Selbst

Lieber Sun Tsu!

Pauschal nach einem „Selbst“ zu fragen ohne dabei einen
Theorie- oder sonstigen Hintergrund vorzugeben, halte ich für
vollkommen sinnlos.

Genau das ist der neuralgische Punkt!
Sobald ich eine Theorie oder sonstigen Hintergrund
benenne, ist es eben nicht mehr das „Selbst“, sondern
ein, verzeih mir das Wort, ein „Fremd“.

Das kann ich nicht nachvollziehen.
Vielleicht missverstehe ich dich, vielleicht bin ich dafür auch zu betriebsblind oder aus anderen Gründen unempfänglich.

Wie könnte ich aber überhaupt von einem „Selbst“ sprechen, ja, ein „Selbst“ denken, das im Moment des Sprechens oder Denkens nicht automatisch zum „Fremd“ wird? Jedes Sprechen oder Denken des „Selbst“ hat notwendig einen (fremden) Hintergrund bzw. kann nur mittels irgendeines (fremden) sprachlichen Codes artikuliert werden.
Oder gehts dir darum gar nicht?

Wahrscheinlich hat Branden recht, philosophisch
komm ich hier nicht weiter!

Aber psychoanalytisch (oder mit Zen, wie Branden das formulierte) dann doch auch nicht.
Er selbst schrieb unten an Bob sinngemäß und auf das „Selbst“ übertragen, dass das Selbst auch in der Psychoanalyse nur dasjenige sein kann, das durch ein Hilfsmittel (die psychoanalytische Gesprächstechnik) erschlossen werden kann.

Liege ich eigentlich falsch, wenn ich vermute, dass es dir in diesem Thread so ziemlich um das gleiche geht, um das es dir im Habermas-Thread bei der „Praxisrelevanz“ ging?
Ich habe deinen Punkt schon da nicht verstanden. Versteh das nicht falsch, ich vermute hier ein Verständnisproblem meinerseits.

_ ℂ Λ ℕ Ð I Ð € _

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nun, man kann sie (Strahlen), wie gesagt, mit hilsmitteln
messen, das Ich kann man so nicht messen.

Huhu!

Also, ich würd’ für mich persönlich sagen, das ich zumindest mein „Ich“ sehr stark wahrnehme, d.h. „messe“.
Und Ethologen (Verhaltensforscher) „messen“ Ich-Bewusstsein (zugegebenermaßen etwas anderes als „Ich“) mit Farbflecken und Spiegeln - wenn ein Lebewesen sich selbst im Spiegel erkennt, d.h. nach dem Farbfleck tastet, hat es Definitionsgemäß eines.
(Das trifft IIRC u.a. für Schimpansen, Delphine und Elephanten zu.)
Das Problem mit dem messen ist, das man zum messen erstmal eine solide Definition braucht. Oder zumindest eine Idee. Und Möglichkeit, „Ich“ und „Selbst“ zu definieren, wurde in diesem Thread schon ausgeschlossen.
Wodurch es gleichzeitig unmeßbar wird.
Viele Grüße!
Ph.

Hi Candide,

Wie könnte ich aber überhaupt von einem „Selbst“ sprechen, ja,
ein „Selbst“ denken, das im Moment des Sprechens oder Denkens
nicht automatisch zum „Fremd“ wird?

Das ist gar nicht so verkehrst, was du sagst!
Kennst du solche kreativen Momente, in denen
eine Idee o.ä. ganz plötzlich und wie von
„fremder Hand“ auftaucht? Es erscheint „fremd“
obwohl es aus einen selbst kommt. Was ist nun diese
„Selbst“, das man nicht zu steuern oder behrrschen
vermag, das aber offensichtlich existiert?
Ist es dasselbe Selbst von dem die Philosophen
reden oder ist ist es ein anderes Selbst?
Das eigentlich nicht so genannt werden dürfte?
Bin ich bei der Psychologie besser aufgehoben
oder korrelieren Philosophie und Psychologie hier?

Liege ich eigentlich falsch, wenn ich vermute, dass es dir in
diesem Thread so ziemlich um das gleiche geht, um das es dir
im Habermas-Thread bei der „Praxisrelevanz“ ging?

Nein nicht ganz, wir setzen z.B. Luhmanns Systemtheorie
(oder weiter führende wie Willke z.B),
recht fruchtbar, praktisch in unserer täglichen Arbeit
um bzw. ein. Es ist ein praktisch relevantes Instrument.
Ein Mittelding zwischen positivistischer Naturwissenschaft
und spekulativer Philosophie.

Ich habe deinen Punkt schon da nicht verstanden. Versteh das
nicht falsch, ich vermute hier ein Verständnisproblem
meinerseits.

Es ist m.E. eines der schwierigsten menschlichen Probleme,
das gegenseitige Verständnis. Auch ich habe meine Probleme
damit. Auch glaube ich nicht der Nabel der Welt zu sein,
oder die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben.

Manchmal verwirrt mich die Philosophie eben mehr, als dass
sie ein Problem löst, jedenfalls geht es mir so.
Es erscheint mir wie ein „um den heissen Brei tanzen“
ohne wirklichen Mut stringent in die „Höhle
des Löwen“ vordringen zu wollen.
Aber nicht generell gesehen und nicht alle Vertreter.

Gruß
ST

P.S:
Hallo nochmals,

ich vergaß, diesen Abschnitt von dir zu erwähnen:

„Pauschal nach einem „Selbst“ zu fragen ohne dabei einen Theorie- oder sonstigen Hintergrund vorzugeben, halte ich für vollkommen sinnlos. Wenn man dafür aber einen philosophischen Theoriehintergrund heranziehen will, dann zieht man natürlich die angesprochenen selbstreferentiellen Hunde hinterher. Ich halte Selbstreferenz aber auch nicht für den Tod, sondern für den einzigen Lebensstoff der Philosophie.“

Das ist für mich ein Widerspruch in sich selbst, die
prototypische Aussage einer Selbstentfremdung!
Wenn es mir noch nicht einmal gelingen kann,
mich „selbst“, mein ureigenstes Wesen zu hinterfragen
ohne auf Theorien oder sonstige „fremde“ Hintergründe
zu rekurrieren, dabei aber Selbstreferenz als
Lebensstoff fordere, dann kann bzw. will ich nicht
mehr folgen.
Seit vielen Jahren beschäftige ich mich mit philosophischen
und geisteswissenschaftlichen Schriften und trotzdem
ist mir das was mir am nächsten liegt so fern und fremd wie
eh und je, wenn nicht noch fremder.

Bitte jetzt nicht persönlich nehmen, sondern sachlich!
Ich erlebe auch bei mir selbst, dass ich bei bestimmten
Fragen immer zuerst den Schatz meiner Bildung heranziehe
und schon fast verlernt habe instinktiv und spontan
zu denken. Deshalb die Überschrift: Selbstzweifel!

Gruß und danke für deine Mühe!

ST

„Fremdzweifel“
Hallo,

… dann kann bzw. will ich nicht mehr folgen.
Seit vielen Jahren beschäftige ich mich mit philosophischen
und geisteswissenschaftlichen Schriften und trotzdem
ist mir das was mir am nächsten liegt so fern und fremd wie
eh und je, wenn nicht noch fremder.

Ich denke, du nimmst das nicht als verlorene Zeit
und bist froh, dass du das (geistig) überlebt hast
(s. „fast“ im Folgenden) und nicht, wie viele Philosophen
und Philosophierende, erstarrt – oder beliebig
flexibel geworden – bist.

Ich erlebe auch bei mir selbst, dass ich bei bestimmten
Fragen immer zuerst den Schatz meiner Bildung heranziehe
und schon fast verlernt habe instinktiv und spontan
zu denken. Deshalb die Überschrift: Selbstzweifel!

Wäre deine Verfassung nicht, im Gegenteil, mit „Fremdzweifel“
zu bezeichnen? Du bezweifelst doch den Wert des meisten, was in den
vielen Schriften Anderer (Fremder) steht, für dein Leben,
wenn ich dich richtig verstanden habe.

Gruss
Nescio

1 Like

Das Netzwerk der Philosophie
Hi Sun Tsu.

Ich habe die Debatte zwischen dir und Candide verfolgt und will zwei Dinge anmerken, wobei Candide das Wesentliche schon rübergebracht hat.

  1. Er weist sinngemäß darauf hin, dass kein Denker ex nihilo die Philosophie erfindet, dass also jeder Denker sozusagen vom Start weg erst mal patchworkmäßig operiert, d.h. er hat verschiedene Theorien bereits assimiliert, hat eine von ihnen in der Regel als Hauptbezugspunkt und fügt all dem dann seinen „eigenen Senf“ dazu, entweder in Übereinstimmung oder in konstruktiver Kritik anderer Theorien oder Theoreme. Es gibt aber gewisse Urväter der Philosophie, die Archetypisches hervorgebracht haben, das für die weitere Philosophiegeschichte notwendiger Bezugspunkt bleiben wird: Beispiele Heraklit, Parmenides, Platon, Plotin. Meines Wissens nicht mehr zurückführbar sind dabei nur Heraklit und Parmenides, während sich Platon und Plotin (ihre Archetypen sind die Idee bzw. das Eine) bereits von Heraklit und Parmenides herleiten lassen.

Auch alle anderen bekannten Denker haben jeweils Originelles produziert, das sie als (postive oder negative) Bezugspunkte für philosophische Debatten wertvoll macht. Daher z.B. meine oder Candides Methode, auf bekannte Denker Bezug zu nehmen. Das ist einfach ein gängiges wissenschaftliches Verfahren, das die Kommunikation erleichtert und bereichert. Keiner kann und darf für sich in Anspruch nehmen, die Philosophie neu erfinden zu können und dabei auf das Bezugnehmen auf etablierte Theorien zu verzichten. Da käme man nicht weit. Besser ist es, da anzufangen und weiterzumachen, wo die anderen aufgehört haben. Nur so ist Fortschritt möglich. Dazu muss man die „anderen“ aber erst mal draufhaben, was ein gutes Stück Arbeit ist. Das Risiko eigenwilliger Aneignungen ist dabei sehr groß, wobei gerade die originellsten Denker dafür bekannt sind, dass sie ihre Vorbilder sehr frei (relativ verfälschend) adaptiert haben. Man wirft Lacan vor, Freud falsch auszulegen, Hegel soll Kant falsch verstanden haben, Heidegger wiederum Hegel. Jemand behauptet, die Analytische Philosophie beruhe nur auf einem Missverständnis der Lehre Wittgensteins. Usw.usf.

Gerade so aber vollzieht sich Fortschritt.

  1. Zum Thema Selbst antwortest du Candide:

Wenn es mir noch nicht einmal gelingen kann, mich „selbst“, mein ureigenstes Wesen zu hinterfragen ohne auf Theorien oder sonstige „fremde“ Hintergründe zu rekurrieren, dabei aber Selbstreferenz als Lebensstoff fordere, dann kann bzw. will ich nicht mehr folgen.

Da setzt du aber bereits das voraus, was es doch erst zu untersuchen gilt, auch im Hinblick auf die Frage, ob es überhaupt existiert: nämlich das Selbst. Du behauptest vom Start weg, dies sei dein „ureigenstes“ Wesen. Du übernimmst damit aber bereits „fremde Theorien“, ohne dir dessen scheinbar bewusst zu sein.

Die Rede vom Selbst und vom eigenen Wesen - das ist dir und keinem anderen angeboren. Das übernimmt man aus der Kultur, in die man hineingeboren wird. Du vergisst diese Herkunft und nimmst das „Selbst“ und das „Wesen“ als a priori Gegebenes. Das aber ist genau der Punkt, den das philosophische Denken ja hinterfragen muss.

Nicht zu vergessen, dass die Rede vom Ich und vom Du andressiert ist - so muss man das wohl ausdrücken. Das Kind wird in dieses Ich-Du-Er-Wir-Paradigma definitiv hineingepresst, ohne Möglichkeit, das zu hinterfragen. Bis es erwachsen ist, ist der Glaube an die Realität eines Ich so verwurzelt, dass er nur sehr schwer in Zweifel gezogen werden kann. Ob es aber so etwas wie ein Ich gibt, das ist die ganz große Frage, die von diversen Theorien verschieden beantwortet wird.

Fakt ist jedenfalls: der Glaube an ein Ich kommt aus „dem Fremden“, aus dem „Andern“, wie Lacan sagt. Dieser Glaube ist ein fremdes Produkt.

Insofern ist es kein Problem, mit „fremden“ Theorien das Thema des „Selbst“ oder des Ich anzugehen, da dieses „Selbst“ ja gerade selbst ein Produkt fremder Theorien ist.

Gruß

Horst

Grau ist alle Theorie
Lieber Nescio,

Ich denke, du nimmst das nicht als verlorene Zeit
und bist froh, dass du das (geistig) überlebt hast
(s. „fast“ im Folgenden) und nicht, wie viele Philosophen
und Philosophierende, erstarrt – oder beliebig
flexibel geworden – bist.

Zwar will uns Camus nahebringen, dass Sisyphos ein
Glücklicher ist, aber ich denke, dass dieses „Glück“
nur ein temporärer Zustand ist. Du hast vollkommen recht!

Wäre deine Verfassung nicht, im Gegenteil, mit „Fremdzweifel“
zu bezeichnen? Du bezweifelst doch den Wert des meisten, was
in den
vielen Schriften Anderer (Fremder) steht, für dein Leben,
wenn ich dich richtig verstanden habe.

Ich habe deine Antwort schon gestern abend gelesen und
wollte dir eigentlich spontan antworten. Nein, das wäre
wäre eine überhebliche und respektlose Einstellung etc.
Doch irgendwie hat mich deine Antwort berührt.
Ich habe darüber geschlafen und heute nachgedacht,
du wieder recht mit dem was du sagst.
Es ist dieser Zweifel und das hat nichts mit
Überheblichkeit zu tun, der kontradiktorisch
wirkt. Es ist ein Zweifel und keine Behauptung
und schon gar kein Wissen.
Teilweise ist es aber auch schwer keine Zweifel zu
hegen, grad dann wenn man wie eigentlich fast
immer, konträre oder gegensätzliche
Theorien oder Ansätze findet.
Die unüberschaubare Menge an Lehren, an Abhandlungen
usw. tun ein übriges. Irgendwann hat man an der
Leiter der Geduld die oberste Sprosse erreicht.
Man ist gesättigt und weiss, dass die Zeit
für neue Erfahrungen und Entscheidungen reif ist.

Ihr beide, du und Candide habt mir sehr geholfen!

Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht,
ich bin erleichtert!

Herzlichen Dank!
ST

Hallo Horst,

ich find es klasse mit welcher Leidenschaft du deine
Philosophie verteidigst! Was sind meine erbärmlichen
Zweifel schon dagegen!?
Vielleicht hast du meine Antwort unten auch gelesen?

Mir ist klar geworden, was ich tun muss!

Dank dir!

Gruß
ST

Lieber Sun Tsu,

Wäre deine Verfassung nicht, im Gegenteil, mit „Fremdzweifel“
zu bezeichnen? Du bezweifelst doch den Wert des meisten, was
in den vielen Schriften Anderer (Fremder) steht, für dein Leben,
wenn ich dich richtig verstanden habe.

Ich habe deine Antwort schon gestern abend gelesen und
wollte dir eigentlich spontan antworten. Nein, das wäre
wäre eine überhebliche und respektlose Einstellung etc.
Doch irgendwie hat mich deine Antwort berührt.
Ich habe darüber geschlafen und heute nachgedacht,
du wieder recht mit dem was du sagst.

Wäre deine spontane Antwort also gewesen, dass ich deine
Einstellung einigermassen, soweit das hier im Telegrammstil
geht, getroffen habe?

Es ist dieser Zweifel und das hat nichts mit
Überheblichkeit zu tun, der kontradiktorisch
wirkt. Es ist ein Zweifel und keine Behauptung
und schon gar kein Wissen.

Ich vermute, dein Respekt vor den „Philosophen“ bzw. der
kulturell akkumulierten Überfülle an Ideen etc.
ist das Problem — vielleicht sogar nicht einmal wirklicher Respekt
(denn der scheint mir schon erheblich abgebaut zu sein), sondern
nur die Auffassung, dass „man“ vor diesem „kulturellen Korpus“ einfach
Respekt zu haben habe; das Zurückschrecken davor, dass Andere
eine solche Auffassung als überheblich ansehen.

Hmmm. Hier in der Kürze lässt sich kaum adäquat mehr dazu
sagen. Hast du mal Stirner gelesen? Könnte in der Situation hilfreicher
sein als Hegel, Marx, Adorno, Lacan… :wink:

Gute Nacht
Nescio

Lieber Nescio,

Wäre deine spontane Antwort also gewesen, dass ich deine
Einstellung einigermassen, soweit das hier im Telegrammstil
geht, getroffen habe?

Nein, umgekehrt! Spontan wollte ich widersprechen!
Sorry, für den Telegrammstil, bin geschafft,
komm grad aus der Firma!

Hmmm. Hier in der Kürze lässt sich kaum adäquat mehr dazu
sagen. Hast du mal Stirner gelesen? Könnte in der Situation
hilfreicher

Nur überflogen, ist aber auch schon eine Weile her.
So richtig zusammenbringen tu ich da nichts mehr!

Gute Nacht!
ST

Dreh- und Angelpunkt Kant
Hi Sun Tsu.

Aus deinen Postings leuchtet als roter Faden hervor, dass du ein geradezu leidenschaftliches Interesse an der Philosophie hast, ohne aber einen echten Zugang zu ihr zu finden. Das ist natürlich ein Problem, vergleichbar mit dem, eine Frau zu lieben, die sich einem nicht hingeben will (in Anlehnung an Nietzsches „Die Wahrheit ist ein Weib“).

Du schreibst in einem Posting:

Manchmal verwirrt mich die Philosophie eben mehr, als dass sie ein Problem löst, jedenfalls geht es mir so. Es erscheint mir wie ein „um den heissen Brei tanzen“ ohne wirklichen Mut stringent in die „Höhle des Löwen“ vordringen zu wollen.

Philosophie löst keine Probleme. Sie bietet nur verfeinerte optische Systeme an, die einen besseren Blick auf ein Problem erlauben. Normalerweise sehen wir die Dinge durch das Raster des Alltagsbewusstseins mit seinen groben Kategorien, deren Sinn einzig darin besteht, das Überleben der Gattung Mensch zu sichern (was natürlich sehr wichtig ist). Einen wirklichen Erkenntniswert hat dieses Raster nicht. Die Wahrheit, die es vermittelt, ist eine technisch-pragmatische, keine existentiell-philosophische.

Deswegen gibt es Philosophie. Sie hinterfragt das alltägliche Begriffsraster, macht es transparent, zeigt die Relativität und Beschränktheit auf und bietet alternativ hochdifferenzierte Begriffsraster an mit dem Anspruch, eine vollständigere Sicht auf das Leben und auf die Welt und auf sich selbst zu vermitteln.

Die „Höhle des Löwen“ bleibt aber denkerisch unzugänglich – das ist klar. Ich hatte in meiner Anfangszeit im www provokativ gepostet, ob „die akademische Philosophie“ zu „verkopft“ sei. Natürlich hat mir das damals Metaphers (latenten) Unwillen eingetragen. Mir ging es als Wilberianer darum, dass Philosophie a u c h eine Dimension praktischer Bewusstseinserweiterung enthalten solle, statt ausschließlich mit den Mitteln des Denkens zu operieren. Ich sehe das nach wie vor so, möchte das aber an dieser Stelle nicht weiter thematisieren und bitte um Verständnis dafür.

Denksysteme können dennoch viel dazu beitragen, sich aus den Verkrampfungen zu befreien, die mit dem Haften am Raster des Alltagsbewusstseins einhergehen. Marx prägte den Ausdruck „falsches Bewusstsein“. Das meine ich mit jenen Verkrampfungen. Darunter leiden mehr oder weniger alle Menschen, abgesehen von wenigen Ausnahmen, die ich unter „spirituell hoch entwickelt“ rubrizieren würde.

Da dass aber hier kein Buch werden soll, will ich nur noch ein paar Hinweis darauf geben, wie man möglicherweise einen Zugang zur Philosophie finden könnte.

Ich finde, das Thema „Subjekt“ wäre ein guter Ausgangspunkt, und zwar in der Gegenüberstellung von rationalistischer Philosophie und Kants Transzendentalphilosophie. Ein Bindeglied bildet der Empirismus, der ja zum Rationalismus im direkten Widerspruch stand. Kant versuchte, beide Ansätzen in einer einheitlichen Theorie zusammenzuführen, wobei er einerseits den Rationalismus komplett dekonstruierte, andererseits den Empirismus auf eine rationale Basis stellte.

Bündiger gesagt: man sollte unbedingt Kant „draufhaben“ (was einschließt, womit er sich kritisch auseinandersetzte).

Kant ist der Dreh- und Angelpunkt der Philosophie. Nicht dass er das letzte Wort gesprochen hätte, aber er ist das Zentrum, von dem aus man sich den Rest der Philosophie erarbeiten kann.

Hegel ist seine Weiterentwicklung und der Höhepunkt des philosophischen Denkens überhaupt (finde ich). Er ist der größte Denker aller Zeiten. Was nicht bedeutet, dass alles wahr ist, was er schrieb. Den Anspruch kann keiner erheben (nicht mal Wilber …).

Die zentralen Themen der Philosophie sind:

Subjekt vs. Objekt – welcher Zusammenhang besteht da?

Sein vs. Schein – was ist der Unterschied?

Beide Probleme sind Seiten der gleichen Münze.

Es könnte dir helfen, wenn du für dich ein paar Seiten lang z.B. die Positionen des Rationalismus, des Empirismus und Kants Transzendentalphilosophie zusammenfasst und in Bezug zueinander setzt.

So wirst du schnell feststellen, wie sinnvoll es ist, jene „Tastenkürzel“ zu verwenden, als die man die Philosophennamen bezeichnen könnte (was du als Patchwork moniert hattest). Was denkst du, wie Candide oder ich dazu gelangen konnten, mit all den Namen um sich zu schmeißen? Durch viel schriftliches Arbeiten darüber – Candide hat eine Uniausbildung hinter sich und ich vor Jahren privat eine 300seitige Zusammenfassung „philosophischer“ Gedanken in Buchform hingeschustert (autodidaktisch angeeignet).

Allein mit passivem Lesen dringt man nie wirklich in den Stoff ein.

Gruß

Horst

PS. Bin erst Montag wieder online.

Menschsein
Hallo Horst,

Aus deinen Postings leuchtet als roter Faden hervor, dass du
ein geradezu leidenschaftliches Interesse an der Philosophie
hast, ohne aber einen echten Zugang zu ihr zu finden.

weil die Mannigfaltigkeit philosophischer Erscheinungen
so außerordentlich ist, habe ich schon ein Problem damit,
von der „DER“ Philosophie zu sprechen. Es gibt Segmente
in denen ich Zuhause bin und andere, die sich mir weniger
erschliessen.

Du schreibst in einem Posting:

Manchmal verwirrt mich die Philosophie…

Philosophie löst keine Probleme.

Genau das ist der neuralgische Punkt in dieser Frage,
wo es explizit um das „Selbst“ geht. Es geht darum ob
ich (persönlich!) hier nicht besser in einer anderen
Disziplin aufgehoben bin, also der Psychologie o.ä.
Davon abgesehen kann interdisziplinäres arbeiten
ohnehin nie ausgeschlossen werden.

Sie bietet nur verfeinerte
optische Systeme an,… technisch-pragmatische, keine
existentiell-philosophische.

Wenn wir einmal von den schwierigen Entfaltungen
philosophischer Systematiken absehen, die sich ja oft
so abstrakt entwickelt haben, dass sie nicht einmal
mehr von allen Fachleuten verstanden werden, sondern
nur noch von Experten, bleibt immer noch das Greifbare,
die Empirie oder die Phänomenologie.
Ich will jetzt nicht zu weit ausholen, das würde den
thread sprengen, nur wenn Hegel davon spricht
dass das Subjekt und das Objekt schlussendlich eine Einheit
bilden, oder wenn Heidegger von seiner Philosophie
als einem Vollzugsgeschehen spricht, dann kann man
selbstverständlich auch hier immer verfeinerte optische
Systeme entwickeln, aber irgendwann wird dem Individuum
klar werden müssen, dass die Grenze des Vernünftigen
erreicht ist, dass man wie ich andernorts schon gesagt
habe auch das gespaltene Haar noch vierteln kann.
Soll man hier die Philosophie verlassen und nach
pragmatischeren Systemen Ausschau halten oder selbst
entwickeln oder Zen praktizieren oder…je nach Gusto?

Die „Höhle des Löwen“ bleibt aber denkerisch unzugänglich –
das ist klar.

So klar finde ich das eben nicht, nur gebe ich zu, dass
ich zweifle. „Klopf an den Himmel und horch auf den Klang“,
besagt eine Zen-Weisheit. Wer den Mut aufbringt, die Höhle
des Löwen denkerisch zu betreten, wird möglicher Weise
entsprechende Refexionen erhalten. Nur wer immer wieder
eine neue „Ausrede“ findet wird sich sisyphosgleich im
Kreise drehen und von Verfeinerung sprechen.
Wir werden sterben, das ist sicher lieber Horst, da helfen
dann auch keine Ausreden mehr. Genau diese Angst steckt
m.E. dahinter.

Ich hatte in meiner Anfangszeit im www
provokativ gepostet, ob „die akademische Philosophie“ zu
„verkopft“ sei.

Die akademische Philosophie ist eine Sache, mein
Dasein eine andere. Das differenenziere ich schon…

Natürlich hat mir das damals Metaphers
(latenten) Unwillen eingetragen…

Und wenn schon, was besagt das? Dass ihr unterschiedlicher
Meinung seid, weil ihr unterschiedliche Intentionen habt.
Ein System wird sich nur selbstreferenziell ändern.

Mir ging es als Wilberianer
darum, dass Philosophie a u c h eine Dimension praktischer
Bewusstseinserweiterung enthalten solle, statt ausschließlich
mit den Mitteln des Denkens zu operieren. Ich sehe das nach
wie vor so, möchte das aber an dieser Stelle nicht weiter
thematisieren und bitte um Verständnis dafür.

Da hat dich sein Unwille aber ganz schön getroffen!? :smile:

Bündiger gesagt: man sollte unbedingt Kant „draufhaben“ (was
einschließt, womit er sich kritisch auseinandersetzte).

Mein Spezialgebiet sind wissenschaftstheoretische
Positionen, die wir praktisch um- und einsetzen,
es ist also eine „Berufskrankheit“ von mir zu
zweifeln, wenn du so willst. Nur müssen wir handeln
und wir tragen die Verantwortung für unser Handeln,
ich arbeite für die Gesundheitsbranche. Kant ist hier
ein Muss! Sowohl was seine kritischen Positionen als
auch was seine ethischen Positionen anbetrifft.

Hegel ist seine Weiterentwicklung und der Höhepunkt des
philosophischen Denkens überhaupt (finde ich). Er ist der
größte Denker aller Zeiten. Was nicht bedeutet, dass alles
wahr ist, was er schrieb. Den Anspruch kann keiner erheben
(nicht mal Wilber …).

Höchstens Metapher? :smile:
(Ohne ihn zukennen!)

Es könnte dir helfen, wenn du für dich ein paar Seiten lang
z.B. die Positionen des Rationalismus,…

Zu deiner Info, ich beschäftige mich seit über 30 Jahren
mit dem Studium philosophischer Schriften, du kannst schon
ein wenig mehr voraussetzen, grad drum erlaube ich mir
kritische Anmerkungen.

So wirst du schnell feststellen, wie sinnvoll es ist, jene
„Tastenkürzel“ zu verwenden, als die man die Philosophennamen
bezeichnen könnte (was du als Patchwork moniert hattest).

Das eben genau finde ich nicht sinnvoll, sondern
subjektiv kontaminierend. Ich habe schon viele
Diskussionen geführt und bin immer wieder mit der
Tatsache konfrontiert worden, dass es eben wenig
Sinn macht Kopfschmerztabletten, Magenmittel und
Blutdruckpräparate durcheinander einzuwerfen.

Was
denkst du, wie Candide oder ich dazu gelangen konnten, mit all
den Namen um sich zu schmeißen?

Grad dies wird dir ja oft auch vorgeworfen,
wie z.B. oben von Viktor. Es wirkt ein wenig
hochstaplerisch-prahlerisch, ein wenig so,
als ob du damit etwas beweisen wolltest, als
ob du apriorisch Überlegenheit demonstrieren willst.
Nimm mir das nicht böse, es ist nur so ein Gefühl.
Im übrigen macht es wenig Eindruck, dieses
inflationäre terminologische Imponiergehabe,
wenn und jetzt kommt der entscheidende Passus:
wenn rhetorische Finessen nur kryptisch
und wenig substantiell sind.

Adorno wird wie z.B. hier von Peter Möller vorgeworfen,
dass er mit unverständlichen Begriffen um sich wirft,
nur um nicht verstanden zu werden und sich so den
Nimbus des Überlegenen zu schaffen.

http://www.philolex.de/adorno.htm

Mir persönlich liegt die Wahrhaftigkeit am Herzen,
wenn ich mit Narzissmus geschlagen bin, dann
will ich diesem ins Angesicht schauen und nicht
von diesem vorgeführt werden, so weit als möglich.
Aber nur um das klarzustellen, meine Kritik
ist durchaus eine globale, gemeingültige
und nicht gegen dich persönlich, gegen Candide, gegen
Metapher oder Adorno gerichtet, sondern impliziert
mich persönlich natürlich genauso!

Du bist mir durchaus sympathisch! :smile:
Auch wenn wir nicht immer einer Meinung sind.

Danke für deine Mühe
und viele Grüße
ST

Theorie und Praxis
Hi Sun Tsu.

Genau das ist der neuralgische Punkt in dieser Frage, wo es explizit um das „Selbst“ geht. Es geht darum ob ich (persönlich!) hier nicht besser in einer anderen Disziplin aufgehoben bin, also der Psychologie o.ä. Davon abgesehen kann interdisziplinäres arbeiten ohnehin nie ausgeschlossen werden.

Psychologie ohne Philosophie – das ist wie über das Weltmeer segeln ohne Kompass.

Psychologie braucht einen metatheoretischen Rahmen, sonst bleiben ihre Prämissen und Axiome und Theoreme usw. willkürliche Festlegungen. Nimm Freuds Psychoanalyse: orthodoxe Marxisten werfen ihr vor, eine psychische Struktur als ontologisch bzw. absolut auszugeben, die – aus marxistischer Sicht – nur das historische Resultat gesellschaftlicher Prozesse ist, die also anders sein könnte, wären nur die gesellschaftlichen Verhältnisse anders. Umgekehrt werfen die Analytiker jenen Marxisten vor, von einem irrealen „romantischen“ Menschenbild auszugehen, auf das sie ihre utopische Vision gründen. Diese Marxisten verkennen, so die Analytiker,

  1. den im Menschen wirksamen Todestrieb, der kein vollständiges harmonisches Koexistieren erlaubt.

  2. ebenso verkennen sie das narzisstische Element, das einer Sozialstruktur ohne Herrschaft im Wege steht (Marxisten streben ja in letzter Konsequenz eine herrschaftsfreie Gesellschaft an).

Hier ist Philosophie notwendig, um zu klären, inwiefern die Ansprüche der Psychoanalyse Geltung haben und wo sie ggf. relativiert werden müssen.

Lacan ist im übrigen der einzige, der die Psychoanalyse für die Philosophie geöffnet hat. Das ist sein historisches Verdienst.

Wenn wir einmal von den schwierigen Entfaltungen
philosophischer Systematiken absehen, die sich ja oft
so abstrakt entwickelt haben, dass sie nicht einmal
mehr von allen Fachleuten verstanden werden, sondern
nur noch von Experten, bleibt immer noch das Greifbare,
die Empirie oder die Phänomenologie.

Genau das aber ist doch ein Grundproblem, dem sich gerade und nur die Philosophie widmet: ist das Empirische, das Greifbare und das Erscheinende (das Phänomen) auch das Wirkliche?

Dass das n i c h t so ist, darin stimmen eigentlich alle Philosophen überein – übrigens auch alle Psychologen und Soziologen. Hinter der Oberfläche des Empirischen operieren die unbewussten Strukturen – wie man diese benennt und ordnet, das ist von System zu System verschieden.

… nur wenn Hegel davon spricht dass das Subjekt und das Objekt schlussendlich eine Einheit bilden…

Sie bilden keine homogene, sondern eine dialektische, d.h. irreduzibel gespaltene Einheit. Genauer: Subjektivität umfasst sowohl die Pole Subjekt/Objekt als auch die Differenz dazwischen. Das Wesen der Subjektivität ist Negativität. Von „Einheit“ im harmonistischen Sinn keine Spur. Das betrifft auch das absolute Subjekt, den Weltgeist. Für Hegel gilt: das Subjekt ist die Identität der Identität und Nicht-Identität. Es wird vielleicht Zeit, dass er mal debattiert wird.

… dann kann man selbstverständlich auch hier immer verfeinerte optische Systeme entwickeln, aber irgendwann wird dem Individuum klar werden müssen, dass die Grenze des Vernünftigen erreicht ist,…

Da ziehst du eine Grenze des Vernünftigen, wo andere im Namen der Vernunft weitergehen.

Vernunft – das ist das Vermögen, Zusammenhänge zu erkennen, die der Verstand nicht erkennt. Hegel hat auf geniale Weise den Zusammenhang zwischen Subjekt und Objekt erkannt und theoretisch formuliert.

In der Psychologie/Psychoanalyse hat man von Hegels Subjektlehre viel profitiert, insbesondere in der Piaget-Schule, der Lacan-Schule und der amerikanischen Objektbeziehungstheorie (Otto Kernberg). Piaget, der bedeutendste Entwicklungspsychologe überhaupt, Lacan, der bedeutendste Psychoanalytiker nach Freud, und Kernberg wären ohne Hegel nicht zu ihren Lehren gelangt.

Was also ist an Hegels Ideen so unvernünftig? Ihr hat die Psychologie viel zu verdanken.

… auch das gespaltene Haar noch vierteln kann.

Das reicht nicht. Wir müssen bis zum subatomaren Bereich vordringen.

Soll man hier die Philosophie verlassen und nach pragmatischeren Systemen Ausschau halten oder selbst entwickeln oder Zen praktizieren oder…je nach Gusto?

Das eine schließt das andere doch nicht aus. Natürlich ist Zen absolut empfehlenswert. Warum aber sollte man deswegen die Philosophie ausklammern? Schließlich ist auch Zen das historische Resultat einer komplexen Philosophie. Zen ist eine Verdichtung dieser Philosophie in einem praktischen Akt. Nur bringt es wenig, dieses Akt von der Theorie zu trennen, als wäre Theorie ein Gift.

Denn das wäre die Selbstauslieferung des eigenen Verstandes an fremde Autoritäten. Woher w e i ß t du denn, dass Zen sinnvoll ist? Wenn nicht dadurch, dass es kluge buddhistischeTheorien über den menschlichen Geist gibt, die auch Methoden der spirituellen Erkenntnis implizieren?

Ohne dieses theoretische Vorwissen wäre der Entschluss, Zen zu praktizieren, nichts anderes als eine unmündige Unterwerfung unter die Autorität eines glatzköpfigen Japaners, der sich „Zenmeister“ nennt.

Und es gibt mit Sicherheit keinen Zenmeister, der nicht fit in theoretischer (zumindest asiatischer) Philosophie wäre. Warum sollten die Schüler geistig anspruchsloser sein?

Die „Höhle des Löwen“ bleibt aber denkerisch unzugänglich – das ist klar.

So klar finde ich das eben nicht, nur gebe ich zu, dass ich zweifle. „Klopf an den Himmel und horch auf den Klang“, besagt eine Zen-Weisheit.

Doch, das ist klar. Denkoperationen vermitteln keine unmittelbare ontologische Erkenntnis, das ist nur durch direkte, unmittelbare Erfahrung möglich. Genau darauf pocht ja Zen.

Wer den Mut aufbringt, die Höhle des Löwen denkerisch zu betreten, wird möglicher Weise entsprechende Refexionen erhalten. Nur wer immer wieder eine neue „Ausrede“ findet wird sich sisyphosgleich im Kreise drehen und von Verfeinerung sprechen.

Da betrittst du jetzt höchstens die Gefilde des Lyrischen. Dass das Denken die Wirklichkeit nicht 1 zu 1 erkennen kann, gehört zum Standardwissen seit Kant. Denken hat – philosophisch – eine analytische und kritische Funktion. Damit gelangst du eben so wenig in die Höhle des Löwen wie mit Kopfrechnen zu einem Orgasmus.

Wir werden sterben, das ist sicher, lieber Horst, da helfen dann auch keine Ausreden mehr.

Nein, wir werden nicht sterben, das ist sicher, lieber Sun Tsu.

Ich hatte in meiner Anfangszeit im www provokativ gepostet, ob „die akademische Philosophie“ zu „verkopft“ sei.
Natürlich hat mir das damals Metaphers (latenten) Unwillen eingetragen…

Das war für diejenigen gesagt, die meine früheren Dispute mit ihm noch mitbekommen hatten. Ich schätze aber Metaphers Kompetenz uneingeschränkt, er hat ein enormes Wissen, um das ich ihn beneide.

… dass Philosophie a u c h eine Dimension praktischer
Bewusstseinserweiterung enthalten solle, statt ausschließlich
mit den Mitteln des Denkens zu operieren. Ich sehe das nach
wie vor so, möchte das aber an dieser Stelle nicht weiter
thematisieren…

Da hat dich sein Unwille aber ganz schön getroffen!? :smile:

Aber nein. Es geht hier um die Natur jener besagten Dimension. Oder wollen wir jetzt hier im Ernst über psychedelische Drogen diskutieren (im Anschluss an Walter Benjamin, Aldous Huxley, Ernst Jünger, Timothy Leary und Stan Grof)? Wenn ja, gib Bescheid.

Mein Spezialgebiet sind wissenschaftstheoretische Positionen, die wir praktisch um- und einsetzen, es ist also eine „Berufskrankheit“ von mir zu zweifeln, wenn du so willst.

Dann solltest du auch am Zweifel zweifeln.

Nur müssen wir handeln und wir tragen die Verantwortung für unser Handeln…

Praxis ohne Theorie ist blind. Ich verwette meine hübsche Frau darauf, dass du im Beruf nach irgendwelchen Theorien praktizierst. An denen du aber nicht zweifelst.

ich arbeite für die Gesundheitsbranche. Kant ist hier ein Muss! Sowohl was seine kritischen Positionen als auch was seine ethischen Positionen anbetrifft.

Das macht mich neugierig. Welche Branche ist das denn, die Kant voraussetzt?

Was nicht bedeutet, dass alles wahr ist, was er schrieb. Den Anspruch kann keiner erheben (nicht mal Wilber …).

Höchstens Metapher? :smile: (Ohne ihn zukennen!)

Das hattest du, wie gesagt, missverstanden.

Was denkst du, wie Candide oder ich dazu gelangen konnten, mit all den Namen um sich zu schmeißen?

Grad dies wird dir ja oft auch vorgeworfen, wie z.B. oben von Viktor.

Ist das jetzt im Ernst ein Argument?

Es wirkt ein wenig hochstaplerisch-prahlerisch, ein wenig so, als ob du damit etwas beweisen wolltest, als ob du apriorisch Überlegenheit demonstrieren willst.
Nimm mir das nicht böse, es ist nur so ein Gefühl.

Nee, ich nehme das nicht böse, denn es i s t ja nur ein Gefühl – wie du schon sagst :smile:

Adorno wird wie z.B. hier von Peter Möller vorgeworfen,dass er mit unverständlichen Begriffen um sich wirft, nur um nicht verstanden zu werden und sich so den Nimbus des Überlegenen zu schaffen.

Im Vergleich mit Möller ist er zweifellos der Überlegene. Wo also ist das Problem?

Gruß

Horst

Hi Horst,

Psychologie ohne Philosophie – das ist wie über das Weltmeer
segeln ohne Kompass.

Das solltest du mal dem guten Branden erzählen.
Wenn ich einen PC bedienen will, muss ich
keine Programme schreiben können. Du bist
furchtbar kompliziert bester Horst!
Muss jeder, der an Depressionen leidet denn
zwingend ein langjähriges Philosophiestudium
beginnen?

Genau das aber ist doch ein Grundproblem, dem sich gerade und
nur die Philosophie widmet: ist das Empirische, das Greifbare
und das Erscheinende (das Phänomen) auch das Wirkliche?

Dass das n i c h t so ist, darin stimmen eigentlich alle
Philosophen überein – übrigens auch alle Psychologen und
Soziologen.

Aber woran halten sie sich denn fest? An welchem „Wirklichen“
denn? Dem Nichtgreifbaren? Dem Nichterscheinenden???
Sei doch mal einen Augenblick nur Realist!

… nur wenn Hegel davon spricht dass das Subjekt und das Objekt schlussendlich eine Einheit bilden…

Sie bilden keine homogene, sondern eine dialektische,…

Du kannst es halt nicht lassen!

Was also ist an Hegels Ideen so unvernünftig?

Wer sagt das? Liest du eigentlich was man schreibt?

Aber wenn du einen unvernünftigen Hegel willst,
findet man auch das,

Ein Beispiel:

Definition der Elektrizität: Die Elektrizität ist der reine Zweck der Gestalt, die sich von ihr befreit; die Gestalt, die ihre Gleichgültigkeit aufzuheben anfängt, denn die Elektrizität ist das unmittelbare Hervortreten oder das noch nicht von der Gestalt herkommende, noch durch sie bedingte Dasein, oder noch nicht die Auflösung der Gestalt selbst, sondern der oberflächliche Prozeß, worin die Differenzen ihre Gestalt verlassen, aber sie zu ihrer Bedingung haben und noch nicht an ihnen selbstständig sind.

Georg Wilhelm Friedrich Hegel

Hättest du erkannt, wovon er spricht?

Das eine schließt das andere doch nicht aus.

Aber ganz sicher…Auch dein Freund Wilber verlässt
die Wissenschaft!

Denn das wäre die Selbstauslieferung des eigenen Verstandes an
fremde Autoritäten.

Tust du das nie? Woher weiss ein Kranker, dass der Arzt ihn richtig
behandelt? Der Berater, der Ampelschalter, der Experte usw.

Woher w e i ß t du denn, dass Zen sinnvoll
ist?

Ich weiss es doch nicht…

Und es gibt mit Sicherheit keinen Zenmeister, der nicht fit in
theoretischer (zumindest asiatischer) Philosophie wäre. Warum
sollten die Schüler geistig anspruchsloser sein?

Aus dem gleichen Grund, aus dem Leute zum Therapeuten
gehen, ohne Kenntnisse zu haben.

Die „Höhle des Löwen“ bleibt aber denkerisch unzugänglich – das ist klar.

So klar finde ich das eben nicht, nur gebe ich zu, dass ich zweifle. „Klopf an den Himmel und horch auf den Klang“, besagt eine Zen-Weisheit.

Doch, das ist klar. Denkoperationen vermitteln keine
unmittelbare ontologische Erkenntnis, das ist nur durch
direkte, unmittelbare Erfahrung möglich. Genau darauf pocht ja
Zen.

Eben. Denn:

Wer den Mut aufbringt, die Höhle des Löwen denkerisch zu betreten, wird möglicher Weise entsprechende Refexionen erhalten. Nur wer immer wieder eine neue „Ausrede“ findet wird sich sisyphosgleich im Kreise drehen und von Verfeinerung sprechen.

Da betrittst du jetzt höchstens die Gefilde des Lyrischen.
Dass das Denken die Wirklichkeit nicht 1 zu 1 erkennen kann,
gehört zum Standardwissen seit Kant.

Ich spreche nicht vom Denken sondern von Reflexionen!

Denken hat –
philosophisch – eine analytische und kritische Funktion. Damit
gelangst du eben so wenig in die Höhle des Löwen wie mit
Kopfrechnen zu einem Orgasmus.

Quatsch! Sind kreative Leistungen kritische oder analytische
Funktionen? Ist eine eingefallene Melodie kritisch entstanden?
Was Bach komponiert hat z.B.

Nein, wir werden nicht sterben, das ist sicher, lieber Sun
Tsu.

Ich befürchte doch, dass wir zumindest den biologischen
Prozess des Sterbens durchmachen werden! Du vielleicht
nicht, du wirst wahrscheinlich mit Gevatter Tod
anfangen solange zu diskutieren, bis dieser entnervt
aufgibt, so eine Art Brander Kaspar! :smile:))

Dann solltest du auch am Zweifel zweifeln.

Wie Hegel sagt:
Wird der Zweifel Gegenstand des Zweifels, zweifelt
der Zweifelnde selbst am Zweifel, verschwindet der
Zweifel. Tjaja…

Nur müssen wir handeln und wir tragen die Verantwortung für unser Handeln…

Praxis ohne Theorie ist blind. Ich verwette meine hübsche Frau
darauf, dass du im Beruf nach irgendwelchen Theorien
praktizierst. An denen du aber nicht zweifelst.

Wenn wir daran nicht zweifeln würden, könnten wir
nie besser werden. Grad du predigst mir doch
dauernd was von Verfeinerung vor!

Das macht mich neugierig. Welche Branche ist das denn, die
Kant voraussetzt?

Jede, die irgendwie wissenschaftlich arbeitet.
Zumindest die Quintessenz seines Werkes.

Höchstens Metapher? :smile: (Ohne ihn zukennen!)

Das hattest du, wie gesagt, missverstanden.

Nein, du verstehst keinen Spass!

Ist das jetzt im Ernst ein Argument?
Nee, ich nehme das nicht böse, denn es i s t ja nur ein Gefühl
– wie du schon sagst :smile:

Ein Wink, dass du das eigentlich nicht nötig
hast, …

Im Vergleich mit Möller ist er zweifellos der Überlegene. Wo
also ist das Problem?

Der Überlegene sollte dem Unterlegenen auf die Sprünge
helfen und ihn nicht noch verwirren!
Sonst kann man seine Philosophie in den Mülleimer
schmeissen, mehr ist sie nicht wert!
Oder man stirbt halt einsam und unverstanden in seinem
Elfenbeinturm. Aber richtig, man stirbt ja nicht!
Noch schlimmer…

Gruß
ST

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Sun Tsu´s Kunst der Unlogik
Hi Sun Tsu.

Psychologie ohne Philosophie – das ist wie über das Weltmeer segeln ohne Kompass.

Wenn ich einen PC bedienen will, muss ich keine Programme schreiben können.

Die Analogie ist total daneben. Was hat Psychologie analogisch mit PC-Bedienen zu tun? Ein Rechner ist ein totes Objekt, ein Mensch etwas sehr Lebendiges und Tiefgründiges. Man kann Psychologie nicht so betreiben, als ginge es um Seelenmechanik (das bekannte Bild des „Seelenklempners“ drängt sich auf, dem du scheinbar unbewusst verfallen bist). Ein PC-Bediener braucht keine Philosophie – das ist klar. Ein Psychologe aber schon – andernfalls steht seine Wissenschaft im luftleeren Raum.

Deine Begriffsverwirrung zeigt einmal mehr, wie notwendig für dich ein w i r k l i c h e r Einstieg ins philosophische Denken wäre. Du gebrauchst Vergleiche (bzw. Analogien) sehr unüberlegt. Und das nach 3 Jahrzehnten des Befassens mit Philosophie (wie du behauptest).

Du bist furchtbar kompliziert bester Horst!

Und du manchmal ein klein bisschen hysterisch, finde ich allmählich.

Muss jeder, der an Depressionen leidet denn zwingend ein langjähriges Philosophiestudium beginnen?

Schon wieder etwas Unlogisches. Mir ging es doch darum, dass die Psychologen philosophisch geschult sind, nicht die Patienten (was natürlich auch sinnvoll wäre).

ist das Empirische, das Greifbare und das Erscheinende (das Phänomen) auch das Wirkliche? Dass das n i c h t so ist, darin stimmen eigentlich alle Philosophen überein – übrigens auch alle Psychologen und Soziologen.

Aber woran halten sie sich denn fest? An welchem „Wirklichen“ denn? Dem Nichtgreifbaren? Dem Nichterscheinenden??? Sei doch mal einen Augenblick nur Realist!

Mamma mia. Seit spätestens Freud wissen wir, dass es das Unbewusste gibt, also eine „Kraft“, die unsere bewussten Wahrnehmungen mitbestimmt, ohne dass wir es merken. Was bedeutet, dass das „Erscheinende“ (also das bewusst Wahrgenommene) nicht das ist, was es zu sein scheint.

Außerdem hat schon Kant klargestellt, dass das Erscheinende nicht das Wirkliche ist.

Und du kommst mir mit „Realismus“. Und hast im vorigen Posting behauptet, Kant sei für dich in der Arbeit ein „Muss“ …

Unlogik über Unlogik bei dir.

Was also ist an Hegels Ideen so unvernünftig?

Wer sagt das? Liest du eigentlich was man schreibt?

Liest du eigentlich, was du selbst schreibst? Du hattest nämlich geschrieben:

nur wenn Hegel davon spricht dass das Subjekt und das Objekt schlussendlich eine Einheit bilden (…), dann kann man selbstverständlich auch hier immer verfeinerte optische Systeme entwickeln, aber irgendwann wird dem Individuum klar werden müssen, dass die Grenze des Vernünftigen erreicht ist,…

Was heißt, dass du Hegel zumindest die Tendenz zur Unvernunft vorwirfst (denn das gehört in die „Logik“ deines Gedankengangs). Andernfalls solltest du dich unmissverständlicher ausdrücken.

Aber wenn du einen unvernünftigen Hegel willst, findet man auch das,
Ein Beispiel:
Definition der Elektrizität: Die Elektrizität ist der reine Zweck der Gestalt, die sich von ihr befreit; die Gestalt, die ihre Gleichgültigkeit aufzuheben anfängt, denn die Elektrizität …
Georg Wilhelm Friedrich Hegel

Hättest du erkannt, wovon er spricht?

Hättest du gewusst, dass Hegel sich im 3. Kapitel der „Phänomenologie“ („Kraft und Verstand“) ausführlich mit diesem Thema befasst hat, um zu veranschaulichen, dass in der physikalischen Natur die Gesetze der Dialektik wirksam sind?

Man muss die Phäno gelesen haben, um zu verstehen, was dir natürlich unverständlich ist, da dir Hegel „zu kompliziert“ ist. Du pickst einfach ein aus dem Zusammenhang gerissenes Zitat aus einer pseudohegelkritischen Website heraus und tust so, als sei damit Hegel widerlegt.

Au weia. Zahllose Kant-usw.-Stellen wären genauso unverständlich, würden man sie ohne Zusammenhang zitieren.

Denn das wäre die Selbstauslieferung des eigenen Verstandes an fremde Autoritäten.

Tust du das nie? Woher weiss ein Kranker, dass der Arzt ihn richtig behandelt? Der Berater, der Ampelschalter, der Experte usw.

  1. Dass du einen Zenmeister mit einem Ampelschalter vergleichst, ist wirklich der Witz des Jahres. Ich gratuliere.

  2. Ein Arzt hat erstens mal eine staatliche Prüfung hinter sich. Es sind viele Kontrollinstanzen involviert, vor und während seiner praktischen Laufbahn. Außerdem weiß jeder normale Mensch, was ein Arzt im Prinzip macht und was das Objekt seiner Tätigkeit ist (der Organismus). Das ist auch für Laien relativ gut überschaubar. Die Pharmaka sind zudem mit Info und Hinweisen ausgestattet. Die Resultate ärztlicher Praxis können durch andere Patienten konkret und objektiv bestätigt werden (da es um körperliche Prozesse geht)

Das mit einem Zenmeister zu vergleichen, ist auch ein Witz (der aber an den Ampelwitz nicht heranreicht). Hier liegen die Verhältnisse doch ganz anders. Hier geht es um Geistiges, bei dem k e i n e objektiven Bestätigungen durch Dritte möglich sind. Jeder (Dritte) kann behaupten, er sei durch Meister X erleuchtet worden. Objektiv heißt das aber gar nichts.

Du bringst wieder einmal die verschiedensten Ebenen und Kategorien komplett durcheinander. Und das, obwohl du angeblich „Wissenschaftstheorie“ draufhast …

Und es gibt mit Sicherheit keinen Zenmeister, der nicht fit in theoretischer (zumindest asiatischer) Philosophie wäre. Warum sollten die Schüler geistig anspruchsloser sein?

Aus dem gleichen Grund, aus dem Leute zum Therapeuten gehen, ohne Kenntnisse zu haben.

Schon wieder Verwirrung pur. Beim Zen geht es um die Emanzipation und Befreiung des Geistes, nicht um seine „Heilung“. Emanzipation setzt Bewusstheit und Mündigkeit voraus. Wer sich nur blind einer Autorität unterwirft, wird sich nie emanzipieren. Und auch nicht Erleuchtung erlangen, um die es beim Zen geht.

Psychisch Kranke sollten kein Zen machen. Denn für Zen braucht man ein stabiles „Ich“.

Zen ist also nichts für psychisch Labile, denen alles Intellektuelle „zu kompliziert“ ist.

Weiter. Du hattest geschrieben:

Wer den Mut aufbringt, die Höhle des Löwen denkerisch zu betreten, wird möglicher Weise entsprechende Refexionen erhalten.

Jetzt schreibst du im gleichen Zusammenhang:

Ich spreche nicht vom Denken sondern von Reflexionen!

Sun Tsu´ sche Unlogik, Part 246.

Denken hat – philosophisch – eine analytische und kritische Funktion. Damit gelangst du eben so wenig in die Höhle des Löwen wie mit Kopfrechnen zu einem Orgasmus.

Quatsch! Sind kreative Leistungen kritische oder analytische Funktionen? Ist eine eingefallene Melodie kritisch entstanden? Was Bach komponiert hat z.B.

Du bringst schon wieder alles durcheinander. Hat jemand behauptet, K u n s t entstehe durch Denken? Es geht doch um das philosophische Erkennen.

Aber bleiben wir kurz bei der Kunst, um dir klar zu machen, dass kritisches Denken beim kreativen Schaffen eine zentrale Rolle spielt.

Ich bin selbst Künstler u.a. im musikalischen Bereich (bisher 250 Technosongs). Ich weiß, wie das Kreative abläuft. Melodien „fallen“ einem in der Regel nicht „ein“ (das ist ein Laienmythos, dem natürlich auch du anhängst), sondern man f i n d e t sie durch Probieren. Dabei ist der analytisch-kritische Verstand sehr aktiv. Von Beethoven ist bekannt, dass er seine Kompositionen immer wieder selbstkritisch überarbeitete, bis sie gedruckt waren. Deswegen schrieb er auch nur 9 Sinfonien, statt 41 wie Mozart oder 104 wie Haydn.

Und selbst w e n n Melodien „einem einfallen“, werden sie in der Regel noch überarbeitet.

Dann solltest du auch am Zweifel zweifeln.

Wie Hegel sagt: Wird der Zweifel Gegenstand des Zweifels, zweifelt der Zweifelnde selbst am Zweifel, verschwindet der Zweifel.

Aber nur, wenn man sich nicht an den Zweifel klammert wie an einen Rettungsring (aus Angst vor dem Ertrinken in komplizierten Philosophien).

Wenn wir daran nicht zweifeln würden, könnten wir nie besser werden. Grad du predigst mir doch dauernd was von Verfeinerung vor!

Wer hat im vorvorigen Posting an mich von seinem eigenen „erbärmlichen Zweifel“ gesprochen? DU.

Du bist ziemlich labil, Sun Tsu. Die Stimmungsschwankungen in deinen Postings demonstrieren das deutlich.

Höchstens Metapher? :smile: (Ohne ihn zukennen!)

Das hattest du, wie gesagt, missverstanden.

Nein, du verstehst keinen Spass!

Ersten schreibt man „Spaß“ mit „ß“ Zweitens sollte man Metaphers Namen nicht unnötig erwähnen, „nur aus Spaß“. Er liest das ja vielleicht.

Im Vergleich mit Möller ist er zweifellos der Überlegene. Wo also ist das Problem?

Der Überlegene sollte dem Unterlegenen auf die Sprünge helfen und ihn nicht noch verwirren! Sonst kann man seine Philosophie in den Mülleimer schmeissen, mehr ist sie nicht wert!

Du missverstehst Philosophie als bequeme Konsumware. Und lamentierst, wenn sie nicht al dente serviert wird.

„Herr Ober, ´ne andere Pizza bitte, die hier ist mir zu dialektisch und hat zu viele Fremdwörter als Zutaten.“

Oder man stirbt halt einsam und unverstanden in seinem Elfenbeinturm.

Du bist jetzt im freien Fall des Phantasierens. Freud würde sagen: primärprozesshafte Assoziationen.

Aber richtig, man stirbt ja nicht! Noch schlimmer…

Kommt drauf an, mit welchem Bewusstseinsstand man stirbt. Philosophie gehört zu den Mitteln, die es ermöglichen, diesen Stand anzuheben.

Was aber unmöglich ist, wenn man, wie du, nur will, dass einem die Philosophen die gebratenen Tauben in den Mund schieben.

Gruß

Horst

Aufgeb
Hi Horst,

Schon wieder etwas Unlogisches. Mir ging es doch darum, dass
die Psychologen philosophisch geschult sind, nicht die
Patienten (was natürlich auch sinnvoll wäre).

Du gehst NULL auf die Ursprungsfrage ein, du nutzt
JEDE Frage hier in diesem Brett nur dazu, ungefragt
zu dozieren und endest andauernd in Streit deswegen!
Ich habe eine Frage gestellt und will nicht von
dir als Stichwortgeber missbraucht werden.
Ich habe danach gefragt, ob ICH in der Psychologie besser
aufgehoben wäre, als in der Philosophie und nicht nach
Qualitäten von Psychologen.

Außerdem hat schon Kant klargestellt, dass das Erscheinende
nicht das Wirkliche ist.

OK, wenn du einmal mit einem gebrochenen Bein ins Krankenhaus
mußt, weise ich die Kollegen von der Medizin an, dich
wieder heimzuschicken, weil dein gebrochenes Bein nicht
wirklich ist! Es geht hier um Realitäten und nicht
um deine ungefragten Visionen!

nur wenn Hegel davon spricht dass das Subjekt und das Objekt schlussendlich eine Einheit bilden (…), dann kann man selbstverständlich auch hier immer verfeinerte optische Systeme entwickeln, aber irgendwann wird dem Individuum klar werden müssen, dass die Grenze des Vernünftigen erreicht ist,…

Was heißt, dass du Hegel zumindest die Tendenz zur Unvernunft
vorwirfst

Was es nicht heisst, wenn du schon so einfache Sätze
nicht verstehen kannst, wie willst du dich da an
Hegel wagen? Die verfeinerten optischen Systeme,
die DU gefordert hast, entwickeln selbstverständlich
andere, NICHT Hegel! Bist du wirklich so schwer
von Begriff?

Ab hier hab ich aufgehört deinen Schmarrn zu lesen!
Sorry, lass mich bitte in Zukunft mit deinen
holprigen Interpretation und substanzlosen Behauptungen
in Ruhe!

Wenn ich meine Frage, ob ich der Philosophie den Rücken
kehren soll, anhand der Auseinandersetzung mit dir
entscheiden müßte, wäre die Antwort eine leichte!
Aber ich will der Philosophie nicht unrecht tun
und dich halte ich nicht für einen repräsentativen
Vertreter.

Und Tschüss
ST