Schutztrennung

Hallo:

Warum duerfen die Gehaeusen von Verbrauchern, die an der Sekundaerseite eines Trenntraf nich mit PEN oder Erde verbunden werden.

Angenommen tritt ein isolationfehler auf( L1 (sekundaerseite) beruehrt das Gehaeuse des Verbauchers), dann wuerde doch das Gehaeuse nich unter Spannung stehen, wenn auch das Gehaeuse mit Erde oder PEN verbunden waere.

Gruss

Hallo Namenloser

Warum duerfen die Gehaeusen von Verbrauchern, die an der Sekundaerseite eines Trenntraf nich mit PEN oder Erde verbunden werden.

Der Effekt der Schutztrennung besteht ja darin, dass kein Teil des Sekundärstromkreises Kontakt zur „Erde“ hat. Du kannst jeden Teil des Stromkreises, also auch den von Dir angeführten „L1“, gefahrlos berühren, ohne dass eine gefährliche Berührungsspannung gegen Erde besteht.

Auch ein Schluss zwischen dem ungeerdeten Gehäuse des Verbrauchers und einem leitenden Teil des Sekundärkreises würde also nicht zu einer gefährlichen Spannung auf dem Gehäuse führen und auch das Berühren eines anderen Teils des Sekundärstromkreises wäre, solange nicht gleichzeitig das Gehäuse berührt würde, ungefährlich.

Würdest Du aber das Gehäuse erden, so wäre bei einem Gehäuseschluss des Sekundärkreises die Schutzart „Schutztrennung“ unwirksam, denn jetzt hättest Du auf dem dem Gehäüseschluss entgegengesetzten Pol des Sekundärkreises eine Spannung gegen Erde, das heißt: Würdest Du diesen Pol (die entsprechende Leitung) jetzt berühren, bekämst Du eine gescheuert!

So einfach ist das.

Gruß merimies

DIN VDE 0100-410
Hallo,

woher beziehst du diese Aussage?

Bei der Schutzmaßnahme SELV darf kein Leiter der Sekundärseite geerdet werden. Das Gehäuse selbst allerdings schon.

Das Problem ist nicht die Spannung am Gehäuse, sondern daß durch schadhafte Isolierung Schalter o.ä. über das Gehäuse überbrückt werden können.

Anders sieht es bei PELV aus: Hier darf ein Leiter (Null-Leiter) der Sekundärseite geerdet werden. Bei einem Isolationsfehler gibt es einen Kurzschluß, der Schutzeinrichtungen auslöst. Diese Methode ist besser und häufiger angewandt als SELV.

Im IT-System werden die Gehäuse entweder direkt geerdet oder über einen (nicht geerdeten) Potenzialausgleich miteinander verbunden.

LG
Chris

Hallo kraftstromer !

SELV und PELV sind Begriffe aus der VDE-Anforderung an „Schutzkleinspannung“. Da darf niemals auf der Kleinspannungsseite ein Pol geerdet sein !

Das ist bei der dritten Variante „FELV“ möglich,es handelt sich um eine „Funktionskleinspannung“. Hier erdet man u.U. die Sekundärseite.

Beispiel Schaltschrank. Trafo 24 V versorgt die Steuerung,den Schutz gegen Körperströme übernimmt aber der Primärschutz der 230 V Seite,deshalb die Verbindung Sekundärkreis mit PE.
Die Anforderungen an Bauart und Isolation dieses FELV-Trafos sind geringer als bei Bauart SELV/PELV.

„Schutztrennung“ ist eine VDE-Schutzart mit höherer Spannung,meist auch 230 V Sekundär(oder höher),damit man Netzspannungsgeräte betreiben kann an Orten,die eine höhere Gefährdung darstellen.

Der Schutz beruht auf der Erdfreiheit des Sekundärkreises.
Deshalb tritt beim ersten Fehler noch kein Körperstrom auf,es besteht für die Person,die dieses Gerät berühren sollte,keine Gefahr.
Erst beim zweiten Isolationsfehler wäre das so,deshalb muß dann innerhalb der bekannten Zeit (0,2 Sek) abgeschaltet werden(Sicherung,Schutzschalter).

Bei einer Erdung eines Pols der Sekundärwicklung bekommt man den zur Schutztrennung ungeeigneten „Spartrafo“.
Und den kriegt man auch,wenn das angeschlossene Gerät mit Erde verbunden wäre. Im Fehlerfall entstünde dann der „Spartrafo“ und es kommt zum Stromschlag,zumindest bis der Schutz des Primärkreises wirkt(Sicherung,besser FI-Schutzschalter).

MfG
duck313

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Danke fuer deine Antwort…Aber leider habe ich noch Probleme die Sache richtig zu verstehen.

Nehmen wir an, dass ein EIN-phasiger Verbraucher dessen Gehaeuse geerdet ist ist an der Sek. Seite des Trenn Trafo angeschlossen und es kommt zu einer Isolationfehler (L1 beruehrt das Gehaeuse des Verbr.)und ein Mensch beruehrt nun dieses Gehaeuse. Kannst du nun bitte den Weg des Fehlerstromes beschreiben

Danke

hi,

die Phasenanzahl tut nix zur Sache

An dieser Stelle klemmt dein Gedankenfluss:
An der Sekundärseite des Trafos kommt die Erdung gar nicht erst an! Sie ist an der Ausgangsbuchse des Trafos gar nicht angeschlossen!

d.h. Wenn das daran betriebene Gerät ein Metallgehäuse hätte, würde die Erdverbindung am Trafo enden - sozusagen in der Luft hängen. Sie darf deshalb sinngemäss auch nicht anderweitig geerdet werden, das ist ja gerade der Clou dabei. Das Metallgehäuse darf eben gerade KEINE Erdverbindung haben!

Ich weiss dass das nicht ganz einfach zu verstehen ist, aber die Spannung aus der Sekundärseite hat keinen Bezug zum Erdpotenzial, sie WILL da gar nicht hinfliessen (jaja Spannung und fliessen hehe)
Selbst wenn du einen der Sekundärpole - wurscht welchen - direkt an Erde hälst, fliesst nix, weil der Strom gar nicht zur ERDE WILL, er will AUSSCHLIESSLICH zu seinem GEGENPOL zurückfliessen!

Stell dir das wie eine Autobatterie vor, das ist einfacher zu verstehen:
Wenn du einen Pol mit Mutter Erde verbindest, passiert gar nix, der Strom aus der Batterie ist nicht interessiert.
Wenn du einen Pol erdest und den Anderen dann auch noch an Erde hälst, hast du Party!

jetzt besser?
Schorsch

Hallo:

Den Fehlerstrom kann ich immer noch nicht verfolgen…nochmal: L1 beruehrt das Gehaeuse—>ein Mensch beruehrt das Gehaeuse. Der Fehlerstrom will zu seinem gegepol (also Zu N der Sek.-seite) ich sehe, dass er gar nicht zu N gelangen wird auch wenn das Gehaeuse geerdet waere.-----> Schutz waere auch wirksam auch bei geerdetem Gehaeuse

Gruss

erbitte Hilfe

Den Fehlerstrom kann ich immer noch nicht verfolgen

ich auch nicht. Es geht wahrscheinlich um einen doppelten Fehler. Kann ich dir leider auch nicht genau sagen. Man schreibt, durch die Erdung des Gerätes auf der Sekundärseite wird die Schutzwirkung der Massnahme „Schutztrennung“ aufgehoben.

Habs zwar in der Schule gelernt, aber das ist lang lang her.

sorry, ich passe

Normenfrage…
Hallo,

schon klar, aber wir haben bei unseren Modellschaltungen den Nulleiter der Sekundärseite auf die PE-Klemme der (geerdeten) Montagetafel geklemmt.

Also handelt es sich nicht mehr um PELV sondern um FELV, weil die Spannung gegenüber Erde anliegt und somit die sichere Trennung nicht mehr gegeben ist?

Okay leuchtet ein. War immer der Meinung, daß es PELV ist, da es auch so in der VDE 0113 steht:

6.4 Schutz durch PELV
6.4.1 Allgemeine Anforderungen


b) Eine Seite des Stromkreises oder ein Punkt der Energiequelle dieses Stromkreises muß an das Schutzleitersystem angeschlossen werden

und in der VDE 0100-410 steht:

PELV-Stromkreise und/oder Körper der durch die PELV-Stromkreise versorgten Betriebsmittel dürfen geerdet werden.

Verstehe ich da was miß?

LG

Hallo !

ich musste auch noch mal nachschlagen !

SELV ist die hochwertigste Schutzmaßnahme,die an Orten besonderer Gefährdung extra vorgeschrieben wird (Bad,Schwimmbad z.B.).
Hier darf nicht geerdert werden,weder Sekundärseite noch Körper von Geräten der Sek.Anschlüsse.

PELV und FELV : hier darf geerdet werden. Entweder Körper und/oder Sek.Seite.

MfG
duck313