Schwarze und Weiße

Ja, und am Ende lassen sie dich nach dem Urlaub nicht wieder zurück, weil der Ausweis einem anderen gehört!

Es gibt eine Szene im Film Schrei nach Freiheit, die sich mir tief eingeprägt hat: der Richter fragt den Angeklagten, warum er sich als „schwarz“ bezeichnet, in den Augen des Richters wäre er eher braun. Darauf antwortet der Angeklagte, dass er nicht verstehen könne, warum sich die anderen als „weiß“ bezeichnen, in seinen Augen seien sie eher rosa.

2 Like

Ich erinnere die Szene genau. Sie hat sich mir ebenso eingeprägt, wie Dir.

Eben.
Damit sagen die einen, muss der Begriff verschwinden.
Sagen die anderen, wie soll man die Gruppe, die mit dem Begriff beschrieben wurde, denn nun zielsicher treffgenau aus der Masse getrennt einzeln beschreiben?
Sagen die ersten, gar nicht.
Sagen die zweiten, doch, wir muessen beim Reden unterscheiden.
Sagen die ersten, da reden wir nicht drueber.
Die Probleme sind nicht das Problem, die Loesungen sind das Problem.
Hier scheint es keine Loesung zu geben.
Solange sich jeder mit seiner Gegenrede profilieren will.
Gruss Helmut

1 Like

Die Farbe muss im Zentrum der linken Arschbacke gemessen werden.

Es gibt da einen doch recht lustigen Witz, der zu Lasten der (U.S.-)Amerikaner gehen soll:

"Die CIA schmuggelt einen neuen Agenten nach Rußland ein. Am ersten Abend geht er in eine Kneipe, bestellt sich einen doppelten Wodka und kippt ihn runter wie nichts. Sagt der Wirt: „Du kannst trinken wie ein Russe, aber du bist keiner.“ Der Agent greift sich eine Balalaika und spielt wie ein junger Gott. Sagt der Wirt: „Du spielst wie ein Russe, aber du bist keiner.“ Da fängt der Agent an zu tanzen. „Du tanzt wie einer aus dem Bolschoi-Ballett. Aber du bist kein Russe.“ Fragt der CIA-Agent den Wirt, wie er sich da so sicher sei. Sagt der Wirt: „Es gibt keine Neger in Rußland…“

Der Witzeerfinder hat dabei allerdings nicht gut recherchiert, denn Zar Peter I. hat als Attraktion 300 Afriker in’s Land holen lassen, deren Nachfahren selbstverständlich heute dort noch leben. Die Besenkammeraffaire Boris Beckers dürfte eine solche Nachkommin sein.

1 Like

Au, der ist schon echt alt …

Anhänger des FKK bekommen dann immer noch genügend Probleme.

ja, Witze werden nur alt, wenn sie gut sind.

Der Farberfassungsbereich ist stets abzudecken; desweiteren wird eine App kurze Zeit vor dem Aufeinandertreffen die jeweiligen Leute vor Schwarzen- oder Weißenfeindlichen, Fahrraddieben, Tätowierten oder Finanzbeamten warnen.

Wenn man etwas schon hinnehmen muss, dann wenigstens mit Humor.

Auf die Gefahr hin hier zu klugscheißen. Deren Vorfahren haben mit einiger Sicherheit keinen einzigen Menschen aus Zentralafrika versklavt. Das haben die Menschen aus Zentralafrika schon selbst erledigt.

Welche Wörter sind besser geeignet?
Warum nicht mal für die „weisse“ Hautfarbe?
Würde ich meine Hautfarbe anders benennen? Denn de facto: weiß ist sie nicht?
Hellhäutig-dunkelhäutig. Find ich am besten

Da muss ich an Blind Willie McTell denken. Der hat sich über so was keinen Kopf gemacht:

Got three women
Yellow, brown and black

1 Like

In (dem durchaus lesenswerten) Buch „Die Revolution entläßt ihre Kinder“ beschreibt Wolfgang Leonhard eine Episode aus seinem russischen Exil während der Stalinzeit, wie er einen „Neger“ (sagte man damals noch so) in der Kominternstadt Ufa traf. Er wußte sofort, wen er da vor sich hatte, denn es war der einzige „Neger“ (sagte man damals noch so) in der Sowjetunion, der deswegen allen Russen bzw. Sowjetbürgern aus Presse und Rundfunk bekannt war.

Siehe dazu auch: http://davidvanalstyne.com/pg-callmecolored.html

2 Like

Für mich sich solche Disskusionen kontraproduktiv. Das ist für mich auf einer Ebene mit den s. g. Grenwashing.

  1. Wer sowas betreibt, beschäftigt sich nicht mit einer tatsächlichen Lösung. Er torpediert sogar eine echte Lösung.
  2. Oft werden solche „Sprachbereinigungen“ im Ursprung durch rassischtische Gruppierungen ausgelöst.
  3. Ich persönlich halte es für demütigender, z. B. von einem „N-Wort“ zu sprechen.
  4. Wer das Wort „Neger“ zwanghaft nicht verwendet, sollte auch nicht „Schwarzer“ verwenden, denn „Neger“ ist eine Ableitung des lateinischen „niger“ und das bedeutet „schwarz“.
  5. Wenn ich mir jetzt die Disskussion um „Mohr“ so anschaue, wird mit ganz schlecht, zumal das Wort sogar in der Bibel genutzt wird.

Grundsätzlich geht es nicht darum, welches Wort man verwendet, sondern wie der Nutzer es meint. (Das ist auch meine Antwort auf die eigentliche Frage)

Ich jedenfalls erinnere mich da an meine Grundschulzeit zurück. Mein Kumpel war ein Neger, dessen Vater Professor an unserer Uni und der betonte immer wieder, wie gerne er Negerküsse mag. Für ihn war das einfach nur lustig und nicht rassistisch.

Vielleicht sollte man besser die Betroffenen fragen, statt seine Phantasie zur Wirklichkeit zu erklären … und ich meine damit nicht die Vertreter irgendwelcher Vereine, die sich hervortun wollen.