Selbstständig mit Hartz 4 Ebay Dawanda

Bildung & Beruf Existenzgründung & Selbstständigkeit
#1

Hallo,

ich beziehe zur Zeit ALG 1 sowie aufstockend Hartz 4. Ich lebe alleine, bin unverheiratet und habe keine Kinder.

Seit längerem spiele ich mit dem Gedanken mich mit Handarbeiten (Taschen, Schlüsselbänder etc.) nebenbei selbstständig zu machen um ein paar Euros zu verdienen (maximaler Jahresumsatz 17500 Euro sprich als Kleinunternehmer) Diese würde ich dann auf Dawanda verkaufen.

Die Arbeitszeit würde ein paar Stunden wöchentlich in Anspruch nehmen.

An Materialien für meine Taschenproduktion hat sich hier über die Jahre einiges angesammelt…also müßte kaum in solche Dinge investiert werden.

Meine Fragen wären:

Welche kosten kommen auf mich zu? mit Hartz 4+Handarbeiten und mit normalem Hauptberuf+Handarbeiten mit Lohnsteuerklasse 1 (Versicherungen, Finanzamt e.t.c.)

Wie geht die ARGE mit dem Einkommen um? Ist es bis 100 Euro anrechnungsfrei?

Lohnt sich das überhaupt sich mit Hartz 4 nebenbei selbstständig zu machen? Oder ist das nur ein reines Verlustgeschäft?

Ich bin dankbar für Eure Tips.

Vielen Dank an Alle :smile:

#2

Hallo,

ich beziehe zur Zeit ALG 1 sowie aufstockend Hartz 4.
Seit längerem spiele ich mit dem Gedanken mich mit
Handarbeiten (Taschen, Schlüsselbänder etc.) nebenbei
selbstständig zu machen um ein paar Euros zu verdienen
(maximaler Jahresumsatz 17500 Euro sprich als
Kleinunternehmer)

Vereinfachte Buchführung (EÜR=Einnahme-Überschuss-Rechnung z.B. mit Excel). Keine MwSt.

Die Arbeitszeit würde ein paar Stunden wöchentlich in Anspruch nehmen.

Ich weiß nicht, wie es bei Hartz 4 ist, aber normal gilt bei ALG ganz eisern: weniger als 15 Std. pro Woche!

Meine Fragen wären:

mit normalem Hauptberuf+Handarbeiten mit Lohnsteuerklasse 1

Lohnsteuerklasse/Lohnsteuerkarte interessiert nicht bei Selbständigkeit; Gewerbe anmelden bei der Kommune (relativ geringe Gebühr); beim Finanzamt gleich angeben: Kleinunternehmerregelung, am besten vorweg regeln.

(Versicherungen, Finanzamt e.t.c.)

Versicherungen kann ich mir bei Dir nicht vorstellen; Finanzamt kostet nix, aber später Einkommensteuererklärung; Hartz 4-Geld zählt aber - im Gegensatz zu ALG oder Krankengeld - nicht als Progressionseinkommen; das ist sehr gut.
Aber: irgendwann wird die IHK Geld haben wollen; dagegen kann man sich wehren; frage mich ggf. noch einmal.

Wie geht die ARGE mit dem Einkommen um? Ist es bis 100 Euro anrechnungsfrei?

Hierzu habe ich nicht genug Ahnung

Lohnt sich das überhaupt sich mit Hartz 4 nebenbei
selbstständig zu machen? Oder ist das nur ein reines
Verlustgeschäft?

Kann ich Dir auch nicht genau sagen;
aber: es ist auf Deine Weise auf jeden Fall besser, als bei jemand, der neben Hartz 4 für ein geringes Nebeneinkommen z.B. auch noch hohe Fahrtkosten hat.

Bernd

#3

Hallo,
ich finde Deine Idee super, kann aber wenig zur Beantwortung Deiner Frage beitrage, da c von HartzIV nichts verstehe.

Gruß,
J. Kaiser

#4

Hallo michaela1234,

ich bin kein Experte im Bereich HartIV, möchte Ihnen aber trotzdem einige Dinge mit auf den Weg geben:
100 EUR ist der Grundfreibetrag laut SGB II, dieser erhöht sich um 20 Prozent aus Einkünften zwischen 100 und 800 EUR plus 10 Prozent aus Einkünften zwischen 800 und 1200 Euro. Das alles sagt aber nichts aus, da wir hier kaum sagen können wie viel Sie verkaufewn wollen oder können. Davon abhängig sind ja auch Ihre Kosten. D*w*nd* nimmt wie ich sehe etwa 5 Prozent Provision. Hinzu kommen wohl noch Versandkosten und Verpackung. Denken Sie auch daran, dass es ( im Übrigen auch privaten Verkäufern ) passieren kann etwas zurücknehmen zu müssen.
Das Einkommen wird per Einkommenüberschussberechnung mit Hilfe des Formulars EKS, bei der Bundesagentur herunterladbar, erklärt. Bitte sehen Sie sich das einmal genau an. Sie können sich beim Finanzamt als Kleinunternehmer melden, so dass Sie keinen Vorsteuerabzug machen müssen, was die Arbeit erleichtert.
Im Übrigen macht die ARGE keinen Unterschied bei der Einkommensberechnung von Angestellten oder Selbständigen.
Zu der Frage ob es sich generell lohnt, etwas
Eigenes auf die Beine zu stellen oder nicht kann man sagen, das es neben Fachkenntnis den meisten Kleinunternehmern daran mangelt, dass sie ihren Markt nicht kennen. Wer kauft nachher ungefähr wieviel ? Das ist die zentrale Frage. Ein Plattformanbieter wie D*w*nd*, eb**, oder auch Franchisegeber, wird da schon sehr klare Vorstellungen haben wen sie erreichen wollen. Daraus ergibt sich die Zielgruppe. Praktisch jeder seriöse Anbieter im Internet kann Daten über seine Nutzer liefern. Fragen Sie dawanda gezielt danach ! Falls man Ihnen darauf keine Antwort geben kann, so suchen Sie sich andere Plattformen. Achten Sie daruf, das diese Anbieter im Inland sitzen. D*w*n*d* hat z.B. eine deutsche Niederlassung. Bezahlen Sie ihre Gebühren möglichst per Überweisung, meiden Sie Zahlungsdienstleister, die Gebühren sind meist erheblich und diese Anbieter sitzen meines Wissens selten in Deutschland. Erteilen Sie keinem Ausländer eine Einzugsermächtigung z.B. für Gebühren! Wenn denn nicht klappt ist die Kommunikation oft sehr schwierig und das Geld ist unwiderbringlich futsch. ODER, tun Sie das, was andere Kleinunternehmer tun, die Erfolg haben wollen: Suchen Sie sich Einzelhändler, die Ihren Waren auf Kommission verkaufen wollen. Sie ersparen sich damit Investitionen und können im Gespräch mit der „Konkurrenz“ schnell abschätzen, ob Sie mit Ihren Produkten im Trend liegen. Ganz nebenbei konzentrieren Sie sich dabei auf das was Sie ohnehin am besten können: die Produktion. Es gibt in grossen Städten sehr oft Läden oder auch Märkte, wo Sie sich einen Überblick verschaffen können, was angeboten und nachgfragt wird. Dabei kommen oft ungewöhnliche Chancen zu Tage: In München gibt es z.B eine Kabarettistin, die Ihre Auftrite nutzt, u m selbstdesignten Schmuck zu zeigen, den Sie fertigen lässt und sich das Risiko mit der Produznetin teilt. Eine mir bekannte Dame hat ein kleines Schuhgeschäft und verkauft Taschen usw., falls sie denn zu der aktuellen Schuhmode passen und in kleinen Mengen verfügbar sind. Sie wollen Schlüsselbänder herstellen ? Wie wäre es die als Werbeträger z.B. für Hotels anzubieten ? Was ist mit Schals passend zu den Taschen ? Ein mir bekanntes Möbelgeschäft verkauft solche Accessories als Dekoration und die finden sehr guten Anklang. Mir fallen noch viel mehr Sachen ein aber SIE sind die Expertin auf Ihrem Gebiet! So, jetzt habe ich Sie hoffentlich neugierig gemacht! Möglich erscheint also vieles. Lassen Sie es nicht zum Verlustgeschäft kommen! Seien Sie kreativ! Ich wünsche Ihnen viel Erfolg !

Ihr

Halford

#5

Hi,
weiß leider nicht, ab welcher Einnahmenhöhe Du Dich selbst krankenversichern und Steuern zahlen musst. Ich würde erstmal klären, wievel Du steuerfrei und Hartz-kürzungsfrei dazu verdienen darfst. Und dann: Viel Erfolg für die Gründung!

#6

Hallo,
sorry, die mail war im Spam gelandet.
Da kommen einige Dinge zusammen, die alle anders zu bewerten sind. So muss man das steuerliche vom sozialrechtlichen trennen und und und.
Die Frage ob sich das lohnt ist schon mal ganz gut. Ich denke eher nicht, denn soweit ich weiß, werden die Hartz4 Leistungen immer sofort um andere Einkünfte und Bezüge gekürzt. Sinn würde es dann nur machen, wenn die Einünfte aus der Nebentätigkeit um einiges höher sind, als die Kürzung die man durch Hartz4 hätte. Dann würde effektiv erstmal was hängen bleiben. Bleibt dann auch noch eine ganze Menge hängen, dann müsste man die Sache steuerlich und sozialversicherungspflichtig betrachten. Also kurz und gut, die einfache Antwort wäre, je mehr man verdient, desto eher lohnt es sich.
Den Rest müsste man dann mal durchrechnen lassen. Dürfte aber nicht gerade einfach sein oder anders gesagt es ist ziemlich aufwendig.
Viel Glück.
Andreas