Schwarze und Weiße Magie

Guten Tag.

Es geht mir um die Begriffe Schwarze bzw. Weiße Magie. Meines Wissens nach standen die im Mittelalter für die Wissenschaften, wobei weiß die erklärende Wissenschaft war und schwarz die, die auch in den Lauf der Dinge eingreifen wollte.

So ganz richtig ist das sicher nicht, daher meine Frage: Kennst sich jemand damit genauer aus, hat jemand gute Quellen o.ä.?

Bitte keine Esoteriker-Antworten *g* Danke

Christian

Hallo,

Es geht mir um die Begriffe Schwarze bzw. Weiße Magie. Meines
Wissens nach standen die im Mittelalter für die
Wissenschaften, wobei weiß die erklärende Wissenschaft war und
schwarz die, die auch in den Lauf der Dinge eingreifen wollte.

Magie definiert sich als Eingreifen. Deshalb bezieht sich die Unterscheidung nicht auf Theorie und Praxis, sondern auf die dahinterstehende Absicht: gut (weiße Magie) und schwarz (böse Magie).

So ganz richtig ist das sicher nicht, daher meine Frage:
Kennst sich jemand damit genauer aus, hat jemand gute Quellen
o.ä.?

Literatur:

W. E. Peukert, Geschichte der Geheimwissenschaften, 2. Bd. Magie, 1961 (seriös, nicht mehr im Handel und auch antiquarisch nicht greifbar, jedenfalls nach meiner Kenntnis, aber in vielen Universitätsbibliotheken oder Institutsbibliotheken [Volkskunde] zu finden).

Ergänzend vielleicht:

LUCK, G. Magie und andere Geheimlehren in der Antike. Stuttgart, Kröner (1990). XVII, 499 S. Oln.OU. Kl. 8°. (Kröners Taschenausgabe) G511B DM 28,00
Gefunden im Katalog GESCHICHTE (2637 weitere Einträge)
Anbieter: Antiquariat Stefan Krüger [D-45130 Essen]
siehe: http://www.zvab.de

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Ergänzung
Hallo,

Kurzerklärungen findest du hier:
http://www.sphinx-suche.ch/inhaltm2.htm

Ist zwar esoterisch, aber die Artikel sind nicht falsch.

Gruß

Thomas Miller

Hallo Thomas,

danke für Deine Antwort, aber genau das ist es ja, was ich nicht meinte. Ich rede hier von Wissenschaftsgeschichte, und da geht es eben nicht um „gut“ und „böse“ bei den Begriffen.

Christian

Ich muss meinem Vorredner recht geben, soweit ich weiss, beziehen sich die Begriffe schwarze und weisse Magie wirklich auf Magie und nicht auf die mittelalterlicher Wissenschaft. Die war in die sieben Kuenste aufgeteilt und haette sich gegen alle Verbindung mit Magie gewehrt.
Die Magie selbst konnt durchaus in gute und boese (schwarz und weiss) aufgeteilt werden. So gibt es Quellen aus dem Fruehen Mittelalter die Magie nur bestrafen, weil sie boeses angerichtet hat, nicht aber weil Magie als solches benutzt wurde.

Leider habe ich jetzt keine Literatur zur Hand, vielleicht im Laufe des Tages, im Moment nur den Hinweis auf eine Linksammlung u.a. zum Thema wissenschaft im Mittelalter, vielleicht findest Du ja da was:

http://www.uni-tuebingen.de/mittelalter/links/lehrli…

Bruchstücke
Hallo,

ich habe nicht viele Belege gefunden, einfach weil mir die Originalwerke nicht in jedem Fall vorliegen, aber folgendes ist sicher:

1558 erscheint die Schrift „Magiae naturalis“ von Giambattista Della Porta, die zwischen weißer Magie (Sympathie) und schwarzer Magie (Antipathie) unterscheidet, und zwar nach der Art der angerufenen „Geister“, einerseits „gute“ und andererseits „böse“. Diese Unterscheidung übernimmt Campanella in „De sensu rerum et magia“ von 1620.

Eine Auseinandersetzung in diesem Sinne findet sich aber schon bei Johannes Reuchlin („De verbo mirifico“, 1494), wo die zwei Arten der Magie sich ganz deutlich ihrer Absicht nach unterscheiden.

Schon 1530 aber hat Agrippa von Nettesheim, die Magie als Wissenschaft verworfen („De incertitudine et vanitate scientiarum et artium“), vorher aber ein ganzheitliches Weltbild trotzdem verteidigt („De occulta philosophia“, 1510).

Für deine These von der Unterscheidung durch die Betrachtungsweise habe ich keinen Hinweis gefunden. Sorry.

Zusatz:
Die „Sieben freien Künste“ bestanden aus dem Trivium (Grammatik, Dialektik, Rhetorik) und dem Quadrivium (Arithmetik, Geometrie, Astronomie, Musik) und haben mit Magie nichts zu tun (Darstellung schon bei Martianus Capella, "De nuptiis Philologiae et Mercurii, gedruckt 1499, aber entstanden schon im 5. Jahrhundert). Martianus stellt den Sieben freien Künsten sieben mantische Künste gegenüber. Auch hier ist der Handlungsaspekt der Magie deutlich (Einfluss der Gnosis).

Herzliche Grüße

Thomas Miller