Hallo Dobbs,
was in dieser Situation richtig oder falsch ist -
das kann hier keiner sagen, es kommt einfach viel
zu sehr auf die Schulen und Klassen an.
Aber eine Warnung möchte ich aussprechen:
entscheide nichts gegen den Sohn. Der wird dann
einfach nur abblocken und noch schlechter werden.
Das scheint vom Erwachsenenstandpunkt aus unlogisch
zu sein, er „schneidet sich ins eigene Fleisch“ usw.,
ganz klar, aber wenn er gegen seinen Willen in
eine Situation gesteckt wird, die er innerlich ablehnt,
dann geht gar nichts mehr.
Mein Rat wäre daher: weiter das Gespräch suchen.
Nicht unbedingt allein Eltern Sohn, sondern durchaus
Hilfe von außen annehmen. Aus unerfindlichen Gründen
werden nämlich die gleichen Ratschläge, wenn sie
von akzeptierten Außenstehenden kommen, viel eher
angenommen als wenn sie von den Eltern kommen (und in
ähnlicher Form schon 100mal vorgetragen wurden).
Ich würde mich dahinter klemmen und gemeinsame Gespräche
z.B. bei der Erziehungsberatung (kann man über Stadtverwaltung
oder Kreisverwaltung erfragen, ist kostenlos) bemühen.
Desgleichen beim Arbeitsamt. Da eventuell Sohn auch mal
allein hinschicken: er soll sich mal informieren, was
ihm denn dort an Möglichkeiten in Aussicht gestellt werden.
Querdenken: du hast nur zwei Alternativen geboten -
vielleicht gibt es mehrere und eine davon sagt zu:
ein anderes Gymnasium (vielleicht liegt ihm wirklich
die Schulkultur/Schulkameraden nicht);
ein Fachgymnasium;
eine Gesamtschule;
(eventuell mit weiterem Anfahrtsweg verbunden - aber
vielleicht wäre das machbar);
ein Auslandsjahr einbauen (weiß nicht, ob das noch geht,
aber es geht ja erstmal um Alternativen zu finden);
eine Privatschule (muss nicht wahnsinnig teuer sein,
aber hier gibt es z.B. eine Gesamtschule einer evangelischen
Splittergruppe, die Realschule und Gymnasium anbietet,
erschwinglich ist (ich glaube, 250 € im Monat - auch viel
Geld, ich weiß, trotzdem nicht im schwindelerregenden
Bereich), kleine Klassen hat, individuelle Förderung,
Ganztagsbetrieb und trotz der Trägerschaft auch
nicht-christliche Schüler hat).
Nehmt die zur Schau getragene Arroganz eures Sohnes
als das, was es es: Unsicherheit. Hört ihm zu, nehmt
ihn ernst, zeigt ihm, dass ihr euch Sorgen macht, aber
dass seine Meinung zählt, und versucht eine Lösung zu
finden, mit denen ihr alle leben (und ihr wieder besser
schlafen) könnt.
Gruß
Elke