Sehr erfreut!

Hallo! zusammen

heute habe ich ein paar Fragen zu der Floskel „Sehr erfreut!“, die man nach der Vorstellung verwendt. Ihr tut mir wirklich einen großen Gefallen, wenn ihr mir bitte mal bei den folgenden Fragen helfen könntet.

  1. Zwei Personen wurden einander vorgestellt. Wer benutzt die Formel „Sehr erfreut!“ nur die erste Person? oder auch von der zweiten Person, wenn die erste Person eine andere Floskel benutzt.

  2. mit welchen Worten wird „Sehr erfreut erwidert!“?

  3. Ist die Floskel „Sehr erfreut!“ formell oder informell oder kann in den beiden Situationen vorkommen?

Ich bedanke mich für eure Hilfe!

Beste Grüße
Hussein

Moin,
Tendentiell von meinem Sprachgefühl her ist es eher formelle Sprache, allerdings kommt es dabei immer auch auf den sonstigen Kontext an und wie es gesagt wird. Ich würde darauf sowas antworten wie „Die Freude ist ganz meinerseits“ / „…ganz auf meiner Seite“ oder ggf. auch informeller - kommt eben auf den gesellschaftlichen Zusammenhang und die Stellung der Leute zueinander an.

Gruß,
Ingo

Hallo,

  1. Zwei Personen wurden einander vorgestellt. Wer benutzt die
    Formel „Sehr erfreut!“ nur die erste Person?

In der Regel ja.

oder auch von der
zweiten Person, wenn die erste Person eine andere Floskel
benutzt.

Das ist auch möglich - etwa, wenn die erste Person sagt „Angenehm!“ (sonderlich höflich ist solche Maulfaulheit allerdings nicht). Das kommt nach meinen Beobachtungen eher selten vor. Beides (also auch das „Sehr erfreut!“) würde ich nicht als Formel, sondern als Floskel bezeichnen.

  1. mit welchen Worten wird „Sehr erfreut erwidert!“?

Genauso floskelhaft: „Ganz meinerseits!“ (natürlich gibt es auch andere Möglichkeiten).

  1. Ist die Floskel „Sehr erfreut!“ formell oder informell oder
    kann in den beiden Situationen vorkommen?

Meiner Ansicht nach werden diese Floskeln hauptsächlich benutzt, wenn gar kein tatsächliches Interesse an der vorgestellten Person besteht, wenn es sich also lediglich um eine gesellschaftlichen Konventionen genügende Pflichtübung handelt. Gewissermassen das Minimum, dass man aufbringen muss, um gerade nicht mehr als unhöflich durchzugehen. Von „Herzlichkeit“ oder „Liebenswürdigkeit“ - kommunikativen Haltungen, die erst eine wirklich angenehme Konversation ermöglichen - ist das weit entfernt.

Ob nun in einem formellen oder weniger formellen Setting, spielt weniger eine Rolle. Allerdings kann es in einem informellen Setting - sagen wir mal, die Tochter stellt ihrem Vater ihren neuen Lebensabschnittspartner vor - zwar korrekt, aber ausgesprochen kalt und abweisend wirken.

Besser:

„Ah, der Herr/die Frau … [zeigt, dass einem der Namen wichtig genug ist, ihn sich zu merken] - ich habe schon so viel von Ihnen gehört. Ich bin wirklich sehr erfreut , sie endlich einmal persönlich kennenzulernen“ - „Aber ich bitte sie - das Vergnügen ist ganz auf meiner Seit e.“ usw. …

Das sind Formeln … Klingt heute in manchen Ohren vielleicht etwas altväterlich und sonderlich originell ist es auch nicht (das haben Formeln so an sich), schafft aber doch gleich eine andere Atmosphäre.

Freundliche Grüße,
Ralf

Noch eine Kurze Frage! bitte

Hallo Ingo,

vielen herzlichen Dak für deinen Beitrag. Ich hätte bitte nur noch eine kurze Frage und zwar nach dem Alter der Personen, die die Floskel „Sehr erfreut!“ im Gespräch einsetzten?

Vielen Dank noch mal für die Hilfe!

Gruß
Hussein

Moin,

noch eine kurze Frage und zwar nach dem Alter der Personen,
die die Floskel „Sehr erfreut!“ im Gespräch einsetzten?

Kommt sicher drauf an. Aber Jugendliche werden das sicher nicht machen und tendentiell würde ich auf ältere Semester tippen :smile:

Den Ausführungen von Tychiades möchte ich im übrigen auch in Gänze zustimmen :smile:

Gruß,
Ingo

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Herzlichen Dankl
Hallo Ralf!

vielen herzlichen Dank für die ausführlichen Infos! Du hast mir sehr geholfen! Danke noch mal!

Viele Grüße
Hussein

Ehrlichkeit
Die Deutschen - oder die deutsche Sprache - sind in diesem Punkt eher ehrlich.

Im Englischen muss man sagen „nice to meet you“. Im Deutschen kann man sagen „freut mich, sie/dich kennzulernen“, aber nur, wenn man’s auch so meint. Wenn man vom Gegenüber nie was gehört hat, wirkt es albern.

Zoelomat

Hallo!

danke für die interessanten Infos!

Gruß
Hussein