Hallo und danke für den Link.
Dass Rieselhilfen in Verdacht stehen, gesundheitsschädlich zu sein, hatte ich vor Jahren von Freunden erfahren. Anschließende Internetrecherchen haben mich damals zu Informationen geführt, wonach die Rieselhilfe Siliciumdioxid in Nanopartikelgröße verwendet wird.
Es gab ein paar Zeitschriften- und Zeitungsartikel zum Thema Nano in Nahrungsmitteln, wo u.a. Siliciumdioxid erwähnt wurde. (Z.B.: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/a-540764.html)
Manche Internetseiten von vor ein paar Jahren finde ich nun nicht mehr, habe aber jetzt noch einmal ixquick zum Thema bemüht:
Mit die spannendsten Hinweise zu Nano-Siliciumdioxid (amorphe Kieselsäure) habe ich sehr komprimiert in folgendem Dossier als PDF-Dokument gefunden: http://epub.oeaw.ac.at/ita/ nanotrust-dossiers /dossier004.pdf
Auch ein Blick auf die Fußnoten/Quellenangaben/Links dieses Dokuments ist - wie ich finde - interessant.
In dem Dossier heißt es:
„Synthetisches SiO2 wird u. a. als pyrogene (kolloidale) Kieselsäure von verschiedenen Firmen angeboten, z. B. unter dem Produktnamen Aerosil von der Firma Evonik (Anwendungen: Lebensmittel und Kosmetik; Verdickungsmittel, Verbesserung der Rieselfähigkeit von Pulvern, gegen das Verklumpen von Pulvern). „Bad Ischler 7-Kräuter-Salz“ enthält z. B. Aerosil als Rieselhilfe.“ [Aussage von www.salinen.at]
„Die Primärteilchen der pyrogenen Kieselsäure liegen naturgemäß in Nanogröße vor, da es sich dabei um ein Kolloid handelt. Die Teilchen neigen aber zu Agglomerationen, die größer als 100 nm sind. Einzelne Partikel treten nur gelegentlich auf, bilden aber Aggregate, die als unbedenklich für die Gesundheit gelten, da sie unverändert ausgeschieden werden.“ [Achtung: Dieses Zitat entstammt einem Leitfaden des IRGC, der u.a. Regierungen und Unternehmen berät und Strategien entwickelt, wie Risiken der Nanomaterialien kommuniziert bzw. eben nicht kommuniziert werden sollen. // Grobe A., Renn O. & Jäger A. (2008): IRGC workshop briefing paper]
Außerdem gibt es in den Fußnoten folgendes Zitat des Herstellers Evonik (ehemals Degussa): „Amorphe Kieselsäure wird seit Jahrzehnten als Verarbeitungshilfsmittel in Trockenpulver in die Lebensmittelindustrie verkauft. Typische Einsatzgebiete sind der Zusatz zu Gewürzpulver, Tomatenpulver oder Eipulver. Der Mengenanteil im Trockenpulver liegt im unteren einstelligen Prozentbereich. Kieselsäure ist für diese Anwendung geprüft und als Lebensmitteladditiv E 551 seit den 60er Jahren zugelassen. Struktur und Teilchenfeinheit der in Lebensmitteln verwendeten Kieselsäure wurden bis zum heutigen Tag nicht geändert. Umfangreiche toxikologische Studien geben keine Hinweise auf nachteilige gesundheitliche Effekte. Auch bei der langjährigen Verwendung von pyrogenen Kieselsäuren als Zusatz in vielen Arzneimitteln sind keine Auffälligkeiten bekannt.“
www.degussa-nano.com/nano/de/nachhaltigkeit/sicherer…
Womit meine Eingangsfrage beantwortet wäre, seit wann Nano-SiO2 schon im Einsatz ist.
Einen informativen Text gibt es des weiteren bei Schrot & Korn im Netz:
„Auf der Verpackung steht „Trennmittel: Siliciumdi-oxid“. Das klingt harmlos. Denn Siliciumdioxid, chemisch abgekürzt SiO2, ist nichts anderes als Quarz, das häufigste Mineral der Erdrinde. Hauptbestandteil unserer Sandspielkästen und Urlaubsstrände.
Doch das Trennmittel Siliciumdioxid, kurz: E551, in Salz, Instant-Kaffee oder Vitamintabletten ist kein natürlicher Quarzsand, sondern ein synthetisch hergestelltes Pulver, dessen Körnchen beim gängigen Herstellungsverfahren nur einige Millionstel Millimeter groß sind – Nanoteilchen eben. Nanokleine Teilchen können sich in ihren chemischen Eigenschaften von größeren Teilchen der gleichen Substanz unterscheiden. E551-Teilchen zum Beispiel haben eine im Vergleich zur Größe riesige Oberfläche.
Dies verleiht dem Siliciumdioxid die nötigen Eigenschaften, damit es als Rieselhilfe und Trennmittel taugt. E551 ist als Zusatzstoff seit über 40 Jahren zugelassen und galt als ungefährlich. Erst in den letzten Jahren geriet es wegen der Teilchengröße in die Diskussion. Nano-Hersteller und Anwender verwiesen darauf, dass die Winzteilchen sich zu größeren Einheiten zusammenballen würden. Niederländische Wissenschaftler jedoch konnten zeigen, dass sich E551 im Darm wieder in seine Nanobestandteile aufspaltet. Nun ist die Frage, ob diese einfach ausgeschieden werden, oder ob sie sich in die Darmwand bohren und dort Unheil anrichten. Weil das bisher ungeklärt ist, empfiehlt Sarah Häuser, Chemie-Expertin der Umweltorganisation BUND, vorsorglich Produkte mit E551 zu meiden.“
Quelle: http://www.schrotundkorn.de/2013/201305e09.php
Weitere Quelle: http://www.greenpeace-magazin.de/index.php?id=6254
Weitere Info: „Nano-Siliziumdioxid kann das Erbgut stören.“ http://www.bund.net/themen_und_projekte/nanotechnolo…
Genauere Auskunft, in welchen Lebensmitteln Nano-Rieselhilfen und Nanopartikel i.A. enthalten sind, bekommen wir Verbraucher wohl erst 2014. Ab Ende 2014 müssen in der EU Nanopartikel in Lebensmitteln deklariert werden.
Viele Grüße