Eine Bachstelze kommt angeflogen, setzt sich aufs Fensterbrett, flattert am Fenster hoch und pickt dagegen. Dann öffne ich das Fenster und verscheuche sie. Ein paar Minuten später geht das an einem anderen Fenster los. Da wieder verscheuchen und es beginnt z.B. an einem der 2 Schlafzimmerfenster weiter usw. usw.
Die Fenster weisen schon deutliche Dreckspuren auf.
Ob es die Selbe ist, kann ich nicht sagen. Dazu müsste ich sie markieren können.
Anscheinend verletzt sich der Vogel dabei nicht. Blut sah ich noch nicht.
Warum macht der oder die das?
Gruß vom Raben
P.S. Leider kann ich, obwohl der Nick evtl. darauf schließen lassen könnte, nicht mit ihnen reden
Hallo, Corvus,
ob es sich bei Bachstelzen so verhält ist mir nicht untergekommen bisher. Wohl aber bei Buchfinken. Männchen in der Brunftzeit sind recht aggressiv gegenüber Konkurrenten. Sie tragen auch in dieser Zeit eine leuchtendrote Brust.
Nun begab es sich, dass ein solches Finkenmännchen sich im Fenster spiegelte und seine Aggro auf den dort vermeinten Angreifer richtete. Und in der Tat - der Kerl ging sogar auf ihn los! Bis es BUMMS machte und der kleine Kerl beduselt auf dem Fensterbrett lag. Nicht, dass er daraus etwa etwas gelernt hätte. Das Spiel wiederholte sich viele Male.
Wie gesagt, ob Bachstelzen es auch so treiben - möglich wäre es.
Gruß
Eckard
Ich habe das bei einer Kohlmeise an einem kleinen Fenster erlebt und bei einem Sperling der an meinem Auto den Rückspiegel attakiert hat. Wie schon gesagt, vermutlich Revierverhalten.
Udo Becker
Es ist jetzt die Zeit, in welcher sich für den Vogelmann die Mühe lohnen soll, die er in den letzten Wochen für Balz und Nestbau aufgebracht hat.
Täglich bildet sie ein neues Ei aus und er muss aufpassen wie ein Schießhund, dass jedes Ei auch wirklich von ihm und nicht etwa von einem nichtsnutzigen Junggesellen befruchtet wird.
Deswegen ist er auch so aggressiv, denn er „weiß“ natürlich instinktiv, dass auch ein Vogelweibchen gern mal den Hintern in die falsche Richtung dreht. So was geht manchmal schnell.
Dummerweise reichen den meisten Vögeln dabei ziemlich diffuse Signale für den Angriff, sie sehen eh nicht besonders gut und so muss das angegriffene Spiegelbild noch nicht mal besonders echt sein. Bei männlichen Rotkelchen z.B. reicht eine ziegelrote Pappscheibe völlig aus, um Angriffe auf Leben und Tod auszulösen. Die Scheibe kann sogar deutlich größer sein als normal, das macht ihn nur noch wütender, erst bei doppelter Lebensgröße wird er allmählich nachdenklich.
Ein Vogelhalter (möglicherweise Lorenz) beschreibt, wie ein Buchfink einmal bis zur völligen Erschöpfung einen spiegelnden Wassernapf bekämpfte, dass er buchstäblich nicht mehr konnte, während das Weibchen geduckt, mit zitternden Flügeln daneben saß, So dass sich schließlich ein Männchen einer ganz anderen Art ihrer annahm.
mittlerweile denke ich, daß der Vogel verwirrt ist.
Alle halbe Stunde kommt er und fliegt an dem Fenster (immer an der selben Seite) hoch bis er erschöpft ist. Selbst die üblichen Aufkleber mit Raubvogelsilhouette bringen nichts. Wenn ich während seiner Aktion das Fenster öffne und ihn zu verscheuchen suche, bleibt er max. 2m vor mir auf dem angrenzenden Dach stehen. Sobald ich weg bin geht es wieder los.
Nun ist mittlerweile Blut am Fenster und ich überlege mir ernsthaft den Vogel zu erschießen.
Diejenigen, die jetzt vllt. empört aufschreien wollen, sollen sich vorher überlegen was besser ist. Den Vogel bis zur Erschöpfung, ständiger Verletzung anfliegen zu lassen und warten bis er aufgrund der Verletzungen krepiert oder ihn schnell aus dem Leben zu nehmen.
danke Barbara, doch es regnet hier in Strömen und das wird nicht lange halten. Auch haben die Aufkleber -> siehe UP keine Wirkung. Habe schon die Innenjalousien heruntergelassen um die Spiegelungen ein wenig zu dämpfen.
Während ich den obigen Absatz jetzt schrieb ging es wieder los. Also Fenster auf, schreien, in die Hände klatschen und mit einem Handtuch wedeln - nichts, der Vogel ist auf 2m und geht nicht weg.
Mein Himmel, der Vogel ist erwachsen. Entweder er kommt allein zur Besinnung oder er haut sich den Kopf ein, wenn er Pech hat. Hoffe das Beste für ihn und lass ihn, auch wenn es schwer fällt.
Das Blut kann man abwaschen, das sollte kein Grund sein, zur Selbstjustiz zu schreiten.
solange es da ein Spiegelbild gibt, so lange wird der Vogel weitermachen.
Kannst Du denn nicht irgendeinen Stoff oder einen Kopfkissenbezug oder eine dünne Decke über den oberen Rahmen ins Fenster klemmen (aber so, dass der Stoff nach aussen am Fenster herunterhängt?
Das Problem hatten wir mit einem Fenster, das gegenüber einem großen Holunderbusch im Abstand von ca. 2,5 m war.
Meisen, Finken und auch der kleine Zaunkönig kamen aus dem Busch gestürzt und knallten mit Wonne an das Fenster.
Nach etlichen unterschiedlichen Abwehr- und Verhinderungsversuchen habe ich schwarze Mückengaze auf einen Rahmen gespannt und diesen vor dem Fenster montiert - Ruhe war.
Später habe ich das Fenster komplett gegen Mücken gesichert und dabei Alu Geflecht benutzt, hat auch funktioniert.
Nur zur Erheiterung, Ich habe auch einen Käfig im Fenster aufgestellt, einen Spiegel davor und abgewartet. Wenn der nächste Angriff kam, habe ich einfach den Spiegel weggezogen und der Vogel war gefangen.
Ich habe den dann gut 3 km weit weggebracht, als ich wieder zurückkam, lag meine Frau vor Lachen auf der Erde, sie deutete hinter mich. Dort saß mein exportierter Vogel.
Ich glaube, er hat ein bisschen gegrinst.
Gutes Gelingen
W.