Schwertkunde der Sägekette (wie innen gebaut usw.)

Hallo Mechaniker und Kettensägeexperten,

ich möchte fragen wie eigentlich das Schwert einer Kettensäge aufgebaut ist und welche Maße es für Schwert und Kette zu beachten gibt.

Die Hauptfrage wäre also wie wäre so ein Sägeschwert vor allem im Inneren (sprich an dem Aufnahme/Führungs-schlitz für die Kette) konstruiert.

Ich denke, daß es sich nicht um eine einfache ölgeschmierte Gleitlagerung handelt (also das die Kette einfach nur in so nen ausgefrästen Schlitz läuft) sondern das da kleine Kugeln oder kleinste Wälzkörper eingebracht sind über die die Kette drüberläuft. Oder ist so eine Konstruktion bei 1,5mm SchwertNutdicke (1,6mm bei Stihl) nicht möglich, daß es sich lediglich um eine gewöhnliche Ausfräsung handelt ?

Und dann wollte ich wegen der Kettenglieder fragen soweit ich weiß gibt es 1,3 (Baumarktketten), 1,5mm (Dolmar und normale Kettensägen), 1,6mm Stihl. Das bezüglich der Breite.

Da wollte ich fragen welche Kettengliederung es gibt 3/8 ist doch das gängige oder (bei den mittelgroßen sägen).

Und dann wollte ich fragen wenn man nur diese 3/8" Ketten hat jedoch ein Sammelsurium an Schwertdicken (also 1,3mm, 1,5mm+1,6mm Nutbreite) und hätte beispielsweise eine Dolmar (welche gewöhnlicherweise 3/8"Kette für 1,5mmNutbreiste hat) die Möglichkeit alle anderen 3/8" Kettendicken zu verwenden (also 1,3 1,5 und 1,6) vorrausgesetzt, daß man auch das passende Schwert hat (also nicht 1,5mm Kette in einem 1,6mm Stihlschwert). Kann also einen Säge die eine 3/8" Kette antreibt mit beliebiger Kettenbreite betrieben werden (solange das Schwert auch passende Breite hat) ?

Und um noch einen weiteren Punkt zu bringen. Warum gibt es hier glaube ich 4 verschiedene Kettengliedermaße (3/8 ist ja das gängige). Liegt es daran, daß eine bestimmte Zugkraft (im Zugtrum) von sehr vielen Newton durchfließen muß (geht es also um die Zugfestigkeit der Ketten)  ?

Für Antworten für mein sehr komplexes Thema wäre ich dankbar.

LG

Hallo Robespierre

Eine Sägekette wird zunächst zwischen dem Antriebsritzel und dem „Stern“ im Schwertende gespannt.
Die Nut im Schwert dient nur der Führung der Kette und als Gegenlager beim Einschneiden und wird vom Kettenöl der Säge geschmiert.

Die Kettenbreite und auch die Gliedergröße wird eigentlich durch die Verwendung einer Kettensäge bestimmt, kleine Sägen haben die passenden Ketten.
Die Hersteller haben dabei auch unterschiedliche Gründe für die Gestaltung.

Zugkräfte „fließen“ eigentlich nicht, sondern werden als Bestandteil eines Moments vom Kettenritzel und damit vom Elektro- oder Verbrennungsmotor verlangt, um die unterschiedlichen Zahngrößen durch das Holz zu treiben oder zu ziehen.
Möglicherweise helfen die Ausführungen
R.

Danke für die Antwort Rentier,

Die Nut im Schwert dient nur der Führung der Kette und als
Gegenlager beim Einschneiden und wird vom Kettenöl der Säge
geschmiert.

Das heißt es ist eine ganz normale Nut (1,3…1,6mm) um das Schwert gefräßt und es befinden sich eben keine Kugeln oder Wälzkörper innerhalb des Schwerts im Nut…naja so einfach kann eben Mechanik sein.

Zugkräfte „fließen“ eigentlich nicht, sondern werden als
Bestandteil eines Moments vom Kettenritzel und damit vom
Elektro- oder Verbrennungsmotor verlangt, um die
unterschiedlichen Zahngrößen durch das Holz zu treiben oder zu
ziehen.

Ich habe mir im Kopf etwa folgende vereinfachte Rechnung gemacht. Eine Elektrokettensäge hat eine Leistung von 2000W (das ist die typische Leistung der (Elektro)kettensägen, die Geschwindigkeit ist ca. v=20m/s (das ist ne runde Zahl und die Geschwindigkeit auf dem die Sicherheitsausrüstung (Klasse1) aufgebaut ist).

Ich rechne P=F*v aufgelöst nach F.===> 2000(Nm/s)/20(m/s)=100N Zugtrumkraft (ich habs so gerechnet, daß ne runde Zahl rauskommt tatsächlich ist die Kettengeschwindigkeit wohl eher bei 15m/s)

Naja in der Praxis spielt da sicherlich viel mehr mit rein. Da hat der Motor mit allem drum und dran eine Massenträgheit und beim starken Drücken beim Sägen können unter Abbremsung der ganzen Mechanik sicherlich größere Kräfte entstehen. Sowas ist dann Maschinendynamik und ich lerne das erst im Sägekurs im Herbst.

Möglicherweise helfen die Ausführungen
R.

Ja schonmal gut vielen Dank.

Guten Abend!

Das heißt es ist eine ganz normale Nut (1,3…1,6mm) um das
Schwert gefräßt…

Es ist tatsächlich nur eine Nut. Die Nut ist aber nicht gefräst. Vielmehr besteht das Schwert aus 3 aufeinander liegenden verschweißten Blechen. Das Blech in der Mitte ist eben etwas kleiner.

… und beim starken Drücken beim Sägen…

Beim Sägen wird nicht stark gedrückt. Ist bei gut geschärfter Kette gar nicht erforderlich und wenn die Kette stumpf ist, hilft stärkeres Drücken auch nicht weiter.

Gruß
Wolfgang

Einige Fragen sind ja noch offen…
Also:
Es ist eingeschräankt schon möglich, auf einer Säge verschiedene Schwerter und Kettentypen zu verwenden. Man kann natürlich keine nur eine Kette verwenden, die zum einen von der Treibgliedstärke zu der Nutbreite der Schiene(Schwert) passt und bei der die Teilung der Kette (1/4 , 3/8 Zoll oder .325 , 404) zu dem Antriebsritzel und der Umlenkstern an der Schienenspitze passt.
Meist passen aber die Schienen von einem Hersteller nicht auf andere Sägen, weil die Befestigung der Schiene am Motorgehäuse und die Stelle, an der das Öl in die Schienennut geleitet wird, nicht übereinstimmen.
Es muss also die Schiene zur Säge und die Kette zur Schiene und zum Antriebsritzel passen.
Gängig ist tatsächlich 3/8 auf den „Profi-Sägen“.

Es gibt auch ganz unterschiedlich aufgebaute Schienen. Wie schon genannt wurde, sind die meisten Schienen aus drei Lagen Blech aufeinandergeschweißt.
Es gibt aber von Stihl z.B. auch massive Schienen, die dann aber keinen Umlenkstern besitzen, sondern an der Spitze eine Hartmetallpanzerung aufweisen.
Wenn du dir das genauer ansehen willst… es ist auf der Homepage von STIHL auch ausführlich erklärt.

Die vielen unterschiedlichen Kettenarten resultieren aus den unterschiedlichen Anforderungen an die Ketten. Je kleiner der Radius der Schienenspitze, desto kleiner sollte auch die Kettenteilung sein. Sonst gleitet die Kette schlecht um die Spitze herum.
Auch muss die Kette für eine größere Säge mit längerer Schiene etwas breiter sein, weil die Schiene ebenfalls, aus Stabilitätsgründen, dicker ist.

Das meise ist mit etwas suchen im Netz aber auch gut zu finden. Es gibt etliche Seiten und Foren, die sich mit dem Thema befassen… schaust du unter
http://motorsaegenkette-schaerfen.de/
oder
http://www.kox-direct.de/
oder
http://motorsaegen-portal.de/