Schwarze kleidung in der wüste

Warum tragen Beduinen in der Wüste oft schwarze Kleidung? Schwarz erwärmt sich doch viel stärker als etwas Helles.

Hallo Fragewurm,

Warum tragen Beduinen in der Wüste oft schwarze Kleidung?
Schwarz erwärmt sich doch viel stärker als etwas Helles.

Zudem tragen die noch mit Vorliebe Wollsachen !!!

Schwarz gibt allerdings die Wärme auch besser wieder ab und die dicken Sachen isolieren halt besser.
Zudem darf man auch nicht vergessen, dass es in der Wüste Nachts bitterkalt werden kann. An manchen Orten sogar unter den Gefrierpunkt.

MfG Peter(TOO)

Warum tragen Beduinen in der Wüste oft schwarze Kleidung?
Schwarz erwärmt sich doch viel stärker als etwas Helles.

Hallo,

vor allem sollte die Kleidung die Sonne abhalten, auch im UV-Bereich. Lauf mal mit einem weissen Nyltest-Hemd durch die Wüste, da kriegst du einen fast so schönen Sonnenbrand wie ganz ohne Hemd.

Soweit ich weiss, sind die Wüstenbewohner keineswegs braungebrannt (ausser im Gesicht), und für sie ist das auch kein Schönheitsideal. Die wissen wohl aus jahrhundertealter Erfahrung mehr über Hautkrebs als deutsche Touristen.

Gruss Reinhard

Hallo Reinhard,

Soweit ich weiss, sind die Wüstenbewohner keineswegs
braungebrannt (ausser im Gesicht), und für sie ist das auch
kein Schönheitsideal. Die wissen wohl aus jahrhundertealter
Erfahrung mehr über Hautkrebs als deutsche Touristen.

Das hat hier gesellschaftliche Gründe.
Ganz früher, als die meisten Leute noch Bauern waren, konnten es sich nur die Reichen leisten bleich zu sein.
Da kam die Industrialisierung und die Arbeiter wurden den ganzen Tag in Fabrikhallen eingeschlossen und nur die Reichen konnten es sich leisten faul in die Sonne zu liegen und braun zu werden.

MfG Peter(TOO)

1 Like

Hi Ralph,

Schwarz erwärmt sich doch viel stärker als etwas Helles.

dafür strahlt es die Wärme auch schneller wieder ab.

Zudem hat Indigo (das ist der hauptsächlich verwendete Farbstoff der Beduinen) Absorbtions- und somit auch Emissionsbanden, die in günstigen IR-Bereichen liegen, um die Wärme gut abzustrahlen.

Übrigens erfrieren in der Sahara mehr Menschen (speziell Touris) als solche verdursten.

Ganadlf

Hallo,
ich habe vor Jahren mal einen Artikel in einer Fachzeitschrift dazu gelesen (ich weiß nicht mehr, in welcher Zeitschrift). Es beschrieb, dass die Temperatur unter schwarzer (luftiger) Kleidung und unter heller Kleidung nahezu identisch war. Durch die schwarzen Gewänder war jedoch die Durchlüftung besser, so dass die schwarze Kleidung sogar kühler als helle ist.
Grüße Ingo

Wenn die Aussentemp über 37°C steigt, muss so oder so ein Wärmeübergang zum Körper (mit Kleider) verhindert werden.

Ob schwarz oder weiss ist mir auch nicht so klar…

Weiss reflecktiert die Sonneneinstrahlung sicher einiges besser.

Dies aus meiner „Zeltzeit“: In meinem schneeweissen Zelt war es immer einiges kühler als in den „farbigen“ meiner Kollegen.
Nachteil: weiss wird schnell dunkel (grins)

Die „Tuareg- Nomaden“ tragen mehrheitlich indigo-blau.

So einsam in der Nacht ist schwarz weniger gefährlich als weiss.

Von den franz.Legionären wiederum weiss man die trugen weisse Lappen am Hut:

„Ein Schuss, da flattert Weiss heran …“
aus Karl May „grins“

Es würde mich freuen wirklich zu wissen warum, schwarz oder weiss besser sein sollte.

Gruss

Fritz
a.d.Uw.

Das Märchen von der besseren Abstrahlung

Warum tragen Beduinen in der Wüste oft schwarze Kleidung?
Schwarz erwärmt sich doch viel stärker als etwas Helles.

Ich weiss nicht, warum sie dunkele Kleidung tragen. Ich weiss aber, daß die unten mehrfach angegebene Erklärung „Schwarz strahlt die Wärme besser ab“ freie Erfindung ist.

Es ist zwar wahr, daß dunkele Stoffe (vor allem Nichtmetalle) im Wellenlängenbereich des sichtbaren Lichtes (und kurz darunter - im Bereich der von der Sonne kommenden nahen IR-Strahlung) besser abstrahlen (und besser absorbieren), als helle.

Aber die Sonne strahlt mit ca 6000 K ab. Die betrachteten Körper aber mit ca. 300 K. Für die Wärmeabstrahlung eines Körpers ist nur seine eigene Temperatur und Stoffbeschaffenheit von Belang.

Im langwelligen IR-Bereich spielt die Farbe eines Nichtmetalles (also auch eines Kleidungsstückes) für die eigene Abstrahlung keine Rolle. Der Emissionsgrad der Nichtmetalle liegt in dem Bereich um ca. 0,9 herum, und zwar gänzlich unabhängig von der Farbe.

MfG

C.

Servus!

Ganz früher, als die meisten Leute noch Bauern waren, konnten
es sich nur die Reichen leisten bleich zu sein.
Da kam die Industrialisierung und die Arbeiter wurden den
ganzen Tag in Fabrikhallen eingeschlossen und nur die Reichen
konnten es sich leisten faul in die Sonne zu liegen und braun
zu werden.

So wie du das formulierst, meinst du aber mit diesem Absatz nicht mehr „die“ Araber, sondern die Hiesigen „Leute“, oder??

VG
Christian

Hallo Christian,

So wie du das formulierst, meinst du aber mit diesem Absatz
nicht mehr „die“ Araber, sondern die Hiesigen „Leute“, oder??

Genau !!

MfG Peter(TOO)

Hallo C.,

Im langwelligen IR-Bereich spielt die Farbe eines
Nichtmetalles (also auch eines Kleidungsstückes) für die
eigene Abstrahlung keine Rolle. Der Emissionsgrad der
Nichtmetalle liegt in dem Bereich um ca. 0,9 herum, und zwar
gänzlich unabhängig von der Farbe.

Allerdings darfst du dir Gewebe nun einmal nicht als massive Substanz vorstellen. Gewebe besteht nun mal aus feinen Fasern mit viel Luft dazwischen. Diese Luft unterliegt nun auch noch eine gewissen Konvektion.

Weisse Fasern haben die Eigenschaft viel der eingestrahlten Energie zu reflektieren, allerdings wird das Licht dabei in alle Richtungen gestreut, also auch in die tieferen Lagen des Gewebes.
Schwarz absorbiert den grösten Teil des Lichts und wandelt ihn in wärme um. Dadurch ist die Tiefenwirkung bei Schwarz wesentlich geringer als bei Weiss.

Ein normales weisses Baumwoll-T-Shirt hat einen recht schlechten UV-Schutzfaktor von um die 12 im trokenen Zustand.

Schwarzes Gewebe hat einen steileren Temperatur-Gradienten als Weisses, es wird zwar Oberflächlich heisser, kann deshalb aber auch mehr Energie abstrahlen. Hinzu kommt noch eine höhere Konvektionsrate, durch die höheren Temperaturunterschiede zur Umgebenden Luft.

Desweiteren ist ja nicht nur der sichtbare Anteil des Lichts zu berücksichtigen, sondern von IR bis UV. Im vorliegenden Fall ist auch noch die Absorbtionskennlinie des verwendeten Farbstoffes zu betrachten.
Nicht alles was uns als schwarz erscheint ist dies auch im IR- oder UV-Bereich. Fast jede IR-Fernsteuerung hat eine, scheinbar, schwarze Abdeckung vor der IR-LED.

MfG Peter(TOO)

Allerdings darfst du dir Gewebe nun einmal nicht als massive
Substanz vorstellen. Gewebe besteht nun mal aus feinen Fasern
mit viel Luft dazwischen. Diese Luft unterliegt nun auch noch
eine gewissen Konvektion.

Bei allem Respekt, aber die in einem Gewebe enthaltene Luft unterliegt keiner nennenswerten Konvektion.

Weisse Fasern haben die Eigenschaft viel der eingestrahlten
Energie zu reflektieren, allerdings wird das Licht dabei in
alle Richtungen gestreut, also auch in die tieferen Lagen des
Gewebes.

Reflexion + Adsorbtion + Transmission = 1
Wenn die Refelxion hoch ist (was ja im sichtbaren Bereich für sehr helle Textilien zutrifft), sind die Adsorbtion und Transmission klein.

„Nach innen zu strahlen“ ist ein Oxymoron, welchen ich hier nicht weiter komentieren möchte :wink:

Schwarz absorbiert den grösten Teil des Lichts und wandelt ihn
in wärme um. Dadurch ist die Tiefenwirkung bei Schwarz
wesentlich geringer als bei Weiss.

Der Schluß ist falsch.

Ein normales weisses Baumwoll-T-Shirt hat einen recht
schlechten UV-Schutzfaktor von um die 12 im trokenen Zustand.

Der Wärmeeintrag durch UV ist vernachlässigbar. Und daß weiße T-Shirts in der Sonne deutlich angenehmer sind, brauchen wir ja nicht zu diskutieren :smile:

Schwarzes Gewebe hat einen steileren Temperatur-Gradienten als
Weisses, es wird zwar Oberflächlich heisser, kann deshalb aber
auch mehr Energie abstrahlen. Hinzu kommt noch eine höhere
Konvektionsrate, durch die höheren Temperaturunterschiede zur
Umgebenden Luft.

Es gibt dort keine nennenswerte Konvektion. Der Gradient mag steiler sein, aber eins gilt: wenn mehr Energie von der Stoffoberfläche absorbiert wird, kommt auch mehr Energie durch den Stoff an die Haut.

Desweiteren ist ja nicht nur der sichtbare Anteil des Lichts
zu berücksichtigen, sondern von IR bis UV. Im vorliegenden
Fall ist auch noch die Absorbtionskennlinie des verwendeten
Farbstoffes zu betrachten.

Für die Adsorbtion des Sonnenlichtes ist die Farbe des Stoffes nahezu alleine ausschlaggebend. Soetwas wie ein weisser Stoff mit hohen Adsorbtion gibt es nicht.

Nicht alles was uns als schwarz erscheint ist dies auch im IR-
oder UV-Bereich. Fast jede IR-Fernsteuerung hat eine,
scheinbar, schwarze Abdeckung vor der IR-LED.

Ich habe es schon mal geschrieben und schreibe es noch mal: für nichtbeschichtete Textilien ist der Emissionsgrad (=Adsorbtionsgrad) im Bereich um 300 K (also um 10 um Wellenlänge) von der Farbe unabhängig.
Beispiel mit dem FB-Fenster ist hier etwas fehl am Platze.

MfG

C.

Erfrieren??
Hallo Gandalf

Übrigens erfrieren in der Sahara mehr Menschen (speziell
Touris) als solche verdursten.

Ich hab zwar schon gelesen, das es in der Wüste nachts etwas kälter wird, und das mancherorts der Boden nachts durch Kondenswasser etwas fester wird.
Aber wie kalt wird es denn in der Sahara nachts, sagen wir mal, „in der Mitte von“, wo wirklich kaum Leute wohnen?
Man könnte dann ja gut in Erdlöchern wohnen und arbeiten, da ja die (nächtliche)Kälte nach unten sinkt.

MfG

Anpassung
Hallo Matthias,

Ich hab zwar schon gelesen, das es in der Wüste nachts etwas
kälter wird, und das mancherorts der Boden nachts durch
Kondenswasser etwas fester wird.
Aber wie kalt wird es denn in der Sahara nachts, sagen wir
mal, „in der Mitte von“, wo wirklich kaum Leute wohnen?

Im Sommer geht’s wohl bis auf 10 Grad runter, im Winter können es auch mal -10 sein.

Das Hauptproblem ist die Temperaturdifferenz (Gandalf schrieb ja schon: hauptsächlich Touristen). Die haben ein Problem mit einem Temperaturabfall von über 30° innerhalb von wenigen Stunden und sind dann oft nicht passend auf die Kälte vorbereitet.

Gruß Kubi