Hallo,
der Sohn meiner Freundin ist seit September Erstklässler. Schon immer war er ein extrem sensibles Kind, das auf neue Umgebung, neue Menschen, neue Anforderungen teilweise mit Abschotten und Totalverweigerung reagierte. Er war ganz normal im Kindergarten, im Sportverein bzw. Kindergruppen, allerdings auch mit obige Problem. Er wird weder überbehütet oder von der Außenwelt abgeschottet, auch ist nicht vor dem (in der Familie nicht vorhandenen) fernseher aufgewachsen. Er ist normal intelligent und eigentlich recht wissbegierig.
Seine Freude auf die Schule war leicht getrübt. Bei dem Probeunterricht (Heißt das so? Da müssen/dürfen die Kiddies im Vorschulalter einen oder 2 halbe Vormittage in die Schule, das gehörte irgendwie zum Schulfähigkeitstest) hat er so total abgeschaltet, dass an ihn eigentlich als noch nicht schulfähig zurückstellen wollte. Im Kindergarten wäre er allerdings intellektuell total unterfordert. Daher machte es die Schule freundlicherweise möglich, dass er vorab eine Woche zur Beobachtung in die Schule durfte, danach wurde (ohne Drängen der Eltern oder so) als schulfähig eingestuft.
Naja, und nun das Problem. Er findet die Schule mittlerweile grässlich, unerträglich, scheußlich. Er macht während des Unterrichts so komplett dicht, dass alles an ihm vorbei rauscht. Er stört allerdings nicht. Mittlerweile erstreckt sich seine Aversion auf alles, was mit Schule zusammenhängt. Wenn zu Hause Hausaufgaben anstehen, geht sein Widerstand so weit, dass er sich (ohne Finger in den Hals oder so) erbricht. Und mir kann keiner erzählen, dass ein 6-jähriger das absichtlich ohne tiefliegenden Grund machen kann. das können selbst ausgewiesenen Bulimiker nicht immer! Meine eigene Große ist ebenfalls Erstklässlerin und bedarf ebenfalls der elterlichen Motivation, Schule ganz nett zu finden. Ist aber alles im Rahmen dessen, was ich als normal ansehen würde. Mir bricht es echt das Herz, wenn ich den kleinen Kerl (und seine Eltern) so leiden sehe. Ich möchte hier auch bitte keine Diskussion über das Schulsystem, dass vielen Kids einfach nicht gerecht werden kann oder über die bösen Lehrer (Lehrerin hat schon mehrere Gespräche mit den Eltern geführt und ist eigentlich auch ratlos)lostreten. Ich möchte eigentlich nur eins wissen: Wie kann man helfen? Mit Psychologe möchte ich erst mal auch noch nicht aufwarten, der Bub ist von seiner besonderen Sensibilität/Schüchternheit abgesehen - ein völlig normales, gesundes Kind.
Habt ihr Ideen oder habt ihr auch schon solche Erfahrungen gemacht? Mit Abwarten ist es leider auch nicht getan, weil durch sein Abschalten der Lernstoff total an ihm vorbeigeht…
Vielen Dank
feliccia