Kein Selbstmord
Hallo,
Ich bin wirklich verzweifelt und am Ende meiner Kräfte,
nachdem ich soviel Liebe und Arbeitskraft gegeben habe, und
kaum ein dankbares Feedback erhalten habe
Das liest sich wie die Folgen von Burnout.
und mein bisheriges Leben nur aus Trennungen und befristeten Verträgen bestand!
Das liest sich wie Ärger und Frusttration.
Ich suche wirklich nur Hilfe, […] ein Weg ins Leben zurück!
Ich weiß nur nicht, wo ich noch danach suchen kann!
Du bist schon auf dem richtigen Weg und suchst Dir schon Hilfe, hast hier mit Deinem UP im w-w-w bemerkbar gemacht und das ist schon mal einer der richtigen Schritte zurück ins Leben und deshalb sehe ich die Chancen für Dich zurück in ein befriedigerendes Leben sehr positiv.
Es gibt zwei Arten von Suizid:
Hilferufsuizid und der ernsthaft gewollte Suizid.
Der letztere ist kaum zu verhindern, weil die Betroffenen sich vorher nicht bemerkbar machen, keine Signale der Ankündigung senden, sondern still für sich alleine handeln.
Und der Hilferufsuizid, so wie es der Name schon bezeichnet, kündigt sich vorher mannigfaltig an. Oft ist es bei den Suizidenten so, dass sie über einen längeren Zeitraum genau unter solchem Mangel an existenziell notwendiger positiver Zuwendung, Enttäuschungen leiden, wie Du das für Dein Leben beschreibst.
Meist sind die suizidalen Kandidaten unfähig, Ihren Kummer aktiv und konstruktiv mittels der zwischenmenschlichen Kommunikation in den Kontakt zu anderen Menschen einzubringen und kündigen dann an, wenn das und das nicht anders wird, Ihre Bedürfnisse nicht befriedigt werden, dass sie diese und jene Menschen und überhaupt dieses Leben verlassen werden.
Ein Suizid, egal welcher Art ist auch immer ein Racheakt an den Überlebenden und bürdet diesen ein gehöriges Paket an Schuld auf.
Wenn Du Deine Eltern, so wie Du schreibst, liebst, bitte ich Dich, auch die Konsequenzen Deines Freitod’s für Deine Eltern rechtzeitig vorher zu bedenken.
Du benennst in Deinem UP sehr konkret Deine Frustrationen, Ärger und Burnout.
Empfehlen tue ich Dir den Gang zum HausarztIn, dort über Deine Suizidabsichten zu reden, eine Überweisung für den Psychiater/Psychotherapeuten mitzunehmen und bei diesen vorstellig zu werden.
Wenn es ganz schlimm für Dich kommt und Du glaubst, die nächste Nacht nicht überstehen zu können, kannst Du auch in die Notaufnahmen der Krankenhäuser oder direkt in die Psychiatrie gehen, um Dich vor Dir selbst zu schützen.
Nachdem die medizinische psychologische Behandlung geklärt ist, empfehle ich Dir per Internet nach Selbsthilfegruppen in Deinem Wohnumfeld für Burnout zu suchen und Dich per Literatur über dieses Krankheitsbild zu informieren.
Wichtig ist, dass Du Dich mit Deinem inneren Kummer nach außen kehrst , Kontakte suchst und mit anderen über Dein Leid kommunizierst.
Gruß
Sophia