Schutzleiterquerschnitt bei FI Fehlerstrom Schutzschalter

Hallo,
ich habe eine Verständnisfrage.
Muss der Schutzleiter auch bei Einsatz eines FI den gleichen Querschnitt haben, wie die Leiter? Reich es nicht aus, wenn er den Fehlerstrom trägt.
Ausserdem…
Darf ich einen grossen Laststrom in einem Kabel auch auf mehrere Adern geringeren Querschnitts aufteilen. Z.B. 100A auf 5 Adren zu je 2,5mm² ( mal 2 natürlich / L+N)?
Vielen Dank fürs Nachdenken.
LG
Thomas

Hallo Thomas,

ich habe eine Verständnisfrage.
Muss der Schutzleiter auch bei Einsatz eines FI den gleichen
Querschnitt haben, wie die Leiter? Reich es nicht aus, wenn er
den Fehlerstrom trägt.

Jo, muss normalerweise den selben Querschnitt haben.
Bei Hochspannungsgeräten, wie z.B. Röntgen-Gerät muss man sogar minimal 16mm2 vewenden, obwohl der Strom für die Röntgenröhre nur ein paar mA beträgt.
Zusätzlich gelten ab 16m2 PE andere Vorschriften, da darf dann der PE einen kleineren Querschnitt haben, als die restlichen Leiter.

Der PE hat eine Schutzfunktion, Er soll Spannungen ableiten, welche sonst ein Geräte-Gehäuse unter Spannung setzen würde. Nun weisst du aber nicht woher diese Fremdspannung kommt! Wenn der Strom immer über den FI läuft, würde ein kleinerer Querschnitt ausreichen, das weiss man aber nicht.

Wenn du mit einer geerdeten Bohrmaschine, OK sind heute selten, einen Leiter in der Wand anbohrst, muss da kein FI im gebildeten Stromkreis sein, welcher auslösen kann.

Ein Antennenkabel kann auch, über Radio und Steckdose, mit PE verbunden sein, Wenn du jetzt einen Schluss zwischen Dachständer und Antenne hast, ist da kein FI.

Ein Motor, geht bei Spannungsausfall in den generatorischen Betrieb, bis er steht, der Generatorstrom liegt in der Grössenordnung des Betriebsstroms. Selbiges hat man bei Trafos. Bei Kondensatoren weiss man gar nicht wie hoch der Entladestrom sein kann.

Die Telefonleitung kommt auch von aussen und hat mit deinem FI nichts zu tun.

Der Strom auf dem PE kann also locker über den 30mA liegen. Zudem gibt es auch FIs mit 300mA und 600mA, die sind dann für den Brandschutz.

Bei einem schönen Erdschluss hat man schnell mal 150A bis 200A, da darf auch keine gefährliche Berührungsspannung an den Gehäusen anliegen, bis der LS auslöst.

Ausserdem…
Darf ich einen grossen Laststrom in einem Kabel auch auf
mehrere Adern geringeren Querschnitts aufteilen. Z.B. 100A auf
5 Adren zu je 2,5mm² ( mal 2 natürlich / L+N)?

Grundsätzlich ist VDE 0100-510 dagegen.
Ein Problem ist z.B. eine lose Klemme einer Einzelader. Ohne Impedanzmessung merkt das keiner und wenn mal der volle Strom bezogen wird, brennt das Kael ab!

Technisch könnte man jeder Ader einen eigenen LS vorschalten, dann wär dieses Problem vom Tisch, aber da kenne ich die Meinung von Herrn VDE nicht?

Kommt aber schon auf die Verlegeart und die Umgebungstemperatur an!
5x 2.5mm² für 100A kann zu wenig sein.
http://support.automation.siemens.com/WW/llisapi.dll…
Bei Verlegeart B2 sind nur maximal 87A zulässig.

Technisch gibt es aber schon einiges zu beachten, der Strom verteilt sich nicht immer symmetrisch auf die Einzeladern:
http://www.bruggcables.com/domains/bruggcables_com/d…
Kapitel 8.

MfG Peter(TOO)

Hallo,

der Schutzleiter soll im Ernstfall den ganzen Außenleiterstrom ableiten, sollte also den gleichen Querschnitt haben.

Das mit dem verringerten Querschnitt trifft auf den Neutralleiter zu, nicht auf den Schutzleiter.

100A über 5x 2,5² also sagen wir mal 12,5²? Vergiß es!

Der Strom wird sich nicht gleichmäßig über alle drei Adern verteilen, selbst bei minimalen Kontaktwiderständen (