Schutzgasschweissnaht hält plötzlich nicht mehr

Hallo,

vor einiger Zeit habe ich eine Frage hinsichtlich meines Elektra Beckum (Schutzgas CO2 120/15) Schweißgerätes gestellt.

Leider finde ich den Beitrag nicht mehr, deshalb formuliere ich das Problem hier nochmals neu.

Seit Jahren arbeite ich damit und mache Schweißarbeiten an Karosserien und auch an div. stärkeren Materialien sehr zufriedenstellen. Allerdings ist es so das von einem Schweißeinsatz zum nächsten, plötzlich die Schweißnaht ohne das etwas anders gemacht wurde, oder verstellt ist nicht mehr hält.

Hier bekam ich den Hinweis die Leerlaufspannung in den (4) Leistungsstufen zu messen. Endlich kam ich dazu und die gemessenen Voltzahlen liegen in der

Stufe 1 bei 10 – 27 dann 0 ( jeweils kurz anzeigend)

Stufe 2 bei … - 36 dito wie vor

Stufe 3 bei … - 39 dito wie vor

Stufe 4 bei … - 140 dito wie vor

Da die Spannung zwischen 21 und 28 Volt betragen sollte und dies hier wohl nicht der Fall ist, wäre der Gleichrichter defekt (oder primärseitig die würde die Spannung fehlen). Allerdings weis ich nicht wo sich der Gleichrichter befindet. Deshalb habe ich Fotos beigefügt.

Andererseits gab es auch Prognosen das Kondensatoren, bzw. eventuell der Trafo defekt sei. Hierzu benötige ich bitte auch noch Angaben wie eventuell wo und wie zu messen wäre.

Vielen Dank für hilfreiche Unterstützung.

Bitte schön:

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Leider zeigen deine Fotos weder Gleichrichter noch sonst was „elektronisches“. Die kaum sichtbare Platine (Foto 3, rechts außen) mit dem Kühlkörper ist wohl für den Drahtvorschubmotor. Die hat eine eigene Spannungsversorgung,wohl auch einen kleinen Trafo mit drauf.

Der Gleichrichter muss einen sehr großen Kühlkörper haben, ein Alu-Rippenkühlkörper oder ein sehr großes Blechteil. Das könnte 1 Bauteil( 4 Anschlüsse) sein oder aus 4 Einzeldioden aufgebaut sein.
Gleichgerichtet wird die Sekundärseite des Haupttrafos. Die Stufenumschaltung wirkt auf die Primärseite, so findet die Spannungsumschaltung statt. Und der Strom ist nicht direkt wählbar, er ergibt sich von selbst aus der Spannung, niedrige Spannungsstufe, kleiner Strom und umgekehrt.

Aber ob das überhaupt der Gleichrichter ist ? Deine Messung ist zwar verdächtig aber zu unklar.

Du sagst Schweißnaht „hält“ nicht, Aber sie entsteht schon ? Draht und Gas kommen, es funkt und britzelt, hat den Lichtbogen,aber es haftet nicht ?

MfG
duck313

Schon mal Danke, duck313.

So wie Du es im letzten Satz formuliert hast, bis auf das Haften, ist es. Nur in Stufe 4 kommt eine, schon optisch sehr mangelhafte Naht zustande, die auf Blech so la la hält.

Was die Messung betrifft; ist das für mich schon recht unklar. Dabei sind die Werte nur SEHR kurz zu sehen und starten (bei den verschiedenen Stufen) im ganz niederigem einstelligen Bereich. Dann erscheinen nur Nulletwerte und dann die angegebenen. Die Messungen habe ich deshalb mehrmals gemacht. Die dann jeweils leicht diverierenden Werte kann ich wegen der Kürze der Zeit mir kaum merken.

Ich versuche nochmals bessere Fotos zu machen.
Nochmals vielen Dank für Deine Zeit am Geiertag,
mit herzl. Ostergrüssen. Wolfgang

Die 00.-Fotos sind von der rechten Seite

Hoffentlich läßt sich hieraus mehr entnehmen.

Hallo !

Die letzten 2 Fotos zeigen den Gleichrichter noch am besten. Das sind 2 Blechplatten mit aufgepressten(?) Dioden. Verbindung untereinander mit den Blechstreifen. Diese 4 Einzeldioden bilden den Brückengleichrichter der beide Halbwellen der Wechselspannung gleichrichtet und als DC herausführt. Durch den Aufbau hier ist es schwer die Einzeldioden zu erkennen wo was ist,wo Anode, wo Kathode.
Anmerkung: Vom Aufbau ähnelt das den alten Selen-Gleichrichtern, die man bei sehr einfachen Ladegeräten für Bleiakkus noch teilweise findet. Da reicht die Strombelastbarkeit gerade so aus, zum Schweißen aber nicht.

Ich nehme an du bist elektrisch/elektronisch eher Laie. Ich kann dir das aus der Ferne schlecht erklären wie du die Dioden auf gut/schlecht prüfen kannst. Zum Dioden-Schnelltest nutzt man bei Multimetern den Ohmbereich oder falls vorh. die Diodenfunktion. Dioden haben entweder keinen Durchgang oder Durchgang, also hochohmig oder niederohmig . Beim Diodentest zeigt es entweder ca. 0,5 bis 0,7 Volt an oder eben unendlich. Man müsste also abwechselnd die Messleitungen verpolt anhalten.

Noch mal zum Thema „Kondensatoren“. Ich sehe keine. Muss keine haben, die Schaltbilder die man im Netz so findet zeigen oft welche. Das wäre Elkos, meist mehrere gleichartige Werte parallel. Sie puffern die Gleichspannung und verbessern das Schweißen. Die müsste man erkennen, sie sollten sicher auf einer kleinen Platine in Gleichrichternähe sein,bzw. nahe der Schweißleitungen Plus/Minus.

Zum Trafo selbst.
Den könnte man mit dem Ohmmeter-Bereich (kleinster Bereich) grob testen, also ob die Wicklungen Durchgang haben . Da du irgendwie schweißen kannst kann es nicht völlig unterbrochen oder defekt sein.
Die Stufenumschaltung könnte man im Widerstand messen, von Stufe zu Stufe (von klein nach
groß)müsste der Primär-Wicklungswiderstand sinken. Ohmmeter, kleinster Bereich.
Diese Messungen natürlich alle ohne Netzanschluss !!!

Übrigens, das schwarze Bauteil mit dem VDE-Kennzeichen (2 Anschlüsse) was auf die Wicklung geklebt ist ist ein Thermoschutz. Es sollte normal Durchgang haben, da du schweißen kannst wird das der Fall sein. Bei Überhitzung öffnet es den Stromkreis und der Trafo geht aus.

MfG
duck313

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Servus,

so eine Fehlfunktion kann mannigfaltige Ursachen haben. Defekte Regler, verschlissenes Schlauchpaket und Kontaktröhrchen, Drahtvorschub defekt, Masseanschluss defekt etc.

Suche dir eine Firma welche Schweißgeräte verkauft und repariert. Die sollen sich das mal ansehen. Da selbst herumzuschrauben kann schnell gefährlich werden.

Noch etwas zum Schweißen.
Grundsätzlich ist es nicht verkehrt, niedriglegierte Wald- und Wiesenstähle mit CO2 zu schweißen. Besser wäre ein Mischgas wie z.B. Corgon. Ist mittlerweile Standard unter den Aktivschutzgasen.

Auch schriebst Du, daß Du auch Edelstähle geschweißt hast. Was verstehst Du unter Edelstählen?
Edelstähle sind per Definition der EN10020 alle Stähle mit besonderen Reinheiten bzgl. Phosphor, Schwefel und anderen unerwünschten Legierungsbestandteilen.

Ich hoffe, daß Du damit nicht CrNi-Stähle gemeint hast. Diese mit einem SG3 und CO2 zu „schweißen“ ist Blödsinn. Das hält niemals dauerhaft und gehört in den Bereich kleben.

Für solche Verbindungen werden inerte Schutzgase und für den Basiswerkstoff geeignete Zusätze verwendet.

Gruß
Trianon

Vielen Dank Trianon für Deinen Beitrag.

Die aufgeführten Defektmöglichkeiten sind es nicht.

Betreffend einer Fachfirma suchen; erstens gibt es in unserem Kreis solche eine entsprechende Firma nicht. Zweitens, werden dafür, (verständlicherweise) bei den heutigen Preisen die Kosten eines einfachen Schweißrerätes überschreiten. Besonders anspruchvolle Arbeiten mache ich im Regelfall nicht. Auch ist unzweifelhaft, dass hochwertigere Schweißgase (wie z.B. Cargon) besser sind. Aber über die Jahrzehnte in denen ich mit CO2 schweiße hat sich das nie nachteilig ausgewirkt.

Betreffend meiner Edelstahlschweißung; das war in den Achtigern und da hatte ich keine Ahnung was es für ein Edelstahl war. Das Material hatte ich mir in Hagen/Westf. (vielleicht gibt es den garnicht mehr und ist auch überflüssig zu recherchieren was es für Edelstahr war) bei einem Hersteller von Edelstahllprofilen besorgt. Das brauchte ich um Stützen für das hochgesetzte Dach meines Transporters (Ford Transit FT 130) zu halten.

Da habe ich z.B. auch die Vorderteile der Längsträge vom Dieselmodell angeschifftet (angeschweißt). Bevor ich das Hochdach verkleidet habe, bin ich von Bln. bis Figueras/Katalunia gefahren. War alles Tuti. Die Jahre die ich den Wagen hatte, hielt die Schweißnaht.

Jetzt sich über erfolgreiche Schweißarbeiten zweifelnd zu äußern ist ja arg müßig. Trotzdem Danke für die fachkundigen Hinweise, die aber hier nichts zur Sache beitrage.

Vielen Dank duck313,

es stimmt, bin elektrisch/elektronisch eher Laie. Trotzdem nochmals Danke das Du versuchst mir zu helfen! Werde mal sehen wie ich da etwas erreiche.

Hallo duck313,

habe mir nochmals die Sache angesehen. Trotz Deinen umpfangreichen und detaillierten Hinweisen komme ich damit nicht zurecht und habe zu wenig Kenntnisse wie ich da messen muß. Bin ziemlich „ratlos“.

Vielen Dank für Deine Mühe

Was wäre als Alternative, im Falle das ich die Reparatur irgendwie nicht hinbekomme, vom dem Scheppach WSE3200 (https://www.norma24.de/de/p/schweissgeraet-wse3200-1083004) zu halten?

Danke

Servus,

danke für deine Antwort.

„Jetzt sich über erfolgreiche Schweißarbeiten zweifelnd zu äußern ist ja arg müßig.“

Nein, das ist es nicht. Ich habe vor meinen zwei Studiengängen, Maschinenbau und Fahrzeugtechnik, auf Benz gelernt.
Bin seit 1986 SFI und IWE und habe neben meinem eigentlichen Beruf noch eine Einmann-Autowerkstatt betrieben.

Was ich da an Amateurschweißarbeiten gesehen habe war sehr abenteuerlich und teilweise lebensgefährlich für andere Verkehrsteilnehmer.

Ab und zu musste ich sogar die Genehmigungsbehörden informieren um diese Fahrzeuge aus dem Verkehr zu ziehen.

Mein Rat ist daher.
Besorge dir ein neues Schweißgerät und das muss nicht zwingend ein
K-Kennzeichen für die Eignung zu Schweißarbeiten in beengten Räumen haben.
Achte auf die richtige Platzierung des Masseanschlusses. Ein falsch gesetzter Masseanschluss kann den Lichtbogen sehr ungünstig beeinflussen.
Verwende Corgon als Aktivschutzgas. Dieses Gas fördert den besseren Fluss des Schweißgutes und einen besseren Einbrand. Und das kostet nur unwesentlich mehr als CO2.
Wechsel das Kontaktröhrchen und reinige das Schutzrohr regelmäßig.
Lege dir eine Tafel Reperaturblech 0,8 mm zu und übe.
Ein Lichtbogen muss „singen“.

Falls Du noch weiter Fragen haben solltest, so kannst Du jederzeit eine Frage stellen.

Gruß
Trianon

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Hallo in die Runde.

Nun ist klar; der Gleichrichter ist hin, zwei … sind durchge(?)brannt.
Ist eine Adresse als Kaufquelle bekannt?

Einen guten 1. Mai

der Gleichrichter ist hin, zwei … sind durchge(?)brannt.
???