Segelboot - Ducht?

Hallo!
Für einen Törn von der Küste Senegals ins Mittelmeer brauchte man vermutlich sowas (Danke, cf!):
http://www.frauscherboats.com/Ueber-uns/Masterpieces/h26

Nennt man auch auf einem solchen Boot eine Sitzbank „Ducht“? Wikipedia sagt, nur auf offenen Ruder- oder Segelbooten, aber in der Praxis sieht das ja meistens doch noch anders aus.

Zweite Frage: Wo wären auf einem Boot dieser Art Rettungsweste und Notfallkoffer verstaut?

Ich freue mich über Infos!

Gruß,
Eva

Hallo!

Das nennt man eher „Plicht“ und bezeichnet die gegenüber dem Deck tiefergelegene Standfläche vor dem Steuerstand (eines Seglers/Motorjacht).
Rund herum hat es dort Sitzbänke.

Die Sitzflächen sind hochklappbar und dienen als Stauraum für alles mögliche, was auch mal einen Schwall Wasser vertragen kann.

Rettungsmittel kann man dort lagern, meist aber eher in der Kajüte in dortigen Staufächern (z.T. ebenfalls Klappsitzbänke).

MfG
duck313

Tach!

Rettungswesten verstaut man eigentlich in der Kajüte oder trägt sie.
Entweder findet sich Platz unter Sitzbänken, oder, in etwas größeren Booten, in einem Schrank mit Abfluss oder im Bad.

Die „Durcht“ würde ich als Sitzbank außen sehen.
Die „Plicht“ würde ich eher als den gesamten hinteren Außenbereich sehen. Dort wo gesteuert wird.
Die „Ducht“ kann nach meinem Verständnis somit Teil der „Plicht“ sein.

Von Senegal ins Mittelmeer sind es wohl locker 3.000 sm.
Auf der Strecke wird man wohl nicht allzu viele Marinas finden.
Daher sollte man dafür nicht unbedingt einen edlen 8m Daysailer wie die Frauscher dafür nutzen, sondern etwas seefestes wie z.B. das hier:
http://www.apyachting.de/de/segelyachten/cruiser-line/cruiser41.html
Kostet allerdings ein bisschen was…

Natürlich finden sich seefeste Boote auch zu Preisen weit unterhalb des Neupreises der Frauscher 26.
Eine Dehler 34 gibt auch Atlantk Touren her. Eine gute gibt´s für 35.000 Eur.

Wichtig ist eine vernünftige Ausrüstung bei solchen Touren. Es muss kein riesiges nagelneues Boot sein, aber es muss technisch i.O. und mit allem Nötigen ausgestattet sein.

Auch mit einer Dehler Varianta könnte man das machen, wäre aber böse unbequem…

Was hast Du denn vor?

Gruß,
M.

Leider, leider nichts dergleichen, ich übersetze nur eine Geschichte, in der der Protagonist einen solchen Törn unternimmt. Das Boot ist überhaupt nicht beschrieben, nicht einmal erwähnt, ob es Segel hat. Es ist gechartert in Palmarin (ich will immer Palmin schreiben …), wo es, soweit ich recherchieren konnte, gar keine entsprechende Chartergesellschaft gibt , weshalb ich mich auch frage, wo er das Schiff im Mittelmeer zurückgeben will. Egal. Es wird ohnehin unterwegs versenkt :wink:

Ich dachte, mit einigen sorgfältig platzierten seemännischen Ausdrücken wenigstens einen Hauch von Atmosphäre in den Text zu bringen, aber ich lasse es lieber, eben will ich nicht weiß, in was für einem Boot er unterwegs ist.

Danke Dir für Deine Informationen, das war sehr interessant.

Gruß,
Eva
P.S. Weißt du zufällig, welche Jahreszeit windmäßig die beste für Senegal - Mittelmeer wäre?

Moin!

Nein, Charterstationen gibt es dort m.W. wirklich nicht…
One Way Charter ist nicht allzu häufig möglich und wenn, ist es teuer.

Man kann natürlich die afrikanische Westküste auch mit einem größeren Motorboot mit ausreichend Reichweite hochfahren.
Wahrscheinlicher ist allerdings ein Segelboot. Weltenbummler sind so gut wie nie mit Motorbooten unterwegs.

Wenn er dort aber ein Boot mieten will, wird er wohl eher ein praktisches Fischer- oder Lastenmotorboot bekommen können.

Was den Wind betrifft: im Winter ist es in Westafrika sehr trocken und es weht meist Nordwind. Also blöd, wenn man von Süden nach Norden die Küste hochsegeln möchte.
Ab dem Frühjahr startet der Monsun aus Westen, soweit ich weiß. Dann regnet es mehr, aber die Windrichtung stimmt.

Gruß,
M.

Hallo!
Da in dem Text mit keinem Wort erwähnt wird, dass irgendwie mit Segeln hantiert werden muss (kann am Autor liegen, der es nicht für erwähnenswert hielt) und weil du meine Annahme bestätigst, dass es da kein Charter gibt, bleiben eigentlich nur Pirogen:


Die sind in der Gegend das übliche Wasserfahrzeug. Wären die geeignet für den Törn Senegal-Mittelmeer?

Gruß,
Eva

Leider kann ich den Beitrag nicht mehr bearbeiten oder löschen, deshalb auf diesem Weg: Kommando zurück! Beim Zurückblättern habe ich den Satz gefunden „I set sail“, also muss es ein Segelboot sein. Die Stelle hatte ich vergessen :anguished:

Tach!

Generell ist es denkbar, mit einer Piroge 3.000 sm die Küste hoch zu fahren.
Die Wikinger waren ja mit ähnlichen Booten schon vor über 1.000 Jahren in Amerika.

Allerdings wäre das eine ausgesprochen unbequeme Geschichte.
Man ist Wind und Wetter ausgeliefert.
Der geringe Freibord (Seitenwandhöhe) dürfte bei einem (sehr grob angenommenen) Nordkurs und Westwind, also Wellen von der Seite, zu ausgesprochen nassem Segeln führen.

Mit Außenbordmotor sehe ich die Strecke als schwierig an, da ich mir gut vorstellen kann, dass die Tankmöglichkeiten entlang der Route eingeschränkt sind.
Das Tankvolumen, das man auf einer Piroge unterbringen kann, halte ich für stark eingeschränkt.
Bei dieser Strecke würde ich (bei einem 4-Takter) ruhig auch 2 Ölwechsel und einen Benzinfilterwechsel mit einplanen. Öl und Werkzeug sind somit einzupacken und zu verstauen.

Also segeln.

Warum nicht?
Es gibt Leute, die sich selbst ein 3 Meter langes Segelboot bauen und damit über den Atlantik schippern.
Mit 6-7m Booten gab es zahlreiche Atlantiküberquerungen.
Eine ging in den 70ern allerdings auch glorreich schief. Dazu gibt es sogar ein Buch.

Was man zudem bedenken muss, ist die Trinkwasser- und Lebensmittelversorgung.
Keine Ahnung, ob man entlang der westafrikanischen Küste hier ausreichen Möglichkeiten zum Nachbunkern hat. Allzu viel Wasser kann man auf einer Piroge wohl nicht mitnehmen. Essen kann man natürlich selbst gefangenen Fisch.

Übernachten würde man irgendwo am Strand, wenn das Boot / Schiff über keinerlei Navigations- und Selbststeuereinrichtungen verfügt.

Der Mann in dem Buch muss dann jedenfalls ein ziemlich harter Knochen sein…

Gruß,
M.

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