Hallo,
Es ging um den Bau der ersten Segelflugzeuge aus Kunststoff
statt aus Holz in den
(glaube ich) 60er Jahren.
(jetzt geht’s los)
verschrinkt/verschrenkt/verschrängt/verschlenkt/verkränkt?
Verschränkt ist richtig.
Der Flügel ist von der Flügelwurzel zum Flügelende hin etwas in sich verwunden, damit der Anstellwinkel „außen“ etwas geringer ist als „innen“.
Das kannten schon unsere Altvorderen. Schau Dir mal einen Flügel einer Windmühle an. Ob das nur aus Erfahrung (vermutlich)oder mit aerodynamischen Wissen (vermutlich nicht)geschah, weiß ich nicht.
Beim Flugzeug ist hierfür der Grund, daß der Auftrieb bei niedrigeren Fluggeschwindigkeiten möglichtst außen an den Flügelenden erhalten bleibt. Dort sind auch die Querruder. Deren Wirksamkeit ist lebenswichtig für die Steuerung der Fluglage.
Es gibt aber auch eine aerodynamische Verschränkung.
Bei einem Maschinentyp soll es deshalb anfangs zu einigen
tödlichen Unfällen gekommen sein. Mitursache soll ein
fehlender runder(?) Übergang vom Flügel zum Rumpf gewesen
sein, oder so etwas Ähnliches.
Die Luftströmung soll abgerissen sein.
Vermutlich war der Bericht über den Typ STANDARD CIRRUS von Schempp- Hirth.
Unser Verein hat damals vom Kauf einer Maschine der ersten Serie Abstand genommen, nachdem diese etwas in’s Gerede kam.
Es kann sein, daß fehlende Flugerfahrung der Piloten mit einer Kunststoffmaschine (gegenüber Holz) die Ursache von Unfällen beim Langsamflug war (Landung oder überzogener Flugzustand).
Kunststoffmaschinen waren gegenüber der üblichen Holzklasse viel „fickriger“ zu fliegen und diffizil bei der Landung (höhere Landegeschwindigkeit, Bodeneffekt durch Mitteldecker).
Bei der Neuauflage gab es mehrfache Veränderungen in der Flügelschränkung und im Flügel/Rumpf- Übergang.
Meines Wissens hatte die erste Serie keinen ausgerundeten Übergang.
Dort reißt die Strömung aber in der Regel zuerst ab.
Bei der Folgeserie wurde dieser Übergang optimiert und ausgerundet.
Der Übergang hat nichts mit der Festigkeit zu tun. Die beiden Flügelhälften werden nämlich über eine Zunge/Gabelverbindung verbolzt und mit 2 Steckbolzen an jeder Seite mit dem Rumpf verbunden. Der Flügel/Rumpf- Übergang trägt nichts. Er dient nur der Aerodynamik.
Der flachere Anstellwinkel an den Flügelenden hat auch etwas zu tun mit der höheren Geschwindigkeit, die der kurvenäußere Flügel gegenüber dem kurveninneren Flügel beim Kreisen erreicht.
Ich habe eines der Nachfolgemodelle (Cirrus 75) mit Ansteckflügeln (16m Spannweite statt 15m)viele Jahre geflogen.
Gruß:
Manni