Hallo,
wer „seinen Hut in den Ring wirft“, steigt als Akteur in eine Auseinandersetzung ein.
Was ist der historische Hintergrund dieser Redewendung, die ja heute noch durchaus gebräuchlich ist?
Gruß
Cassius
Hallo,
wer „seinen Hut in den Ring wirft“, steigt als Akteur in eine Auseinandersetzung ein.
Was ist der historische Hintergrund dieser Redewendung, die ja heute noch durchaus gebräuchlich ist?
Gruß
Cassius
Servus,
das ist eine weit verbreitete Geste des Widerspruchs in öffentlichen Versammlungen.
Bis ins 19. Jahrhundert bei Hochzeiten ein Signal, dass der Anwesende, der seinen Hut warf, Zweifel an der Ehefähgikeit eines der Brautleute hatte, wenn dieser bereits anderweitig verheiratet oder versprochen war, ggf. auch, weil die Braut keine Jungfrau war.
Zur Herkunft kann ich nur spekulieren: Regional ebenfalls bis ins 19. Jahrhundert hinein war das Tragen von Hügen ziemlich streng formalisiert; wer keine oder eingeschränkte Bürgerrechte hatte, hatte keinen Hut oder einen Hut in besonderer vorgeschriebener Form zu tragen; ferner unterschieden sich Hüte nach sozialer Stellung (Junggesell, verheirateter Mann, Geselle, Meister etc.). In der ständischen Gesellschaft hing es vom Stand ab, wer mit wem überhaupt streiten durfte (vgl. die etwas angestaubte „Satisfaktionsfähigkeit“, die in schlagenden Verbindungen heute noch eine Rolle spielt).
So dass der Hut ein Zeichen dafür war, dass sein Träger eine wirksame Stimme in der Gemeinde hatte - vgl. der Degen in der Appenzeller Landsgemeinde noch lange im 20. Jahrhundert.
Schöne Grüße
Dä Blumepeder
Hallo,
wer „seinen Hut in den Ring wirft“, steigt als Akteur in eine
Auseinandersetzung ein.
Was ist der historische Hintergrund dieser Redewendung
der ist offenbar nicht eindeutig zu eruieren.
Weder bei Röhrich (Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten) noch im Duden (Redensarten) ist ein Hinweis auf den Ursprung zu finden.
Es wird u. a. vermutet, es könnte sich auch um eine Lehnübersetzung des englischen „throw/toss one’s hat in(to) the ring“ handeln (Als Grund für das Hutwerfen wird angenommen, dass wegen des Zuschauer-Lärms bei öffentlichen Wettkämpfen eine verbale Herausforderung evtl. überhört worden wäre.):
In the early 19th century, when boxing was quite popular, one who wished to challenge a boxer would throw his hat into the ring. This was probably necessitated by the crowds and noise at such events; you’d be missed if you simply tried to shout out a challenge or push your way through the crowd and into the ring. John Hamilton Reynolds wrote in The Fancy: „Throw in his hat, and with a spring get gallantly within the ring.“ This is from 1820 and is the first recorded use of the term.
The phrase soon came to be used figuratively to mean „to enter a contest“ and then „to enter a political contest“. Theodore „Teddy“ Roosevelt used it in 1912:„My hat’s in the ring“, he said, meaning that he had entered the presidential race.
From Take Our Word For It (July 17, 2001) http://www.phrases.org.uk/bulletin_board/13/messages…
Siehe auch http://www.heinrich-tischner.de/22-sp/9sp-ecke/frage….
Gruß
Kreszenz
Moin Cassius,
es könnte sich um eine Lehnübersetzung aus einer amerikanischen Redewendung ist.
_(…)Nach dem Hintergrund der Redensart den Hut in den Ring werfen muss man allerdings länger suchen. Der Spezial-Duden für Redwendungen und Redensarten führt sie nicht an, und auch in Lutz Röhrichs eigentlich unerschöpflichem „Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten“ wird man nicht fündig.
Ein Grund könnte ihr Alter sein. Streifzüge im Internet machen klar, dass es sich wahrscheinlich um eine relativ junge wortwörtliche Lehnübersetzung aus dem amerikanischen to throw (to toss) one’s hat in the ring handelt. In den USA war es früher üblich, seinen Hut, seine Kappe oder seine Mütze in den Ring zu werfen, wenn man an einem Schauboxen teilnehmen und einen Gegner herausfordern wollte. Angeblich hat auch Theodor Roosevelt 1912 diesen Ausdruck benutzt, um seine Kandidatur für die Präsidentenwahl anzumelden, und damit für eine Popularität gesorgt, die bis heute anhält.
So wirft man seinen Hut eben manchmal in den Ring – was besser ist, als wenn er einem hochgeht_
.
http://blog.szon.de/sprachplaudereien/index.php?/arc…
Hutlose Grüße
Pit
Chapeau - Danke owT
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