Schulreform Hamburg

Hallo,

…Vielmehr wird die Schulreform ein rein
ideologisch geprägtes Projekt der Grünen vom Reißbrett aus
wahrgenommen.

Ideologisch deswegen, weil der gemeinsame Unterricht als
Heilsbringer angesehen wird.

Das könnte sein.

Ein Schüler, für den später vielleicht eine
Berufsausbildung im gewerblich-technischen Bereich in Frage
kommt, benötigt ab der fünften Klasse vielleicht eine andere
Schule als der designierte Philosophie-Student.

Auch das könnte sein.

Dabei wird zum einen vergessen,
dass für unterschiedlich starke Schüler mit unterschiedlichen
Berufs- bzw. Studienaussichten auch eine gezielte Beschulung
sinnvoll sein kann.

Nein, das wird nicht vergessen. In Deutschland wird genau das den Menschen seit Jahrzehnten von konservativer Seite gepredigt.
So, dass es die überwiegende Mehrheit glaubt. Ich glaubte es auch bis 2004.

  • Fakt ist, dass ein mehrgliedriges Bildungssystem nur in Deutschland, Österreich, Schweiz, Lichtenstein und Nordirland gibt.
  • Fakt ist, dass dieses System nicht geplant wurde sondern sich historisch aus standesspezifische Schulen entwickelt hat.
  • Fakt ist, dass in keinem anderen Industrieland der Bildungserfolg so stark von der Herkunft abhängt wie in Deutschland.
  • Fakt ist, dass die Fähigkeit von von Grundschullehrern den späteren Schulerfolg einzuschätzen bei ca. 60% liegt, was ja nicht ganz schlecht ist. Eine gravierende Entscheidung für das spätere Leben eines Menschen im zarten Alter von 9,10, 11 Jahren auf eine solch mässige Basis zu setzen ist nur zynisch.

Das entscheidnende Argument, gegen das mehrgliedrige Schulsystem ist, dass ihre entschiedenden Befürworter selber nicht daran glauben, wenn es sie selber betrifft.
Wenn das Kind eines erfolgreicher und vermögender Eltern in der Grundschule mäßige Leistungen bringt, glaubt ihr, dass sie ihr Kind auf die Hauptschule schicken. Pustekuchen, dass landet es auf einer Privatschule, um dann doch noch die Hochschulreife zu erlangen.

Nun wenn es zu einem Boom von Privatschulen in Hamburg kommt, hat das wenigstens den Vorteil, dass sich sich die tatsächlichen und vermeintlichen Eliten ihre besseren Schulen nicht nur vom Steuerzahler bezahlen lassen.
Insgeasmt landet dann mehr Geld in Hamburger Schulen.

Gruß
Carlos

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