Selbstverwundung

Hallo!

Ich habe eine Bekannte, die sich in regelmäßigen Abständen selbst verletzt! Wie, weiß ich nicht! Es sieht aber nicht nach einer Rasierklinge aus. Sie tut das auch immer nur an den Armen!
Leider kommt man immer sehr schlecht an sie heran, weil Sie glaubt, dass sie selber mit dem Problem fertig wird. Woher es kommt kann ich nicht sagen. Ich kenne Sie schon sehr lange und es hat sich in Ihrem Umfeld nichts merklich verändert, so dass man sagen könnte, dass sie dies deahalb tut.
Kann mir denn jemand sagen weshalb ein Mensch so etwas tut, wo man Infos im Internet dazu bekommt. Ich will Sie verstehen und Ihr helfen, auch wenn es sehr schwer ist. Bitte keine Tips, wie dass ich sie zu einer Therapie überreden soll. Das habe ich schon so oft versucht, aber sie lässt sich auf das nicht ein.

Vielen Dank für die Hilfen.
Flo

Hallo Flo

Ich hab mich bei Google mal ein bisschen schlau gemacht und die Wörter „selber verletzen“ eingegeben. Da kommen einige Seiten, und ich hab hier ein paar für Dich rausgesucht. Es gibt auch Foren, in denen die Betroffenen ihre Erfahrungen austauschen können:

http://www.webel-online.de/html/s_v_v.html

http://www.selbsthilfe-missbrauch.de/Infos/allg/tip_… (Forum)

http://www.versteckte-scham.de/SVV/Ursachen/body_urs…

Wie gesagt, es gibt einige Seiten über dieses Verhalten. Vielleicht kannst Du Deiner Bekannten mal ein paar Seiten angeben, damit sie sieht, dass sie mit diesem Problem nicht alleine ist; vielleicht hilft ihr ja dieses Wissen schon weiter.

Alles Gute und liebe Grüsse
Moni :smile:

Hallo Flo,

vorab: Dein Posting wäre besser aufgehoben im Brett Sucht und Prävention!

Das wichtigste: Für jeden Laien ist der Umgang mit Menschen die unter dem Borderlinesyndrom leiden sehr schwierig.

Sie können, wenn sie sich eindringlich mit der Krankheit und den Menschen beschäftigen, verstehen, aber sie können nicht helfen. Daher sollten alle Anstrengungen unternommen werden, den Erkrankten in eine Therapie zu bekommen. Hierbei ist sehr viel Verständnis und Einfühlungsvermögen, Fingerspitzengefühl angesagt. Angehörige und Freunde aus dem Umfeld des Betroffenen sind oft selbst einer großen Psychischen Belastung ausgesetzt und
nicht selten schnell selbst am Ende ihrer Kräfte.
Mein Wunsch, wenn Du schon keine Tipps haben möchtest, was eine Therapie betrifft, wäre dass Du Kontakt suchst zu Angehörigen, Freunden von Betroffenen.
In der Regel bekommst Du die Adressen von Selbsthilfegruppen und Freundeskreisen bei der Suchtberatungsstelle vor Ort, oft auch bei Beratungsstellen für Menschen mit Essstörungen.
(solltest Du sie dort nicht bekommen, dann kannst Du mich gerne nochmal anschreiben)

Die Borderlinestörung ist eine Persönlichkeitsstörung an der GRENZLINIE zwischen Neurose und Psychose und gehört zu den, am weitesten verbreiteten psychischen Störungen.
Die Ursachen für Borderline liegen in den Erfahrungen, die die Erkrankten in der Kindheit und Jugendzeit erleben. Erziehung und Umfeld spielen eine Rolle. Die Erfahrungen des Kleinkindes in frühem Kindesalter ist oft von großer Bedeutung. Hier sollten erfahrene Therapeuten mit dem Erkrankten „arbeiten“ Jeder Laie ist dieser Aufgabe NICHT gewachsen.
Mir ist sie vor allen Dingen in Zusammenhang mit Suchterkrankungen, hier besonders oft, Essstörungen bekannt. Neben Selbstverletzungen werden häufig Drogen, Alkohol- und Nahrungsmittelexzesse beobachtet.
Für mich ist der Umgang mit dem Borderliner, deshalb aussergewöhnlich schwierig, weil viele Betroffene sehr unterschiedliche Symptome, die wiederum unterschiedlich stark ausgeprägt sind, aufweisen.
In allen mir bekannten Fällen, habe ich immer eine extreme Beziehungsschwierigkeit zu den Menschen in ihrer unmittelbaren Nähe, meistens zum Lebenspartner, festgestellt.
Der Borderliner ist ABHÄNGIG von seinem Partner, der ihm seine Bedürfnisse erfüllt.(daher Sucht/Prävention)
Erfährt er Missachtung und Zurückweisung vom Partner lebt er seine Ennttäuschung mit Selbstverletzung, oder Drogenexzessen aus, manchmal mit Androhung von Suizid.

Spätestens jetzt lieber Flo, solltest Du wissen, was auf Dich zukommt, wenn Du gerne helfen möchtest. Wir, von der Suchtberatung sagen oft, dass die größte Hilfe oft darin besteht, NICHT zu helfen. Für alle Beteiligten.

Für den Erkrankten deshalb, weil er selbst unter einem gewissen Leidensdruck erst die
Einsicht für eine Therapie bekommt und für den Angehörigen deshalb, weil er sonst sehr schnell selbst auf der Strecke bleibt, nicht selten selbst unter psychischen Erkrankungen leidet.
Deshalb, mein ganz eindringlicher Wunsch, such den Kontakt zu Angehörigen, bitte.
Für mich die Beste Info- Seite: www.borderline-community.de
Info reicht aber NICHT aus, wichtig ist der richtige Umgang mit dem Erkrankten!! Das kannst Du auf keiner Internetseite LERNEN!!
Das habe ich nur lernen können durch Erfahrungsaustausch mit Betroffenen und Angehörigen. Therapierte Borderliner, sind ähnlich wie Suchtmittelabhängige, Zeit ihres Lebens erkrankt, auch wenn sie sich keine Verletzungen mehr zufügen.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und hoffentlich die Einsicht, Dir Hilfe zu holen, wenn Du sie brauchst!!

Liebe Grüße

Frank

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Flo

http://www.selbstverletzung.com/Hintergrunde/hinterg…

http://homepage.swissonline.ch/svv-syndrom/

http://www.andritsch.at/psychiatrie/SVV/

http://www.selbstaggression.de/Seite22_1.htm

hier sind noch ein paar links zum Thema

zu dem vorherigen Posting möchte ich noch sagen, das man sehr vorsichtig mit irgendwelchen Diagnosen sein sollte (Borderline), da die Gründe für selbstverletzendes Verhalten sehr vielschichtiger sind und es meiner Meinung nach auch garnicht von Belang ist, irgendwelche Diagnosen zu stellen, es geht um die Hilfe für die betreffenden Personen und nicht um Kategorisierungen.
Wirkliche Hilfe ist eben schwerer als Schubladen zu öffnen, leider. Nix für ungut, mußte einfach raus.

viele Grüße, schiwablue

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Hallo,

ein Mensch der sich wiederholt selbstverletzt, so wie Flo es in seinem Posting mitgeteilt hat, ist definitiv ein Mensch, der unter dem Borderline- Syndrom leidet.
Ich stelle grundsätzlich keine Diagnosen. Ein Mensch der jeden Tag viel Alkohol trinkt, ist ein Alkoholiker. Um solche Aussagen zu machen, brauch ich kein Arzt zu sein.
Es gibt auch bei Selbstverletzern, nicht ein bischen verletzen, oder nicht ganz so schlimm verletzen, genau so wenig wie es nur ein bischen schwanger gibt.
Die Krankheit ist nicht „messbar“ an der Schwere der Verletzungen. Der Grat der Verletzungen spiegelt auch umgekeht nicht das seelische Befinden wieder. Es ist eine seelische Erkrankung. Menschen, die sich wiederholt selbst etwas zufügen, wie auch immer, sind krank. Und zwar definitiv.
Wenn Flo den Eindruck hätte, das sich hier jemand ab und zu am Arm kratzt, dann hätte er bestimmt nicht mit Sorge, ein Posting im Psycho- Brett gemacht.
Es besteht nicht im Geringsten Anlass, die Geschichte zu verharmlosen, oder irgendwelche Hoffnungen zu erwecken, wo es keine gibt. Das macht die Sache nur noch schwerer.
Liebe Grüße

Frank

irreführend!
Hi Frank

es ist ja ehrenvoll für dich, ehrenamtlich in Bereich Sucht tätig zu sein, aber daraus sollte nicht unbedingt folgen, hier derartig unsinnig mit psychologischen Termini zu jonglieren. Das richtet Schaden an!! Denn in diesem Forum halten sich viele Ratsuchende auf, die es nicht verdient haben, zusätzlich zu ihrer eigenen Sorge noch verunsichert zu werden durch Falschinformationen:

Im Einzelnen:

vorab: Dein Posting wäre besser aufgehoben im Brett Sucht und Prävention!

Nein. SVV kann in keiner Weise mit durch Medikamente oder Drogen induzierten Süchten gemeinsam verhandelt werden. Ebensowenig wie Zwangshandlungen, zu denen aber SVV auch nicht unbedingt zählt.

Das wichtigste: Für jeden Laien ist der Umgang mit Menschen die unter dem Borderlinesyndrom leiden sehr schwierig.

Nicht nur für Laien. Aber SVV überhaupt unbesehen mit Borderline zu assoziieren - und das auch noch mit den hanebüchen falschen Behauptung:

ein Mensch der sich wiederholt selbstverletzt …ist definitiv ein Mensch, der unter dem Borderline-Syndrom leidet

ist schlicht verantwortungloser grober Unfug!

Zu deiner Information:

  1. hat SVV nicht notwendigerweise überhaupt einen psychopathologischen (nämlich manchmal posttraumatischen) Hintergrund. Es ist nämlich seit vielen Jahren u.a. auch eine modeartige Verhaltenserscheinung unter Jugendlichen, die sich in der Regel nach einigen Jahren von allein verflüchtigt.

  2. tritt SVV durchaus auch , aber keinesfalls zwingend(!!), im Zusammenhang mit der sowieso überaus komplexen Borderline-Persönlichkeitsstörung auf. Aber ein Rückschluß von SVV auf BL ist ein Schluß, als ob du aus irgendetwas Vierbeinigem schließt, daß es sich um einen Hund handelt - worunter dann auch dein Küchentisch fällt. Absolut widersinnig!

Für Flo sind zur ersten Orientierung die Links sinnvoll, die er von Moni und schiwablue bekommen hat. Dein durch überhaupt gar nichts zu motivierender Hinweis auf das für einen Laien, also auch für dich, nur schwer zu erfassende BS trägt hier nur zur Beunruhigung bei und bringt sonst gar nichts.

Und die übrigen Äußerungen über den einmal gemachten Fehlschluß sind ebenso unverantwortlich - zumal du dir in den Augen unkundiger Leser in deiner Vika einen Anschein von Sachkundigkeit beilegst:

Die Borderlinestörung ist eine Persönlichkeitsstörung an der
GRENZLINIE zwischen Neurose und Psychose und gehört zu den, am
weitesten verbreiteten psychischen Störungen.

Das zweite ist richtig. Das erste ist der Kenntnisstand von vor ca 30 Jahren, als Kernberg und andere versuchten, überhaupt diese komplexen Erscheinungen unter einem Syndrom zusammenzufassen. Die Forschung ist inzwischen viel weiter: BL hat weder mit psychotischen noch mit neurotischen Erscheinungen etwas zu tun. Sie zählt zu einer Gruppe von Persönlichkeitsstörungen. Suchtverhalten kann dabei auch auftreten, aber in diesem Fall das Suchtverhalten allein als solches zu therapieren, kann verhängnisvolle Folgen haben.

Mir ist sie vor allen Dingen in Zusammenhang mit
Suchterkrankungen, hier besonders oft, Essstörungen bekannt.
Neben Selbstverletzungen werden häufig Drogen, Alkohol- und
Nahrungsmittelexzesse beobachtet.

ja - kann alles vorkommen im Zusammenhang mit BL, ist aber nur dann von Bedeutung, wenn eine ganze Menge bestimmter(!) anderer Erscheinungen zusätzlich vorliegen, die ihrerseits in der Suchttherapie nichts zu suchen haben.

In allen mir bekannten Fällen, habe ich immer eine extreme
Beziehungsschwierigkeit zu den Menschen in ihrer unmittelbaren
Nähe, meistens zum Lebenspartner, festgestellt.

Das „immer“ ist wiedrum schlicht eine Falschinformation!
Aber dieser Thread ist nicht dazu da, um das richtig zu stellen.
Und was, um Himmels willen, hat dieses Kurzreferat (das wiederum den schon erwähnten Vierbeiner-Kurzschluß enthält) noch mit der Anfrage von Flo zu tun??

Der Borderliner ist ABHÄNGIG von seinem Partner, der ihm seine
Bedürfnisse erfüllt.(daher Sucht/Prävention)

Erfährt er Missachtung und Zurückweisung vom Partner lebt er
seine Ennttäuschung mit Selbstverletzung, oder Drogenexzessen
aus, manchmal mit Androhung von Suizid.

In dieser crashkursartigen Kurzfassung wiederum unverantwortlicher grober Unfug, der dazu beiträgt, Unkundige in heillose Verwirrung zu stürzen!

… Wir, von der Suchtberatung sagen oft, dass die größte Hilfe oft darin besteht, NICHT zu helfen. Für alle Beteiligten.

Das kann man in diesem Fall von Sachunkundigkeit auch nur hoffen.

Therapierte Borderliner, sind ähnlich wie Suchtmittelabhängige, Zeit ihres Lebens erkrankt, auch wenn sie sich keine Verletzungen mehr zufügen.

Es ist in der Psychotherapie absolut unüblich - und bei Persönlichkeitsstörungen sogar abwegig - von „Krankheit“ zu sprechen …

Sorry - ich fühlte mich genötigt, deutlich zu werden. Du hast es sicher „gut gemeint“.

Gruß

Metapher

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Hallo,

ein Mensch der sich wiederholt selbstverletzt, so wie Flo es
in seinem Posting mitgeteilt hat, ist definitiv ein Mensch,
der unter dem Borderline- Syndrom leidet.
Ich stelle grundsätzlich keine Diagnosen.

dein erster Satz IST eine Diagnose

Es ist eine seelische

Erkrankung. Menschen, die sich wiederholt selbst etwas
zufügen, wie auch immer, sind krank. Und zwar definitiv.

das das eine seelische Verletzung ist, die sich in SVV äußert habe ich nicht bestritten

Es besteht nicht im Geringsten Anlass, die Geschichte zu
verharmlosen, oder irgendwelche Hoffnungen zu erwecken, wo es
keine gibt. Das macht die Sache nur noch schwerer.

ich habe weder verharmlost noch Hoffnung gemacht.
ohne einen Menschen jemals gesprochen oder gesehen zu haben, nur aufgrund eines Symptoms zu beurteilen und zu diagnostizieren, halte ich für äußerst gefährlich und es hilft dem Fragesteller in keinster Weise weiter, außer ihn in der Sicht der betreffenden Person zu verunsichern.

und da unsere Diskussion ihm auch nicht weiterhilft und an seiner Frage vorbei geht, werde ich dazu nichts mehr sagen.

Liebe Grüße

schiwablue

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Hilfe keine Diskussion
Hallo Leute!

Sehr ehrenwert, dass Ihr mir helfen wollt. Aber leider ist mir und anderen, die sich für dieses Thema interessieren, warum auch immer, nicht geholfen, wenn Ihr Eure Diskussionen hier austauscht. Ich komme momentan nicht mehr so ganz mit. Wenn jemand mit einer Antwort nicht einvestanden ist, kann er gerne seine Sichtweise hier schildern. Will jemand hier jemanden angreifen, deutlich werden, etc. dann bitte per Mail an denjenigen.

Vielen Dank meinerseits

Klarstellung
Hi Metapher,

es ist nicht meine Art jeden Satz auseinander zu nehmen und zu wiederlegen.
Unterschiedliche Menschen haben unterschiedliche Sichtweisen.

Ich kann nur für mich sprechen und sagen , dass ich im Laufe der Jahre mit bestimmt über 100 Patienten gesprochen habe, die an dieser Erkrankung leiden. Ein Patient in der Psychiatrie leidet an einer seelischen Erkrankung. Das ist nun mal so. Ich bin dafür die Dinge beim Namen zu nennen. Wenn Du nicht von Krankheit sprechen möchtest, dann ist das Deine Art die Dinge zu sehen, so wie es jedem zusteht. Die Patienten, die ich besuche jedenfalls sprechen selber davon, krank zu sein. Als einfacher Mensch mit einfachem Bildungsstand erlaube ich mir, das so zu sehen.

Ich habe sehr deutlich darauf hingewiesen, dass für mich der Umgang schwierig ist, weil die Symptome sehr unterschiedlich sind. Das grundsätzlich Drogenexzesse einhergehen, habe ich nicht behauptet, genauso wenig wie Essstörungen. Es tritt OFT, HÄUFIG auf. Das waren meine Worte. Ich selber habe eine 9 Monate Therapie in einer Psychosomatischen Klinik gemacht. Während dieser neun Monate habe ich jeden Tag Gruppentherapie mit Selbstverletzern gehabt. Die Therapeuten nannten sie Borderliner.( Es hat sich hier keineswegs um eine Suchttherapie gehandelt, sondern vielmehr um eine Verhaltenstherapie mit Patienten, die an verschiedenen seelischen Erkrankungen litten.) Ich habe während dieser Zeit mehr von ihnen erfahren, als ich von meinen Besten Freunden jemals erfahren werde. Ich gehe heute zweimal wöchentlich für ehrenamtliche Tätigkeiten in die Psychiatrie und spreche mit Patienten, darunter sind viele Selbstverletzer. In den letzten 2 Jahren ist mir niemand bekannt geworden, der nicht auch süchtiges Verhalten zeigte.

Bitte lesen: MIR IST NIEMAND BEKANNT!! Es gibt andere Menschen, denen andere bekannt sein mögen, die ein anderes Verhalten haben. (Du nimmst es ja auch sehr genau).

Menschen, die sich selbst verletzen neigen nun mal dazu, sich selbst weh zu tun, sich selbst zu schädigen und ich wiederhole mich hier, dass passiert OFT auch mit Alkohol, Drogen, Essstörungen. Es ist MEINE Erfahrung und nur das: MEINE!!!
Ich bin dafür die Dinge so darzustellen, wie ich sie erlebt habe. Ich habe in dem Zusammenhang von „mir bekannten Menschen“ gesprochen. Es gibt natürlich Menschen, die mir nicht bekannt sind und denen es anders ergangen ist. Ich freue mich über jede Erfahrung, die jemand anders gemacht hat und mitteilt.

Wenn wir so vorsichtig agieren, dass wir bei jeder Erkrankung auch etwas anderes vermuten, dann kommen wir nie auf einen Punkt. Die Wahrscheinlichkeit, dass es auch eine andere Begründung gibt, wenn sich jemand regelmäßig selbst verletzt, ist sehr gering. Das ist aber bei JEDER Erkrankung so. Es gibt immer, überall auch noch eine andere Theorie.

Mir ist es vor nicht all zu langer Zeit passiert, dass ich wegen einer Nervenerkrankung 3 Ärzte konsultieren musste. Sie haben drei verschiedene Diagnosen gestellt. Das ist doch nicht ungewöhnlich. Sie haben unterschiedliche Sichtweisen. Zunächst verunsicherte mich das, bis mir ein vierter Arzt sagte, er wüsste nicht, was ich habe.
Entscheidend für mich war, was ich aus den vier unterschiedlichen Aussagen, für mich rausgezogen habe. Mein Körper ist mir am Besten bekannt. Wie, welcher Arzt etwas nennt ist mir Wurst.

Ich bin kein Experte und möchte auch nicht als Suchthelfer verstanden werden.
Ich bin ein einfacher Mensch und habe mit Menschen gesprochen, die davon betroffen sind. Das habe ich hier zum Besten gegeben, mehr nicht. Es sind keine grundsätzlichen Aussagen, sondern meine Erfahrungen, die ich mit diesen Menschen gemacht habe.
Wenn Du Aussagen von mir wiederlegen möchtest, dann kannst Du das gerne tun.
Ich würde mir nur wünschen, Du pickst Dir nicht die Sätze so raus, wie Du sie gebrauchen kannst. Meine Erfahrungen, die ich mitteilen wollte, begannen mit den Worten: „In allen mir bekannten Fällen…“ „Für mich ist der Umgang schwierig…“

Meine „Sachkundigkeit“ beziehe ich nicht aus irgendwelchen schlauen Büchern, sondern NUR und ausschließlich aus den Erfahrungen, die ich selbst gemacht habe im Umgang mit Betroffenen. Die vielen Gespräche, die ich geführt habe, sind die Grundlage dessen, was ich hier wiedergebe.
Sollte hier ein anderer Eindruck, durch die ein, oder andere unglückliche Formulierung von mir entstanden sein, möchte ich es somit als Klarstellung verstanden wissen.

Ich werde mir hier nicht die Mühe machen etwas Angelesenes weiterzugeben, denn dann brauch ich nur auf die Bücher, oder Links zu verweisen.
Hatte übrigens Gestern Abend noch eine Info- Veranstaltung vor 20 Patienten in der Psychiatrie. Diese Patienten waren alle Polytox (Mehrfachabhängig). 6 dieser Patienten haben sich als Selbstverletzer geoutet. Es waren Patienten im Alter von 12-30 Jahren.
Für sie alle ist es keine Modeerscheinung, sondern eine sehr ernste Erkrankung, wie Du sie nennen willst ist mir persönlich egal.
Unter den Suchtkranken, hier vor allem junge Patienten, die polytox sind, ist in den letzten Jahren eine Vielzahl an Selbstverletzern. Merkwürdig?? Nein, NUR MEINE ERFAHRUNG und keine grundsätzliche Aussage, die für alle zutrifft.

etwas ärgerlich, aber dennoch lieb gemeinte Grüße

Frank

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Hi Frank,

Mann, dein Posting raucht ja noch immer - hat mir gut gefallen und trotz des ernsten Themas Spass gemacht ihn zu lesen.

MfG Harald

Hallo Flo…

ich kann hier keinen allgemeingültigen ratschlag geben, ich kann nur aus eigener erfahrung sprechen.
ich hab auch einen lieben bekannten, der borderliner ist. und daher kann ich nur sagen, was seine motivation ist, sich zu schneiden.
er wurde vom säuglingsalter an sexuell mißbraucht und schwer mißhandelt. hat die diagnose mps-multiple persönlichkeitsstörung ( also viele persönlichkeiten in einem menschen )und ist eben borderliner. manchmal hat er das gefühl, nicht mehr da zu sein, er fühlt sich nicht mehr, dann fängt er erst an, sich zu kneifen, fühlt auch das nicht. letztendlich schneidet er sich. der schmerz und die blutenden schnittwunden beruhigen ihn, lassen ihn sich selbst wieder fühlen.
danach fühlt er sich schlecht, schuldig, hat ein schlechtes gewissen.
wichtig ist es, daß er weiß, er wird gemocht, geliebt auch wenn er sich schneidet. wichtig sind auch gespräche darüber. ihm zu zeigen, daß er da ist.
zudem behandle ich ihn seit einiger zeit mit fern-reiki und freue mich darüber, daß es ihm hilft und er sich nun seit vielen monaten nicht mehr geschnitten hat.
man darf nicht vergessen, daß man es hierbei nicht nur mit einer krankhaften störung zu tun hat, sondern mit menschen. für jeden ist etwas anderes passend und hilfreich. fühl einfach rein und vor allem, rede offen mit deiner bekannten darüber.
ich wünsch dir viel kraft
liebe grüße
lunatics wife

SVV - jetzt als FAQ
Hallo Flo,

Dein Artikel ist nicht der erste, der nach dem Thema SVV fragt. Darum habe ich mich entschlossen, eine FAQ zum Thema zu recherchieren. Grundsätzlich steht dort auch nicht viel Neues für Dich, aber die Informationen, Links und Tips sind dort einmal zusammengetragen.

Wenn es Dich interessiert, kannst Du Dir die FAQ hier [FAQ:896] anschauen.

Liebe Grüße, Nike (Mod)