Hallo,
…MAG-Schutzgasschweissen!
Ich hab mir vor bald 10 Jahren ein Baumarktteil mit 150 Ampere für 140 Euro gekauft und aus der Gastronomie eine 25l CO2-Flasche. (Da muss man einfach Glück oder Beziehnung haben, dann ist es sehr billig)
Das Argon-Gemisch-Schutzgas wie es in Deutschland in der Industrie verwendet wird ist viel teurer.
Vor Wochen hab ich bei ebay ein 190Amp Gerät ersteigert für 110 Eur und war neidisch daß deutlich hochwertiger war als meins.
Am Anfang hat mein Gerät wirklich manchmal schwer den Draht vorgeschoben wie Bernhadhämmerli schreibt, dann muss man halt schauen dass keine engen Kurvenradien im Schlauch sind. Das Problem ist aber bei den großen Industriemaschinen das selbe.
Das hat sich bei mir aber vollständig(!!) gelegt, warscheinlich bietet der neue Kuststoff einfach viel Reibung für den Draht.
Aus lauter Liebe zum Schweißen (und mangels Jobalternativen in meiner Gegend) hab ich in der Folge dann als Schweißer gearbeitet. Das ganze nur mit der Hauserfahrung und nicht mal so schlecht. Dann Schweißerscheine MAG und WIG gemacht und anschließend nochmal länger als Metallbauer/Schweißer gearbeitet.
Ich mag alle Verfahren gerne.
MAG ist das verbreitetste, von kleinen Kfz-Werkstätten bis hin zur größten industriellen Fertigung.
Vorteil: Einhandbetrieb, richtig eingestellt kann der Schweißer sich ganz auf die Schmelze konzentrieren, kommt mit feinem Draht auch noch mit recht dünnem Blech zurecht. Es ist schnell und geht automatisch. Man kann sehr lange schweißen, bis die Drahtspule leer ist oder die Gasflasche.
Die Technik ist eigentlich sehr gutmütig und einfach, aber man sollte damit nicht auf Kriegsfuß stehen.
Die anderen Verfahren sind da simpler aufgebaut:
Fülldrahtschweißen ist noch recht ähnlich wie das MAG, das Schutzgas entsteht, weil in dem Draht ein Medium verdampft. Somit fällt die schwere Gesflasche weg. Allerding ist der Draht sehr teuer und deswegen habe ich es in der Industrie wohl nie gesehen. Allerdings, wenn man wenig schweißt mag es eine Alternative sein.
Das Elektroschweißen ist einfach aufgebaut und billig. So ein Gerät findet man auf vielen Bauernhöfen oder Hobbywerkstätten. Der Eindeutige Nachteil ist, daß dünne Sachen damit nicht zu schweißen sind. Es ist eher grob und langsam. In der Praxis finde ich es dem MAG in vielen Punkten unterlegen. Überhitzung und somit Durchbrand, Steig-oder gar Fallnähte, Arbeitsgeschwindigkeit, Übersichtlichkeit.
Es ist Handlich und es lassen sich unter passenden Bedingungen traumhaft schöne Nähte machen, aber MAG macht in quasi jeder Situation eine gute Verbindung, auch wenn der Spalt mal groß ist.
WIG ist langsam und man braucht beide Hände. Das Gas ist teuer. Damit kann man so gut wie alles Schweißen, auch Buntmetalle, man gibt einfach mit der freien Hand genau das entsprechende Material hinzu. So ein Gerät will ich mir noch zulegen. Die feinsten Nähte sind damit möglich, z.b. wenn an der Gabel ein Zicken abgebrochen ist
.
Es kann natürlich auch grob, aber MAG/MIg sind da einfach leistungsfähiger.
MAG: wenn ihr verschiedenes aus schwarzem Stahl schweißen wollt, von dick bis schlankes Blech. In der Übeungsphase würde ich vielleicht mit 6mm Draht anfangen. …und immer schön Pendeln! 
Es macht Spaß und fasziniert. Innerhalb von Sekunden eine Verbindung von extremer Festigkeit zu schaffen hat was…
Wenn es nicht zur großen Leidenschaft werden soll und nur mittlere bis grobe Sachen, kann man sich auch mit der Elektrode helfen. Billig in der Anschaffung und kompakt zu verräumen.
Wenns dann doch konfortabler sein Soll: warum nicht gleich Fülldraht?! Ist halt teuerer, dürfte sich aber ähnlich wie das MAG beim Schweißen verhalten.
Ich habe mir sehr früh einen guten Automatikhelm gekauft, mit dem ich auch beruflich durch dick und dünn geschweißt hab. (50-60 Euro) Ohne den möchte ich nicht ran.
Ein kleines persönliches Fazit: was die Technik einem aussenrum erleichtern kann, hilft einem sich auf das wesentliche zu konzentrieren, also die Schmelze bzw. das Aufschmelzen.
Deswegen würd ich zu den modernen Verfahren tendieren, je nach Umfang, bei wenig: Fülldraht (selber informieren) oder bei mehr und eher stationär bzw. in der Werkstatt: MAG.
Das alles ist nur meine Meinung, ich will höchstens ein bischen Klugscheißen oder mich nur wenig wichtig machen.
Wünsche eine fröhliche Entscheidung und mich würd interessieren was draus wird!
Gruß!