Serotonin in Reptilienspeichel

Hallo,
ich habe gelesen, dass manche Reptilien in ihrem „giftigen“ Speichel neben anderen Stoffen auch Serotonin enthalten (z.B. der Komodowaran), ein Stoff, der zum einen Neurotransmitter, zum anderen ein schmerzauslösender Stoff sein soll.
Jetzt frage ich mich, welchen Sinn es haben soll, bei dem gebissenen Opfer Schmerzen auszulösen? Welchen Vorteil verschafft es einem Reptil, wenn das Tier, das es fressen will, vor seinem Ableben Schmerzen hat? Welchen evolutionären Vorteil verschaffte es den Reptilien?
In der Säugetier-Welt hatte ich immer den Eindruck, dass Räuber ihre Opfer so schnell wie möglich töten wollen (z.B. Löwen, die ihre Opfer direkt ersticken); nicht, um die Opfer zu schonen, sondern um Zeit und Energie zu sparen… ein Opfer, das Schmerzen leidet, wird sich doch eher zur Wehr setzen, oder??
Oder haben z.B. die Komodowarane natürliche Feinde, vor denen sie sich mit Bissen verteidigen müssten?
Ich bin auf eure Antworten gespannt.

lg,
fuchsilein

Hallo,

Wie du schon geschrieben hast, hat der Komodowaran einen „giftigen“ Speichel. Da macht es nicht mehr wirklich was aus, ob da noch Serotonin enthalten ist. Wenn der Waran es einmal nicht schafft seine Beute festzuhalten und zu töten, muss er nur der Blutspur nachgehen und das Tier finden, was in wenigen Tagen an einer Blutvergiftung gestorben ist. Das ist ja auch schmerzhaft, da macht das bisschen Serotonin nichts mehr aus. Außerdem muss ja nicht gesagt sein, dass der Waran das selbst ausscheidet, es könnte auch von der Bakterienpopulation im Maul stammen.

Grüße,
Bernd

Hallo Fuchsilein,

Tierische Gifte sind ja äußerst komplex aufgebaut,und die Wirkungsweise einzelner Komponenten b.z.w. ihres Zusammenspiels
ist noch gar nicht geklärt.
Das Serotonin als schmerzauslösender Bestandteil würde m.E. nur Sinn machen,wenn das Gift als Verteidigungswaffe eingesetzt wird,für eine bessere Abschreckungswirkung also.
Serotonin,wenn es in die Blutgefäße injiziert wird,verursacht aber auch Blutdruckabfall und Hypotonie d.h.Schwindel,Schwäche und Bewusstlosigkeit.Das würde beim Einsatz des Giftes als Tötungswaffe schon Sinn machen.Nur mal so angedacht.

hier steht das:

http://de.wikipedia.org/wiki/Serotonin

http://de.wikipedia.org/wiki/Hypotonie

viele Grüsse
Heidi

Hallo Fuchsilein,

ich habe gelesen, dass manche Reptilien in ihrem „giftigen“
Speichel neben anderen Stoffen auch Serotonin enthalten (z.B.

wo hast du das gelesen? Bitte genaue Literaturangaben.

" … manche Reptilien" enthalten " … in ihrem ‚giftigen‘ Speichel …"
sicher die Inhaltsstoffe ähnlich denen eines umgefallenen Apothekenschrankes.

Man muß nur danach suchen. Vielleicht findet man auch Inhaltsstoffe die die Opfer beruhigen und sie selig entschlafen lassen.
Vielleicht liest du das dann auch irgendwo und schreibst wieder:

Ich bin auf eure Antworten gespannt.

lg wategolf

Huhu!

Jetzt frage ich mich, welchen Sinn es haben soll, bei dem
gebissenen Opfer Schmerzen auszulösen? Welchen Vorteil
verschafft es einem Reptil, wenn das Tier, das es fressen
will, vor seinem Ableben Schmerzen hat? Welchen evolutionären
Vorteil verschaffte es den Reptilien?

Wie schon erläutert wurde, hat Serotonin durchaus vielfältigere Wirkungen als die, Schmerzen zu verursachen. Und wenn dem wirklich so ist, dass dieser Stoff im Speichel enthalten ist (würde mich auch über eine Quelle freuen falls du sie noch weißt), liegt der Vorteil sicherlich eher in einer der anderen Wirkungen von Serotonin.

In der Säugetier-Welt hatte ich immer den Eindruck, dass
Räuber ihre Opfer so schnell wie möglich töten wollen (z.B.
Löwen, die ihre Opfer direkt ersticken); nicht, um die Opfer
zu schonen, sondern um Zeit und Energie zu sparen… ein
Opfer, das Schmerzen leidet, wird sich doch eher zur Wehr
setzen, oder??

Dazu muss man wissen, wie ein Komodowaran jagt. Ebenso wie Giftschlangen werden die Opfer nur kurz „sediert“… vergiftet…und dann zieht sich der Jäger zunächst zurück und wartet, bis das Gift wirkt. Dabei bleiben die Reptilien ihrem Opfer auf den Fersen udn spüren es auf, wenn es sich zum Sterben irgendwo zurückgezogen hat.
Besonders bei größeren udn wehrhafteren Beutetieren (große Huftiere zB) verfährt der Waran so… und da er ein Reptil ist, hat er ja auch Zeit abzuwarten, bis die Natur ihre Arbeit erledigt hat… er muss nicht jeden Tag fressen. Kleinere Tiere werden aber durchaus auch sofort überwältigt.

Oder haben z.B. die Komodowarane natürliche Feinde, vor denen
sie sich mit Bissen verteidigen müssten?

Nein.

Lieben gruß
aj

Hey,
zunächst bin ich durch Michael Crichtons Buch „Jurassic Park“ darauf aufmerksam geworden, weil dort im Reptilien-Speichel auch Serotonin gefunden wurde. Das ist natürlich nur Fiktion, aber ich dachte mir, diese Idee kommt vielleicht nicht von ungefähr (da Michael Crichton auch viel wissenschaftlich recherchiert hat), und hab deshalb im Internet recherchiert und wurde bei Wikipedia fündig:

http://de.wikipedia.org/wiki/Gila-Krustenechse#Gift

Ich finde es nur erstaunlich, dass diese Echsenarten (Gila-Krustenechse und wohl auch Mexikanische Krustenechse) im Laufe der Zeit einen solchen Cocktail von Wirkstoffen entwickelt haben. Vielleicht hätte die Hälfte der Stoffe ja ausgereicht? Aber meine Fragen sind ja jetzt beantwortet…