Schwarz auf Weiß

Hai!

In Ermangelung eines besseren Brettes mal hier.

Warum erscheint einem auf einer weißen Leinwand durch Lichtbestrahlung
teile der Wand schwarz?

Beispiel: Kino, Beamer oder Diaprojektor

Die Leinwand ist unbestritten weiß und man glaubt trotzdem das
Bereiche schwarz sind wenn der Beamer ein Bild projeziert. Selbst
Weltraumszenen mit überwiegend Schwarzanteil werden als Schwarz
empfunden, so das die Pupillen eigentlich ganz auf sind.

Any Ideas?

Danke, der Plem

Die Leinwand ist unbestritten weiß

In welcher Farbe erscheint sie einem denn, wenn alle Lichtquellen im Kino aus sind und es demnach völlig dunkel ist?

Gruß

In welcher Farbe erscheint sie einem denn, wenn alle
Lichtquellen im Kino aus sind und es demnach völlig dunkel
ist?

OK, wie schafft das ein Projektor bei Tageslicht?

Aktuelle Beamer funktionieren sehr gut ohne den Raum abzudunkeln.

Der Plem

Hallo,
schwarz, weiß und grau sind nur Helligkeitsunterschiede. Siehe "Schwarz ist die dunkelste aller unbunten Farben"mfG…

Hiho,

In welcher Farbe erscheint sie einem denn, wenn alle
Lichtquellen im Kino aus sind und es demnach völlig dunkel
ist?

OK, wie schafft das ein Projektor bei Tageslicht?

Duch den Kontrast (wiki). Dort steht zB: Kontrast=L_max/L_min-1
Das bedeutet, der Kontrast ist am höchsten, wenn L_max besonders groß und L_min besonders klein ist. L bedeutet soviel wie Helligkeit. Dadurch kommt die Lumen (wiki) ins Spiel.
Wenn die Helligkeit des Projektors (L_max) bedeutend gößer ist, als die Helligkeit des Umgebungslichtes (L_min), ist der Kontrast zwischen den konkurrierenden Farbgestaltern sehr stark, wodurch das Umgebungslicht ignoriert werden kann.

Allerdings ist Filme gucken auch dann trotzdem nicht besonders schön, weil die dunklen Farben eben keinen großen Kontrast zum Umgebungslicht haben…

Viele Grüße
aus der peargroup

Aktuelle Beamer funktionieren sehr gut ohne den Raum
abzudunkeln.

Der Plem

1 Like

Hai!

Danke schon mal.

Wenn die Helligkeit des Projektors (L_max) bedeutend gößer
ist, als die Helligkeit des Umgebungslichtes (L_min), ist der
Kontrast zwischen den konkurrierenden Farbgestaltern sehr
stark, wodurch das Umgebungslicht ignoriert werden kann.

Das würde ja bedeuten, dass Weltraumscenen mit der Zeit weiss werden,
weil gar kein L_max mehr sichtbar ist.
Wie schnell akkomodiert denn das menschliche Auge?
Welche Kontrastspannweite hat denn ein menschliches Auge?

Ein Dia hat 4 Blendenstufen also 2 hoch 4, ein Papierbild schafft so
gerade 3 Blenden, wo liegt denn das Auge?
Je mehr ich ausprobiere und darüber grüble glaube ich mitterweile
nicht mehr, das unser Auge dies alleine schafft. Unser Gehirn spielt
uns da mal wieder einen Streich. :smile:

Der Plem

Hai!

„Schwarz ist die dunkelste aller unbunten Farben“

Genau und wie projeziert man die dunkelste Farbe auf ein weißes Tuch, das war die Frage.
Nichts projezieren bleibt weiß.

Der Plem

Hai!

Moin!

Danke schon mal.

Gerne

Das würde ja bedeuten, dass Weltraumscenen mit der Zeit weiss werden,

Jain. An sich schon; wenn die Lein-/Wand als weiß empfunden werden würde. Das ist außerdem stark betrachterabhängig. Man würde sie eher schmutzig-gilb empfinden (tue ich zumindest), was gerade bei den ersten Beamern der Fall war, selbst bei geschlossenen Vorhängen mit Nordfenstern.

Wie schnell akkomodiert denn das menschliche Auge?

Laaaaangsaaaaam! Wenn man Sterne gucken will, braucht man 5-10Minuten und jegliches Umgebungslicht wirkt extrem störend, außer Dunkelrotes, weshalb man das dann benutzt, um irgendwas am Boden zu suchen, sonst sind alle Anwesenden wieder 5min lang blind.
In Europa kann man auch nur auf hohen Bergen, fernab der Zivilisation viele Sterne sehen, weil die Straßenlaternen ein helles (relativ) Rauschen in den Himmel zaubern und der Kontrast ist futsch. In der Wüste dagegen springt einem plötzlich die ganze Milchstraße entgegen…

Welche Kontrastspannweite hat denn ein menschliches Auge?

Keine Ahnung, find ich aber auch interessant. Im Prinzip läuft alles relativ ab, aber ab wann die Nerven voll ausgelastet sind, weiß ich nicht.
Das Auge ist sehr empfindlich. Unser Astronomielehrer meinte mal, dass das menschliche Auge 7000verschiedene Grüntöne in einem Bild unterscheiden könne (und Grün ist der kleinste Spektralbereich), aber sobald Rot im Sichtfeld auftaucht sind keine 100 oder so mehr möglich.
(Kontrast besteht ja auch zwischen den Farben)
Deshalb ist jpeg auch das führende nichtprofessionelle Bildformat, weil es keinen stört, dass die Farbdynamik extrem reduziert ist.
(Oh, guter Punkt übrigens: JPEG nimmt zur Bearbeitung „vollaufgelöst“ die Helligkeitswerte im Bild, die Farben werden unterabgetastet (1/4, 1/8, oder 1/16), weil das Auge eben sehr sensibel gegenüber Helligkeiten ist. Diese Farben werden dann nochmal reduziert und komprimiert.)

Ein Dia hat 4 Blendenstufen also 2 hoch 4, ein Papierbild
schafft so gerade 3 Blenden, wo liegt denn das Auge?

Weiß ich leider auch nicht.

Je mehr ich ausprobiere und darüber grüble glaube ich
mitterweile nicht mehr, das unser Auge dies alleine
schafft. Unser Gehirn spielt
uns da mal wieder einen Streich. :smile:

Auf jeden Fall. Unser Nervensystem ist voll von Gaußfiltern, Rauschunterdrückern und Rangordnungsoperatoren (zB Median(wiki))

mfg,
peargroup

PS: http://www.youtube.com/watch?v=wbMaJJK0lSA hab leider nichts besseres gefunden.
Aber erstmal anschauen, dann weiterlesen :wink:

Das interessante ist nämlich, wie die Zeichner mit dem Thema umgehen. Die haben schließlich auch nur 256 Helligkeitswerte zur Verfügung und trotzdem reicht das Gefühl bis „unendlich hell“. Da wird dann der Sonnentaghintergund einfach kontinuierlich abgedunkelt (und keinen stört’s) und wenn’s extrem wird Effekte gezeichnet, wie man sie kennt, wenn man etwas gegen die Sonne betrachtet. http://www.youtube.com/watch?v=fRrk7oqOVI0 hier ist eine Zusammenstellung solcher Szenen, allerdings ist die Qualität sehr mies. „Im Original“ wirkt das sehr viel besser, besonders wenn man nicht auf die Effekte achtet.

Nichts projezieren bleibt weiß.

Nein, in der Schule lernt man ja immer nur, dass das Zusammenwerfen aller Farben, die

„die dunkelste aller unbunten Farben“

ist.
Das ist so, weil wir da das Subtraktive Farbsystem (wiki) benutzen. Das heißt so, weil es aus dem bestrahlenden Licht die Farbkomponente entfernt/subtrahiert.
(zB schwarze Autos werden heiß, da sie alles absorbieren. Weiße bleiben kalt, weil sie alles reflektieren.)

Strahlung selber ist ein additives Farbsystem (wiki). Das heißt, die wahrgenommene Farbe wird durch die Spektralbereiche ergänzt. Wenn man da alle Farben zusammenmischt kommt weiß raus, sogesehen „die bunteste aller Farben“. Denn aus weißem Licht kann jede Farbe extrahiert werden, zB wenn man’s durch ein Prisma schickt oder einen Filter.
Je mehr Strahlung man zusammenwirft, umso heller wird das Licht ja auch.

Wenn man weißen Text auf rotem Hintergrund mit rotem Licht bestrahlt, kann man nichts erkennen, da der rote Hintergrund aus dem Licht alles bis auf das Rot substrahiert, also rotes Licht reflektiert. Der weiße Teil substrahiert gar nicht, reflektiert also das gesamte einfallende Licht, ebenfalls rot, somit sieht man nur eine rote Fläche.
Bestrahlt man diese Fläche mit blauem Licht, erscheint der rote „schwarz“, da im blauen Licht „nichts“ reflektierbares entahlten ist und die weiße Fläche reflektiert wieder alles, also Blau.

mfg,
peargroup

Hai!

Ein Dia hat 4 Blendenstufen also 2 hoch 4, ein Papierbild
schafft so gerade 3 Blenden, wo liegt denn das Auge?

Weiß ich leider auch nicht.

Ups, da hatte ich wohl falsche Zahlen im Kopf, hab mich ein wenig
schlau gemacht.

Mal ein paar Dynamikwerte:
1:100 Papierbild (7 Blenden)
1:175 DLP-Projektor (ca. 7,5 Blenden)
1:256 Digicam (8 Blenden)
1:500 Dia (9 Blenden)
1:4000 Plasma TV (12 Blenden)
1:100000 menschliches Auge (16 Blenden)

Die Iris des menschlichen Auges überdeckt den Blendenbereich 1:2 bis
1:11, zusätzlich kann die Netzhaut ihre Empfindlichkeit regeln (sowas
wie eine ISO Einstellung), so dass wir insgesamt etwa 14 Zehnerpotenzen
abdecken können.

Hilft mir zwar nicht weiter war aber auch mal interessant. Es zeigt
allerdings ganz deutlich das ein Projektor nicht in der Lage ist
von schwarz bis weiß darzustellen und somit das Gehirn zumindest
teilweise den Kontrast spreizen muß.

Der Plem