Schweißen ohne Schweißerschein?

Moin,
ich habe mir letztens eine Auspuffanlage für mein Auto selber geschweißt.
Ich möchte gerne Auspuffanlagen für den Rennsport (also nicht zugelassen für den Straßenverkehr) selber bauen und gewerblich verkaufen.

Ich habe nur leider keinen Schweißerschein und wollte fragen ob jemand weiß ob ich das trotzdem darf, da es kein Drucksystem oder so ist und auch nicht für den Öffentlichen Straßenverkehr gedacht ist.

Meine Arbeiten würden sich auf Edelstahlrohr 2" ´bis 3 1/2" ´mit einer Wandstärke von 1,5- 2mm beziehen.

Über hilfreiche Antworten würde ich mich freuen.

Mit Freundlichen Grüßen

Wenn Du Rennsportanlagen bauen willst, solltest Du aber schon Ahnung davon haben, was Du da tust. Dazu gehört nicht nur, das Material schweißen zu können (ich kenne welche mit Schein, die es nciht konnten udn umgekehrt) sondern auch zum einen die Bemessung der Anlage und auch das Spannungsfreie verarbeiten.
Wenn Du gute Anlagen baust, ist es völlig egal, ob Du einen Schweißerschein hast oder nicht, nur für das Gewerbe wirst Du was brauchen.
Willst Du aber Deine Anlagen homologieren lassen, musst Du dafür schon einiges vorlegen.

Vielen Dank schonmal für deine Antwort!

Mir ist schon bewusst das es nicht einfach ist Auspuffanlagen zu bauen mit allem was dazu gehört.

Meine Frage war jetzt halt, ob ich Auspuffanlagen die nicht für den Straßenverkehr zugelassen sind auch ohne Schweißerschein gewerblich verkaufen darf.

Gruß

du begibst dich in das produzierende gewerbe und ich kann mir höchstens vorstellen, dass es sowas wie den TÜV evtl. trotzdem interessiert. aber da ja nur privat genutzt wird, denke ich, dass du gar keine zulassung für das produkt benötigst. schon gar keinen schweisserschein.

ich baue auch holzprodukte und verkaufe sie und bin auch kein schreiner.

gruß inder

In Deinem Fall also keine Fahrzeuge mit Straßenzulassung, also nur Rundstrecke oder Berg, keine Rallye-Fahrzeuge. Wobei wir unsere Anlagen damals auch immer selbst gebaut hatten und da hat auch nie jemand nach einem Schweißerschein gefragt, weder der TÜV, noch die technische Abnahme.

@JBlack genau nur für Fahrzeuge die nicht im Öffentlichen Straßenverkehr gefahren werden. Wenn jmd trotzdem mit der Auspuffanlage auf der Straße fährt, kann ich dafür ja nichts und es ist die eigene Verantwortung des Fahrers.

Aber weiß jemand wie die Rechtslage für mein Anliegen ist oder wo ich mich darüber informieren könnte ob das rechtens ist ?

Gruß

Sinn und Zweck des Scheines ist es ja, um eine Qualitätssicherung und in Verbindung damit auch die Produkthaftung gewährleisten zu können.
Für das Schweißen an tragenden Teilen dürfen ja nur geprüfte Schweißer eingesetzt werden, meist werden die Nähte selbst aber auch noch geprüft.
An Deiner Stelle wäre vielleicht die örtliche Handwerkskammer der richtige Ansprechpartner. Würde mich auch interessieren, was die dazu sagen.
Aber falls Du das wirklich gewerblich machen willst, würde ich auch davon ausgehen, dass er notwendig ist.
Für was für Kaliber machst Du eigentlich Auspuffe mit 3,5" Durchmesser?

Werde ich mich auf jeden fall mal erkundigen. Wofür der schein ist, ist mir auch klar. Nur ist der Schein für mich zu teuer um ihn einfach nur so zu machen. Wenn ich viele Aufträge bekommen würde, würde ich auch sofort meinen Schein Nachholen.

3,5" um entweder die Resonanz zu nutzen um 6 oder 8 Zylinder anders klingen zu lassen oder wenn man durch die entsprechende Leistung(jenseits der 400 PS) aufrüsten muss/kann.

Gruß

Aha, hab’s mir schon gedacht, dass es eher was mit großvolumigen Motoren zu tun hat.
Wir hatten am 1300er Polo ja lediglich 41er Fächerrohre und ein 60er für den Hauptkanal

Hallo Anton.
so, wie du es beschrieben hast, wirst du wahrscheinlich ohne Sch(w)eißschein auskommen. Wenn du diese Auspuffanlagen „nur“ vertreibst, wird dich keiner nach einem ´"Schweißschein" fragen. Als Hersteller wird die IHK oder Handwerkskammer schon danach fragen, da du das Gewerbe auch irgendwo anmelden musst.
Unabhängig davon gehöhren qualifizierte Abschlüsse und Zertifikate dazu, um Kunden zu werben, Nachhaltigkeit und damit Sicherheit zu haben.
Da du doch schon Schweißerfahrung hast, brauchst du keine Schweißübungen. Du könntest eine praktische Prüfung in max 1 Woche Vorbereitung bestehen. Musst dich aber, wenn möglich, auf ein Schweißverfahren beschränken. Alle Details sind mit dem Ausbildungsbetrieb nicht nur abzusprechen sondern auch auzuhandeln.
Dazu kommt ein Selbststudium. Die Theorie wird auch geprüft. Du solltest also Fachliteratur studieren und Prüfungsfragen aus vergangenen Prüfungen lösen.
Damit wird dieser Sch(w)eißerschein noch dazu nach EU-Recht nicht teuer.
Ich kenn deine Umstände nicht, aber z.B. als Langzeitarbeisloser übernimmt der Jobcenter alle Kosten und begleitet dich bis zur Selbständigkeit
Ich persönlicxh würde für die hergestellten Produkte eine fachliche Qualifikation nachweisen wollen. sonst könnte bald der Ruf „Pfuscher“ entstehen.
Gruß Nb

Hallo,

Dazu gibt es keine gesetzliche Regelungen. Also darfst du. Maßgeblich ist lediglich der Käufer deiner geschweißten Produkte. Dieser könnte Bedingungen stellen.

Gruß
Otto

Hi,

auch wenn ich mit meiner Antwort spät dran bin.

Grundsätzlich ist es dem TÜV wurscht, wer den Auspuff geschweißt hat und wieviel Schweißgut dafür benötigt wurde. Dicht muss es sein und die Lärmanforderungen müssen erfüllt werden.

Auch ist es egal wer neue Auspuffanlagen schweißt -> ob jetzt für normale Autos oder den Rennsport.

Diese Anlagen sind keine drucktragenden Teile im Sinne der PED/DGRL.

Natürlich unterliegen diese Anlagen mechanischen Belastungen, die diese beherrschen müssen.

Für Anlagen für Kfz benötigst Du eine Typenzulassung und da wird viel herumgeprüft -> Lärm, Haltbarkeit gegen Ermüdungsbrüche usw.

Im Rennsport ist es nur der Lärm und wenn deine nicht halten bist du weg vom Fenster.

Einen Schein brauchst Du in beiden Fällen nicht. Halten muss es.

Gruß
Trianon