Bruchstücke
Hallo,
ich habe nicht viele Belege gefunden, einfach weil mir die Originalwerke nicht in jedem Fall vorliegen, aber folgendes ist sicher:
1558 erscheint die Schrift „Magiae naturalis“ von Giambattista Della Porta, die zwischen weißer Magie (Sympathie) und schwarzer Magie (Antipathie) unterscheidet, und zwar nach der Art der angerufenen „Geister“, einerseits „gute“ und andererseits „böse“. Diese Unterscheidung übernimmt Campanella in „De sensu rerum et magia“ von 1620.
Eine Auseinandersetzung in diesem Sinne findet sich aber schon bei Johannes Reuchlin („De verbo mirifico“, 1494), wo die zwei Arten der Magie sich ganz deutlich ihrer Absicht nach unterscheiden.
Schon 1530 aber hat Agrippa von Nettesheim, die Magie als Wissenschaft verworfen („De incertitudine et vanitate scientiarum et artium“), vorher aber ein ganzheitliches Weltbild trotzdem verteidigt („De occulta philosophia“, 1510).
Für deine These von der Unterscheidung durch die Betrachtungsweise habe ich keinen Hinweis gefunden. Sorry.
Zusatz:
Die „Sieben freien Künste“ bestanden aus dem Trivium (Grammatik, Dialektik, Rhetorik) und dem Quadrivium (Arithmetik, Geometrie, Astronomie, Musik) und haben mit Magie nichts zu tun (Darstellung schon bei Martianus Capella, "De nuptiis Philologiae et Mercurii, gedruckt 1499, aber entstanden schon im 5. Jahrhundert). Martianus stellt den Sieben freien Künsten sieben mantische Künste gegenüber. Auch hier ist der Handlungsaspekt der Magie deutlich (Einfluss der Gnosis).
Herzliche Grüße
Thomas Miller