OT: Denken Tiere?
Hallo Franz,
die von dir gestellte Frage ist nicht ohne weiteres zu beantworten. Ich denke, die würde durchaus einen eigenen diskussionsstrang rechtfertigen, falls sie dich wirklich interessiert… ich habe natürlich meine Meinung dazu, aber ich glaube nicht, da den Stein der Weisen gefunden zu haben. Verschiedene meinungen würden sicherlich ein reflektierteres Bild für dich ergeben als meine allein (ich weiß nicht ob Moderatoren hier splitten und diesen quasi doch neuen Strang separieren können?).
Da wäre zunächst die Frage, wie man „Denken“ definiert.
Laut Wiki: „Unter Denken werden alle Vorgänge zusammengefasst, die aus einer inneren Beschäftigung mit Vorstellungen, Erinnerungen und Begriffen eine Erkenntnis zu formen suchen, mit dem Ziel, damit brauchbare Handlungsanweisungen zur Meisterung von Lebenssituationen zu gewinnen“
Wenn man so definiert, ist sicherlich auch das Betteln eines Hundes am Tisch Ergebnis eines Denkprozesses. Immerhin wird er sich wohl erinnern, dass dieses verhalten schon zum Erfolg geführt hat.
Einige Tiere sind in meinen Augen definitiv in der Lage zu „denken“. Papageienvögel und Rabenvögel zB sind in der Lage auch abstraktere Problemlösungen zu finden. Also von Krähen zB bin ich überzeugt, dass sie nicht nur reine Instinkthandlungen durchführen. Einige Tiere haben nachgewiesen dei fähigkeit zur Selbsterkenntnis, wie zB Elstern, Menschenaffen, delphine usw.
Ich bin aber der Meinung, dass das Denken bei Tieren natürlich anders abläuft als bei uns. Bei uns basiert das Denken meist auf Sprache, aber ich glaube, das diese nicht Grundvorraussetzung dafür ist (je nachdem, wie weit oder eng man den begriff auffasst). Aber wenn man zB Menschenbabys ein denken zugesteht, so gibt es keinen grund, dieses anderen tieren vorzuenthalten.
Wenn du da mal was zu sagen könntest,
liebe Atrox es wäre interessant wie die Wissenschaft dazu
steht.
Oh, das war jetzt eher meine Meinung… ich bin nicht die Wissenschaft
. Die Wissenschaft ist da immernoch zwigeteilt. Ich denke aber bei den meisten hat sich mittlerweile die Erkenntnis durchgesetzt, dass zumindest einige Tierarten auch geistig einiges zu bieten haben, abseits von puren Instinkhandlungen. Kritiker berufen hier sich gerne auf den „Schlauer Hans Effekt“, von dem sich die Wissenschaft schon einmal hat täuschen lassen…gebrannte Hunde
(einfach mal entsprechend nach dem Begriff googeln, der Schlaue Hans war ein buchstabierendes und rechnendes Pferd.
Viele sind zB der Meinung, dass Hund absolut nicht in der Lage sind, von selbst zu erkennen, dass sie gerade was falsch gemacht haben, und führen entsprechend zu interpretierende Reaktionen auf die reaktion des Halters auf das vergehen zurück. das könnte man fast glauben… aber ich habe erfahrungen gemacht, die mich daran zweifeln lassen, dass man das so strikt sehen kann. Da kommt man zB heim und bemerkt erst an der seltsamen reaktion des Hundes, dass irgendwas nicht stimmt, und begibt sich auf die Suche und findet zB den ausgehölten marzipanstollen in der Küche. Ohne das Verhalten des Hundes hätte man den Stollen vermutlich erst viel später entdeckt. das heißt für mich, natürlich wurde dem hund anerzogen, was falsch ist, dass weiß er nicht von allein (wie bei Kindern übrigens auch), aber wenn das einmal sitzt, weiß er unter Umständen sehr wohl, wann er etwas tut, was nicht sein sollte, und kann Folgen (das saure frauchen) abschätzen. Dieses vermögen einem hund abzusprechen erscheint für mich als halter eines Hundes, der mir das Gegenteil beweist als genauso abwägig, wie Hunden (und anderen tierarten) das Träumen anzusprechen (diese Meinung gab es auch verdammt lange, und sicherlich noch zum teil)
Lieben gruß
Aj