Hallo liebe Forenmitglieder,
ich habe eine Frage bezüglich der Immunbiologie.
Wir haben vor kurzem eine Klausur geschrieben und sollen die nun korrigieren. Eine Aufgabe war es, die Entwicklungsschritte zur angeborenen Immunantwort zusammen zu fassen (also von Zygote bis zur Einzelzelltypen). In diesem Zusammenhang sollten wir die differentielle und selektive Genaktivität erklären. Bei Ersterem hatte ich keine Probleme, aber beim Zweiten ist mir nur eingefallen, dass damit das Aufspalten der Granulocyten in drei weitere „Bereiche“ (Neutrophile, Eosinophile und Basophile) gemeint sein könnte. Das war wohl richtig, aber nicht vollständig, da mein Lehrer mir da „Membramproteine“ an den Rand geschrieben hat. Leider kann ich damit rein gar nichts anfangen.
Weiß also jemand von euch, in welchem Zusammenhang Membramproteine, Granulocyten und selektive Genaktivität stehen? Oder was selektive Genaktivität allgemein bedeutet? (Ich weiß nur, dass Selektion Auslese bedeutet…)
Vielleicht kann mir ja jemand von euch weiterhelfen, meine Biobücher und das Internet konnten es nicht 
Liebe Grüße,
Hannah
P.S: Ich bin 12te Klasse, Grundkurs Bio (P5)
Hallo!
Weiß also jemand von euch, in welchem Zusammenhang
Membramproteine, Granulocyten und selektive Genaktivität
stehen? Oder was selektive Genaktivität allgemein bedeutet?
(Ich weiß nur, dass Selektion Auslese bedeutet…)
Ich nehme mal an, dass selektive Genaktivität und differenzielle Genaktivität das gleiche ist. Unter dem Begriff kenne ich es. Es bedeutet, dass zwar alle Zelletypen über die gleiche Ausstattung an Genen verfügen, aber nur jeweils einen Teil davon Abrufen. Man sagt: „exprimieren“. In der Regel geschieht das dadurch, dass die Transkription verstärkt oder (häufiger) unterbunden wird. Beispiel: Jede Zelle verfügt über das Gen für Opsin (Proteinbestandteil des Rhodopsins). Aber nur in den Stäbchen und Zapfen der Netzhaut wird tatsächlich Opsin gebildet. Genauso ist es mit den Zellen des Immunsystems, die je nach Zelltyp eine unterschiedliche Ausstattung mit Oberflächenproteinen haben (MHC, CD4, CD8, Rezeptoren, …)
Michael
Erst mal danke für die schnelle Antwort.
Wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass das beides das Gleiche ist. Dann hätte ich für zwei Aufgabenstellungen ja die gleiche Antwort liefern müssen…oder?
Liebe Grüße,
Hannah
Weiß also jemand von euch, in welchem Zusammenhang
Membramproteine, Granulocyten und selektive Genaktivität
stehen? Oder was selektive Genaktivität allgemein bedeutet?
(Ich weiß nur, dass Selektion Auslese bedeutet…)
Ich weiß auch nicht, ob ich aufgrund Deiner Beschreibung den Kern der Sache treffe: Membranproteine vermitteln das „außen“ der Zelle mit dem „innen“. Bei Immunzellen haben sowohl B- Zellen als auch T-Zellen Rezeptorproteine (das sind Membranproteine) für Antigene. Diese werden gebunden, wobei durch die Verbrückung von B- und T- Zelle die Immunantwort angeworfen (getriggert) wird. Die Membranproteine reichen durch die Zellmembran und lösen dann im Innern die Synthese von Antikörpern aus.
Ich bin erstaunt, dass man im Gymnasium so detaillierte Prozesse anspricht.
Udo Becker
Ich weiß auch nicht, ob ich aufgrund Deiner Beschreibung den
Kern der Sache treffe: Membranproteine vermitteln das „außen“
der Zelle mit dem „innen“. Bei Immunzellen haben sowohl B-
Zellen als auch T-Zellen Rezeptorproteine (das sind
Membranproteine) für Antigene. Diese werden gebunden, wobei
durch die Verbrückung von B- und T- Zelle die Immunantwort
angeworfen (getriggert) wird. Die Membranproteine reichen
durch die Zellmembran und lösen dann im Innern die Synthese
von Antikörpern aus.
Danke für die Antwort. Verstehen tue ich das, aber leider weiß ich nicht, wo bei diesen Schritten die selektive Genaktivität notwendig ist. Meinen Sie den ganzen Vorgang an sich oder nur eine bestimmte Stelle ?
Liebe Grüße,
Hannah
Danke für die Antwort. Verstehen tue ich das, aber leider weiß
ich nicht, wo bei diesen Schritten die selektive Genaktivität
notwendig ist. Meinen Sie den ganzen Vorgang an sich oder nur
eine bestimmte Stelle ?
Ob es einen Unterschied bei den Begriffen selektiv und differenziell gibt, weiß ich leider auch nicht. Wenn Antikörper in B Zellen induziert werden, muss ja so etwas wie Michael Bauer beschrieben hat, passieren. Nur dass ausschliesslich die Gene aktiviert werden, die auf das angebotene Antigen passen. Es werden zunächst viele Arten von mehr oder weniger gut passenden Antikörpern gebildet, aber diejenigen die weniger gut reagieren verschwinden wieder, während die gut passenden (hoch affinen) selektiert werden (Reifung der Immunantwort). Vielleicht meinte Dein Lehrer diesen Mechanismus.
Grüße Udo Becker