Seifenherstellung wie zu Uropa's Zeiten?

Hallo liebe Gemeinde,

ich weiß nicht ganz ob ich in diesem Brett richtig bin, weil meine Frage sehr Themen übergreifend ist. Wenn ich falsch bin möge man mir das bitte verzeihen oder ein Moderator den Thread verschieben.

Kurz vorweg zu meiner Frage (Warum die Frage?):
Meine Eltern sind so richtige Ökos. Das heißt nicht dass sie sich gänzlich sämtlichen Errungenschaften der Moderne entziehen. Sie wohnen ganz normal wie jeder normale Mensch in einem ordentlichen gepflegten Haus und gehen jeden Tag einer normalen Tätigkeit nach. Allerdings leben sie sehr ökologisch bedacht. Viel selbst produzierte Waren. Besonders Nahrung wie Wurst, Käse Gemüse und alles was man sonst noch so selber Züchten und herstellen kann. Aber auch andere Dinge stellen sie selber her. Wie zum Beispiel Seife.

Im Zuge dessen haben sie sich umfangreich Informiert wie man das macht (Meine Eltern lesen sowieso sehr viel) und seit geraumer Zeit findet man bei uns nur selbst gemachte Seife im Haus mit natürlichen ätherischen Ölen, Fetten und sonstigen Inhaltsstoffen und keinen künstlichen Duftstoffen oder Dergleichen.
Aktuelle sind also (fast) alles an der Seife natürliche Inhaltsstoffe.
Bis auf einer: NaOH - Natriumhydroxid (auch Ätznatron).

Bisher funktioniert das so ganz gut. Sie haben Formeln nach denen alles ganz streng abgemessen wird, damit die Seife am ende auch ungefährlich (also nicht ätzend) ist und auch alle erdenklichen Vorsichtsmaßnahmen bei der Herstellung getroffen.

Nun hatte ich, in meiner Neugier, meinen Vater vor einiger Zeit gefragt wie denn Seife vor 100 Jahren (oder meinetwegen auch länger) hergestellt wurde, wo es noch kein Ätznatron gab.

Er wusste die Antwort: aus Holzasche. Allerdings habe er bisher keine genaue Anleitung dazu gefunden. Wohl auch weil es gefährlich ist, weil die Seife schnell Basisch werden kann, wenn man falsch „mischt“.

Jetzt komme ich endlich zu meiner Frage :smile:

Gibt es irgendwo noch eine Anleitung wie Seife früher mit Holzasche hergestellt wurde? Oder kann mir jemand eine solche schreiben? Wegen der Gefahr gerne auch per PN.
Habt ihr großen Chemiker Tipps bzw. Ratschläge wie die ganze Sache etwas sicherer wird, ohne Verätzungsgefahr? Ich meine irgendwie haben die Leute das früher doch auch geschafft? Es gibt ja heute auch diese PH-Streifen zum testen der Seife (benutzen meine Eltern auch).

Mein Vater hat schon gesagt, dass es sicherlich keine Dauerhafte Alternative zum Ätznatron wäre, aber er würde es sehr gerne mal ausprobieren.

Naja und da es jedes Jahr immer schwieriger wird Eltern die alles haben was sie brauchen/wünschen etwas zu schenken, wäre so eine Anleitung ein super Weihnachtsgeschenk! :smile:

Würde mich sehr über jegliche Art von Tipps und Hinweisen freuen!

Liebe Grüße
Christoph

P.s. Nur noch mal damit keine Missverständnisse entstehen: ich bin kein Spinner der nur mal ein bisschen rum experimentieren will. Meine Eltern und ich sind uns der Gefahr durchaus bewusst und alles wird mit größter Vorsicht angepackt!

Hallo,

Nun hatte ich, in meiner Neugier, meinen Vater vor einiger
Zeit gefragt wie denn Seife vor 100 Jahren (oder meinetwegen
auch länger) hergestellt wurde, wo es noch kein Ätznatron gab.

Er wusste die Antwort: aus Holzasche. Allerdings habe er
bisher keine genaue Anleitung dazu gefunden. Wohl auch weil es
gefährlich ist, weil die Seife schnell Basisch werden kann,
wenn man falsch „mischt“.

Hier http://www.bodyandsoap.de/pageID_7150761.html steht was. Allerdings ist das ein gutes Beispiel dafür, dass moderne Chemie gegenüber alten Verfahren große Vorteile haben kann - auch in punkto Umweltschutz und Ressourcen.

Cheers, Felix

Hallo,

Kleine Ergänzung zu den punktuell etwas oberflächlichen Informationen im Link: anders als angegeben gibt es keine feste Kaliseife.

Egal ob mittels Pflanzenasche = Pottasche (K2CO3) oder kaustifizierter Pottasche = Kalilauge (in H2O gelöstes KOH) erzeugt entsteht immer Schmierseife, auch grüne Seife genannt. Nur mittels Soda (Na2CO3) oder Natronlauge (in H2O gelöstes NaOH) hergestellte Seifen sind fest, werden daher auch Kernseife genannt. Selbst die feinsten Seifen basieren also auf Kernseife, wenn sie nicht wie spezielle Produkte auf synthetisch (aus Fetten) erzeugten Waschrohstoffen wie z.B. Fettalkoholsulfonaten hergestellt sind, den sog. Waschsyndets.

Wenn der OP also Kaliseifen aus den Originalrohstoffen des Links erzeugen will, werden es immer cremige Schmierseifen werden.

Es grüßt

Der Daimio

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