Selbstständige Studentin - Probleme mit der Art der Selbsständigkeit und die Frage des Zuverdienste

Liebe/-r Experte/-in,
ich wünsche Ihnen ein gesundes neues Jahr 2011!
Nach meinem Praktikum im Berliner Senat wurde mir angeboten, als selbstständige/freiberufliche Studentin weiter zu arbeiten.

Meine Hauptaufgaben sind:

  • konzeptionelle Erarbeitung und Fortschreibung für einen Internetauftritt
  • Erarbeitung von praxisorientierten Inhalten im Rahmen eines IT Projektes
  • redaktionelle Bearbeitung von Texten
  • Erarbeitung von Publikationen
  • fachliche Beratung in Sicherheitsfragen

Um mich beraten zu lassen, bin ich zum zuständigen Gewerbeamt gegangen. Diese sagte mir, dass ich laut meiner Tätigkeit und weil ich bafögempfangene Studentin bin, ein Kleinunternehmer wäre. Ich zahlte die Gebühr für einen Gewerbeschein und beantragte eine Steuernummer.
Jedoch nach einer Vorlesung bei einer Rechtsdozentin wurde mir klar, dass ich eigentlich freiberuflich bin und nicht Kleinunternehmer. Ist das richtig? Wenn ja, wie kann ich das ändern. An das zuständige Finanzamt habe ich bereits geschrieben mit dem Hinweis darauf. Jedoch kam bis heute keine Reaktion (so typisch).
Muss ich meiner Krankenkasse mitteilen, dass ich selbstständige/freiberufliche Studentin bin? Ich zahle den üblichen Studentenbeitrag von ca. 60 Euro. Also ich bin nicht privat oder familienversichert.

Meine zweite Frage ist:
Nachdem ich meinem zuständigen Bafögamt mitgeteilt habe, dass ich nebenher Geld verdiene, bekam ich einen neuen Bescheid. Dort wurde mir klar, dass ich wie ich bisher dachte, nicht 400 Euro im Monat dazu verdienen darf, sondern nur 330 Euro. Ich war geschockt, weil ich immer von 400 Euro ausgegangen bin. Grund: ein selbsständiger Student und ein angestellter Student haben den gleichen Freibetrag von 255 Euro. Jedoch hat der selbstständige Student keinen Abzug in der Werbekostenpauschale wie der angestellte Student. Dies war mir vorher nicht klar. Nun verdiene ich mit rund 380 Euro im Monat zu viel und muss den Überschuss aus meiner eigenen Tasche zahlen. Warum ist das so??? Wie verhält sich das mit der Werbekostenpauschale??? Bekomme ich das Geld irgendwann zurück? Machen die einen Unterschied zwischen freiberuflich und selbsständig?

Ich danke schon einmal im Vorraus für die Antworten.

Liebe/-r Experte/-in,
ich wünsche Ihnen ein gesundes neues Jahr 2011!
Nach meinem Praktikum im Berliner Senat wurde mir angeboten,
als selbstständige/freiberufliche Studentin weiter zu
arbeiten.

Hallo RosieRose,

auch dir ein gesundes neues Jahr 2011. Glückwunsch auch zur Tätigkeit im Berliner Senat. Zu deinen Fragen muss ich allerdings sagen, sie sind sehr umfangreich. Ich versuche, sie zu beantworten, kann dir aber nur den guten Rat geben, dir einen versierten Steuerberater zu suchen, da dieser sich noch besser in den Einzelfall hinein versetzen kann.

Um mich beraten zu lassen, bin ich zum zuständigen Gewerbeamt
gegangen. Diese sagte mir, dass ich laut meiner Tätigkeit und
weil ich bafögempfangene Studentin bin, ein Kleinunternehmer
wäre. Ich zahlte die Gebühr für einen Gewerbeschein und
beantragte eine Steuernummer.
Jedoch nach einer Vorlesung bei einer Rechtsdozentin wurde mir
klar, dass ich eigentlich freiberuflich bin und nicht
Kleinunternehmer. Ist das richtig? Wenn ja, wie kann ich das
ändern. An das zuständige Finanzamt habe ich bereits
geschrieben mit dem Hinweis darauf. Jedoch kam bis heute keine
Reaktion (so typisch).

Zum Thema Gewerbe und Freiberufler solltest du einmal unter http://www.gruenderlexikon.de/magazin/neugruendung-f… nachsehen. Es kann durchaus sein, dass du als Freiberufler laufen kannst, hier sind aber die Abgrenzungen sehr schwierig, weshalb ein Steuerberater anzuraten ist. Als Kleingewerbe hat dich das Gewerbeamt vermutlich eingestuft, weil die Umsätze doch recht gering sind. Bei der Änderung der Einstufung sollte ebenfalls ein Steuerberater hilfreich zur Seite stehen können.

Muss ich meiner Krankenkasse mitteilen, dass ich
selbstständige/freiberufliche Studentin bin? Ich zahle den
üblichen Studentenbeitrag von ca. 60 Euro. Also ich bin nicht
privat oder familienversichert.

Die Krankenkasse solltest du vorsichtshalber in jedem Fall informieren. Wie sie dann weiter mit der individuellen Situation verfährt, wird sie dir mitteilen.

Meine zweite Frage ist:
Nachdem ich meinem zuständigen Bafögamt mitgeteilt habe, dass
ich nebenher Geld verdiene, bekam ich einen neuen Bescheid.
Dort wurde mir klar, dass ich wie ich bisher dachte, nicht 400
Euro im Monat dazu verdienen darf, sondern nur 330 Euro. Ich
war geschockt, weil ich immer von 400 Euro ausgegangen bin.
Grund: ein selbsständiger Student und ein angestellter Student
haben den gleichen Freibetrag von 255 Euro. Jedoch hat der
selbstständige Student keinen Abzug in der
Werbekostenpauschale wie der angestellte Student. Dies war mir
vorher nicht klar. Nun verdiene ich mit rund 380 Euro im Monat
zu viel und muss den Überschuss aus meiner eigenen Tasche
zahlen. Warum ist das so??? Wie verhält sich das mit der
Werbekostenpauschale??? Bekomme ich das Geld irgendwann
zurück? Machen die einen Unterschied zwischen freiberuflich
und selbsständig?

Bei der Werbekostenpauschale ist zu sagen, dass du diese im Rahmen einer selbstständigen Tätigkeit nicht hast. Dafür kannst du alle in Verbindung mit dem Unternehmen anfallenden Ausgaben steuerlich geltend machen, so dass diese deinen Gewinn minimieren. Damit zahlst du also nicht aus eigener Tasche, sondern mit dem Gewinn.