Selbstsicherheit & vermeiden
Hallo, guten Morgen Sedat,
(kenn Dich ja schon )
unangenehme Situation, ja - ich stimme mit Mousehunter zu, dass es sicher nicht so toll ist, gleich aufzurüsten, nur oberflächlich vermittelt so ein Pfefferspray oder sonstige Waffe ein Sicherheitsgefühl (Wer in so einer Situation schon mal war, kann das nachfühlen!) und kann eine Situation nicht nur erst recht zum Eskalieren bringen, sondern auch gegen Dich eingesetzt werden.
Ich würde Dir raten, dass Du mal bei der Polizei anrufst (wenn Du in einer größeren Stadt bist, gleich das Präsidium): Dort werden immer gute Ratschläge und auch Selbstsicherheitskurse dieser Art angeboten.
Manchmal bieten auch Polizeibeamte privat so Kurse an. Hier in München habe ich vor einigen Jahren einen mitgemacht: zu einem sehr kleinen Teil wurden (wenige, aber effektive Verteidigungs"möglichkeiten" gezeigt und geübt - also nicht gleich einen auf Kampfsport, das ginge in so kurzer Zeit wohl kaum - sondern mehr im Sinne von „Den-anderen-bei-einem-tatsächlichen-körperlichen-Angriff-mittels-Überraschungseffekt-aus-dem-Konzept-bringen“ (bzw. damit auch zeigen, dass man kein „leichtes Opfer“ ist) ----> mit dem Ziel, im Überraschungsmoment das Weite zu suchen bzw. lautstark auf sich aufmerksam zu machen.
Hauptaspekte des Kurses waren allerdings ganz andere, sehr wichtige Bereiche:
-> Wie verhalte ich mich selbst?
-> Wie mache ich aus der anonymen Masse an Leuten Einzelpersonen, die sich angesprochen fühlen und bringe sie „in die Pflicht“, zu helfen.
-> Welche landläufigen Waffen etc. werden wie eingesetzt und können welche negativen Folgen haben.
-> Und auch Aspekte wie „Vom-Aussehen-nicht-auf-Harmlosigkeit und umgekehrt schließen“ (war in meinem Fall ein Kurs für Frauen)
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Dass sich auch innerhalb eines Pulks von Leuten viele nicht „kümmern“ ist ja bekannt (und so unvorstellbar es ist, ist es doch auch nachvollziehbar: Angst haben wir alle) - da gibt es den guten, effektiven Trick, Leute persönlich anzusprechen („Sie da in der roten Jacke, helfen Sie mir“ - „Sie da mit dem blauen Pullover, informieren Sie den Straßenbahnfahrer“).
Ich kann mich auch noch erinnern, dass ein guter Rat ist, dass man sich an die Person wendet, die belästigt wird, ihr zum Beispiel anbietet: „Möchten Sie sich zu mir setzen“ - um dem Belästiger zu zeigen „hey, die Person ist nicht allein“ und der belästigten Person zu zeigen: „Du auch nicht!“.
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Ach, ich bin heute früh noch nicht so koordiniert im Kopf. Was ich eigentlich sagen wollte: Ich würde mich näher informieren, wie Du Situationen „entschärfen“ kannst - natürlich wird es Dir nicht in jeder Situation gelingen, das zum Beispiel durch „reden“ zu machen (was übrigens auch gar nicht heißen soll, einen Angreifer zu missionieren) > Du sollst aber einen möglichen Angreifer (der in der Gruppe ja auch nochmal ganz anders auftritt) auch nicht versehentlich noch großartig anstacheln. Und in der Hinsicht ist es gut, für Dich selbst mehr zu wissen.
Vor allen Dingen auch, was Du tun kannst, um - ggf. mit der belästigten Person - aus der Situation rauszukommen und danach die Polizei, etc. zu informieren.
Ach übrigens: Das ist sowieso, wenn’s geht immer eine clevere Lösung -> Dich gleich umzuschauen, ob Du nicht allgemeine Hilfe holen kannst. In öffentlichen Verkehrsmitteln den Fahrer informieren oder den Notruf-Knopf am Bahnsteig drücken - oder per Handy die Polizei anrufen. Und das vor allen Dingen auch einfach tun, und nicht noch lautstark zu verkünden „Ich rufe jetzt die Polizei!“
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Jajaja, vermutlich rät jetzt der eine oder andere, dass es besser ist, gleich zurückzuschlagen … Prost Mahlzeit, kann ich da nur sagen. Gerade, wenn Du es mit einer Gruppe zu tun hast, geht es hier auch um Nicht-klein-beigeben.
Und wer meint, er soll einen auf „allein gegen alle“ machen: viel Erfolg …
So. Jetzt aber Kaffee machen.
Viele Grüße
Gitte