Selbständig Stundenlohn 12,-€

Hallo zusammen,

eigentlich bin ich Bautechniker, nur leider seid kurzem ohne Job.

Ich habe nun kurzfristig die Möglichkeit bekommen auf selbständiger Basis eine Bürotätigkeit anzunehmen.
Das Angebot, 12,-€/Std.

Doch wenn ich ehrlich bin, kommen mir die 12,-€ sehr gering vor.
Sie argumentieren halt, dass ein Angestellter auch nur 12,-€ Brutto bekäme.

Ich wäre euch für einen Rat sehr dankbar.

Hallo:es ist nicht zu erkennen ob die 12 Euro schwarz auf die Hand sind, das wäre OK, oder ob man ein Gewerbe anmelden soll um so als Selbstständiger die Arbeit ausführen und dem Auftraggeber eine Rechnung ausstellen, dann sollte es um die 30 Euro sein.Wobei es sich nicht lohnt sich nur für einige Monate Selbsständig zu machen.
Gruß
F,H,
Steuerberaterkosten usw…

Hallo,

der Stundensatz für einen Selbständigen sollte rein rechnerisch über dem eines Angestellten liegen vor allem in der Kategorie „12 Euro“.

Man kann das Bruttogehalt eines Angestellten nicht mit dem Stundensatz eines Selbständigen vergleichen, die Argumentaion passt also gar nicht.

Ein Angestellter (und auch ein Minijobber) hat nämlich auch Anspruch auf Lohnfortzahlung bei Krankheit und auf bezahlten Urlaub - der Selbständige wird nur für die tatsächlich geleistete Arbeit bezahlt.

Bei einem Angestellten fallen für den Arbeitgeber auch noch die Arbeitgeber-Beiträge zur Sozialversicherung (RV, KV, PV, AV) und der Beitrag zur Berufsgenossenschaft als Kosten an. Während der Selbständige sich selber versichern muss, diese Kosten muss er natürlich in den Stundensatz einkalkulieren!

Auch Weiterbildung/Fachseminare müsste der Selbständige selber zahlen.

Dann hat der Selbständige auch noch den Aufwand mit Rechnungsstellung, Gewinnermittlung, und der Gewinn müsste auch noch versteuert werden.

Außerdem, sollte es nur den einen Auftraggeber geben, drohen auch wieder Probleme wegen Scheinselbständigkeit.

Gruss,
Nicole

Hallo zusammen,

eigentlich bin ich Bautechniker, nur leider seid kurzem ohne
Job.

Ich habe nun kurzfristig die Möglichkeit bekommen auf
selbständiger Basis eine Bürotätigkeit anzunehmen.
Das Angebot, 12,-€/Std.

hallo,
als Selbständiger gilt normaler weise der Stundensatz
rein netto, d.h.da kommt die Mehrwertsteuer noch drauf.
vom Stundensatz kannst du c. 25% Einkommenssteuer noch abziehen, das wäre ein Gewinn von 9,00 Euro.Wer hat das heute netto? 40 Std.Woche x 4= 1440,00 monatl.Gewinn.
Außerdem hast Du als Selbständiger die Möglichkeit Dein Einkommen durch den Abzug Deiner Kosten zu schmälern, mehr noch als ein Arbeitnehmer. Von daher steigt dein Gewinn, umsomehr Kosten Du geltend machen kannst.z.B. Fahrgeld, Büromaterial, Computer, alles Dinge, die Du eh benötigst. Entscheide selbst, ob Dir das reicht. Klein anfangen und einsteigen, vielleicht kommt besseres dazu…
gruß Ilona

Hallo, ich finde die 12 € auch zu gering. Haben Sie den schon ein Gewerbe angemeldet? Dabei ist zu bedenken, dass man sich bei selbständiger Arbeit selbst versichern muss. Das bedeutet, dass der Auftraggeber keine sozialen Leistungen finanzieren muss. Sie bekommen keine Beiträge in die Rentenversicherung und auch die Krankenversicherung müssen Sie selbst bezahlen. Es gibt von der Arbeitsagentur Existenzgründungskurse in denen man all diese Dinge aufgezeigt bekommt. Ich weiß ja nicht welche Arbeiten Sie dort erledigen sollen, aber ab 30 € aufwärts würde ich darüber nachdenken.

Hallo,
ein Angestellter muss sich auch nicht selbst krankenversichern und nicht selbst für seine Rente vorsorgen (zumindest nur teilweise), er bekommt Sozialleistungen vom Unternehmen. Daher ist das Argument eine Milchmädchenrechnung.

Die Frage ist, wie lange du das machen willst. Wenn es nur für den Übergang ist und du mindestens 40 h die Woche arbeiten kannst, ist es evtl. besser als gar nicht zu arbeiten.
Evtl. kannst Du eine Lohnerhöhung vereinbaren, die nach 4 Wochen greift, um Deinen guten Willen zu zeigen.
Ich würde versuchen, irgendwie „kreativ“ mit der Sache umzugehen, also nicht gleich konfrontationsmäßig alles ablehnen, sondern ausgiebig verhandeln.-
ist nicht einfach, ich weiss !
Viel Erfolg
Kathrin

erstmal vielen dank für die schnellen Antworten.

um ehrlich zu sein, arbeite ich bereits seit einigen Wochen schon dafür, d.h. ich habe schon ein Gewerbe angemeldet und bin auch privat krankenversichert.
Allerdings habe ich auch ein Gewerbe für meinen Bautechniker angemeldet, da ich am Anfang gleich das Glück hatte eine Planung machen zu können.

Das Problem mit der Büroarbeit ist leider tatsächlich, dass es bis jetzt nie eine 40 std. Woche war, sondern ehr max. 25-30 Std.

Auch die Rechnungen stellte ich bisher ohne Steuer.
Was wohl ein Fehler ist oder?

und wenn ich eure Antworten richtig interpretiere, dann kommen die 12,-€ auch ehr einem Mindestlohn eines Angestellten gleich? Wofür man als Selbständiger eigentlich nicht arbeiten kann?

Hallo,

der Rat kann ganz einfach sein: 12,-- sind mehr als nix.
In der heutigen Zeit ist die Situation leider die, daß derjenige, der die Arbeit vergibt, die Vorgaben machen kann. Natürlich ist das Argument dieses Arbeitgebers dünn, da er bei 12,-- brutto ja noch Kosten obendrauf zu bezahlen hat (AG-Anteil Sozialversicherung etc.), die er sich bei einem Selbständigen spart. Damit kann man argumentieren. Wenn er nicht darauf eingeht, mußt Du überlegen, wieviel Du Dir wert bist.

Du mußt allerdings auch aufpassen. Das Gesetz kennt den Begriff „Scheinselbständigkeit“ und versteht darunter (vereinfacht ausgedrückt), daß jemand nicht einfach eine Planstelle, die bisher ein Angestellter besetzte, als selbständige Arbeit deklarieren darf. Im Klartext: Wenn Du dort arbeitest, dann darf Dein Arbeitgeber nicht verlangen, daß Du nicht noch einen zweiten Job nachgehst. Außerdem wird immer die Frage aufkommen, inwieweit Du selbständig arbeiten kannst und selbst entscheiden kannst, wie Du die Arbeit durchführst. Wenn Du weisungsgebunden bist, „riecht“ das sehr schnell nach Scheinselbständigkeit. Im Ernstfall bekommt ihr beide Probleme.

Ich bin seit 30 Jahren selbständig und es gab auch bei mir Zeiten, wo ich für damals 10,–DM Arbeit angenommen habe. Zum Glück bin ich vor einiger Zeit auf ein Geschäftskonzept gestoßen, das mir ohne Investition zu einem hervorragenden, dauerhaften Einkommen verhilft. Was für uns Selbständige ja auch selten der Fall ist: Hier gibt es sogar Geld, wenn man mal nichts tut (Urlaub, krank etc.)

Ich hoffe, Dir geholfen zu haben. Wenn noch Fragen sind, kannst Du Dich gerne auch direkt an mich wenden: helmut at hr01.de.

Alles Gute.

Helmut

Hallo vantheman,
als erstes melde mal schnell dein gewerbe wieder ab und melde eine freiberufliche tätigkeit an bzw. telefonier mal mit dem finanzamt, das die das ändern. oder verkaufst du waren ?
wenn du reine honorartätigkeit leistest bist du freiberufler und kommst nicht mit der gewerbesteuer (wie beim gewerbe) ins gehege.

Die rechnungen solltest du mit mwst. stellen, damit du deine beruflich ausgegebene mwst. (beim tanken etc.)
gegenrechnen kannst.
Ich empfehle dir dringend einen termin beim steuerberater, ist nicht so teuer und das geld hast du schnell wieder raus. Du brauchst erst einmal einen, der dich geschäftlich auf die richtige Spur setzt, dann kann das von selbst laufen und du weisst, was du wie machen musst.

gruß
kath

Hallo lieber vanthemann,

letztendlich mußt Du entscheiden, ob 12,- € für Dich angemessen sind oder nicht.
Als ich mit meiner Selbständigkeit angefangen habe, habe ich so ziemlich alles angenommen, was man so kriegen kann. Allerdings habe ich bei solchen Jobs (Pädagogik) mit 15,- € (45 Min) angefangen. Heute ist 20,- € schon sehr wenig in dem Bereich, aber etwas, was viele Bildungseinrichtungen zahlen. Unter 20,- € mache ich heute nichts mehr. Es sei denn, ich habe dadurch andere Vorteile, z.B. Erreichung eines größeren Klientel zwecks Werbung, was ich mit einer kleinen Praxis, die ich allein betreibe, nicht erreichen kann.

Ich finde 12,- € auch sehr wenig. Meiner Reinigungskraft zahle ich mehr! Aber das Argument 12,- € würde ein Angestellter Brutto auch verdienen gilt nicht, denn: ein Angestellter kriegt sein Gehalt weitergezahlt, wenn er krank wird. Du nicht!
Ein Angestellter bekommt seinen Urlaub bezahlt. Du nicht!
Du mußt Dich also darüber hinaus finanziell absichern. Auch hast Du als Selbständiger in der Regel auch andere Kosten, z.B. brauchst Du eine Berufshaftpflicht, Büroausstattung etc. die ein Angestellter nicht braucht und auch nicht zahlt.
Deswegen muß Dein Honorar höher sein als das eines Angestellten. Das läuft in der Regel auch so. Jedenfalls in dem Bereich, in dem ich arbeite.
Aber noch mal. Ob Du das annimmst, hängt von Deiner persönlichen Situation ab. Wenn Du gar nichts anderes hast, ist es erst mal besser als nichts. Von da aus kannst Du ja weitersuchen. Und sofort Deine Honorartätigkeit dort beenden, wenn Du was besseres findest. Normalerweise kannst Du dann nämlich sofort auffhören. Bist ja nicht an irgendeine Kündigungsfristen oder so gebunden.

Ich hoffe, ich habe weitergeholfen.
S.B.

hallo vantheman,
ich verstehe deine frage nicht,zumal auch keine fragestellung gibt!
da fehlen auch sehr viele informationen um was sagen zu können .

Hallo,
kommt drauf an. Wenn es deine einzige Einnahmequelle ist und du dich davon noch kranken- und rentenversichern musst, ist es schon recht wenig. Als Nebenverdienst vielleicht. Du könntest dich z.B. über deine Frau familienversichern lassen, dann darfst du aber nur um die 400 € verdienen (Gewinn).
Nur mal als Anhaltspunkt: Ich habe ein kleines Zeichenbüro und nehme für 1 Stunde 25 bis 30 €, je nach Kunde. Das ist gängig und sicher auch nicht überteuert.
Wenn man selbständig ist (und natürlich auch sonst), will man ja was verdienen, das ist ja Sinn und Zweck der Sache. Sich abrackern nur um die Versicherung zahlen zu können macht keinen Spaß. Mir wär’s zu wenig.

LG
Carola

Was soll ich dazu sagen… wenn das der Bruttolohn ist dann ist daß halt so und das Angebot in Ordnung.

Bin auch der Meinung daß meine Arbeit mehr wert ist :oD

Gruß

Hallo,
du solltest dir das sehr genau überlegen. Als Selbständiger muß du dich selber Krankenversichern und gewisse Versicherungen sind unumgänglich. Gleichfalls brauchst du einen Steuerberater mit dem du dich vorher eingehend unterhalten solltest um eine Kosten-Nutzenrechnung zu erstellen.
Wenn sich dann die 12€ Studenlohn rechnen OK, aber ich wage zu bezweifeln das das funktioniert.

Tyreon

Hallo,

mit Deinem Gefühl hast Du absolut recht.
Ein Angestellter bekommt sicherlich 12 Euro brutto, aber dafür zahlt der Arbeitgeber ja auch Lohnnebenkosten (z.B. Hälfte der Krankenversicherung, Rentenversicherung etc.
Das sind Kosten, die Du als selbständiger komplett selbst übernehmen musst.
Daher finde ich Euro 12,-- zu wenig.

Ich weiß nicht genau, was übliche Preise für selbständige Bürotätigkeit sind, aber 12,-- ist sicherlich zu wenig.

Beste Grüsse
C.J