Sequestierungsgefahren- CO²

Hallo alle miteinander!

Vorinfo- hab ich aus einem Buch:
Als die US-Armee vor Jahren versuchte, ihre Giftgasabfälle loszuwerden, die sich in Fort Detrick angesammelt hatten. Die Nervengase hatte man in Stahlfässern gelagert, um sie dann, wie erst später bekannt wurde, im Meer zu versenken. Andere kaum weniger unangenehme tödliche Substanzen pumpte man in ein 4000 Meter tiefes Bohrloch, das man eigens zu diesem Zweck in der Nähe des Rocky-Mountain-Arsenals außerhalb von Denver (Colorado) gebohrt hatte.
Seit 1962 pumpte man etwa 570 Millionen Liter dort hinunter, pro Minute waren es bis zu 800 Liter.
Es hagelte Proteste; man unterbrach das Verfahren im September 1963 und gab es kurze Zeit später ganz auf. Der Widerstand entzündete sich daran, dass während dieser Zeit 710 Erdbeben registriert wurden, darunter 18 von einer Stärke 3 und mehr. In den 80 Jahren zuvor hatte es ganze drei Beben in dieser Region gegeben.
Die Wissenschaftler waren überrascht, das bereits annähernd 600 000 Tonnen Flüssigkeit derart große Effekte hervorrufen konnten.

Der neueste Schrei sind ja die geplanten Megaprojekte der CO²-Sequestierung. Wie groß sind denn da die Gefahren wenn man nun ein vielfaches dieser Menge an verflüssigtem CO² unter die Erde bringen will?

Ich wohne in einem Örtchen in der Nähe der Kleinstadt Ketzin, wo ein solches (derzeit Versuchsprojekt) schon läuft. Man möchte herausfinden ob sich das CO² auch stabil in der Lagerstätte verhält!?
Hier wurde, als die Heimat noch geteilt war, russisches Erdgas zwischengespeichert. Direkt über der Lagerstätte befand sich bis Ende der 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts das Örtchen Knoblauch.
Dieser Ort mußte umgesiedelt werden da sich das Erdgas nicht so stabil in der Lagerstätte verhalten hat.
Der gesamte Bereich war mit Warnschildern übersäht und Unbefugten die Durchfahrt verboten.
Wir nutzten als Kinder die Wege dennoch (war der direktere Weg zum angeln) mit dem Fahrad.
Es stank in manchen Bereichen oft erbärmlich- zum Glück kann man ja Erdgas riechen! CO² ist allerdings geruchsneutral aber hat eine umwerfende Wirkung!

Was haltet ihr davon?

MfG Christian

Wie groß sind denn da die Gefahren wenn man
nun ein vielfaches dieser Menge an verflüssigtem CO² unter die
Erde bringen will?

Das CO2 wird als Gas eingepresst, nicht verflüssigt.

Hier wurde, als die Heimat noch geteilt war, russisches Erdgas
zwischengespeichert.
Dieser Ort mußte umgesiedelt werden da sich das Erdgas nicht
so stabil in der Lagerstätte verhalten hat.
Was haltet ihr davon?

Man wird hoffentlich sorgfältig prüfen, ob sich der Ort geologisch eignet.
Wenn geschlampt wird und der Ort sich nicht eignet und trotzdem eingepresst wird, habt ihr ein Problem, etwa dann, wenn es in Kellern von Häusern auftaucht.
Udo Becker

Moin,

Man wird hoffentlich sorgfältig prüfen, ob sich der Ort
geologisch eignet.

hm, irgendwann hab ich eine ähnliche Formulierung schon mal gehört!
Ich komm aber im Moment nicht drauf.
Überleg
Ach ja, das war doch bei der Endlagerung von Radionukliden - oder?!

Gandalf

Moin,

Man wird hoffentlich sorgfältig prüfen, ob sich der Ort
geologisch eignet.

hm, irgendwann hab ich eine ähnliche Formulierung schon mal
gehört!
Ich komm aber im Moment nicht drauf.
Überleg
Ach ja, das war doch bei der Endlagerung von Radionukliden -
oder?!

Es war von mir genau das selbe, allerdings beim Klima.
Ich dachte ich bekomme bei den Geowissenschaften neue interessante Antworten.

MfG Christian

Das Thema finde ich sehr heikel und kann auf Dauer keine Lösung sein. Das Problem ist damit nicht aus der Welt.

  1. Die Mengen, die man da reinpumpt, machen im globalen Vergleich fast nichts aus. In dem Zeitraum, in dem das geschieht, werden gleichzeit Millionen Tonnen anderswo in die Atmosphäre geblasen. Gut, werden manche sagen, besser als gar nichts zu tun. Aber ist es nicht sinnvoller, seine Energie in die Vermeidung zu investieren, als in die Bekämpfung?

  2. Der finanzielle Aufwand und vor Allem der technische Aufwand ist sehr groß. Ich möchte nicht die CO2-Bilanz dieses Projektes wissen. Da treibt man den Teufel mit dem Belzebub aus!

  3. Wird das Gas in die Erde gepumpt, herrscht an diesem Ort ein „Überangebot“ von CO2 vor. Gase diffundieren entlang eines Gradienten und das wird auch dort geschehen. Der Konzentrationsausgleich findet streng nach physikalischen Gesetzen statt, entlang von Klüften, Brüchen und Störungszonen im Gestein und das mit Sicherheit zum Teil nach oben, auch wenn CO2 schwerer ist und sich daher gerne in Senken sammelt. Diese Unsicherheitsfaktoren zu überblicken ist mehr als eine Herausforderung und ich möchte denjenigen kennenlernen, der sich das anmaßt.

Die Effektivität dieser Methode ist doch sehr zweifelhaft und wenn man überlegt, was man damit bezwecken will - nämlich die Entfernung des CO2 aus der Atmosphäre - muss man sich fragen, wo dieses denn herkommt: aus der Verbrennung fossiler Rohstoffe. Es wird also versucht, CO2 dahin zu befördern, wo es herkommt, nur in sehr uneffektiver Form (wenn man mal überlegt, wieviel CO2 aus einer Tonne Steinkohle entstammt). Da wäre es doch weitaus effektiver, in Biomasse gebundenes CO2 unwiderruflich zu verbuddeln.

Ich schließe mich der Antwort an, vorallem was die Frage betrifft warum man nicht einfach Biomasse vergräbt, vorallem in Regionen wo man häufig Waldbrände hat fände ich dies eine gute Lösung, da sie gleich 2 Probleme beseitigt.