der ganzen Klasse lautstark, war leider mal wieder ein ungenügend. Ich finde auch das der Lehrer für Grundschule zu streng bewertet, man hat bei ihm immer nur mit 0 Fehlern eine 1. Unser Sohn hatte in den Diktaten (ca. 40 Wörter) zwischen 9 und 13 Fehlern und das war immer mangelhaft oder ungenügend.
Wie sind eure Erfahrungen mit dem Spielraum den die Lehrer zum Bewerten haben. Laut KJP hat der Lehrer einen Ermessensspielraum den er auch anwenden kann. Ich vermisse auch die gezielte Förderung im Förderunterricht (mein Sohn hat 4 Wochenstunden Förderunterricht), da wird aber meist gemalt oder die ganze Klasse übt zusammen, es gibt keine gezielte Förderung. Was habt ihr da für Erfahrungen.
Ich stelle den Artikel bewusst ins Eltern-, Kinderbrett und nicht bei Schule. Will Tipps von betroffenen Eltern haben. Danke
Auf Rückfragen kann ich noch mehr schreiben, will das der Text jetzt erst mal nicht zu lang wird.
Ansonsten sind seine Noten gut, in Mathe hat er keine Probleme.
Liebe Grüße Susi