Beben und weiter…
Hi Biggi
wie ausgedehnt muss das sein, damit du 5,5 messen kannst?
Die 5,5 nach Richter (modifiziert) sind nur ein Maß für die Energiefreisetzung, nicht für die Auswirkungen an der Erdoberfläche. So kann sich ein Knaller der Stärke 8 (Richter) an der Erdoberfläche nur wenig bemerkbar machen, wenn er in 700 km Tiefe stattfindet… Und ein simples, schwaches Beben kann erhebliche lokalauswirkungen haben, wenn das Zentrum des Erdbebens nahe an der Erdoberfläche liegt und dort gerade eine Siedlung steht.
Messen kann man beben dieser Stärke ziemlich weiträumig… Die Kollegen in Fürstenfeldbruck haben es jedenfalls sehr deutlich auf ihren Seismogrammen gehabt. Diese Messgeräte sind erheblich empfindlicher als der Mensch fühlen kann…
Um ein Erdbeben zu lokalisieren, benötigt man wenigstens drei Stationen an verschiedenen Stellen mit Seismographen. Es sind aber üblicherweise doch um einiges mehr *grins* gerade hier in Mitteleuropa. Nach einem Beben wird häufig zur genauen Dokumentation der Nachbeben noch mit mobilen Stationen gearbeitet. da werden dann tragbare Geräte aufgebaut…
Zum Beben selbst:
Das Beben ereigente sich in Südtirol, war relativ schwach und nahe ander Oberfläche… und von da ist es bis Venedig noch ein ganz schönes Stück Wegstrecke. das heisst: Man kann es bemerken, man muss es aber nicht… gerade im Freien merkt man es weniger leicht, besonders wenn man gerade läuft.
Durchaus möglich bis wahrscheinlich, dass deine Tochter das Beben nicht bemerkte bzw nicht als solches wahrnahm.
Für die genaue Dokumentation der Auswirkungen an der Oberfläche wirst Du dich an die entsprehenden Stellen der BGR, oder der nächstgelegenen Universität mit einer geowissenschaftlichen Fakultät wenden müssen. Diese Unterlagen sind meist nicht sehr leicht zugänglich, mangels Interesse der Öffentlichkeit für diese Feinheiten.
Gruß
Mike