Seltsames aus der Natur

Hallo

Ich suche Kuriositäten aus der Tier- oder Planzenwelt.
Hier mal ein paar Beispiele was ich meine:

  • Die Männchen bestimmter Tintenfischarten packen bei der Paarung ein Samenpäckchen auf eines ihrer Tentakel. Das Tentakel löst sich dann vom Körper und schwimmt selbständig zum Weibchen um es zu befruchten.
  • Nachdem die Jungen einer Spinnenart aus ihrem Kokon geschlüpft sind, sammeln sich sich (zu hunderten?) an ihrer Mutter. Die Spinnenmutter beginnt dann durch bestimmte Bewegungen mit den Beinen die Jungen dazu anzuregen sie aufzufressen.
  • Ein wurmartiger Parasit lässt sich von Schnecken fressen. In deren Körper wandert er dann in Richtung Schneckengehirn und übernimmt so die Kontrolle über seinen Wirt. Im Kopf der Schnecke steuert er diese auf einen hohen Baum hinauf. Der Wurm ist durch die Haut der Schnecke sichtbar, da er sehr auffällig gefärbt ist. Durch hin und her Bewegungen des Wurmes scheint der Schneckenkopf zu pulsieren und wirkt daher sehr auffällig. Zumal sich die Schnecke auf einem hohen Baum befindet, ist sie so schnell gefundenes Fressen für Vögel. Vögel sind die eigentlichen Wirte des Parasiten, die Schnecke benutzt er nur um an sein Ziel zu gelangen.

Kann jemand diese Beispiele bestätigen und vielleicht sogar Links posten die weitere Informationen enthalten? Oder kennt jemand die genauen Namen der in den Beispielen beschriebenen Tiere?

Besonders dankbar wäre ich für weitere Beispiele solche Kuriositäten aus der Tier- oder auch Planzenwelt.

Danke im Vorraus

Hallo

Ich suche Kuriositäten aus der Tier- oder Planzenwelt.

meine buchtips:

http://www.amazon.de/Warum-wei%C3%9Fe-Pudel-eine-sch…

http://siris-libraries.si.edu/ipac20/ipac.jsp?uri=fu…

http://de.wikipedia.org/wiki/Vitus_B._Dr%C3%B6scher

sowas?
tilli

Noch ein Buch von Dröscher, mein persönlicher Favorit(-:

„Ein Krokodil zum Frühstück - Verblüffende Geschichten vom Verhalten der Tiere“

Pepsis formosa
Moin,

fang mal hier an, falls das Vieh Dich interessiert:
http://www.tierdoku.com/index.php?title=Tarantulafalke

Und nebenbei:

(…) die Schnecke benutzt er nur
um an sein Ziel zu gelangen.

Wann hört endlich das Denken auf, dass genetisch bedingte Anlagen oder Verhaltensweisen einen bestimmten Zweck verfolgen?

Pit

‚Zweck‘
Hallo Pit,

(…) die Schnecke benutzt er nur
um an sein Ziel zu gelangen.

Wann hört endlich das Denken auf, dass genetisch bedingte
Anlagen oder Verhaltensweisen einen bestimmten Zweck
verfolgen?

ich geb dir da prinzipiell schon Recht:
Genetisch bedingte Anlagen bzw. die Verhaltensweisen werden nicht „mit Absicht“ geschaffen - der Parasit wird sich sicher nicht denken: „Ach, die Schnecke manipuliere ich jetzt so und so, damit…“

Jedoch kann man sagen: Die Manipulation der Schnecke durch den Parasiten bringt für den Parasiten einen Vorteil (von dem er, höchstwahrscheinlich, nichts weiß).
Es erfüllt also durchaus einen „Zweck“, in dem Sinne, dass „mit“ die Art „erfolgreicher“ sein dürfte als „ohne“.
Ich finde, das darf man hier und in ähnlichen Fällen durchaus verkürzt so ausdrücken - vom „Sonnenaufgang“ oder „der tageszeitlichen Variation des Sonnenstandes“ zu sprechen, ist ja auch in Ordnung, obwohl wir wissen, dass sich nicht die Sonne um die Erde dreht.
Man muss sich eben nur darüber im Klaren sein, dass es sich um eine bewusste Entscheidung a la „ich mache dies, weil…“ handelt.

Viele Grüße,
Nina

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Hi

Mal was aus der Pflanzenwelt:

Verschiedene Pflanzen können sich „Hilfe“ bestellen, wenn sie angefressen werden, so zum Beispiel die Kartoffelpflanze. Wird sie z.B. von Raupen angeknabbert, strömt aus der Wunde ein Lockstoff für Raubwanzen aus, diese können den Geruch auch von weit her noch erkennen und fliegen zu der angefressenen Pflanze, um die Schädlinge zu fressen.

Für Biologen noch intressanter sind Dreier-Symbiosen, die lange Zeit für unmöglich gehalten wurden. Da gibts (für Laien relativ kompliziert zu erklären) Würmer im Meeresboden, die ohne Maul und Darm auskommen, da sie sich zwei verschiedene Bakterienarten „halten“, die beide auch noch von dieser Symbiose profitieren. Jeder gibt jedem etwas und jeder nimmt von jedem etwas. Sehr selten.
http://www.mpi-bremen.de/Binaries/Binary4483/figure4…

Erst kürzlich stand in der Zeitung ein Artikel über drei größere Waldtiere (Affe, Raubvogel, Bodenbewohner???) die gemeinsam Jagen bzw sich vor Räubern schützen. Ich kann mich leider nicht dran erinnern. (btw, weiß jemand, was ich meine? welche Tiere waren es genau?)

Grüße

Laralinda

Hallo,

bei der Paarung von Gottesanbeterinnen frisst das Weibchen das etwas kleinere Männchen auf. Aber nicht etwa nach, sondern bereits während der Paarung! Hinten macht „er“ noch munter weiter, während „sie“ vorne schon mal anfängt zu knabbern. Mahlzeit!

Schöne Grüße

Petra

Ich probiere nochmal, wurde mein erstes post zu diesem Thema wegen ‚OT‘ oder unverständlich gelöscht:

„Ich finde es auch z.B. überaus erstaunlich wie sich eine Spezies ihr
Balzverhalten dahingehend entwickeln konnte sich alle möglichen
Substanzen in die unterschiedlichsten Körperteile zu stopfen damit
und damit eine größere Fitness zu suggerieren.“

Ich finde das überhaupt nicht OT. Zum Ausdruck wollte ich bringen, dass ‚seltsames aus der Natur‘ sehr vom Betrachter abhängt. Ich finde es absolut nicht ‚seltsam‘ wenn die Gottesanbeterin ihr Männchen auffrisst - das hat einen biol. Sinn - es liefert ihr nämlich Nahrung. Auch andere Verhaltensweisen sind nicht seltsam sondern höchstens interessant. Dazu gehören auch sehr viele Verhalten vom Tier Mensch - wie z.B. Siliconeinlagen in Milchdrüsen, nur damit diese größer erscheinen - allerdings nicht mehr Milch geben sondern nur eine größere Fitness suggerieren sollen.

Ich hoffe das ist verständlicher.

Ich suche Kuriositäten aus der Tier- oder Planzenwelt.

Jetzt könnte man wieder darüber diskutieren ob Menschen Teil der Tierwelt sind… Gelle?
Als Threaderöffner nehme ich mir einfach mal die Frechheit heraus zu behaupten, dass dein Beitrag doch offtopic ist.

Danke für den Link.

Wann hört ihr endlich auf auf jedem Wort herzuzuhacken das irgendwie einen Angriffspunkt bieten könnte?

Auch wenn ichs anders formuliere, so ist doch der Vogel der eigentliche Wirt des Wurms und die Schnecke nur ein Zwichenwirt.

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Hi,

nein, das ist keine offene Frage. Menschen sind Säugetiere und gehören somit schon in diese Kategorie. Ich hatte tatsächlich wegen Unverständlichkeit darum gebeten, konkreter zu werden.

Ich schließe hier ab, weil ich bitte keinen Seitenstrang über Mensch = Tier oder nicht hier haben möchte. Dafür macht bitte einen eigenen Artikel auf oder lest im Archiv nach, da steht genug dazu. Und Diskussionen über offtopic oder nicht sind ebenfalls offtopic und werden auch entfernt.

Gruß
Cess
(MOD)

Hallöchgen auch!

  • Die Männchen bestimmter Tintenfischarten packen bei der
    Paarung ein Samenpäckchen auf eines ihrer Tentakel. Das
    Tentakel löst sich dann vom Körper und schwimmt selbständig
    zum Weibchen um es zu befruchten.

Das ist bei den Papierbooten (Argonauta) tatsächlich der Fall. Der Hectoctylus (so nennt man den befruchtenden Tentakel) trennt sich vom männlichen Tier und schwimmt selbstständig auf das Weibchen zu.

  • Nachdem die Jungen einer Spinnenart aus ihrem Kokon
    geschlüpft sind, sammeln sich sich (zu hunderten?) an ihrer
    Mutter. Die Spinnenmutter beginnt dann durch bestimmte
    Bewegungen mit den Beinen die Jungen dazu anzuregen sie
    aufzufressen.

womöglich meinst du Diaea ergandros, eine australische Krabbenspinnenart. Wenn die Mutter die Eier abgelegt hat, reifen in ihr ein zweites mal Eier heran, die die Blutproduktion anregen. Wenn die Spiderlinge der ersten Eier geschlüpft sind, beginnen sie ihre Mutter an den Beinen anzuzapfen und sie allmählich auszusaugen. Dabei lebt die Mutterspinne zunächst noch, wird aber zunehmend schwächer und stribt shcließlich.
Im übrigen, es gibt viele Spinnenarten, die auch ihren nachwuchs pflegen. Hierzulande tragen weibliche Wolfsspinnen ihren Nachwuchs zum beispiel noch eine Weile Huckepack mit sich herum ( http://www.natur-portrait.de/images/upload/orig/Zjqt… )

Durch hin und her Bewegungen des Wurmes
scheint der Schneckenkopf zu pulsieren und wirkt daher sehr
auffällig.

Das kommt zum Beispiel bei Bernsteinschnecken ziemlich häufig vor. Ein Parasit kann zB der Leucochloridium paradoxum sein
(http://www.weichtiere.at/Schnecken/parasitismus/leuc…)

Besonders dankbar wäre ich für weitere Beispiele solche
Kuriositäten aus der Tier- oder auch Planzenwelt.

Wo soll man da anfangen?

mal wahllos, was mir sponatn als erstes einfällt:

Bei lebendgebärenden Haien kommt oft nur ein Junges zur Welt, auch wenn sich mehrere befruchtete Eier im Mutterleib eingenistet haben. Bereits dort beginnt ihr Überlebenskampf, denn die kleinen Haie fressen sich noch im Muttertier gegenseitig auf, nur das stärkste überlebt (bsp Sandhaie)

Der kleine Leberegle bewirkt in Ameisen (als Zwischenwirte) ähnliches wie der Parasit in der Schnecke oben. Befallene Ameisen klettern abends, wenn es kühler wird die Grashalme hinauf und beißen sich oben fest…so können sie leichter von Schafen, Rehen, Kaninchen oder anderen Endwirten gefressen werden. Wird die Ameise nicht gefressen, klettert sie mit steigenden temperaturen wieder vom Halm herunter und geht normal ihren Aktivitäten nach bis zum nächsten Abend. Ähnliches löst der Pilz Pandora myrmecophaga aus. Die ameisen klettern den Halm hinauf und verbeißen sich dort und sterben dann. Durch Rhizoide des pilzes wird die Ameise fest mit dem halm verbunden. Das verhalten begünstigt die Ausbreitung der Pilzsporen. (http://www.ameisenwiki.de/index.php/Pandora)
Diese beiden mal als Beispiele für die oft sehr intersanten Lebenszyklen von parasiten… in die richtung kannst du mal weitersuchen, da wirst du ebstimmt noch fündig.

Nacktmulle sind die einzigen Säugetiere mit einem Sozialsystem ähnlich der großen Insektenstaaten. Die Königin unterdrückt durch Hormone, dass sich die anderen Weibchen fortpflanzen. Sie hat einen kleinen Harem an Männchen, die sich mit ihr paaren dürfen, alle anderen Tiere - männlich wie weiblich - sind Arbeiter. Alle sind mit ihr Verwandt, auch der Harem! Stirbt die Königin, so findet sich nach einem Machtkampf unter den Weibchen die neue Königin, die sich ihrerseits wieder mit ihren verwandten paart (Brüder, Vater oder éigene Kinder). Ein Austausch zwischen verschiedenen Kolonien findet gewöhnlich nicht statt.

Goldradspinnen (und andere) flüchten for ihren Feinden (in dem fall vor einer Wespe), indem sie in Seitenlage ihre Beine so faltet, dass sie eine Art Rad bildet, und lässt sich dann von dem hang hinabrollen, an dem sie ihren Bau gebaut hatte.

Es gibt giftige Säugetiere. Vom Schnabeltier, welches Giftstachel (als einzigstes Säugetier in der Form!) an den Hinterbeinen hat, ist das vielleicht noch bekannt. Auch Skunks (und einige andere marderartige) sind im weitesten Sinne giftig (ihre Abwehrsekrete). Plumploris können giftige Bisse austeilen (hier ist das Gift eine Mischung aus Speichel und einem Sekret am Unterarm) genau wie Kurzschwanz- und Wasserspitzmäuse. Der Schlitzrüssler vereint in sich die Fähigkeit giftige Bisse zu verteilen und rumzustinkern :wink:.

Der gefleckte Aronstab europäischer Laubwälder wird durch Schmetterlingsmücken befruchtet. Diese werden durch den Geruch nach Urin angelockt und in einer Kesselfalle für 24 Stunden gefangen gehalten, um die Bestäubung sicher zu stellen… danach welkt die pflanze und gibt dadurch den Weg in die freiheit wieder frei.

Die meisten Bambusarten blühen nur sehr selten und sterben danach ab. Dabei kommt es gerade bei vielen Gartenarten oft zu kollektiven Blüten, so dass dann in der Regel alle Bambuspflanzen einer großregion gleichzeitig absterben. GROßregion ist dabei durchaus wörtlich zu nehmen. 2008 starben die beiden Bambusgewächse vor und hinter unserem Haus. In Göttingen habe ich im botanischen garten auch gesehen, dass dort die Bambusse/Bamben (lol…naja, ihr wisst was ich meine)abgestorben waren, und in greifswald steht selbst jetzt noch der abgestorben bambusstrauch im botanischen Garten…sie haben ihn stehen lassen.

Tja, ich denke, ich könnte da noch unzähliges weiter aufzählen… es gibt so viel.

Lieben Gruß
aj

Danke für den tollen Beitrag. Das ist genau das was ich mir erhofft hatte.

Hallo,

kurios oder seltsam finde ich bestenfalls die eingeschränkte und selbstbezogene Sicht einiger Exemplare des Homo sapiens sapiens auf die Vielfalt der Überlebensstrategien um ihn herum.
Ich für meine Person stehe mit grenzenlosem Staunen davor.

Gruß
Cassius

Huhu!

Wann hört endlich das Denken auf, dass genetisch bedingte
Anlagen oder Verhaltensweisen einen bestimmten Zweck
verfolgen?

Was für ein Wort soll man deiner Meinung nach benutzen?

„Merkmal, das unter dem gegebenen Selektionsdruck zu einer Verbesserung der Fittness führt“ ist ein klein wenig umständlich.

„Zweck“ oder „Ziel“ sind Worte, die auch von Evolutionsbiologen verwendet werden. In Büchern oder Fachartikeln mit dem Hinweis, das sie natürlich keinen bewussten Sinn meinen.

Man kann Sprache auch unnötig kompliziert machen.

Viele Grüße!
Ph.

Hallo!

kurios oder seltsam finde ich bestenfalls die eingeschränkte
und selbstbezogene Sicht einiger Exemplare des Homo sapiens
sapiens auf die Vielfalt der Überlebensstrategien um ihn
herum.

Ich gar nicht. Es ist normal, dass man die Dinge um einen herum auch auf sich selbst bezieht. So ist es für die meisten von uns faszinieren, dass es Lebewesen gibt, die aus eigenem Antrieb fliegen können, dass man sich mit Echoortung orientiert und Farben sieht, die wir selbst nicht wahrnehmen können. Mich begeistert auch die gesamte Schöpfung und jedes Tier auf seine Weise: die Metamorphose der Schmetterlinge ist unglaublich, die Intelligenz von Rabenvögeln erstaunt mich immerwieder und das Eichhörnchen so schlau sind, sich Vorräte anzulegen ist eigentlich auch immer wieder faszinierend. Aber es gibt Dinge, die überraschen mehr als andere, weil sie ungewöhnlicher sind. Natürlich zum einen in Bezug auf uns selbst, aber oft auch im Bezug auf andere Bereiche im Tierreich (wie eben das Beispiel mit den giftigen Säugern oder ähnliches). Es gibt so viel zu entdecken, und gerade über das Ungewöhnliche kann man Mensche oft für die Natur begeistern…

Ich für meine Person stehe mit grenzenlosem Staunen davor.

Das definitiv!

lieben Gruß mit der Bitte, dem Menschen ruhig sein kindliches Staunen zuzugestehen, es ist eh schon viel zu oft verloren gegangen leider
Aj

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Tja, ich denke, ich könnte da noch unzähliges weiter aufzählen… es
gibt so viel.

Hallo liebste atrox

bitte bitte bitte weitererzählen, es ist so spannend bei dir
und fast schon wie zuhören.

und wer weiss das schon sonst so genau
bei andern denkt man machmal, ob das wohl stimmt, aber bei dir…

ich denke mal die andern wollen auch mehr hören.
da liege ich doch nicht falsch oder?

atrox bitte bitte

mit einem ganz lieben Gruß
in gespanntem abwarten

Franz

Hallo atrox,

da ist was falsch rübergekommen.
Staunen - ja!
Diese Vielfalt der Lösungen, die die Evolution hervorgebracht hat, ist einfach faszinierend.
„Kurios“ und „seltsam“ sind mir zu vermenscht und zu nahe an „zum Lachen“ und deswegen - nein!

Lieben Gruß
von Cassius

Also, El Borbah,
mein Favorit ist die Gattung Tintentisch.
Ob sie nun in ihrem Bassin warten, bis der Mensch aus dem Zimmer gegangen ist, um dann rauszukrabbeln und in ein anderes Bassin wieder reinzusteigen, um die dortigen Lieblingsspeise (Garnelen) zu verspeisen, oder Kokosnuss-Schalen benutzen:

http://www.welt.de/videos/wissenschaft/article553552…

Gruß, Susanne

*Schmunzel*

atrox bitte bitte

Wie könnte ich da denn wiederstehen…ich seh den Hundeblick förmlich vor mir *lach*
Ok, also, mal schauen was mir gerade noch einfällt:

Einige Stabheuschrecken legen Eier, die Pflanzensamen sehr ähneln, die gerne von Ameisen gefressen werden (da gibts verschiedene Interaktionen mit verschiedenen Arten, Bsp: Extatosoma und Feuerameisen der Gattung Leptomyrmex ). Die Ameisen sammeln die Eier auf und tragen sie in ihren Bau. Dort herrschen ideale Bedingungen um die kleinen Schrecken zum Schlupf zu bringen. Zur Tarnung immitieren die Jungen mit ihrem schwarzen Körper und rotem Kopf die Feuerameisen und können nach dem Schlupf das Nest meist unbemerkt verlassen.
Ähnliches gibt es hierzulande zB mit dem Ameisensackkäfern, vor ein paar jahren (ich glaube Sommer 2007) hingen die hier massenweise an den Gräßern und ließen ihre Eipackete fallen: http://foto.arcor-online.net/palb/alben/33/5987833/1…
Die Ameisen tragen sie ins Nest…wenn die Larven schlüpfen ernähren sie sich von den Nahrungsvorräten und manchmal auch von den Ameisenlarven. Geschützt werden sie durch eine Art Kokon vor den Ameisen. Erst als ausgewachsene Käfer verlassen sei das nest…werden sie dabei von Ameisen angegriffen, stellen sie sich tot.

Möwen sind manchmal auch recht einfallsreich. Ich habe sehr gelacht, als ich zum ersten Mal ihre Methode gesehen habe, um Würmer aus dem Boden zu locken: http://www.youtube.com/watch?v=LVjbuXGwhk0
Damit verschaffen sie den Würmern das gefühl, als würde es regnen. Diese kommen daraufhin an die Oberfläche um nicht zu ertrinken (daher gibts bei regen auch so viele regenwürmer auf der Straße).
Die Vogelwelt bietet eh so einiges. Das Fledertiere Echoortung benutzen ist bekannt, auch von delphinen kennt man das. Aber es gibt auch Vögel, die sich so orientieren, nämlich Salangane und einige Schwamlarten.

Spitzmausmütter ziehen mit ihren Jungen immer mal wieder um. Aber die Mutter macht sich dabei nicht die Mühe, sie alle einzeln im Maul fortzutragen, sondern sobald die Jungen alt genug sind um selbst laufen zu können, veranstalten sie eine Polonaise. Dabei beißt sich das erste Junge an der Schwanzwurzel der Mutter fest und alle übrigen Jungen machen das mit dem Tier vor ihnen ebenfalls… und dann ziehen sie als Karawane los (ich habe auf die schnelle leider nur dieses Bild dazu gefunden… aber glaubt mir, das sieht in Natura zum schießen aus: http://www.markuskappeler.ch/taz/images/spitzmaeuse.gif )

Die Clownfische kennt seit „Findet nemo“ wohl jeder. Aber wenige wissen, was sie für ein interessantes Fortpflanzungsverhalten zeigen. Sie kommen immer als Männchen zur Welt, können aber im hohen Alter unter Umständen das geschlecht wechseln. Das älteste Tier einer Clownfischschar ist immer ein Weibchen, das zweitälteste das begattende Männchen, alle anderen sind ebenfalls Männchen. Stirbt das Weibchen, wandelt sich das älteste Männchen in ein Weibchen um und wird vom nächst ranghöchsten Männchen begattet.

Maulwürfe werden selten älter als 3 jahre, danach verhungern sie schlicht. Ihre Nahrung ist ja extrem mit Erdreich verschmutzt, welches die Zähne extrem abnutzt, bis auf die Stümpfe. Um diesen Prozess herauszuzögern drücken sie zB einen regenwurm vorm Fressen aus, damit weniger Erdreich in dessen darm ist. Maulwürfe orientieren sich übrigens am Magnetfeld in der Ausrichtung ihrer Gänge. So sind sie in der Lage, wenn sie sich mal verirren oder ein gang zerstört wird, ihr Höhlensystem wiederzufinden bzw den gang exakt so wieder herzustellen, dass er wieder mit dem frest des Systems verbunden wird.

Um nochmal auf die Parasiten zurückzukommen. Übrigens gibt es da auch Studien zu, dass auch menschliches Verhalten durch parasiten beeinflusst werden kann. Menschen die tosoplasmoseträger sind, gelten gemeinhin als risikofreudiger: http://www.zeit.de/zeit-wissen/2009/02/Toxoplasmose

In einem Salzsee auf palau im sogenannten „jellyfish-lake“ leben Millionen von Quallen, Mastigias genannt. Diese haben ihre Nesselkapseln verloren und leben symbiotisch mit einer Algenart zusammen, die sie mit Nährstoffen versorgt. Um der Alge optimale Bedingungen zur Photosynthese zu bieten, wandern die Quallen mit dem Sonnenstand um den See

Die Corolla-Spinne habe ich selbst erst kürzlich kennengelernt. Sie lebt in der Namib und baut sich dort einen tunnel. Um den Eingang des Tunnels ordnet sie 8 kleine Steinchen an, die jeweils mit einem Spinnfaden verbunden sind, die ins innere des Tunnels führen. Auf jedes Ende eines Fadens stellt die Spinne eins ihrer beine, und dann wartet sie. Stößt ein potentielles Beutetier nun dummerweise genau an eins dieser Steinchen, schlägt die Spinne sofort zu. Dabei reicht schon der leichte Kontakt eines Fühlers einer Ameise an eins der Steinchen um die Spinne zu alarmieren. Wichtig damit das so funktioniert: Diese Steinchen müssen aus Quarz bestehen, denn dieser leitet Schwingungen extrem gut weiter. (http://videos.howstuffworks.com/animal-planet/27706-…)

Hornissen greifen gerne Nester sozialer Bienen an, töten die Arbeiterinnen und rauben die Larven um sie an ihre eigenen Jungen zu verfüttern. bevor sie das aber tun, schicken sie einer Späherin vor, die schaut, ob es lohnt, das Nest anzugreifen, ob also schon Larven zu rauben sind. Nun gibt es eine japanische Honigbiene, die eine sehr effektive Variante entwickelt hat, um einem Hornissenangriff zuvor zu kommen. Kommt die Späherhornisse ins Nest, so wird sie von den Arbeiterinnen angegriffen…mehr und mehr Arbeiterinnen sammeln sich um die Hornisse. dabei kommt aber kein Stachel zum einsatz. Sie bilden eine feste Kugel um den Eindringling und beginnen zu vibrieren und somit das innere dr Kugel soweit zu erhitzen, bis die Hornisse darin stirbt. der Trick dabei: Die hornisse stirbt bei einer Temperatur von 45°C, die Bienen können aber Temperaturen bis 48°C aushalten.

Lange Zeit glaubte man, dass alles Leben von der Erde von der Sonne abhängt. Dann fand man die Lebensgemeinschaften der „Black smoker“ in der Tiefsee, die ja auf Stickstoffkreisläufen basieren (Stickstoffverwertende Bakterien bilden da die grundlage). Eine echte Sensation war die zufällige Entdeckung von Methanseen am meeresboden um die herum regelrechte Wälder von Röhrenwürmern gedeihen.

lieben gruß
Aj

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