Hallo Sebastian,
aber gerade im Elektronikbereich ist diese Masche doch absolut
gang und gäbe.
Bei Media Markt, Saturn und wie sie alle heissen werden z.B.
Monitore mit Preisen wie z.B. „UVP 500,- EUR, bei uns nur
299,- EUR“ angeboten.
Leider muß ich Dir hier recht geben. Doch es ist eigentlich allgemein bekannt, dass diese Märkte fast nur von uninformierten Kunden als billig eingestuft werden. Ich kaufe dort nur etwas, über dessen Preis ich mich woanders informiert habe. Wer dort ohne Info käuft ist doof.
Mein Bruder arbeitet bei einem Elektronikhersteller und sagt
immer wieder, das es diese UVP des Herstellers nie gab.
Stimmt.
Auch ein Preisvergleich im Internet beweist, dass diese Märkte
insgesamt gesehen deutlich teurer als die Konkurrenz sind.
Stimmt.
Aber der Trick funktioniert immer wieder. Eine völlig
überzogene, frei erfundene UVP als Preisgrundlage nehmen und
darauf dann 40 % runterrechnen. Voilá, fertig ist das
„Schnäppchen“.
Das funktioniert, da die meisten Käufer eben doof sind. Da werden Leute, die gerade eine Hifi-Quitsch-Anlage für 499,- gekauft haben, gefragt, ob sie den Artikel mal woanders preislich verglichen hätten. Die Antwort: „…nein, der Mediamarkt ist doch der billigste…“ - doofer geht´s nimmer.
Noch dazu verkauft heute niemand mehr etwas zum UVP.
Mir ging es in der Fragestellung mehr um die Möglichkeit, bei seriösen Angaben, das Produkt zumindest grob einordnen zu können. Wenn Grundig beispielsweise schrieb, der Fernseher xy mit der Ausstattung hat einen UVP von xxx Euro. Dann konnte man zumindest bei den anderen Firmen bei der ähnlichen Ausstattung sehen, ob es hier eklatante Unterschiede gab und sich dann informieren warum.
Und wenn jemand geschrieben hätte, Grundig FFS 36er-Diagonale für 399,- bei einem UVP von 599,- hätte man dann schon schnell stutzig werden können.
Klar, die schnelle Entscheidung kann man dann nur treffen, wenn man sich auskennt. Aber es hindert mich ja niemand daran mich dann anderweitig zu informieren.
Auf jeden Fall habe ich mal einige dieser Anbieter angeschrieben und gefragt, warum die die Teile so sehr unter „UVP“ (bei den Teilen, die ich rausgesucht hatte, waren die auch so auf der Herstellersite angegeben) verkauft werden. Die eindeutige Antwort war, es sind Auslaufmodelle, etwas älter und ähnliches in der Richtung.
Wenn man jetzt aber davon ausgeht, dass der Hersteller zum damaligen Zeitpunkt eine Uhr gebaut hat, die den damaligen Preis (z.B. 1300 Euro) wert war, finde ich die 200 Euro jetzt im Einzelfall nicht unbedingt schlecht.
Aber wie gesagt, ich werde mich erst mal nach einem Uhrenkenner umschauen.
Dennoch danke für die Anregungen.
Ich wünsche einen guten Rutsch ins neue Jahr.
MfG
Andreas Lange