Seit einen halben jahr sohn nicht gesehen

hallo… ich habe einen 5 jährigen sohn. ich bin dem kindesvater getrennt.wie haben aber das gemeinsame sorgerecht. der kindsvater wohnt mitlerweile in einer anderen stadt. er hat seinen sohn seit 6 monaten nicht gesehen. anrufe bzw interesse zeigt er nur auf mein drängen sehr zum leid von unserem sohn. es ist jetz so das er auch die vaterschaft anzweifelt. was soll ich machen?? er hatte jetz eine woche urlaub und in dieser wollte er ihn zu sich nehmen. habe zugestimmt! mein sohn hat sich sehr drauf gefreut weil sein papa für ihn alles ist. problem ist nur das ich jetz wieder eine ewigkeit warten kann bis er sich die zeit nimmt für ihn. und genau das ist es diese unregelmässigkeit wie soll ich das meinem sohn erklären. was kann ich machen welche schritte kann ich gehen. alleinige sorgerecht vielleicht?? mein sohn hat ein recht auf seinen vater!!!

Hallo,

ich würde mich freuen, wenn wir in Erfahrungsaustausch treten könnten. Mein Sohn ist 5 Jahre alt und ich sehe ihn wenn es gut geht 7 Tage im Jahr. Er wohnt mit der Mutter auf Island. Ich kann dir gerne viel erzählen, vielleicht helfen wir uns gegenseitig. Kurze Mail reicht, weil öffentlich - nein.

Gruß
Selorius

hallo… ja klar würde mich gern mit dir darüber austauschen.

Hallo Morina,

alleinige sorgerecht vielleicht??

Das wäre sicher in deinem Fall keine schlechte Idee. Denn: Wenn der Vater sich nicht wirklich für seinen Sohn interessiert, kann es in der Zukunft ziemlich lästig werden, wenn du für bestimmte Entscheidungen seine Zustimmung brauchst. Das Jugendamt hilft dir weiter.

mein sohn hat ein recht auf seinen vater!!!

Das stimmt zwar grundsätzlich - aber wenn der Vater nicht will, kannst du ihn nicht dazu zwingen, regelmäßig und zuverlässig Kontakt mit seinem Sohn zu haben.

Für den Jungen ist diese Erkenntnis äußerst schmerzhaft. Du wirst diesen Schmerz aber nicht dadurch besser machen, dass du den Vater immer wieder in Schutz nimmst und dir für ihn Ausreden einfallen lässt.

Auf Dauer wird es euch beiden besser gehen, wenn ihr euch mit den Gegebenheiten abfindet. Wo keine Erwartungen sind, kann man auch keine enttäuschen - wobei es für deinen Sohn immer eine Enttäuschung bleiben wird, wenn sein Vater offensichtlich nicht an ihm interessiert ist. Die wird aber nicht dadurch gemildert, dass du scheinbare Gründe für dieses Desinteresse erfindest.

Deshalb: Mach’ deinem Sohn behutsam klar, dass der Papa wohl so viel eigene Sorgen hat, dass er sich nur um sich selber kümmern kann. Sag’ ihm, dass du das auch nicht schön findest, aber dass du es leider nicht ändern kannst. Wenn man jungen Kindern den anderen Elternteil immer wieder schön redet, ist das Loch, in das sie spätestens ein paar Jahre später fallen, sehr tief.

Vermutlich wird die Zeit kommen, in der die Enttäuschung deines Sohnes sich in Wut verwandelt. Und dann wäre sein Vater nicht der Erste, der bereut, was er ausgelöst hat.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo,

alleiniges Sorgerecht wird vom Gericht kaum ausgesprochen. Hierfür sind die Differenzen noch viel zu gering. Damit hilfst Du auch nicht dem Kleinen, dass sein Papa ihn regelmäßig sieht.

Ganz das Gegenteil kann dabei herauskommen: der Papa fühlt sich erst recht ausgegrenzt. Er wird es vermutlich so sehen, dass er jetzt auch noch gesetzlich vom Kind „weggeschoben“ wird.

Wie wäre es, wenn man auf den Papa einwirken würde, dass er endlich kapiert, dass der Kleine Zuverlässigkeit benötigt?

Frag doch mal beim Jugendamt nach, ob sie selber Mediation anbieten oder Dir eine Stelle nennen können, wo es in Deiner Gegend kostenlose Mediation gibt?

Manchmal helfen auf Vätergruppen, (sind Väter die um Kontakt zum Kind kämpfen) solchen Vätern - wie der Eures Kindes ist - ins Gewissen zu reden. Schau mal auf www.vafk.de und rufe dort evtl. die Hotline an.

Gruß
Ingrid

Hallo

Wie wäre es, wenn man auf den Papa einwirken würde, dass er endlich kapiert, dass der Kleine Zuverlässigkeit benötigt?

Irgendwie macht es auf mich den Eindruck, als würde sie das seit 5 Jahren versuchen …

Viele Grüße

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Hallo

Deshalb: Mach’ deinem Sohn behutsam klar, dass der Papa wohl so viel eigene Sorgen hat, dass er sich nur um sich selber kümmern kann. Sag’ ihm, dass du das auch nicht schön findest, aber dass du es leider nicht ändern kannst.

Und vor allen Dingen, dass es nicht an ihm (dem Kind) liegt!
Dass der Papa eben so ist (d. h. dass das nicht vom Kind beeinflusst werden kann).

Viele Grüße

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Hallo Ingrid,

alleiniges Sorgerecht wird vom Gericht kaum ausgesprochen.

das möchte ich stark bezweifeln - mithin zeigt der Vater ja keinerlei Interesse an der elterlichen Sorge; ich zumindest habe ohne Probleme das alleinige Sorgerecht erhalten.

Ganz das Gegenteil kann dabei herauskommen: der Papa fühlt
sich erst recht ausgegrenzt.

Inwiefern fühlt sich denn, bitteschön, ein Vater, der von sich aus in eine andere Stadt zieht und aktiv keinerlei Kontakt zu seinem Kind aufnimmt, ausgegrenzt?

Dein Einsatz für getrennt lebende Väter in allen Ehren - aber man kann auch alles übertreiben.

Gruß

=^…^=

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Hallo,

alleiniges Sorgerecht wird vom Gericht kaum ausgesprochen.

das möchte ich stark bezweifeln - mithin zeigt der Vater ja
keinerlei Interesse an der elterlichen Sorge; ich zumindest
habe ohne Probleme das alleinige Sorgerecht erhalten.

Wie lange ist das her, dass Du die Alleinsorge erhalten hast? Bis 1998 war es automatisch so (passierte meinem Mann so mit den Kindern aus früherer Ehe), dass bei einer Trennung Scheidung der betreuende Elternteil das Alleinsorgerecht bekam.

Einige Zeit vorher, konnten Eltern, die trotzdem weiter die gemeinsame Sorge ausüben wollten, nur mühsam die Gerichte davon überzeugen, dass sie keine Alleinsorgeregelung haben wollen.

Es dauerte ziemlich lange nach 1998 bis auch die letzten Richter kapierten, dass die automatische Vergabe der Alleinsorge nicht gut ist.

Seit ein paar Jahren, vergeben die meisten Richter nicht mal die Alleinsorge, wenn es durchaus nötig wäre. Selbst das ABR wird heutzutage nicht mehr automatisch vergeben.

Im Dezember 2009 bekam die Bundesrepublik Deutschland vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte quasi eine Ohrfeige, weil ledige Väter das gemeinsame Sorgerecht nur bekamen, wenn die Mutter dem zustimmte. Hier wurde unser deutsche Rechtsstaat wegen Verletzung der Menschenrechte verurteilt. http://www.tagesschau.de/ausland/sorgerecht104.html

Heute (03.08.2010) wurde vom obersten deutschen Gericht, dem Bundesverfassungsgericht, wieder ein Urteil zum Thema Sorgerecht veröffentlicht. http://www.bundesverfassungsgericht.de/pressemitteil…

Auch unsere Richter sehen das bisherige Gesetz als gegen unsere Verfassung verstoßend an.

Wenn also sogar ledige Väter automatisch das Sorgerecht bekommen werden (nur bei begründeten Widerspruch der Mutter wird es entzogen), wird heutzutage kaum mehr ein Richter einem ehelichen Vater das Sorgerecht entziehen.

Wenig kümmern durch den Vater wird kaum mehr ausreichen, dass die Mutter die Alleinsorge bekommt. Reichte ja in der jüngsten Vergangenheit schon nicht mehr aus. Es müssen starke kindeswohlschädigende Sachen durch den Vater passieren, dass er das gemeinsame Sorgerecht verliert.

Ganz das Gegenteil kann dabei herauskommen: der Papa fühlt
sich erst recht ausgegrenzt.

Inwiefern fühlt sich denn, bitteschön, ein Vater, der von sich
aus in eine andere Stadt zieht und aktiv keinerlei Kontakt zu
seinem Kind aufnimmt, ausgegrenzt?

Hier mal eine wahre Geschichte in Kurzform, wie Väter denken können (nicht zwangsweise müssen, das weiß ich auch):

Vor 15 Jahren trennte sich meine Schwester von ihrem Ehemann. Die Kinder, (10 + 7 Jahre alt) gingen (wie allgemein üblich) mit ihr.

Danach weigerte sich lange Zeit der Vater die Kinder am Wochenende zu nehmen. Er fühlte sich verletzt und zurückgesetzt: „die Kinder haben mich verlassen“.

Nach längerer Zeit zwang meine Schwester ihren Ex, dass er sich um die Mädels kümmert. Am Scheidungstag verzichtete sie - entgegen dem Rat ihres eigenen Anwaltes und zur Überraschung vom Vater und dem Richter - auf die Alleinsorge.

Ergebnis: Die Kinder, inzwischen erwachsene junge Damen, haben immer noch Schlüssel zu beiden Wohnhäusern der Eltern.

Am vergangenen Wochenende heiratete meine ältere Nichte. Der Papa führte die Braut zum Bräutigam.

Geladene Gäste waren u. a.: Mama und ihr zweiter Ehemann, Papa und Lebensgefährtin, Oma väterlicherseits, Onkel, Tante, Cousinen usw. väterlicherseits.

Nicht immer ist Desinteresse der Väter schuld, dass sie sich wenig kümmern. Nicht immer fühlen sie sich von den Kindern verlassen.
Es gibt auch Väter, die ziehen sich zurück, weil es ihnen weh tut, dass sie ihre Kinder so selten sehen. Sie wollen sich und dem Kind die jeweiligen Trennungsschmerzen ersparen.

Nicht selten fehlt dem Vater das Geld/Zeit um die Umgänge durchzuführen.

Nicht selten ist auch eine neue Partnerin die einen „Keil“ zwischen Vater und Kinder (aus Eifersucht, Egoismus usw.) treibt.

Gründe kann es viele geben. Wie ich aber schon geschrieben hatte, wäre es gut, wenn sich Vater und Mutter - mit Hilfe eines Vermittlers oder Mediators - ernsthaft zusammensetzen und für das Kind die beste Lösung zu finden.

Dein Einsatz für getrennt lebende Väter in allen Ehren - aber
man kann auch alles übertreiben.

Das ist es nicht. Die Zeiten ändern sich und auch die Rechtsprechung.

Gruß
Ingrid

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Hallo,

Wie wäre es, wenn man auf den Papa einwirken würde, dass er endlich kapiert, dass der Kleine Zuverlässigkeit benötigt?

Irgendwie macht es auf mich den Eindruck, als würde sie das
seit 5 Jahren versuchen …

manchmal hilft auch eine Änderung der „Einwirkung“. Also dass man hierzu einen anderen Weg (Vermittler, Mediator o. ä.) als bisher einschlägt.

Gruß
Ingrid

Hallo Ingrid,

Wie lange ist das her, dass Du die Alleinsorge erhalten hast?

etwas über drei Jahre.

Wenn sich der Vater einfach verabsentiert, kann das gemeinsame Sorgerecht schon in einfachsten Alltagsdingen ernsthaft hinderlich sein, und sei es auch nur in Sachen Unterschrift im Kindergarten/in der Schule oder unter einer Einverständniserklärung für einen harmlosen, wenn auch notwendigen medizinischen Eingriff.

Nicht immer ist Desinteresse der Väter schuld, dass sie sich
wenig kümmern. Nicht immer fühlen sie sich von den Kindern
verlassen.
Es gibt auch Väter, die ziehen sich zurück, weil es ihnen weh
tut, dass sie ihre Kinder so selten sehen. Sie wollen sich und
dem Kind die jeweiligen Trennungsschmerzen ersparen.

Naja, aber fünf Jahre müssten dem armen gebeutelten Vater doch eigentlich mehr als ausgereicht haben, um seine Wunden zu lecken und seine schmerzhaften Gefühle auseinaderzuklamüsern.

Nicht selten fehlt dem Vater das Geld/Zeit um die Umgänge
durchzuführen.

Telefonieren ist aber nicht so wahnsinnig teuer.

Gruß

=^…^=

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Hallo,

schadet aber trotzdem nicht, dass ein weiterer Vermittlungsversuch (evtl. mit „Kopfwaschen“ des Vaters) unternommen wird.
Es geht nämlich hier darum, dass es ein Kind gibt, das seinen Papa sehen will. Das lässt sich nun mal nicht mit dem alleinigen Sorgerecht lösen.

Gruß
Ingrid

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