Schweigsame Menschen = in sich selbst gefangen?

Hallo,

wie kann man sich freiwillig in eine welt des schweigens vergraben?

Du wertest sehr eindeutig negativ (minderwertig, Komplexe, mangelndes Selbstvertrauen) aus deiner Position heraus. Aus der Position der dich dominierenden, dieser situationsbedingten Extraversion (ich übernehme die Begriffe aus einem anderen Beitrag hier). Ein Introvertierter könnte dir diese Dominanz und Negativität möglicherweise vorwerfen.

Und: Er kann sicher über seine Gefühle reden, wenn er sein extravertiertes Bedürfnis empfindet (wenn vielleicht auch nicht mit dir). Was du als seine geistige Verstopfung betrachtest, betrachtet er als deine Oberflächlichkeiten?

sind schweigsame menschen unglücklich?

Nicht mehr oder weniger.

vllt hat ja :auch mal ein schweigsamer mensch hier lust sich zu äußern :wink:

Gerne …

Mach dir Gedanken, weshalb du dich vielleicht unsicher und unwohl fühlst.

Franz

Hi

naja… ich sags mal so: wenn ein menshc schweigt dann sehe
ich einen schweigenden menschen. wie soll ich da wissen das es
da verschiedene formen gibt? stille ist stille…

oh mit der Zeit wirst du schon lernen, deinem Instinkt in Bezug auf Menschen zu vertrauen, egal ob die viel reden oder nicht. Es gibt stille Leute, da spüre ich die Verklemmtheit über Meter hinweg, und es gibt stille Leute, die strahlen so dermaßen aus, dass sie sich schätzen, so (still) wie sie sind, dass sie dadurch ungeheuer faszinierend sind. Was aber auch nicht heißen muss, dass sie besonders tief sind, um mal das weiter unten auch wieder genannte unsägliche, wiederum extrem verallgemeinernde Sprichwort „stille Wasser sind tief“ aufzugreifen.
Es gibt seichte uninteressante stille Wasser, es gibt aber auch seichte und trotzdem faszinierende stille Wasser, es gibt stille Wasser, die etwas unterdrücken, es gibt stille Wasser, die einfach nichts zu sagen haben oder glauben, sie hätten nichts zu sagen, es gibt tiefe, aber seltsame stille Wasser und es gibt auch tiefe und deshalb faszinierende stille Wasser.
All diese Facetten gibt es genauso bei den „stürmischen Wassern“. Still oder nicht still ist nur ein einziger Charakterzug von so vielen, aus denen sich der Mensch zusammensetzt.

naja, aber ich würde ja auch nicht fragen wenn ich ne feste
meinung über schweigsame leute hätte. ich möchte halt gerne
helfen - nur ist das schwer wenn die leute nichts sagen…

wenn Leute Hilfe wollen, werden sie schon drum bitten.

ich werde mal versuchen die „facetten“ zu sehen…

du musst doch nicht alles erkennen. Versuch mal, nur auf dein Gefühl bei jedem einzelnen Menschen zu achten und ihn nicht auseinanderzunehmen. Und wenn du dich mit stillen Leuten nicht so wohlfühlst, ist es doch ok. Ich fühl mich auch wohler mit gesprächigen Leuten, bei stillen hab ich oft das Gefühl, ich quatsch sie tot und geh ihnen auf den Zeiger.

Gruß
Judith

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aber die schweigsamen menschen die ich bisher kennen gelernt
habe, die habe auch probleme mit ihrem selbstvertrauen.

das machst Du nur an ihrer Schweigsamkeit fest? Oder äußern
sich diese „Probleme“ auch auf andere Weise - und vor allem:
empfinden sie selbst das auch so?

bei einigen weiß ich es, bei anderen haben sie es mir gesagt und bei wieder anderen ist es unübersehbar (depressionen sind sichtbar!)

Vielleicht gehören Du und der Kreis, in dem Du

sie erlebst, nicht dazu?

bei meinen freunden trifft das nicht zu… bei den anderen sicherlich.

(was ich als geistige verstopfung ansehe…)

Du denkst, dass Leute, die anders „ticken“ als Du, sich anders
verhalten, als Du es in ähnlichen Situationen tätest,
automatisch ein psychisches Problem haben und man ihnen
„helfen“ müsse? Mit dieser Einstellung dürftest Du allerdings
wenig Chancen haben, ihr Vertrauen zu gewinnen.

das gilt nur für seine gedanken nicht aussprechen… ich meine das muss sich doch anstauen in einem!

grüße :smile:

Mach dir Gedanken, weshalb du dich vielleicht unsicher und
unwohl fühlst.

ich weiß es ganz genau… ich stelle mir das eben sehr düster vor in einer welt des schweigens gefangen zu sein…

Hallo!

Falls mein „Was dagegen?“ unfreundlich rüber kam, entschuldige bitte. War keine Absicht.

Grüße

Andreas

Hallo,

Als weitere Denkanstöße noch ein paar Bonmots, über die man
einen Augenblick nachdenken könnte:
Stille Wasser sind tief.
Reden ist Silber, schweigen ist Gold.
Schweigen ist Kommunikation.
Je stiller man ist, desto mehr kann man hören.
Stille ist die größte Offenbarung.

und richtig (mit Empathie) zuhören ist eine Kunst…

Gruß,
p+p

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…und vielleicht auch deshalb, weil Menschen, die schweigen…für einen undurchsichtig- unklar- unberechenbar wirken!??

Menschen, die offen reden…bieten ein klares Gegenüber und man weiss, wo man bei dem Menschen dran ist ( zumindest hat das den Anschein, denn dieser Mensch kann ja auch lügen).

Sicherlich- ist für jemanden, der ein klares Gegenüber sucht-- ein Schweiger…eine recht schwierige Konstellation zu so jemandem.

lieben Gruss
kitty

weil ich mich irgendwie echt persönlich
angegriffen gefühlt habe.

Warum?

Ich rede wie gesagt gerne und viel,
und ja, nicht alles davon ist immer tiefgründig, aber das
Leben besteht nicht nur aus Ernsthaftigkeit und ich bin froh,
diese unbeschwerten Gespräche mittlerweile genießen zu können

Wenn es so ist, dann ist es doch auch für dich gut so - oder nicht?

(was genau ich früher eben nicht konnte und worunter ich
gelitten habe). Aber nur weil ich (auch) oberflächliche
Gespräche genieße, bin ich noch lange kein Blender,

Das hat keiner gesagt, auch Ingrid nicht, noch nicht einmal indirekt. Wenn dich das an einer ganz bestimmten Stelle so persönlich getroffen hat, dann könntest du das als Anlass nehmen, mal zu gucken, warum.

Hallo auch,

warum schreibst du in einem Forum und sprichst nicht lieber mit realen Menschen drüber?

Meiner Meinung nach sind introvertierte Menschen eher der geschriebenen Sprache und eben auch dem Internet zugeneigt, aber nicht aus Unglück, sondern weil sie (bzw. wir – ich zähle mich dazu) eben so sind. Und das ist nicht besser oder schlechter. Und du, warum schreibst du statt zu sprechen?

Grüße Bellawa.

Was aber auch
nicht heißen muss, dass sie besonders tief sind, um mal das
weiter unten auch wieder genannte unsägliche, wiederum extrem
verallgemeinernde Sprichwort „stille Wasser sind tief“
aufzugreifen.

Was hast du für ein Problem mit stillen Wassern? Wieso gleich „unsäglich“? Du fühlst dich da - erneut - völlig überflüssig persönlich angegriffen.

Diese Auflistung von Bonmots war verknüpft damit, einmal darüber nachzudenken. Nicht mehr und nicht weniger.

Was also löst den Impuls aus, dass du so werten musst?

Hi

Das hat keiner gesagt, auch Ingrid nicht, noch nicht einmal
indirekt.

Aber natürlich hat sie das.

Wenn dich das an einer ganz bestimmten Stelle so
persönlich getroffen hat, dann könntest du das als Anlass
nehmen, mal zu gucken, warum.

ich kucke schon, warum, keine Sorge.

Gruß

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hi

Was hast du für ein Problem mit stillen Wassern? Wieso gleich
„unsäglich“?

Unsäglich ist das Sprichwort, nicht die stillen Wasser. Ich habe in genügend anderen Postings und in dem vorangegangen Posting genauso die stillen wie die redseligen Wasser geschätzt.

Du fühlst dich da - erneut - völlig überflüssig
persönlich angegriffen.

Ich bestreite es gar nicht, dass da persönliche Angegriffenheiten mit reinspielen. Und trotzdem finde ich es schwach, wie hier der UP von etlichen Seiten Verallgemeinerungen unterstellt, aber ebensolche Verallgemeinerungen entgegengehalten werden.
Wo bitte ist „stille Wasser sind tief“ nicht verallgemeinernd?
Stille Wasser KÖNNEN tief sein, müssen es aber nicht. Und brausende Wasser können das ebenso. Das Sprichwort mag dazu dienen, stille Menschen nicht zu unterschätzen, aber die ganze Reihe stiller Menschen als tief zu bezeichnen, ist schlicht und ergreifend falsch.

Was also löst den Impuls aus, dass du so werten musst?

Ich bewerte das Sprichwort als falsch, ich bewerte aber nicht die Stille als eine zwingende Verbundenheit mit Tiefe, was das Sprichwort indessen genau tut.

Gruß

sich diese „Probleme“ auch auf andere Weise - und vor allem:
empfinden sie selbst das auch so?

bei einigen weiß ich es

Woher? Du schriebst doch, dass sie nicht über ihre Gefühle und Gedanken sprechen?

bei anderen haben sie es mir gesagt

Wer ist „sie“? Die Betroffenen? Dann würden sie ja doch über ihre Befindlichkeit reden.

und bei wieder anderen ist es unübersehbar (depressionen sind
sichtbar!)

Mit „Diagnosen“ bist Du offenbar recht schnell bei der Hand. Woran - außer am Schweigen - erkennst Du denn Depressionen?
.

Vielleicht gehören Du und der Kreis, in dem Du
sie erlebst, nicht dazu?

bei meinen freunden trifft das nicht zu…

Woher weißt Du das, wenn sie nicht reden?

das gilt nur für seine gedanken nicht aussprechen… ich meine
das muss sich doch anstauen in einem!

Dass es die unterschiedlichsten Gründe für Verschlossenheit/Introvertiertheit geben kann, wurde schon mehrfach erwähnt und auch, dass dabei nicht zwangsläufig ein Leidensdruck entsteht.

Dass sich etwas „anstauen“ müsse, denkt man vielleicht als extrovertierter, gesprächiger Mensch, der sich vorstellt, wie er sich fühlen würde, wenn er zum Schweigen gezwungen wäre.

Gruß
Kreszenz

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Hallo auch,

Gutenabend Bellawa,

Meiner Meinung nach sind introvertierte Menschen eher der
geschriebenen Sprache und eben auch dem Internet zugeneigt,
aber nicht aus Unglück, sondern weil sie (bzw. wir – ich
zähle mich dazu) eben so sind. Und das ist nicht besser oder
schlechter.

Ich persönlich finde, dass die geschrieben Sprache den Vorteil hat, dass man nicht unterbrochen über überschrien wird. Zudem kann man das was einem langweilt ausblenden ohne Zeit damit zu verlieren. Beim gesprochenem Wort muss man sich den Tonart, evtl. unendliche Längen und Langweiliges anhören und seine Zeit damit vegeuden. Es sei denn man steht mitten im Gespräch auf und geht einfach.

Grüße Bellawa.

Gruss: Ge-es

Was hast du für ein Problem mit stillen Wassern? Wieso gleich
„unsäglich“?

Unsäglich ist das Sprichwort, nicht die stillen Wasser.

Wo habe ich das behauptet?

Und trotzdem finde ich es
schwach, wie hier der UP von etlichen Seiten
Verallgemeinerungen unterstellt, aber ebensolche
Verallgemeinerungen entgegengehalten werden.
Wo bitte ist „stille Wasser sind tief“ nicht verallgemeinernd?

Wenn du in den Beitrag hier einseitige Verallgemeinerungen rein liest, dann hast du wirklich ein Problem:

/t/schweigsame-menschen-in-sich-selbst-gefangen/6071…

Stille Wasser KÖNNEN tief sein, müssen es aber nicht.

Richtig, das Sprichwort heißt übrigens: Stille Wasser sind tief. Es heißt nicht, alle stillen Wasser sind tief.

Meiner Meinung nach sind introvertierte Menschen eher der
geschriebenen Sprache und eben auch dem Internet zugeneigt,

Das ist aber wirklich eine persönliche und nicht repräsentative Meinung.

Ich kenne introvertierte Menschen, die der geschriebenen Sprache zugeneigt sind, wenn es darum geht, viel zu lesen. Ein Teil davon tut das in Büchern, andere nutzen eventuell auch das Internet, andere haben überhaupt keinen Bezug zum Internet. Der introvertierte Nerd hat nur Bezug zum Internet, aber keinen zur geschriebenen Sprache. Und dann gibt es noch den introvertierten Menschen, der zwar sehr belesen ist, sich aber im kleineren oder bestimmten Kreise sehr wohl auch verbal ausdrückt und gut kommuniziert, wenn er vielleicht auch nicht der erste ist, der den Mund aufmacht.

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eigentlich hab ich ja keine Lust mehr auf Diskussionen um die Verständlichkeit von Sätzen.

Unsäglich ist das Sprichwort, nicht die stillen Wasser.

Wo habe ich das behauptet?

Das habe ICH behauptet. Du hingegen hast gemeint, ich hätte ein Problem mit stillen Wassern. Woraus du das geschlossen hast, ist mir immernoch schleierhaft, zumal ich in mehreren Postings eben genau beschrieben habe, wie ich stillen Wassern gegenüber stehe.

Richtig, das Sprichwort heißt übrigens: Stille Wasser sind
tief. Es heißt nicht, alle stillen Wasser sind tief.

Ist das jetzt ein Deutschkurs? „Meine Betten sind rosa“ heißt eindeutig „Alle meine Betten sind rosa“. Deswegen gibt es ja Wörter, die man für Ausnahmen eifügt á la „Einige meiner Betten sind rosa“, „Meine Betten sind z.T. rosa“, „meine Betten sind größtenteils rosa“ etc.
Wenn ich die Wörter nicht einfüge, mache ich auch keine Ausnahmen und verallgemeinere. So ist das und so wird das verstanden.

Gruß

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Hallo,

ich weiß es ganz genau…

Dann könntest du aufgrund deiner eigenen Erfahrungen Entgegenkommen zeigen, auf die anderen zugehen. Unterstützen. Sofern dir etwas an diesen Personen liegt.

ich stelle mir das eben sehr düster
vor in einer welt des schweigens gefangen zu sein…

Viele (die Mehrheit) „Schweigsame“ haben keine Probleme mit Selbstvertrauen. Sie wollen und müssen es eben nicht zeigen. In bestimmten Situationen, gegenüber bestimmten Personengruppen. Ebensowenig wie ihre Gefühle. Sie fühlen sich wohl, zeigen es aber nicht offensichtlich. Das ist nicht düster für diese Personen. Sie leben sich auf eine andere Art aus.

Franz