Seine Freunde sagen, er hat sich verändert?

Hallo,

hatte vor Kurzem hier erst die Situation erklärt, dass mein Freund und ich ein Zeitproblem haben, weil mein Terminplaner zu voll ist. Die letzten Wochen ist das besser geworden. In der Arbeit wurde ich entlastet und konnte Überstunden abstellen, zudem hatte ich in meiner beruflichen Fortbildung „Ferien“, so dass ebenfalls das Lernen wegfiel.
Stattdessen hab ich aufgrund von Eigenbedarf meine Wohnung verloren. Nachteil war, dass die Wohnung erstmal komplett geräumt werden musste, was schon viel Arbeit war. Vorteil an der Sache ist, ich ziehe erstmal ins Elternhaus zurück und spare genug Geld, dass ich im Nebenjob nicht mehr so oft ran muss.

Sprich, meine Freizeit wurde wieder mehr. Die einzige Belastung wird jetzt nur noch meine Fortbildung sein.

Zum eigentlichen Thema:
Aufgrund der neugewonnenen Freizeit hat mein Freund sich gefreut und wir haben mehr unternommen. Wie im vorherigen Thread genannt, haben wir jetzt auch mehr Unternehmungen mit meinen Freunden gemacht, was ich sehr genossen hab.
Jetzt tritt plötzlich ein neues Problem auf. Seine Freunde streiten sich derzeit viel mit meinem Freund. Sie behaupten, er habe sich ziemlich verändert; es würde sie stören, dass er nicht mehr so viel Zeit für sie hat. Sie bezeichnen mich als Kontrollfreak, seine zweite Mutter, motzige Zicke und andere Beschimpfungen. Ich würde ihn davon abhalten, sich mit ihnen zu treffen.
Ich war total geschockt. Es sind seine besten Freunde, die kennen sich schon ewig. Wir haben auch von Anfang an immer viel mit ihnen unternommen, ich hab auch ohne meinen Freund viel mit ihnen unternommen, also eigentlich verstehen wir uns super. Jetzt haben wir paar Mal etwas mit meinen Freunden unternommen und auf einmal reagieren sie so.
Ich versteh das nicht, ich verbiete meinem Freund doch nicht, sich mit seinen Freunden zu treffen? Im Gegenteil, ich erinner ihn jede Woche daran, einen Termin mit denen auszumachen, da wöchentliche Treffen Ritual ist.
Ich hab mich so gefreut, dass ich mit seinen Freunden so gut klar komm und jetzt wäre es ihnen lieber, mich gäbe es nicht. Dabei sagten sie immer, sie sind so froh, dass er endlich jemand kennen gelernt hat und dabei so jemand nettes.
Ich fühl mich grad wie im Kindergarten. Woher kommt der Sinneswandel?
Mein Freund hat mich ihnen gegenüber verteidigt und ist sauer auf sie. Aber ich will nicht, dass die sich streiten. Wie soll ich auf das Ganze reagieren?

Wäre toll, wenn ihr nochmal Rat für mich hättet, hat letztes Mal ja auch super geklappt, so dass ich nochmal in andere Richtung nachgedacht hab.

Grüße

Dani

Hallo Dani,

derjenige, der im Gelenkpunkt dieser Konstellation hängt, ist dein Freund und ich würde es ihm überlassen, die Sache zu managen. Je mehr er von beiden Seiten Druck kriegt, sich wie auch immer zu verhalten, umso schlimmer. Er muss Stellung zu der Sache beziehen und notfalls eben auch mal bei seinen Freunden auf den Tisch hauen und denen sagen, dass er ihr Verhalten nicht ok findet. Du hast ja geschrieben, er versteht die Vorwürfe von Seiten seiner Freunde nicht. Ich an deiner Stelle würde meinen Freund bitten, mit mir nochmal Tacheles zu reden, wieviel Prozent der Anschuldigungen seiner Freunde wirklich zutreffen, würde mich interessiert daran zeigen, mich zu bessern, falls es wirklich Handlungsbedarf gibt aus seiner Sicht… und falls dem nicht so ist, dann würde ich mich im weiteren Verlauf raushalten. Dann ist das eine Sache, die er mit seinen Freunden klären muss. Woher die plötzlichen Beschuldigungen kommen, kann man nur mutmaßen. Möglicherweise ist das Treffenritual ja besonders wichtig für Teile der Truppe und nun doch etwas aufgeweicht durch dein Mehr an Freizeit… wer weiß. Vllt. gibt es auch ein anderes Problem, was ihr nicht ahnt. Falls dein Freund zu einem der Freunde momentan noch ein etwas besseres Verhältnis hat, wäre es vllt. klug, da mal ein sachliches Gespräch zu suchen und nach den Gründen für die schlechte Stimmung zu forschen.

Gruß
Yvette

Hallo,

es ist völlig normal, dass Kumpels untereinander erwarten, dass die Männerfreundschaft an erster Stelle steht.
Da geht es gar nicht, dass einer plötzlich mehr Zeit mit einer Freundin verbringt, auch wenn diese noch so nett ist. Kumpels gehen vor! Das ist ein Stück Egoismus und Eifersucht.
Das kann auch in Mädels-Runden passieren!


Das kommt auch im späteren Leben vor: Ein Paar aus einer Clique bekommt ein Kind und zieht sich zurück, weil die Bedürfnisse und die Interessen andere geworden sind. Das gibt ganz sicher keinen Beifall aus dem Freudeskreis - im Gegenteil.

Aber so ist das Leben - jeder muss herausfinden, was für ihn zu welcher Zeit das Beste ist.

Viele Grüße
Maralena