Schwester Verrückt, was tun, Hilfe

Hallo,
Ich brauche dringend ein Rat Folgendes Problem. Meine Schwester jetzt 36 Jahre alt, zog mit 18 Jahren aus dem Haus aus und in den letzten 18 Jahren haben wir sie 2-3 mal gesehen, das letzte mal vor 4 Jahren. Nun rief sie vor 5 Tagen meine Mutter an und meinte sie steht nun mit ihren Klamotten auf der Straße und weiß nicht wohin. Meine Mutter musste Nachts 8 Stunden lang Fahren um sie abzuholen. Wir wissen nicht wo sie wohnte, was sie gemacht hat, mit wem und was sie gearbeitet hat. Das eigentliche Problem ist, man kann mit ihr überhaupt nicht reden, sie hat sich sehr stark verändert, sie ist sehr sehr Aggressiv. Sie war bei mir zu Besuch, als ich ihr sagte, ich möchte nicht das sie bei mir in der Wohnung raucht, wollte sie mich aus dem Fenster werfen, mich schlagen gepaart mit diversen Beleidigungen. Sie Argumentiert wie eine 8 Jährige. Ich bin mir ziemlich sicher, auch wenn sie es nicht zugeben würde, sie hatte in großen Mengen Drogen genommen. Was sie mir sagt ist mir ja egal, aber das sie jetzt im Haus meine Eltern wohnt, das macht mir Sorgen. Meinem Vater wurde vor 2 Monaten die Halbe Lunge raus geschnitten wegen Krebs, jetzt braucht er unbedingt ruhe, Stress ist wie Gift für ihn. Meine Mutter hat ein sehr schlimmes Problem mit Bluthochdruck. Meine Schwester behaust jetzt das Zimmer meiner Mutter und meine Mutter schläft auf einem Sofa. Ich bin mir zu 100 % sicher das meine Schwester einen Dachschaden hat, sie fängt oft ohne irgend einen Grund einfach an zu Lachen. Sie hat überhaupt kein Geld, Arbeitslosen Geld will sie nicht beantragen, wir wissen nicht mal ob sie überhaupt Krankenversichert ist. Es ist ein Teufelskreis. Wir können sie nicht bei meinen Eltern leben lassen und wir können sie auch nicht einfach gehen lassen, meine Mutter würde nicht mehr ruhig schlafen können. Kurz: Sie hat kein Geld, kein Führerschein, ist extrem Aggressiv, hat keine Möbel, ist/ war drogenabhängig, ist extrem unterbelichtet, hat einen unübersehbaren Dachschaden. Was kann man da machen? In die Irrenanstalt? Wenn ja, wie läuft die Einweisung ab? Sollen wir die Polizei Rufen? Sie wird garantiert um sich Treten und Schlagen. Wer trägt da die Kosten wenn sie nicht Krankenversichert ist?

Hallo,
ich kann da nur etwas zur Krankenversicherung sagen.
Es muss doch möglich sein von der Schwester zu erfahren wo sie zuletzt krankenversichert war. Wenn nicht - vielleicht hat sie ja in der Vergangenheit mal ALG-2 erhalten und war darüber krankenversichert. Jedenfalls sollte bis zum 31.12. eine Krankenkasse gefunden werden damit die Krankenversicherung gewährleistet ist. Soviel zu diesem Teil der Frage.
Gruss
Czauderna

Hallo,
zu den psychischen Problemen kann ich keine Stellung nehmen, aber wenn sie randaliert, sollte die Polizei informiert werden, damit eine staatliche Stelle etwas unternehmen kann. Auch bestehe theoretisch die Möglichkeit, sie aus dem Haus bzw. der Wohnung zu verweisen, notfalls mit Hilfe der Polizei.
Was die eventuell fehlende Krankenversicherung betrifft: die Schwester ist krankenversichert, es ist nur die Frage wo. Selbst wenn derzeit keine Krankenversicherung bekannt ist, ist sie versichert. Seit einigen Jahren muss die letzte Krankenversicherung sie wieder aufnehmen, wenn derzeit kein Versicherungsschutz besteht. Das gilt für eine Privatversicherung genauso wie für die gesetzliche Krankenversicherung. Sollte eine Krankenhauseinweisung erfolgen, würde sich das Krankenhaus an die Krankenkasse (wahrscheinlich AOK) wenden und dort nachfragen. Im Fall einer Krankenhauseinweisung schlage ich vor, mit dem Sozialdienst des Krankenhauses Kontakt aufzunehmen und dort daraufhinweisen, dass die derzeitige Versicherung nicht bekannt ist. Sollte wirkliche keine Krankenkasse zuständig sein, würde das Sozialamt die Kosten übernehmen.
Gruß
Volker Schwardt

Hallo,

bei Gefahr von Eigen-/Fremdschädigung greift das PsychKG (Psychisch-Kranken-Gesetz). Wenn auf andere Weise eine akute Gefahr für Leib und Leben nicht anders abgewendet werden kann, können Zwangsmaßnahmen angeordnet werdet. Dazu müssen die entsprechenden gesetzlichen Regelungen beachtet werden.

In einem Gespräch mit Ihrer HausärztIn könnte in Erfahrung gebracht werden, ob möglicherweise eine solche Eigen-/Fremdgefährdung bei Ihrer Schwester vorliegen könnte und welche Hilfsmöglichkeiten in Ihrer Nähe zur Verfügung stehen.

Der Sozialpsychiatrische Dienst hilft Ihnen sicher gerne mit Informationen und geeigneten Hilfen weiter.

Eine weitere Anlaufstelle für Ihre Fragen könnten psychosoziale Beratungsstellen in Ihrer Region sein. Hier könnte man sich auch über passende Hilfsangebote informieren.

Im Falle von akuter Eigen-/Fremdgefährdung kann die Polizei unter der Notrufnummer 110 angerufen werden.

Gruß.
Moon Stegk

Hallo!
Bei uns würde ich in Deinem Fall würde ich mich an das Bezirksgericht das für den Wohnsitz Deiner Eltern zuständig ist, wenden. Dort gibt es sog. Gerichtstage, da kannst Du Dich kostenlos von einem Richter, meist ist das ein Familienrichter, beraten und vielleicht auch helfen lassen, die können auch Sofortmaßnahmen einleiten.
Ich wünsch Dir und Deiner Familie alles Gute
airblue21

Was die eventuell fehlende Krankenversicherung betrifft: die
Schwester ist krankenversichert, es ist nur die Frage wo.
Selbst wenn derzeit keine Krankenversicherung bekannt ist, ist
sie versichert. Seit einigen Jahren muss die letzte
Krankenversicherung sie wieder aufnehmen, wenn derzeit kein
Versicherungsschutz besteht. Das gilt für eine
Privatversicherung genauso wie für die gesetzliche
Krankenversicherung.

Falsch - oft besteht zwar eine Versicherung - aber in der Praxis ist das dann nur ein gigantischer Schuldenberg und ein Versicherungsschutz besteht eben gerade NICHT - jedenfalls solange die Schulden nicht bezahlt sind!!!
Eine Einweisung würde also wahrscheinlich an der fehlenden Kostenübernahme scheitern…

ich weiß nicht ob es noch relevant ist, aber es klingt wirklich als hätte deine schwester psychische probleme - ob sie von drogen, trauma oder genen ausgelöst sind ist ja erstmal zweitrangig.

in bezirkskrankenhäusern (psychiatrien) gibt es auch eine notaufnahme. dort könnt ihr (mit ihr) einfach hingehen und die ärzte dort werden versuchen eine schnelle diagnose zu stellen. so wie du es beschreibst würde sie dann wahrscheinlich dort untergebracht werden, je nach ermessen der ärzte ist das auf einer „offenen station“ möglich, sprich: keine klapse. aber eine gute lösung um deine eltern zur ruhe kommen zu lassen UND deiner schwester zu helfen.