Meine frage: ginge es uns besser wenn man auf diesen
erfahrungspool nicht freiwillig verzichtet hätte ?
Hallo Mike,
mit Grausen denke ich an die vielen Fehler, die ich mir auf
allen Ebenen -beruflich und privat - leistete. Das
Fehlermachen hört nie auf, aber auch nicht die teils bewußte,
teils unbewußte Aufarbeitung von Situationen der
Vergangenheit, die zum Erfahrungsschatz werden. Verzichtet ein
Betrieb darauf, halte ich das für den Ausdruck unerfahrener
Leichtfertigkeit. Die richtige Mischung machts, also eine
Altersstruktur, in der alle Gruppen vertreten sind.
Nun entspricht es keineswegs der Wirklichkeit, daß in den
leitenden Positionen der Wirtschaft pickeliges Jungvolk sitzt.
Vielmehr sind graue Haare stark vertreten. Viele Positionen
sind schon qua Ausbildungsweg kaum vor Ende 40 erreichbar. Z.
B. ein Ingenieur ist um die 30, wenn er mit Studium,
Institutszeit oder Erstanstellung durch ist. Danach braucht er
noch 10 Jahre, um in seinem Fachgebiet zur Spitze zu stoßen.
Wenn so ein Mensch dauernd etwas für sich tut, wird er in
seinem Fach immer wertvoller und durch Jugend nur ergänzbar,
aber nicht ersetzbar.
Hallo Wolfgang,
alles richtig, aber
Das Problem scheinen mir eher die Menschen zu sein, die
innerlich alt werden, die sich in einer Stellung einrichten
und hoffen, es möge sich bis zur Rente nichts ändern. Wenn
denn das bequeme Einrichten den Biß verdrängt hat, ist damit
schwer etwas auf die Füße zu stellen. Mancher hat sich mit
Reden wie „…zu meiner Zeit…“ selbst aufgegeben und die
Position des passiven Beobachters eingenommen.
eines hast Du vergessen, wenn ein Mitarbeiter in die Jahre kommt, verdient er auch dementsprechend mehr, also versucht man natürlich auf billigere Arbeitskräfte zurück zu greifen und die sind nun einmal jung.
Hier stellt BMW keinen mehr ein, der auch nur einen Tag älter als 50 ist, egal welche Qualifikation er hat…Vorstände ausgenommen, da eher je älter desto besser.
Ein 50 Jahre alter arbeitswilliger Arbeitslose wird nicht eingestellt, obwohl er nach heutigem Standard 15 volle Jahre arbeiten müsste.
Es stellt ihn keiner mehr ein, auch wenn die Qualifikation noch so treffend ist, nicht nur die bei BMW.
Lese mal die Stellenangebote durch: unser junges, dynamisches Team…sagt doch alles, oder?
Jahre ging ich bei einem Autokonzern ein und aus, mittags war ich bis auf wenigen Ausnahmen der älteste in der Kantine. Es gibt dort kaum einen älteren Mitarbeiter, wo sind die alle?..man hat sie vor Jahren in Frührente geschickt.
Nur nebenbei, mich hat es „krankheitsbedingt“ auch erwischt, nun suche ich auch einen Job.
Mag mit Dir fast jede beliebige Wette eingehen, ich finde keinen Job mehr. Angst vor Arbeit habe ich nicht, jedoch die Arbeitgeber scheinen Angst vor ältere Arbeitnehmer zu haben, egal.
Sag jetzt nicht, meine Qualifikation reiche in meinem Alter nicht aus, sie reicht aus!
Jetzt sollen sich mal ein paar Arbeitgeber melden, warum sie keinen älteren Arbeitnehmer einstellen wollen.
Warte gerne auf Antworten, aber keine fadenscheinige.
Gruss
Gerd