Überlegen
Ich gehe jeden Tag mit Bauschmerzen zu meinem Ausbildungsplatz
… Ich will das einfach nicht mehr man wird nur
angemeckert,wenn man Fehler macht und mir macht es keinen
Spaß! Ich will etwas Anderes lernen oder weiter zur Schule
gehen.
Moment erstmal. Wenn es daran liegt, dass das betriebliche Verhältnis unter aller Sau ist, weil der Ausbilder/Vorgesetzte/Kollegen keine Sozialkompetenzen haben, muss man das ja nicht gleich auf den Beruf beziehen. Denn vielleicht war es dein Wunschberuf.
Hier könnte man in Betracht ziehen, den Ausbildungsbetrieb zu wechseln und im Beruf zu bleiben.
Ich bin dort seit August 2010(Probezeit ist um) kann ich
einfach so kündigen bin noch nicht 18Jahre!?
Die Kündigung nach der Probezeit ist klar geregelt. § 22 (2) BBiG.
- aus wichtigem Grund ohne Einhalten einer Frist
- von Azubis mit 4 Wo Frist, wenn die Ausbildung aufgegeben oder sich für eine andere Berufsausbildung entscheiden wird.
und wenn ja wie?
Schriftlich unter Angabe des Grunds gegenüber dem Ausbildenden (dein Betrieb).
Im Falle von 1. beachte § 22 (4) BBiG, wegen der 2-Wo-Frist.
Aber bei dir dürfte wohl eher 2. in Betracht kommen.
und was soll ich machen,wenn meine Eltern nicht wollen das ich
kündige?
Dann geht es nicht. Du bist noch nicht voll geschäftsfähig. Daher regeln deine Vorsorgeberechtigten (Eltern) deine Geschäfte und mussten ja auch mit auf dem Ausbildungsvertrag unterschreiben.
Ich bin total fertig bitte helft mir
Also deswegen gleich den Beruf zu verteufeln solltest du nicht. Es gibt bestimmt eine Menge Leute, die diesen Beruf ausüben und damit zufrieden sind. Also liegt wohl ausschließlich am Betriebsklima.
Hier solltest du einmal die Situationen in denen es eskaliert notieren und nachher analysieren, wie es dazu kam.
Vielleicht hast du was falsch gemacht und der Ausbilder hat dich angeschnauzt.
Hier ist die Frage weswegen? Ein neuer Lerninhalt, der dir Schwierigkeiten bereitet oder eine Kleinigkeit, die z.B. gar nicht mit der eigentlichen Ausbildung zu tun hat, wie Zuspätkommen.
Fehler dürfen dem Azubi in Angemessenheit natürlich passieren, denn er erlernt es ja gerade. Aber hier ist nach gesundem Menschenverstand zu entscheiden, ob es einfach oder schwierig ist.
Wenn dem Koch-Azubi immer wieder gezeigt werden muss wie eine Kartoffel geschält wird ist das was anderes, als von ihm zu verlangen ein komplettes Menü selber zu machen. Das hängt vom Ausbildungsgrad ab und ganz klar auch vom Ausbilder, welcher in der Lage sein muss seinem Azubi auch etwas erklären zu können. Es gibt eben auch Ausbilder-Nieten. Wenn dein Ausbilder ein solcher ist, dann sprich mit deinen Eltern darüber und erkläre was im Betrieb passiert.
Deine Eltern können dann mit deinem Chef sprechen über die Zustände im Betrieb und wenn alles nichts nützt deinem Kündigungswunsch zustimmen.
Prüfe aber auch, ob du in einen anderen Ausbildungsbetrieb wechseln kannst, wenn dir der Beruf an sich zusagt. Ausbildungsabbrecher haben es nachher immer schwerer, wieder Fuß zu fassen.