Moin Androidi,
bist Du sicher, daß Du mit „Einlaufzeit“ meinst, was ich darunter verstehe?
Kannst Du natürlich nicht.
)
Also ich kenne den Begriff „ein Aquarium einfahren“ und das meint, es praktisch neu ansetzen.
Dazu richtet man es mit durchweg gereinigten Elementen ein.
Gegebenenfalls mit der einzigen Ausnahme der Filtermatte oder eines Teils des Filtermaterials, wenn man das Aquarium für die gleichen Fische einrichtet, deren Wasser zuvor über diesen Filter lief und ihn mit ihren typischen Bakterien besiedeln möchte.
Wobei der Begriff „gleiche Fische“ hier etwas dehnbar ist, es können in Grenzen auch gleichartige sein.
Unbedingt muß dann aber sichergestellt sein, daß das Wasser frei von schädlichen Bakterien, Infektionen, Krankheiten und dergleichen war.
Im Grunde ist das jedoch schon fast ein 100%-ger Wasserwechsel im bestehenden AQ.
Eigentlich meint man den wirklichen Neuanfang eines Aquariums.
Und da sollte alles gereinigt sein!
Steine und Wurzeln abgekocht und gegebenenfalls mit Drahtbürsten gereinigt,
neuer Kies gewaschen und staubfrei,
die Scheiben gereinigt,
alle Schläuche, Pumpen, Filter gereinigt.
Das heißt, es gibt erstmal keine Algen.
Dann startet man Leitungswasser mit einer Starterkultur (gibt es in kleinen Fläschchen zu kaufen) bei neuem Filtermaterial, Salz und mit Heizung, Filterung und Beleuchtungsintervallen, als wären schon Fische drin.
Die Einfahrzeit ist vor allem nötig, weil sich aus dieser Kultur die Bakterien erst entwickeln und vermehren, sowie überall hin verteilen müssen. Das heißt, sie bilden auch im Filter einen „Rasen“.
Auch ein Aspekt ist, daß man bestimmten Wasserpflanzen einen Vorsprung geben will, damit sie das Wassermanagement übernehmen und die Fische dann in „betreutes“ Wasser kommen können.
Außerdem kann man durch verschiedene Zusätze das Wasser klarer und schwärzer ansetzen.
Aber es wird immer während des Einfahrens erstmal trübe und klärt sich durch die laufende Filterung von selbst wieder.
Grundsätzlich ist Wasserwechsel auch kein probates Mittel, um trübes Wasser klar zu bekommen – auch im späteren Betrieb nicht.
Trübes Wasser hat immer einen Grund und klares Wasser ebenfalls. Und: es braucht Geduld! Ist ja ein lebendiges Medium. Trübes Wasser ist auch längst nicht so schädlich, wie es aussieht.
Auf keinen Fall darf man natürlich während des Einfahrens einen Wasserwechsel machen, sonst macht man sich ja den gerade beabsichtigten Prozess kaputt.
Algen sind immer ein Ergebnis von Nährstoffreichtum, (Überfütterung, nicht entsorgte Leichen etc.), zu viel Beleuchtung, in ungünstigem Rhythmus (andere Pflanzen und Algen haben eine Anlaufzeit zur Photosyntese), oder mit ungünstigem Lichtspektrum und eventuell auch von (unnötig) hoher Temperatur.
Algenfressende Fische sind nett, aber sie können ein veralgtes Becken nicht allein bewältigen. Sie helfen nur mit.
Im Grunde mußt Du Algen immer abgesehen von obigen Bedingungen von Zeit zu Zeit mechanisch entfernen, wenn sie Überhand zu nehmen drohen.
Das heißt unter Umständen auch ohne Neueinrichtung die Steine und Wurzeln mal wieder schrubben.
Ein gewisser, angemessener Algenanteil ist aber auch natürlich und gehört dazu.
Sonnige Grüße,
viel Spaß und Erfolg mit der neuen Bevölkerung,
Kristian