Sehr großzügig

28.10.2002 07:53 Uhr
3.200 Euro pro Menschenleben des Moskauer Geiseldramas
Nach einem Bericht des Rundfunksenders Moskauer Echo plant die Stadtverwaltung von Moskau, jeder Familie einer getöteten Geisel 100.000 Rubel zu geben.
Jede gerettete Geisel soll außerdem 50.000 Rubel erhalten. Umgerechnet wären das 3.200 Euro für jede Familie der getöteten bzw. 1.600 Euro für jede gerettete Geisel.
Außerdem sollen für die Beerdigung eines jeden Todesopfers umgerechnet 450 Euro gezahlt werden.
Quelle: de.news.yahoo.com

Also, dass bei der Erstürmung einige Tote gab, ist traurig, aber tollerierbar. Schließlich musste das Alpha-team die Verbrecher so schnell wie möglich ausschalten. Hätten sie das nicht gemacht, hätten die die Möglichkeit zur Zündung der Bomben gehabt.
Doch diese „Abfindung“ ist ein Hohn. Da wäre es besser gewesen, die Regierung hätte gar nichts bezahlt.
Grüße
Raimund

28.10.2002 07:53 Uhr
3.200 Euro pro Menschenleben des Moskauer Geiseldramas
Nach einem Bericht des Rundfunksenders Moskauer Echo plant
die Stadtverwaltung von Moskau, jeder Familie einer getöteten
Geisel 100.000 Rubel zu geben.
Jede gerettete Geisel soll außerdem 50.000 Rubel erhalten.
Umgerechnet wären das 3.200 Euro für jede Familie der
getöteten bzw. 1.600 Euro für jede gerettete Geisel.
Außerdem sollen für die Beerdigung eines jeden Todesopfers
umgerechnet 450 Euro gezahlt werden.
Quelle: de.news.yahoo.com

Also, dass bei der Erstürmung einige Tote gab, ist traurig,
aber tollerierbar. Schließlich musste das Alpha-team die
Verbrecher so schnell wie möglich ausschalten. Hätten sie das
nicht gemacht, hätten die die Möglichkeit zur Zündung der
Bomben gehabt.

Lieber Raimund,

ich kann da nur bedingt zustimmen, insbesondere anbetracht der Verschleierungstaktik der russ. Offiziellen.
Daß nicht tatenlos zugeschaut werden kann, wenn Geiseln ermordet werden - richtig.
Daß man schnell zugreifen mußte - richtig
Daß die Mörder selbst dabei umkamen - kein Verlust. In Mogadischu gab´s auch ein Opfer zuviel (Schumann) und eine Tote zuwenig (die Terroristin)
Daß die Bomben nicht gezündet werden konnten - Gottseidank
Wenn aber nun ein „Bodycount“ gemacht wird nach dem Motto: 117 Tote von 750 Geiseln = 85 % = rel. Erfolg - da wirds mir gruselig.
Irgendwer hat bei der Sache massiv Scheiße gebaut. Entweder bei der Auswahl oder der Dosierung das Gases. Zumindest aber wurde verpennt, den Geiseln ein Gegenmittel zu spritzen oder wenigstens die Krankenhäuser zu informieren, was da kommt. Als Arzt rechnet man vielleicht mit Schußwunden bzw. Kugeln aus den (auf den Filmaufnahmen deutlich erkennbar mit Schrot gefüllten) Streubomben, aber nicht mit Vergiftungen. Aufklärung täte not, aber warum kann ich da bloß nicht dran glauben …
Die „Abfindung“ ist schlicht eine Frechheit, da gebe ich Dir recht.
Gruß
Bernd

hallo Bernd,
dass hier massive Fehler gemacht wurden, ist selbst der russischen Regierung klar. Zeit hatten sie genügend, das Gas so zu dosieren, dass es keine oder so gut wie keine toten gegeben hätte (einen Herzkranken reicht schon kleinste Dosen, bzw. ein Schreck, um umzukippen)
Die 2. Schweinerei ist, wie du auch sagst, die Informationspolitik. Viele wären vermutlich gerettet worden, wenn die Ärzte gewusst hätten, um was es sich handelt.
Aber vermutlich haben die Russen halt doch entgegen den Abrüstungsverträgen Kampfgas gehortet.
Zur Abfindung: das ist selbst für russische Verhältnisse eine Unverschämtheit.
Grüße
Raimund

Wenn aber nun ein „Bodycount“ gemacht wird nach dem Motto: 117
Tote von 750 Geiseln = 85 % = rel. Erfolg - da wirds mir
gruselig.

Warum sagt man nicht einfach, daß 750 Menschen gerettet wurden?

Irgendwer hat bei der Sache massiv Scheiße gebaut.

Nicht irgendwer, sondern die Geiselnehmer.

Entweder bei der Auswahl oder der Dosierung das Gases.

Woher willst Du das wissen? Hätte man eine geringere Dosis oder ein weniger wirksames Gas eingesetzt, dann hätte es 750 Tote mehr geben können.

Zumindest aber wurde verpennt, den Geiseln ein Gegenmittel
zu spritzen oder wenigstens die Krankenhäuser zu informieren,
was da kommt.

Auch hier nichts als Spekulation. Woher willst Du wissen, daß es überhaupt ein solches Gegenmittel gibt, oder daß die Kenntnis der Art des Gases die Überlebenschancen der Betroffenen erhöht? Nach Aussagen aller behandelnden Ärzte handelt es sich um ein Betäubungsgas, wie es bei Operationen eingesetzt wird - aller Wahrscheinlichkeit nach um Lachgas. Gegen letzteres gibt es außer reinem Sauerstoff kein Gegenmittel und genau damit wurden die Patienten behandelt.

Die „Abfindung“ ist schlicht eine Frechheit, da gebe ich Dir
recht.

3.200 € entspricht in Russland immerhin 20 durschnittlichen Monatsgehältern

es ist schon verbrecherisch, den behandelnden Aerzten nicht zu sagen was fuer ein Gas angewendet wurde. Menschen, die jetzt Beschwerden haben werden vermutlich nicht bestmoeglich versorgt und leiden vielleicht noch nach Jahren an den Folgen weil sie nicht richtig behandelt werden konnten.
Gut moeglich, dass weniger Menschen gestorben waeren wenn die Aerzte wenigstens gewusst haetten mit was sie es zu tun haben.
Aber das ist ja Staatsgeheimnis …ts ts

haste schon mal darünber nachgedacht, dass der russe eigentlich gar kein geld hat ? das die entschädigungen ein witz sind, iss doch wohl allen klar, aber sich darüber in einer solchen form zu äussern, iss für mich ein witz.

nachdenkliche grüsse

nun, glaust du wirklich, das russische militär geht damit hausieren, was sie da in den laden reingeschmissen haben, damit die ärzte wissen, was sie als gegenmittel spritzen müssen ? zumal derzeit unerheblich, da alle, die da lebend rauskommen sind, eine solche ( spritze ) nicht mehr brauchen, und im theater konnten sie die ja wohl kaum verabreichen.

hallo Tom,
es gibt in Russland beides: extem arme (60 % der Bevölkerung?) und Reiche (sehr oft Mafiosi).
Doch ohne Geld? Nein, das ist wie in unserer ehemaligen DDR: keiner hatte Geld… offiziell.
Doch 30.000 für nen Trabbi hinlegen, das war möglich. Oder andere Luxusgüter, die man ja unbedingt zum leben braucht.
So ist das auch in Russland. Und so wars überall im Ostblock.
Grüße
Raimund

bis zum jetzigen zeitpunkt ist nicht ein einziger fall bekannt, wo ehemalige geiseln deahalb im krankenhaus gestorben sind, weil die ärzte nicht wussten, was sie als gegenmittel spritzen sollten. solltest du andere erkenntnisse haben, sei so nett, stelle sie ins brett. die zu beklagenden todesopfer sind meines wissens nach im theater am gift ums leben gekommen, und nicht in krankenhäusern, aufgrund einer mangelnden informationspolitik zwischen militär und örtlichem gesundheitswesen.

haste nicht mal unrecht raimund, ein aber kriegste auch jetzt von mir :

30 mille hat keiner für nen trabi bezahlt, lass es zwanzig gewesen sein ( lach )

desweiteren geht hier der russische staat ins obligo, ( was er eigentlich nicht muss) , und die sind definitiv am ende. die tun was sie tun können. da iss nixx mit klagen gegen den staat, und so.

die spirale zwischen arm und reich, und auch da folge ich dir, ist in den letzten jahren ( 10 ) in russland so schnell gewachsen , wie in den vereinigten staaten in 2 jahrhunderten nicht. und eben das ist das ungesunde daran. historisch hat sich da nixxxxx aufgebaut, gar nisxxxxxx. in russland meine ich. nur eben die müssen dafür nicht aufkommen, die , die es haben, und nun von einer eigentlich nicht funktionierenden wirtschaft, mit nicht vorhandenen steuereinnahmen etc. pp. in russland zu sprechen…das würde zu weit führen.

was der putin kann und will, das macht er. bleibt für uns unbeteiligte ein trost : 7.000 DM sage ich mal, sind so über den daumen 35 monatsgehälter in netto. für den russen. möge sich jeder sein eigenes urteil bilden, über die möglichkeiten eines staates, der mal weltmacht war…

gruss vom tomm

Aber das ist ja Staatsgeheimnis

Selbst wenn durch die Bekanntgabe der Zusammensetzung des Gases einige Opfer gerettet werden könnten, besteht damit gleichzeitig die Gefahr, daß die Täter bei der nächten Geiselnahme wissen, wie sie sich davor zu schützen haben und so Gelegenheit bekommen, ihre Bomben zu zünden. Aber soweit zu denken ist von unseren Reportern offenbar zu viel verlangt.

Nein, das ist wie in unserer ehemaligen DDR:
keiner hatte Geld… offiziell.

Ganz im Gegenteil: Die meisten hatten mehr Geld, als sie ausgeben konnten, weil es einfach nichts gab was man dafür hätte kaufen können.