Selbstständig als Programmierer?

Hallo,
stellen wir uns vor jemand möchte sich als Programmierer selbstständig machen.
Welche Rechtsform wäre für ihn eine passende?
Ein Einzelunternehmen?

Und wie sieht es mit der Haftung aus?
Sicherheitslücken gibt es ja leider auch bei den Besten ab und an.
Wie sichert man sich gegen solche ab?
Man möchte ja nicht, sein ganzes Privatvermögen verlieren, bzw. in tiefe Schulden geraten, weil eine Firma einen deswegen auf gigantische Schadensersatzansprüche verklagt.

Wie würdet ihr vorgehen?
Hättet ihr ein paar Tipps?

Danke :smile:

Hallo,

stellen wir uns vor jemand möchte sich als Programmierer
selbstständig machen.
Welche Rechtsform wäre für ihn eine passende?
Ein Einzelunternehmen?

was sonst? Eine Aktiengesellschaft zu gründen erschiene mir jedenfalls oversized.

Und wie sieht es mit der Haftung aus?
Sicherheitslücken gibt es ja leider auch bei den Besten ab und
an.
Wie sichert man sich gegen solche ab?

Am besten mit einer Berufshaftpflichtversicherung.

Gruß, Bernd

Hallo,
deswegen Frage ich.
Man könnte es auch mit einer UG machen, welche jedoch viel umständlicher in der Gründung und Verwaltung ist.

Hallo, da man nicht editieren kann poste ich leider nochmal:
Gibt es auch Möglichkeiten ohne eine Haftpflicht?
Denn wenn diese Person es nicht hauptberuflich, sondern neben der Schule macht und sehr geringe Einnahmen hat. (

Ugh.

Gibt es auch Möglichkeiten ohne eine Haftpflicht?

Man kann natürlich die Haftpflicht auch bleiben lassen, aber dann ist man - geringfügigkeit hin oder her - im Ernstfall mit dem gesamten Vermögen fällig. Und Software hat ein riesiges Schadenspotenzial.

Da würde ich nur die Alternative sehen, sich als Subunternehmer zu betätigen - dann schreibt man aber nur Nullachtfuffzehn-Routinen, und die Bezahlung ist auch nicht besonders pralle.

Ganz ohne Absicherung durch eine Betriebshaftpflicht größere Sachen im Softwarebereich veranstalten zu wollen, ist wie Bungee ohne Gummi.

Aga,
CBB

Hallo,
und wenn wir annehmen würde, der Schüler würde nur kleine bis mittelgroße Projekte machen?
Nehmen wir mal an Webseiten und die ein oder andere Desktopapplikation, alles für private und kleine Unternehmen.
Andere würden warscheinlich sowieso nicht auf die Arbeit eines Schülers zurück greifen.

Wäre es nicht ausreichend, der Schüler sichert sich in dem Vertrag ab?
Zum Beispiel, dass er nicht für entstandene Schäden haftet, jedoch bei bekannt werden von Programmierfehlern, diese Zeitnah behebt?

Danke schonmal,

MfG Simon

Ugh.

Nehmen wir mal an Webseiten und die ein oder andere
Desktopapplikation, alles für private und kleine Unternehmen.

OK, nehmen wir mal an, August Dengel Schlosserei erstellt ihre Rechnungen mit Excel. Der Umsatzsteuersatz ändert sich, und das soll unser hypothetischer Schöler erledigen. Dieser tut das (Arbeitszeit 10 Minuten, berechnet eine Stunde, kassiert 15 Euro) - ändert aber wegen Murphys Gesetz den Satz von 19 auf 2 statt auf 20%.

Meister Dengel merkt das erst im nächsten Jahr, weil ihn sein Steuerberater drauf schubst - und hat somit ein Jahr lang viel zu wenig USt eingenommen. Bei einem Jahresumsatz von 100000 Euronen sind das 18000 Euronen Sachschaden durch Fahrlässigkeit des Programmierers. Teurer Spaß … abgesehen davon, dass noch mittelbar größere Schäden entstehen könnten, wenn August seine Steuererklärung selbst macht und dann mit dem Finanzamt ins Würgen kommt, oder so.

Zum Beispiel, dass er nicht für entstandene Schäden haftet,

Klar, wenn man jemanden findet, der sich darauf einlässt, dann ist alles in Ordnung - obwohl ich nicht mit letzter Sicherheit behaupten würde, dass eine solche Klausel im Schadensfalle greifen würde. Man schließt nämlich mit dem Kunden einen Werkvertrag ab, ob mündlich oder schriftlich oder sonstwie (ist völlig Banane). Und ein Werkvertrag impliziert nach meinem zugegebenermaßen alten Kenntnisstand auch Mängelhaftung.

Aga,
CBB

1 Like

Servus,

auch in diesem Fall spielt im „Worst Case“ das Thema „Durchgriffshaftung“ eine Rolle, wenn der Geschäftsführer sich nicht pflichtgemäß um die Versicherung versicherbarer Risiken gekümmert hat.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Ugh.

Gibt es auch Möglichkeiten ohne eine Haftpflicht?

Man kann natürlich die Haftpflicht auch bleiben lassen, aber
dann ist man - geringfügigkeit hin oder her - im Ernstfall mit
dem gesamten Vermögen fällig. Und Software hat ein riesiges
Schadenspotenzial.

ich dachte in einer GmbH haftet der Eigentümer der GmbH nur mit der Einlage und nicht mit seinem privatvermögen.

Servus,

der Geschäftsführer einer GmbH haftet, wenn er seine Pflichten grob verletzt, mit seinem gesamten Vermögen für die Folgen dieser Pflichtverletzung. Das Stichwort zu diesem Thema heißt Durchgriffshaftung, das ist insbesondere bei UG und Einmann-GmbH ganz interessant.

Wenn versicherbare Risiken, die offensichtlich bestehen, durch den GF nicht versichert werden, steht er bereits mit einem Bein in der Durchgriffshaftung, falls sein Laden wegen späterer Regresse bachab gehen sollte.

Auch, wenn der GF in grob fahrlässiger Weise Verträge verhandelt und eingeht, die voraussehbare Risiken mit sich bringen, die die GmbH nicht schultern kann, ist das Thema Durchgriffshaftung berührt, wenns zum dicken Ende kommen sollte.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

1 Like

Hallo, (2. Versuch mit Beachtung von FAQ 1129)

hier verstehe ich einiges nicht.

In dem ersten Text wird folgendes geschrieben:
" Man möchte ja nicht, sein ganzes Privatvermögen verlieren, bzw. in
tiefe Schulden geraten, weil eine Firma einen deswegen auf
gigantische Schadensersatzansprüche verklagt."

Aber eine Absicherung von etwaigen Ersatzansprüchen wegen
fehlerhafter Programmierung möchten derjenige nicht abschließen.

Bitte beachten, eine Betriebshaftpflicht deckt solche Schäden
nicht ab, sondern nur eine Vermögensregreßhaftpflicht.

Programmfehler stellt man manchmal erst nach Jahren fest und wundert
sich dann, dass es um Millionenbeträge gehen kann.

Die Möglichkeit besteht natürlich, auf jegliche Absicherung zu verzichten und dafür das komplette Privatvermögen einzusetzen.

Viele Grüße!

ein ehemaliger Systemprogramierer!

Hallo,
danke für deine Antwort.
Als logische Schlussfolgerung daraus kann ja nur folgen, dass alle Hobby, bzw. Nebenbei-Programmierer ihre Arbeit reintheoretisch einstellen müssten, wenn sie nicht ihr Privatkapital riskieren wollen, da eine Versicherung zu teuer wäre, damit es noch lohnenswert wäre.
Schade :frowning:

Hallo,

was wird unter dem Begriff „zu teuer“ verstanden ?
Liegt schon ein Angebot vor ?

Jeder muss für sich selbst abwägen, welches Risiko er tragen kann.

Gruß

Hallo,
nein, dem fiktiven Programmierer liegen keine Angebote vor.
Und da er nur ab und an etwas machen möchte, ist eine IT-Haftpflicht zu teuer.
Diese gehen ja ab kurz unter 800€ los.

Hallo,

Mindestbeitrag 580 € + Versicherungs-Steuer.

Gruß