Guten Abend!
Das Wichtigste: Du brauchst UNBEDINGT einen Schweißschirm. Das ist ein Kopfschutz, mit einem fast undurchsichtigen Fenster. Sonst kannst Du Dir die Augen verblitzen oder sogar ernsthaft und dauerhaft schädigen und Dir außerdem einen gehörigen Sonnenbrand holen. Deshalb und wg. heißer Spritzer solltest Du überhaupt nackte Haut vermeiden. Eigentlich brauchst Du eine Lederschürze, aber ein robuster Arbeitskittel (kein Nylon!) tut auch gute Dienste. Die Hose MUSS über die Schuhe reichen. Andernfalls lernst Du, wie schön es ist, wenn Dir ein glühendes Teil in den Schuh fällt und sich langsam durch den Strumpf auf der Haut festbrennt. Ist wirklich ein Erlebnis.
Daß Du Deine Schweißversuche nicht in feuergefährdeter Umgebung machst, für den Notfall einen Wassereimer, einen Schlauch und/oder Feuerlöscher bereit hältst, versteht sich hoffentlich von selbst.
Los geht’s: Der Griff mit dem beweglichen Hebel dient zur Aufnahme der Schweißelektrode. Besorge Dir für erste Versuche Elektroden mit 3,2 mm Durchmesser für Baustahl St37. Achte darauf, daß Elektroden warm und trocken gelagert werden müssen. Außerdem besorgst Du Dir Stahlreste vom Schlosser. Irgendwelche Flacheisen oder Winkelstücke mit einer Dicke von ca. 3 mm.
Du spannst ein Stück Stahl in den Schraubstock. An einer Stelle, wo es Dich nicht stört, befestigst Du die Masseklemme des Schweißgerätes. Als Rechtshänder hältst Du den Schweißschirm in der linken Hand und den Schweißgriff mit der Elektrode in der rechten Hand. Das Schweißen funktioniert so, daß zwischen der Spitze der Elektrode und dem Werkstück ein Lichtbogen gezündet wird. Der Lichtbogen ist so heiß, daß Stahl schmilzt. Unter Zugabe von weiterem Stahl wird im Lichtbogen eine Schweißnaht aufgetragen. Das Elektrodenmaterial schmilzt ab und liefert das Material für die Schweißnaht. Die Elektrode besitzt eine Ummantelung, deren Material eine Schutzatmosphäre an der Schweißstelle erzeugt. Am Schweißtrafo stellst Du ungefähr 80 A ein. Die erste Übung gilt dem Zünden des Lichtbogens. Dafür bringst Du die Elektrodenspitze in die Nähe des Werkstücks, dann Schirm vor die Augen halten und mit der Elektrode das Werkstück antippen. Natürlich: Kein Lichtbogen, es hat nur kurz gefunkt, der Schweißtrafo knurrt unwillig, die Elektrode ist festgebacken und wird binnen Sekunden stinkend heiß. Das ist für die ersten Versuche normal. Durch Bewegen des Griffes brichst Du die festgebackene Elektrode vom Werkstück los und übst nochmal. Das leichte Antippen mit der Elektrode mußt Du ins Handgelenk bekommen, bis es Dir gelingt, einen Lichtbogen zu ziehen. Der ist so irrsinnig hell, daß Du alles wunderbar durch den Schweißschirm beobachten kannst. Wenn Du das geschafft hast, folgen zwei Maßnahmen: Du kaufst Dir ein Buch „Schweißen für den Hausgebrauch“ oder so ähnlich wird es bestimmt etwas geben und zweitens meldest Du Dich hier wieder und dann helfe ich Dir weiter
Gruß
Wolfgang