Schwenkbare Halterung?

Moin Experten,

welcher Heimwerker kennt das nicht: eigentlich bräuchte man für eine bestimmte Aufgabe ein Profi-Werkzeug, das aber ansonsten nur rumstehen würde.

Bei mir war es am Wochenende eine nicht vorhandene Kantenschleifmaschine. Als Ergebnis pflege ich zur Zeit einen zünftigen Muskelkater, weil ich stundenlang die Schmalseiten von 2,5m langen Holzplatten über eine viel zu kleine 30°-Vorlage an einen senkrecht eingespannten Hand-Bandschleifer gedrückt habe… *aua*

Beim symbolischen Lecken meiner Wunden kam mir der Gedanke, dass es eigentlich doch sehr praktisch wäre, wenn man eine Halterung hätte, in die man einen Bandschleifer oder Elektrohobel einspannen und damit in einen bestimmten Arbeitswinkel schwenken könnte. So dass man das Werkstück einfach nur flach auf die Werkbank legen und dranschieben könnte.

Ich habe mal eine kleine Skizze gemacht, wie ich mir das vorstelle (von unten gesehen): Äußerer und innerer Rahmen aus Vierkantrohr, zwei dicke Schraub-Bolzen als Dreh-Achsen und 6er Gewindestangen zum Einspannen des Gerätes (wobei es da ja anscheinend keine Norm gibt).

http://www.a-s-hofem.de/images/halterung.gif

Problem: ich habe von Maschinenbau noch weniger Ahnung als vom technischen Zeichnen (man sieht es!) und daher ein paar Fragen:

  1. wie kriege ich es einfach und billig hin, dass ich den inneren Rahmen (samt Gerät) im gewünschten Arbeitswinkel fixiert bekomme? Da wirken ja einige Kräfte und einfach nur die Achs-Bolzen festziehen dürfte nichts bringen (außer den Rahmen zu verziehen).

  2. Der äußere Rahmen soll bei Bedarf an der Werkbank befestigt werden. Habt Ihr Ideen, wie man das so hinbekommt, dass es einerseits schnell an- und abbaubar ist, anderseits aber auch unter Last nicht nachgibt? Oder sollte ich da besser noch eine Strebe auf den Boden führen?

  3. Wird zusammengebratenes 20x20 Stahl-Vierkantrohr aus dem Baumarkt reichen für eine halbwegs stabile Konstruktion? Ich will damit keine hochpräzisen Arbeiten machen. Ob mein 30° Winkel nun 29° oder 31° hat ist mir ziemlich wurscht - aber es sollte nicht am Anfang der Schräge 30° sein und am Ende dann 20°, weil es sich unter Last verzogen hat.

  4. Und die letzte Frage: gibt es so was nicht auch fertig? Ich meine jetzt nicht die oben erwähnten Profi-Maschinen, sondern entsprechende schwenkbare Halterungen für Hand-E-Geräte.

Gruß und Danke im Voraus
Stefan

P.S.: Und bitte nicht sagen „Bandschleifer? Sowas macht man mit einer entsprechend eingestellten Kreissäge!“. Ja, ich weiß. Leider ist bei meiner Tischkreissäge die dafür benötigte Mechanik kaputt - und außerdem hätte ich eh im Millimeterbereich nacharbeiten müssen (schiefe Decken!) und das geht mit der Kreissäge definitiv nicht.

Hallo @Stefan,

Da gäbe es 2 recht einfache Möglichkeiten mit vorhandenen
Handarbeitsmaschinen…( Z.B. Handkreissäge / Oberfräsen… )

Selber 2-3 stabile Böcke aus Kanthölzern zusammenbauen.
Ein Stück geraden Flachstahl zur geraden Führungshilfe des Gerätes.
2-4 Schraubzwingen zur fixierung des Flachstahl auf dem Werkstück.
( geradlienige Maschinenführung )
Für einfache ( geradlienige ) Sägeschnitte hat jede mittelwertige
Handkreissäge eine verstellbare Fußplatte, mit der sich der
Schnittwinkel des Sägeblattes einstellen läßt.
Es gibt für Feinarbeiten ( z.B. Nachschliff mit Winkel / oder Band-
schleifer auch justierbare Winkellehren mit Gradanzeige )
Wenn Du eine Flex besitzt, reicht eine sogenannte Fächerscheibe.
( Schleifpapier, das fächerartig zu einer Schleifscheibe zusammengefügt wurde…P40 - 80 geht gut bei Holz…Staubmaske…)

Als Hobbyhandwerker hast Du fast alles da…ein geeignetes Flachstahl
wird Dir fast jeder metallverarbeitende Betrieb oder andere Produzierende mit eigener Instandhaltung besorgen können.
Geh einfach mal zuerst in die Verwaltung und bitte mit Deinem Anliegen
um ein Stück Flachstahl ( z.B. 2500 X 60 X 16 kaltgewalzt )
Einige Betriebe werden es da haben…oder sie bestellen es für Dich…
fragen kostet nichts…:wink:

mfg

nutzlos

Moin Stefan,

was spricht bei einem bekennenden Heimwerker gegen einen brauchbaren Handhobel?

Und den Rest macht man mit der Bandschleifmaschine.

Schönen Gruß
Termid

Hi,

was spricht bei einem bekennenden Heimwerker gegen einen
brauchbaren Handhobel?

Eigentlich nix. Ich vergaß nur zu sagen, dass es sich um Pressspanplatten handelte. Und das tue ich weder mir noch meinem Handhobel an.

Gruß
Stefan

Moin,

Sorry, dass ich jetzt erst antworte… viel zu tun…

Da gäbe es 2 recht einfache Möglichkeiten mit vorhandenen
Handarbeitsmaschinen…( Z.B. Handkreissäge / Oberfräsen… )

Das einzige Werkzeug mit verstellbarer Fußplatte, dass ich noch da habe ist meine Stichsäge. Aber obwohl das eine blaue Bosch ist (also nicht grade China-Billigware) geht es damit nicht: das Sägeblatt wandert aus - egal wie vorsichtig und drucklos man arbeitet.

Ich habe auch nicht vor, mir zur Zeit eine weitere Kreissäge anzuschaffen, da ich mit dem Gedanken spiele, mir irgendwann eine Plattensäge zu bauen und dafür eine hochwertige Kreissäge kaufen werde. (Mir fehlt nur noch eine Idee für die Lineareinheit)

Es gibt für Feinarbeiten ( z.B. Nachschliff mit Winkel / oder
Band-
schleifer auch justierbare Winkellehren mit Gradanzeige )

So was würde ich suchen. Finde ich aber nur aus der Feinmechanik.

Wenn Du eine Flex besitzt, reicht eine sogenannte
Fächerscheibe.

Damit bekommt man doch keine graden Flächen, oder? Das kenn ich nur zum Stahlschliff.

Als Hobbyhandwerker hast Du fast alles da…ein geeignetes
Flachstahl
wird Dir fast jeder metallverarbeitende Betrieb oder andere
Produzierende mit eigener Instandhaltung besorgen können.

Alles da. Mein Materiallager kann sich sehen lassen. :wink:

Gruß
Stefan

Hallo,

Moin,

Sorry, dass ich jetzt erst antworte… viel zu tun…

Jeder hat termine :smile:

Das einzige Werkzeug mit verstellbarer Fußplatte, dass ich
noch da habe ist meine Stichsäge. Aber obwohl das eine blaue
Bosch ist (also nicht grade China-Billigware) geht es damit
nicht: das Sägeblatt wandert aus - egal wie vorsichtig und
drucklos man arbeitet.

Das liegt bei zunehmender Materialstärke in der Natur der Sache
und wäre für Deine langen Schnitte recht mühselig.

Ich habe auch nicht vor, mir zur Zeit eine weitere Kreissäge
anzuschaffen, da ich mit dem Gedanken spiele, mir irgendwann
eine Plattensäge zu bauen und dafür eine hochwertige Kreissäge
kaufen werde. (Mir fehlt nur noch eine Idee für die
Lineareinheit)

Möchtest Du Dir denn vor der Sägerei zuerst die Sägevorrichtung bauen ? Als Linearführung im Selbstbau könntest Du 2 verschieden breite Flachstähle zu einem T-Profil montieren. Dann bräuchtest Du
ggf. nur die Führungsseiten des unteren Flachstahles schleifen zu
lassen. Der Führungsbock könnte an den Auflägeflächen mit Bronze oder
Messing bestückt werden, um Reibung / Verschleiß zu vermindern.
( als eine der Möglichkeiten )

Es gibt für Feinarbeiten ( z.B. Nachschliff mit Winkel / oder
Band-
schleifer auch justierbare Winkellehren mit Gradanzeige )

So was würde ich suchen. Finde ich aber nur aus der
Feinmechanik.

Stellschmiegen für einfache Gradgenauigkeit gibt es auch bei Klemptnereien, Holzbearbeitung etc. ( Baumarkt oder Eisenwarenhandel )

Wenn Du eine Flex besitzt, reicht eine sogenannte
Fächerscheibe.

Damit bekommt man doch keine graden Flächen, oder? Das kenn
ich nur zum Stahlschliff.

Mehr zum Entfernen von Spänen und kleineren Ungenauigkeiten.

Als Hobbyhandwerker hast Du fast alles da…ein geeignetes
Flachstahl
wird Dir fast jeder metallverarbeitende Betrieb oder andere
Produzierende mit eigener Instandhaltung besorgen können.

Alles da. Mein Materiallager kann sich sehen lassen. :wink:

Gruß
Stefan

mfg

nutzlos

1 Like

Hi,

Möchtest Du Dir denn vor der Sägerei zuerst die
Sägevorrichtung bauen ?

Davon träume ich schon seit Jahren - aber ich habe jetzt erst eine Werkstatt, die groß genug ist um ernsthaft über so was nachzudenken.

Ich arbeite sehr viel mit Holz. Und jedesmal sagt man sich: „Ach, für die paar Bretter lohnt es sich nicht…“. Aber über die Jahre hätte man sich mit einer vernünftigen Säge schon einiges an Zeit und Aufwand gespart. Und da ich zu bestimmt 95% rechtwinklige Schnitte mache, wäre eine kleine Plattensäge nützlicher als eine Format-Kreissäge.

Als Linearführung im Selbstbau
könntest Du 2 verschieden breite Flachstähle zu einem T-Profil
montieren. Dann bräuchtest Du
ggf. nur die Führungsseiten des unteren Flachstahles schleifen
zu
lassen.

Oh - das klingt gut! Du meinst also ungefähr so:

I I
I I
I------- -------I
I I
I I

Und die (im Bild) horizontalen Teile der T-Profile werden plan geschliffen/poliert.

Der Führungsbock könnte an den Auflägeflächen mit

Bronze oder
Messing bestückt werden, um Reibung / Verschleiß zu
vermindern.

Entweder das oder ich mache ein paar Schmiernippel dran und quetsche einfach etwas Staufferfett rein. Ist ja schließlich für den Privatgebrauch.

Oh Mann - wie kann man nur so ein Brett vor dem Kopf haben: ich war die ganze Zeit entweder bei irgendwas mit Rollen oder bei runden Stahlrohren als Führung. Aber auf die Idee mit dem Flachstahl bin ich nicht gekommen…

Danke Dir!

Gruß
Stefan

Hallo,

Da war ich gedanklich jetzt auf dem falschen Dampfer, aber zur Not
verwerfen wir mal die vorherigen Ideen, da ich mir jetzt erst Deine Idee ( Skizze der 1. Anfrage ) angesehen habe.
Wenn Du schon eine Handkreissäge besitzt, dann schreib mir mal Hersteller und Modell auf. ( oder falls vorhanden der Tischkreissäge )
( Weil ich noch keine…selbst günstige in der Hand hatte, bei der
sich die Bodenplatte nicht kippen ließ )
Schau Dir das Bild unter dem Link mal an, dann denken wir an das
gleiche Prinzip. ( besonders die Bogenlasche rechts mittig, mit
der die Gehrung eingestellt wird )
http://www.bosch-do-it.de/boptocs2-de
Da Du von professionellem sprachst, dachte ich jetzt eher an einen
Schneidetisch mit 2 - Wege Justierung und einer vorhandenen Hand-
kreissäge.
Möchtest Du zukünftig auch weiter auf Böcken schneiden ( einfacherer
Aufbau ), oder denkst Du eher an einen nahezu vertikalen Schneidtisch ? ( Bequemere Serienzuschnitte, aufwändiger )
Diagonale Schnitte wären mit beiden Lösungen möglich, Gehrung mit
HKS und fester Bodenplatte je nach Gehrungswinkel und Materialstärke
hängt von der Tauchtiefe des Sägeblattes der HKS ab. )
Die Stichsäge kannst Du bei Echtholz 10 mm X 2000 mm ( 30 Grad Gehrung ) relativ vergessen, da das Blatt nur einseitig geführt ist.
( Kreissäge stabilisiert sich durch Zentrifugalkraft selber )

mfg

nutzlos

Hi,

Schade, Dein Link funktioniert nicht. :frowning:

Also - ich hole jetzt mal etwas weiter aus: was ich habe ist ein kleiner Maschinentisch (Wolfcraft master cut 1000), den ich allerdings mit allerlei Zusatzplatten und Verlängerungen ausgebaut habe zu einer Formatkreissäge für Arme. In diesen Tisch ist eine billige, fast 15 Jahre alte Handkreissäge eingespannt. Das Ding hat im Freihandbetrieb keinen Schuss Pulver getaugt, bringt aber eingespannt - und nach dem ich ein Blatt verwende, das teurer war als die ganze Maschine - verblüffend exakte Schnitte hin.

Natürlich hat diese Handkreissäge eine verstellbare Bodenplatte, aber dadurch, dass sie unter den Tisch geschraubt wurde, ist der maximale Winkel auf ca. 20° beschränkt. Weiter würde es nur gehen, wenn ich den ganzen Tisch umbauen würde. Und das habe ich nicht vor weil es ein Mörderaufwand ist, danach alles wieder so zu justieren, dass das Sägeblatt 100% parallel zu den Anschlägen und Führungen ist.

Alternative wäre die Vorrichtung aus meinem Ursprungsposting gewesen: etwas womit man einen Elektrohobel oder einen Bandschleifer in einem wählbaren Winkel fixieren kann.

Aber mittlerweile bin ich eh fast durch: muss nur noch 2 Bretter schneiden. Die letzten Bretter habe ich so gemacht: Ablängen mit der Stichsäge, 30° Winkel in der Fußplatte und 6mm Zuschlag. Dann freihändig nach Augenmaß mit dem E-Hobel noch 3-4mm ab (und dabei die Wellen von der Stichsäge begradigen) und dann auf Maß doch wieder mit meiner Holzvorlage und dem senkrecht eingespannten Bandschleifer. Das gibt Muckis in den Schultern… :wink:

Um auf die Sägen zurückzukommen: Meine Tischkreissäge wird auf jeden Fall bestehen bleiben. Sollte ich die vertikale Plattensäge bauen, werde ich die Halterung für die HKS so machen, dass ich sie schnell aus- und einbauen kann, so dass ich sie auch mobil benutzen kann. Da darf es allerdings dann auch Festo oder vergleichbares sein.

Aber diesen Winter nicht mehr: da steht nach dem jetzigen Projekt nur noch der Bau von zwei Adirondack-Stühlen an - und da gibt es relativ wenig grade Kanten.

Gruß
Stefan

Hallo,

Damit sind wir nun auf einer Wellenlänge.
Deine Halterung kann funktionieren, aber zur Fixierung des Winkels
würde ich ihr 1-2 Sicherungsstützen gönnen.
Im einfachsten Fall reicht Flacheisen mit einer Bohrung für den festen
Drehpunkt und einem Langloch zur Fixierung der Winkelstellung.
Den Drehpunkt setzt Du unten links oder rechts an die Innenseite des
äußeren Rahmens mit einer Senkkopfschraube ( bündig )
Auf den inneren Rahmen schweißt Du gegenüber dem Anschlagpunkt des
Flacheisens ( bündig zur Außenkante des Vierkantrohres ) eine Öse zur Aufnahme der Fixierschraube an, die Du durch das Langloch verschraubst.

mfg

nutzlos

Hi,

Deine Halterung kann funktionieren, aber zur Fixierung des
Winkels
würde ich ihr 1-2 Sicherungsstützen gönnen.
Im einfachsten Fall reicht Flacheisen mit einer Bohrung für
den festen
Drehpunkt und einem Langloch zur Fixierung der Winkelstellung.

Klingt gut - allerdings habe ich keine Möglichkeit Langlöcher in Stahl zu fräsen. Aber da ich sowieso wohl meist mit festen Winkeln (30°, 45° etc) arbeiten werde, müssen simple Löcher reichen. Bauen werde ich das auf jeden Fall!

Nebenbei, mein Problem habe ich lösen können. Manchmal sehen 4 Augen halt doch mehr: ich habe das einem Freund gezeigt und er meinte so „hmmm… das Teil (was blockiert) ist echt überflüssig…“.

Ich große Augen gemacht, einmal kurz mit dem Kopf gegen die Wand geditscht und zur Flex gegriffen. Fünf Minuten später das Teil - das wirklich nur beim Freihandbetrieb gebraucht würde - Geschichte und ich konnte meine Tisch-Kreissäge auf 30° einstellen! Manchmal hat man echt ein Brett vor dem Schädel!

Gruß und Danke
Stefan