Hallo Nadiné,
Das ist eine ernst gemeinte Frage, auf die ich nur ernst
gemeinte Antworten erwarte!
Davon gehe ich auch aus. Aus „Spaß“ fragt man das nicht.
[…]
[…] Eine ehemalige Lehrerin
von mir hat einmal gesagt, dass die Phrasen „gestorben an
Altersschwäche“ oder „friedlich eingeschlafen“ völliger
Blödsinn sind.
Verdammt! Ja, nicht in jedem Fall treffen diese Aussagen zu, aber das gibt dennoch niemandem das Recht, so eine Schwachsinn zu behaupten, jeder Tod sei qualvoll und schrecklich. So unterschiedlich wir Menschen sind, so unterschiedlich ist auch unser Tod.
Jeder Mensch stirbt, wenn nicht gewaltsam (
Mord, Unfall, etc.), an einer dem Alter bzw. dem körperlichen
Zustand entsprechenden Krankheit ( Krebs, Diabetes, etc.), und
kein Tod, was ich noch viel erschreckender finde, wird je ohne
körperliche Qual zu erdulden sein!
Stop! Wie vielen Menschen durftest Du schon beim Sterben zuschauen? Wahrscheinlich nicht sehr vielen, sonst würdest Du das Thema hier nicht diskutieren wollen. Was Deine ehemalige Lehrerin gesagt hat, klingt auch weit mehr nach Theorie als nach praktischer Erfahrung. Vorletzten Freitag ist mein liebster und einziger Onkel gestorben. Sein Sohn, dessen Frau und seine neue Partnerin waren bei ihm, bis zum buchstäblich letzten Atemzug. Er war nicht allein, sein Sohn hielt ihm die Hand, alle schickten ihm liebevolle Gedanken und ließen ihn auch durch Worte wissen, daß er gehen dürfe. Er selbst hatte in den Wochen zuvor immer wieder gesagt; „wie schön wäre es, jetzt einfach einzuschlafen und nicht mehr aufzuwachen!“ Er hatte einen guten Tod, ohne Qual. Und davon mal ganz abgesehen, das geboren werden ist im Vergleich dazu durchaus auch als qualvoll anzusehen.
Der Freitod, Suizid, Selbstmord birgt aber dagegen viele Gefahren. Z.B. die Gefahr nach einer Tablettenvergiftung bleibende Schäden zu behalten. Von der möglichen „Qual“ beim Sterben mal abgesehen.
Deswegen fürchte ich den
Freitod, über den ich zur Zeit intensiv nachgrübele, genauso
wie den natürlichen Tod,
Und das ist auch verdammt gut so. Die Angst vor dem Tod hat ja auch die Funktion uns beim Leben und Überleben zu helfen. Die einen spüren diese Angst mehr (Du z.B. und ich im übrigen auch), die anderen weniger. Aber vom Grundsatz her ist sie wichtig.
denn ich habe das Gefühl, am Ende
jeden Weges, den ich einschlagen könnte, wartet ein Messer!
Das ist eben „nur“ die Angst und zwar die vor dem, was wir nicht sicher wissen können, aber keine Realität. Nicht in jedem Fall wartet ein „Messer“ am Ende unseres Lebens auf uns. Wir können, zum Glück, nicht sagen, wie unser Ende sein wird.
Ich nutze diese Plattform nicht zur Verherrlichung des
Freitodes
Das will ich hoffen! Denn der Freitod ist vor allem Zeugnis für eine unsägliche Qual im Leben, für tiefste Verzweiflung oder (Lebens-)Gleichgültigkeit oder übergroßen seelischen Schmerz. Und nichts, das man verherrlichen sollte oder könnte. Und ich wünsche und hoffe für Dich, daß Du in keiner auch nur im Ansatz ähnlichen Verfassung bist.
und bin weder unfreundlich noch beleidigend!
Nein, das bist Du nicht. Aber Du bist offensichtlich gerade sehr allein und auch wenn ein solches Forum nicht die ultimative Hilfe darstellen kann, ist es gut, daß Du Dich ausdrückst, mit dem, was Dich bewegt.
Ich bin
wirklich verzweifelt und am Ende meiner Kräfte, nachdem ich
soviel Liebe und Arbeitskraft gegeben habe, und kaum ein
dankbares Feedback erhalten habe und mein bisheriges Leben nur
aus Trennungen und befristeten Verträgen bestand!
Ich suche
wirklich nur Hilfe, sei es ein wenig qualvoller Selbstmord
(ich habe Angst vor Schmerzen!) oder ein Weg ins Leben zurück!
Dann wähle um Himmels Willen den Weg zurück ins Leben. Ich weiß nicht, wie als Du bist, aber mit Sicherheit zu jung zum sterben.
Ich weiß nur nicht, wo ich noch danach suchen kann! Ich kann
doch meine Eltern, die mich über alles lieben, nicht darum
bitten, mir beim Sterben zu helfen!
Selbstverständlich nicht. Aber vielleicht könntest Du sie um Hilfe bitten, Dein Leben, Deine Lebensfreude und Deinen Lebensmut zurück zu gewinnen. Sprich mit ihnen! Und suche Dir weitere Hilfe. Ob es fürs erste ein Arzt ist oder Du Dir eine Therapeutin sucht. Bleib nicht allein! Du hast großen Kummer, weil Dein Leben sich nicht so entwickelt hat, wie Du es Dir vielleicht vorgestellt hast. Vergiß dabei aber nicht, daß es sich dabei um das handelt, was hinter Dir liegt. Was vor Dir liegt, kann ganz anders werden. Und das liegt überwiegend in Deiner Hand. Du bist mutig hier zu schreiben, sei weiter mutig und vertrau Dich anderen an!!
Avera
MOD: entsprechend des Ursprungspostings editiert