Hallo jeydee,
Also, das sind ja eigentlich eine ganze Reihe von Fragen, die Du da stellst. Zu erst einmal etwas Grundsätzliches: Hypnose sollte man/frau eigentlich nicht dazu verwenden, etwas zu „erreichen“, nur weil es sonst nicht erreicht werden kann. Gerade weil die Hypnose sehr tief in uns (in unseren biologischen und psychologischen Mechanismen) wirkt, sollte sie dazu verwendet werden, tiefgreifend zu unseren Gunsten/ zu unserem Wohl tätig zu sein.
Wenn Du also über die Grenzen Deiner Wachsamkeits- bzw. Konzentrationsfähigkeit oder auch Deiner Schmerztoleranz hinausgehen willst, dann solltest Du bis in die Tiefen Deiner Selbst sicher sein, dass dies wirklich zu Deinem Wohl ist. Vielleicht gibt es ja gute Gründe dafür, dass etwas in Dir nach Abwechslung von jenem trockenen Buch ruft (ganz abgesehen davon, dass eben jenes trockene Buch dennoch gelesen sein will) oder dass der Schmerz eine sehr sinnvolle Grenze darstellt, die zu überschreiten ganzheitlich gesehen eben nicht zu Deinem Wohl wäre.
Nach dieser grundsätzlichen Klarstellung soll nun aber auch gesagt werden, dass die Hypnose zum Beispiel bei der Trennung des Bestehens und der Wahrnehmung von Schmerzen sehr wohl effektiv ist. Dabei geht es eben um die besagte Trennung dieser Komponenten:
Wenn Dir, sagen wir mal, der Arm weh tut, weil Du gestürzt bist, dann kann die Suggestion, dass jener Arm weit, sehr weit weg ist, bzw. immer weiter von Dir entfernt ist, die Schmerzwahrnehmung potentiell vollkommen ausschalten.
Ebenso kann eine Suggestion, die die Motivation hinsichtlich des Inhalts jenes „trockenen“ Buches erhöht, so dass das Buch z. B. eben nicht mehr „trocken“ sondern im Gegenteil sehr interessant ist, sehr geeignet sein, die Konzentrations- und Verständnisfähigkeit bezüglich des Buches beträchltich zu steigern.
In beiden Fällen solltest Du jedoch bedenken, dass Selbsthypnose in den wenigsten Fällen dazu geeignet ist, sich selbst zu „überlisten“. Eine derartig absolute Dissoziation von zwei Teilen Deines Bewusstseins würde ich übrigens schon beinahe als pathologisch einstufen. Du musst, was Du unter Hypnose errreichen willst, schon wirlich wollen, und wiederum: Du musst es tief drinnen in Dir selbst wollen.
Möglicherweise wäre es ratsam, zu mindest am Anfang, durch Fremdhypnose (am besten durch einen Hypnotherapeuten) zu beginnen, derartige Prozesse in Gang zu bringen. Dies hat auch den Vorteil, dass ein erfahrener Hypnotherapeut in der Regel sehr schnell erkennt, ob und wo etwa der Wille zur „Selbst-Uberlistung“ bzw. zur Überschreitung durchaus sinnvoller Grenzen, die wir uns selbst unbwusst oder körperlich setzen, vorhanden ist, so dass ein ganzheitlich tätiger Ansatz gefunden werden kann.
jeydee, ich hoffe, ich konnte Dir mit dieser doch recht ausführlichen Antwort behilflich sein und wünsche Dir alles Gute und viel Erfolg bei Dienen Erfahrungen mit der Hypnose.