Senioren: Wohin nach Psychiatrieaufenthalt - Pfleg

Guten Tag,

ich hoffe, meine Frage ist nicht zu speziell:

Wenn ein älterer Herr (fast 80 Jahre alt) aufgrund von Suizidgedanken in die Psychiatrie eingewiesen wird und dort nach 6 Wochen entlassen werden soll, wo wird er am besten untergebracht?

Er ist nicht pflegebedürftig und bis auf gewisse altersbedingte „Zipperlein“ (Diabetes, koronare Herzkrankheit) ist er eigentlich noch recht rüstig, bzw. war es bevor seine Frau starb (regelmäßige Spaziergänge, auch alleine, Koronarsport, selber Autofahren etc.
Seine Frau ist vor einem Jahr an Krebs gestorben und er war immer überzeugt, dass sie ihn überlebt. Beide waren vor 9 Jahren auf seinen Wunsch von Niedersachsen (woher sie kam und beide seit der Hochzeit gewohnt hatten)nach Bayern gezogen. Das soziale Netzwerk dort ist nicht wirklich tragfähig (zugezogene Senioren), das alte in Niedersachsen existiert nicht mehr wirklich (aufgrund des Alters aller und auch mangelnder „Pflege“). Er ist sehr unselbständig. Seine Frau hatte immer alles geregelt (Haushalt, was er wie lange anzieht, Wäsche, Kochen, Einkaufen,…) und er ist jetzt nicht mehr auch motiviert, „in seinem Alter“ sich noch um irgendwas selber zu kümmern, leider hat er keine Hobbies oder Interessen und alles „kann (will?) er nicht mehr“. Er kann bzw. will und soll (lt. Ärzten) nicht alleine leben.
Das von den Ärzten empfohlene betreute Wohnen bringt ihm vermutlich effektiv nicht viel mehr an Betreuung, als er zuvor bereits in seiner eigenen Wohnung hatte: (täglich Essen auf Rädern, Putz- und Wäschefrau, wöchentlich Besuch von einer ehrenamtlichen Dame zum Spazierengehen oder für Erledigungen, zweiwöchentlich Besuch von einem psychologisch geschulten Herren der Diakonie für Gespräche). Dazu noch eine Nachbarin, die ihn an „schlechten Tagen“ zum Einkaufen fuhr, ihn mit auf ihre Gassigänge mit ihrem Hund nahm (leider ging sie natürlich immer zu den Zeiten, wenn er gerade seinen Mittagsschlaf machen musste oder sonstige Dinge tut…).

Gibt es für solche Fälle irgendwelche Alternativen ? ggf. finanzielle Unterstützungen für Betreutes Wohnen o.ä.?

Danke schon mal für Eure Tipps.

Leo

Hallo,

klingt so, als ob einen Senioren-WG mit Haushaltsdienst eine sinnvolle Lösung sein könnte. Da leben Senioren in überschaubar kleinen Gemeinschaften zusammen und versorgen sich so weit es geht selbst, und unterstützen sich dabei gegenseitig zum Ausgleich einzelner Defizite, ohne allerdings den Haushalt oder die Pflege für Mitbewohner zu übernehmen. Hierfür wird dann auf Haushalts-/Wirtschaftsdienste und ggf. einen ambulanten Pflegedienst zurückgegriffen. Aufgrund diverser entsprechender Beauftragungen kann üblicherweise eine vollständige Anwesenheit von Pflege- und Hauswirtschaftspersonal erreicht werden.

Anbieter sind oft die Betreiber von ambulanten Pflegediensten.

Gruß vom Wiz

Guten Tag,

leider schreibst Du nicht, ob der alte Herr noch Verwandtschaft hat, die sich um ihn kümmern kann.

Gibt es vor Ort oder wenigstens in der Nähe sog. Senioren-WGs, in denen alte Menschen zusammen leben und sich nach Möglichkeiten auch selbst versorgen. Dann wäre der alte Herr nicht mehr alleine, könnte sich vielleicht noch ein wenig nützlich machen. Auf der anderen Seite wäre die Betreuung sichergestellt, wenn es ihm einmal schlechter gehen sollte.

Liebe Grüße
Hagazussa