Hi
Ein Haus Baujahr 1962 wurde im Winter 2010/11 kernsaniert ,
also unter anderem auch eine völlig neue Elektroinstallation ,
neue Kabel , neuer Sicherungsschrank und neue Unterverteiler
in jeder Etage , laut Angebot nach neusten Stand der
Vorschriften .
Das wäre völlig unnötig zu vereinbaren, denn bei einer solchen Erneuerung sind die aktuell geltenden VDE Vorgaben sowieso bindend.
nach dem Einzug im Juli 2011 traten so nach und nach Fehler
auf , der dieser Elektrofachbetrieb beseitigen sollte .
inzwischen ist Dezember 2012 und die Firma ist trotzt
mehrfacher telefonischer Aufforderung , schriftlicher
Anmahnung , Rechtsanwaltandrohung bis zum aktuellen Datum
nicht erschienen.
Ein anderer Elektrofachbetrieb wurde beauftragt ,
Ich hätte vorher den Stand der Dinge gutachterlich dokumentiert!
Fehler 1 : Aussenleuchte :
Ha, DEN Fehler hab ich schon gefunden: Es muss „Außenleuchte“ heißen…
es soll eine Aussenleuchte mit
Bewegungsmelder angeschlossen werden , die im Flur einen
zusätzlichen Schalter hat womit man die Leuchte auf
Dauer-leuchten umschalten kann.
Das geht gar nicht mit jeder Kombi-Leuchte.
Wenn du ne BWM-Leuchte hast, die nur drei Klemmen hat (L-N-PE), dann kannst du da kein Dauerlicht draus machen, ohne sie umzubauen (sofern man überhaupt an die betreffenden Teile heran käme).
Aus der Wand kommt ein 5x 1,5 NYM ,( die der erste Fachbetrieb
einfach nicht montiert hat ) aber anscheinend ist es nicht
heraus zu finden wie das angeschlossen werden muss .
Na, man hängt einen Signalgeber dran und verfolgt die Leitung, wenn sie wirklich nirgends angeschlossen zu sein scheint.
Wenn die Leuchte nicht umbaubar ist, dann behilft man sich in der Regel mit einem „Öffner-Taster“, der die Spannungszufuhr zur Leuchte kurz unterbricht. Dann leuichtet sie bei Spannungswiderkehr so lange wie eingestellt.
Ich empfehle aber IMMER BWM und Leuchte separat zu kaufen.
Ein MArken-BWM ist in Funktion und Reichweite überlegen.
Der hat oft auch eine Dauer-AN und Dauer-AUS Funktion, einzustellen über eben jenen Öffner-Taster.
Fehler 2 : Küchendeckenlampe : aus der Decke hängt ein 3x1,5
allerdings mit der Farbkennung : Rot/Grau/Schwarz
Mit einem Duspol wurde ausgemessen das schwarz = L ist und
Grau = N ist .
Es wurde eine Lampe angeschlossen und beim betätigen des
Schalters bekam man am Lampengehäuse eine geschossen , da man
annahm das der Rote = PE ist
Also: Das „Deckenstück“, also die Leitung zur Deckenleuchte, wurde NICHT erneuert. Das ist je nach Zustand der Leitung nachvollziehbar.
Ich selber belasse die Deckenstücke auch bei Sanierungen soweit wie möglich, da es sehr aufwändig ist, sie zu ersetzen. Stemmarbeiten überkopf in einer Betondecke!
Ich hätte auch angenommen, das Rot PE ist.
ABER: Früher gab es keine Dimmer, da war eine Serienschaltung üblich. Und dann war sw der erste Schaltdraht, rt der zweite und gr der Neutralleiter. PE? Nö. Gab es nicht. Die Decken waren hoch, die Leuchte außerhalb des Handbereichs, wen stört es, dass es beim Lampenwechsel mit einer Holzleiter an den Fingern kribbelt.
Es ist aber nicht nachvollziehbar, warum man dies so belassen hat!
Wenn ICH ein altes Deckenstück am Auslass lediglich „anfrische“ (Leuchtenauslass ein Stück versetzen, damit frische Adern herausgucken), dann klemme ich es selbstverständlich neu an. Und zwar nach L, N, PE = sw, gr, rt.
laut Beschriftung gibt es in der Etage 4 FI’s , einen 3fachen
für den Herd , einen für das Bad , einen für Licht und einen
für die Steckdosen der gesamten Etage .
Wirklich? Das passt nicht. Es sollten keine FI-Schalter sein, denn dreifache gibt es nicht. Es sind wohl nur Sicherungsautomaten.
Und warum da ein dreifacher (teurer) und nicht drei einzelne für den Herd eingebaut wurde, weiß wohl nur der ausführende Elektriker.
Fehler 3 : Fi Schutz im Wohnzimmer
bei der Prüfung durch den Duspol ,( N gegen PE )
N gegen PE? Dabei löst ein FI-Schalter nur aus, wenn:
- über den FI Strom fließt
- N gegen PE recht niedrohmig verbunden wird
Bitte richtig prüfen, also L gegen PE. Oder besser richtig messen mit einem Installationstester.
ALLE Steckdose MÜSSEN über einen 30mA FI laufen.
Fehler 4 : E Herd : es kommt ein 4 x 1,5 aus der Wand ,
gelegentlich bei unglücklich gewählten 3 Platten fliegt die
Sicherung heraus
( 2 schwarze , blau und grün )
So eine Leitung gab es nie. Im Ernst.
Hier haben wir gleich mehrere Fehler:
- Zum Elektroherd ist bei Drehstromversorgung eine 5adrige Leitung zu legen.
- 2010 waren die Aderfarben für 5adrig sw-bn-gr-bl-gg. 4adrig sw-bn-gr-gg. sw-sw-bl-gn (also grün, nicht gelb-grün) sind vermutlich alte Einzeladerleitungem im Leerrohr. Hier wurde STRÄFLICH nicht erneuert.
- 1,5mm² ist zu knapp bemessen. Es gehört da eine 5x2,5mm² hin.
Fehler 5 : 4 Steckdosen im Dachgeschoss / Speicher /
Gästezimmer ( alles DG ) gehen überhaupt nicht .
Wow, mir fehlen die Worte.
Aber auch da lässt sich mit einem Kabelortungsgerät der Verlauf rekonstruieren.
Ich las, dass das 22k€ gekostet hatte, was ne Menge ist, aber je nach Umfang der Arbeiten auch nachvollziehbar ist (das war sicher kein 80m² Haus, gell?).
Deckenstücke belassen kann man machen, der Rest ist - tja - Pfusch.